Mittwoch, 29. Februar 2012

China rüstet zum letzen Gefecht

Der weitere Ausbau der Photovoltaik-Produktionskapazitäten soll offenbar die chinesische Antwort auf die Krise in der Solarbranche sein. Das chinesische Ministerium für Industrie Information und Technologie hat gemäss dem Nachhaltigkeitsportal Ecoreporter auf seiner Internetseite einen neuen Fünfjahresplan veröffentlicht.

Obwohl das weltweite Überangebot an Solartechnologie in den vergangenen Jahren zu einem massiven Preisverfall geführt hat, sieht dieser Fünfjahresplan vor, dass sowohl die chinesischen Komponentenhersteller als auch die Siliziumproduzenten des Landes dazu angehalten werden sollen, ihre Produktionskapazitäten weiter auszudehnen.

Ohne konkrete Unternehmen zu nennen, gibt der Plan das Ziel aus, dass Siliziumhersteller ihre Produktionskapazität bis 2015 auf mindestens 50.000 metrische Tonnen jährlich steigern sollen, während Komponentenhersteller bis dahin zusätzliche Produktionslinien mit 5 Gigawatt (GW) Leistungskapazität neu in Betrieb nehmen sollen. Gleichzeitig soll auch die Effizienz der Photovoltaikprodukte weiter verbessert werden: polykristalline Solarzellen sollen 19 Prozent erreichen, monokristalline 21 Prozent, amorphe Solarzellen zwölf Prozent.

Damit will die chinesische Regierung offen den rasanten Preisverfall in der Branche weiter vorantreiben. Das Ministerium geht davon aus, den Preis für kristalline Photovoltaik pro Kilowatt bis 2015 auf durchschnittlich 1,11 US-Dollar (umgerechnet 0,83 Euro) drücken zu können. China setzt mit dieser Dumping-Strategie offenbar darauf, westliche Photovoltaikhersteller weiter unter Druck zu setzen. Denn diese leiden jetzt schon stark unter schrumpfenden Gewinnmargen und immer neuen Abschreibungen auf Lagerbestände die immer weiter an Wert verlieren. Die chinesischen Staatsbanken sollen laut den nun veröffentlichten Plänen die heimischen Unternehmen wie bisher mit zinsgünstigen Krediten beim Ausbau der Produktionskapazitäten unterstützen.

„Die Nachricht, dass China seine Produktionskapazitäten weiter aggressiv ausbauen will, ist ein schlechtes Zeichen für welstliche Hersteller und ihre Aktien“, erklärte Sean McLoughlin, Solarexperte der Bank HSBC gegenüber dem Branchendienst Bloomberg New Energy Finance.

Quelle: Ecoreporter

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Dienstag, 28. Februar 2012

Einheitstarif bringt's

Eine neue Prognos-Studie zeigt für den deutschen Photovoltaikmarkt: Die Halbierung der Zubaukosten und Einsparungen beim Netzausbau sind durch solaren EEG Einheitstarif möglich - ohne Investitionen zu gefährden. Auch wenn dem Auftraggeber der Studie, dem Anlagenbauer Belectric, handfeste wirtschaftliche Interessen an einer solchen Regelung eigen sind, gelten die Überlegungen nicht als abwegig.

Im Rahmen eines Pressegesprächs in Berlin stellte das Photovoltaikunternehmen BELECTRIC ein Alternativmodell zu den letzte Woche bekannt gewordenen drastischen Kürzungsschritten der Solarförderung vor – den EEG-Solar-Einheitstarif. BELECTRIC hatte bei der Prognos AG die Auswirkungen eines solchen Modells auf die EEG-Umlage untersuchen lassen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass unter der Bedingung eines Einheitstarifs von 15 Cent/kWh und einer linearen, für Investoren und Industrie langfristig berechenbaren Degression von 0,5%/Monat der Zubau eingeschränkt wird und Investitionen in allen PV-Segmenten sich weiterhin angemessen rentieren.

Belectric realisiert grosse Photovoltaikanlagen wie die im Bild gezeigte - und hat grosses wirtschaftliches Interesse daran, weiterhin solche Freiflächenanlagen in Deutschland realisierung zu könnnen.




Die neu entstehenden Solar-EEG-Umlagekosten können im Vergleich zu den aktuellen Vorschlägen der Bundesregierung im Vergütungszeitraum durch steigende Eigenverbrauchsquoten halbiert werden. Die Berechnungen der Prognos AG kommen zu dem Ergebnis, dass sich bei einem Einheitstarif von 15 Cent/kWh trotz eines zusätzlichen PV-Zubaus von 4 GW pro Jahr die EEG-Umlage nur um 0,26 Cent/kWh erhöhen würde. Das von der Bundesregierung vorgestellte Modell führt zu einer Erhöhung von 0,43 Cent/kWh.

Dazu Bernhard Beck, Geschäftsführer von BELECTRIC: „Wir halten die von den Ministern Röttgen und Rösler vorgelegten Kürzungspläne in Bezug auf das Segment der Freiflächen-Solarkraftwerke für inakzeptabel und bringen heute mit dem EEG-Einheitstarif ein Alternativmodell in die Debatte ein. Das Prognos-Gutachten belegt, dass so eine Halbierung der solaren EEG-Umlageerhöhung erzielt werden kann, ohne einzelne Marksegmente wie die Freifläche zu diskriminieren und Investitionssicherheit zu gefährden. Das Gutachten belegt zudem, dass hohe Kosten für den Netzausbau gespart werden können und so der Verbraucher langfristig entlastet wird.“

BELECTRIC will in den kommenden Wochen für dieses Modell in Industrie und Politik werben. Ein besonderer Reiz des Modells liege laut Beck darin, dass es das Zubauvolumen reduziert, praktikabel und schnell implementierbar ist und für alle Marktsegmente eine angemessene Rendite ermöglicht. Ein solarer Einheitstarif steigere auch den Anreiz bei kleinen Dachanlagen zum zusätzlichen Eigenverbrauch, was sich dämpfend auf die EEG-Umlage auswirkt und zu einer deutlichen Entlastung der Niederspannungsnetze führt. Auch auf den anderen Netzebenen lassen sich Ausbaukosten einsparen, denn der wirtschaftliche Betrieb ermöglicht moderne Anlagentechnik in Freiflächen-Solarkraftwerken, welche die bestehende Infrastruktur an Mittel- und Hochspannungsnetze stabilisieren hilft und so weitere Durchleitungskapazitäten für erneuerbare Energien innerhalb der bestehenden Netzinfrastruktur ermöglichen.

Quelle: Belectric

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Ausbildung in Solarwärme

In der Schweiz gibt es bereits rund 100 „zertifizierte Solarwärmeplaner Swissolar“ – Fachleute mit vertieftem Fachwissen für grosse Solarwärmeanlagen. Diese Fachleute haben in den letzten beiden Jahren den Swissolar-Kurs Solarwärme Planung erfolgreich mit Prüfung und Zertifikat abgeschlossen.

Sie verfügen damit über das aktuelle Fachwissen zur Realisierung von grösseren
thermischen Solaranlagen, insbesondere im Bereich der Mehrfamilienhäuser. Diese Solarwärmeplaner werden zukünftig im Register der anerkannten Fachkräfte „Die Solarprofis“ des Fachverbands Swissolar speziell gekennzeichnet. Neue Kurse sind ausgeschrieben.

Die Nutzung der Wärme der Sonne ist zunehmend beliebt in der Schweiz. Gemäss aktuellen Schätzungen wurden letztes Jahr wieder etwas mehr Sonnewärmeanlagen verkauft als im Vorjahr. In der Schweiz gibt es damit nun insgesamt 100‘000 Anlagen, welche jährlich über 100‘000 Tonnen CO₂ einsparen. Damit wird aber erst ein Bruchteil des Potentials dieser ökologischsten Form der Wärmeproduktion genutzt. Eine neue Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie zeigt, dass im schweizerischen Wohngebäudepark bis zu 60 Prozent des Wärmebedarfs durch Sonnenergie gedeckt werden kann. Aktuell liegt der Anteil erst bei 0,7 Prozent.

Swissolar will als wesentlichen Beitrag zur Energiewende bis 2035 20% oder 2m² pro Person erreichen – dazu sind gegenüber heute vermehrt auch grosse Anlagen notwendig. Um dieses ungenügend genutzte Marktsegment besser zu erschliessen, wurde in den letzten zwei Jahren zusammen mit dem Bundesamt für Energie das neue Weiterbildungsangebot ausgearbeitet.

Der fünftägige „Swissolar-Kurs Solarwärme Planung“ vermittelt den Teilnehmenden die notwendigen Kompetenzen für eine selbständige Konzeption, Ausführungsplanung und Fachbauanleitung von Trinkwarmwasser- und Kombianlagen (TWW plus Raumheizung) für Ein- und Mehrfamilienhäuser bei Erneuerung und Neubau. Themen sind unter anderem System- und Komponentendimensionierung, Ertragsprognosen, sowie die theoretischen Kenntnisse zur Installationsüberwachung und korrekten Inbetriebnahme. Der Kurs befähigt die standortbedingte Machbarkeit solarthermischer Anlagen abzuschätzen, den Bedarf zu ermitteln, die Solaranlagen entsprechend auszulegen, den Kollektortyp und weitere Komponenten sowie das Speicherkonzept auszuwählen und die Hydraulik entsprechend den solarspezifischen Anforderungen zu gestalten.

Die Teilnehmenden können eine Solaranlage korrekt in eine bestehende Haustechnikanlage integrieren. Diese Weiterbildung ist ausgerichtet auf Fachleute der Gebäudetechnikbranche. Tei der Prüfung ist die Auslegung eines konkreten Projektes, dazu sind vertiefte Vorkenntnisse und Erfahrungen in Sanitär- /Heizungstechnik (insbesondere der Auslegung hydraulischer Kreise) notwendig. Die Kurse 2012 beginnen im April in Luzern, im Mai in Lostorf, im August in Winterthur und im November in Yverdon (französisch). Anmeldung unter www.swissolar.ch/kursprogramm

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Montag, 27. Februar 2012

Suntech Power ist Spitze

Laut den neuesten Markt-Rankings von IMS Research (Wellingborough, UK) war Suntech Power (Wuxi, China) 2011 zum zweiten Mal in Folge der größte Anbieter von Photovoltaik-Modulen, gemessen am Absatzvolumen. Zum ersten Mal schafften es drei weitere chinesische Hersteller von kristallinen Photovoltaik-Modulen unter die Top 5.

Nach Angaben des neuesten Quartalsberichts von IMS Research war Suntech der erste Anbieter, der mehr als 2 GW Module verkaufte. Damit lag er zum zweiten Mal in Folge an der Spitze der IMS-Jahresrankings. Der einzige nicht-chinesische Hersteller unter den besten fünf war der US-amerikanische Dünnschicht-Modulproduzent First Solar, der es zum zweiten Mal auf Platz zwei schaffte. Die Unternehmen Yingli, Trina und Canadian Solar (von IMS auch als chinesisch eingestuft, da es die meisten Geschäfte dort tätigt) rückten alle einen Platz nach vorne und verdrängten Sharp (Japan) auf Rang sechs.

Zhengrong Shi hat Suntech vor rund einem Dutzend Jahren gegründet und an die Weltspitze geführt. Dessen Europasitz befindet sich unterdessen im schweizerischen Schaffhausen.





Laut IMS festigte sich 2011 die Gruppe von Modulanbietern enorm. Die größten legten alle an Marktanteilen zu. “Die führenden Anbieter konnten ihre starken Marken wirksam einsetzen und ihre Absatzzahlen 2011 in einem sehr konkurrenzbetonten Marktumfeld steigern“, sagte IMS-Chefanalyst Sam Wilkinson. Fast die Hälfte des gesamten Branchenumsatzes stammt von den größten zehn Unternehmen “2011 forderte einige Opfer, aber fast alle Top-10-Anbieter konnten ihren Absatz steigern und machten zusammen fast die Hälfte des Branchenumsatzes“, fügte er hinzu.

Obwohl acht der zehn größten Anbieter ihren Jahresabsatz um über 10 % steigern konnten, verkauften die meisten im vierten Quartal weniger als im dritten. “Zum Jahresende gab es einen starken Installations-Boom in Deutschland. Aber die großen Vorräte in der Wertschöpfungskette für Photovoltaik-Module zeigten, dass sich das nicht auf die Verkäufe der Anbieter auswirkte. Der Boom kam auch später als viele erwarteten, daher konnten viele Anbieter kein Kapital daraus schlagen“, kommentierte Wilkinson.

Canadian Solar und Trina Solar waren einige der wenigen Anbieter, die ihren Absatz im vierten Quartal steigern konnten. Canadian Solar war in diesem Quartal auf Platz eins und baute seinen Marktanteil in diesem Jahr um einen Prozentpunkt aus. Dadurch dass auch Jinko Solar seinen Marktanteil enorm ausbauen konnte, schaffte es das chinesische Unternehmen als einziges neues unter die Top 10 von IMS Research. Es steigerte seinen Modul-Jahresabsatz auf mehr als das Doppelte und kam damit auf Platz sieben.

Eine genaue Analyse von Angebot und Nachfrage auf dem Markt gibt es im jüngsten Quartalsbericht von IMS Research.

Quelle: IMS Research | solarserver.de

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KEV ist Massnahme der Stunde

«Einspeisevergütungen haben sich weltweit als die effektivste Massnahme zum Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien erwiesen», so die Energieagentur A EE. Eine Miniversion wird zwar auch schon in der Schweiz angewandt – jetzt will ihr die Agentur für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zum uneingeschränkten Durchbruch verhelfen.

Von vielen (erfolgreichen) Anwendungen im Ausland (rund 60 Länder) ist die kostendeckende Einspeisevergütung bekannt. Zum Einsatz gelangt sie in der Schweiz unter der Kurzbezeichnung KEV seit 2009. In einer Miniversion allerdings, die einen begrenzenden Deckel für die angestrebte Förderung der diversen Arten Erneuerbarer Energien kennt. Um den Mechanismus zu erklären und zu propagieren, hat die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien (kurz: A EE) eine Broschüre ins Rennen geschickt.

Solaranlage in Warteschlaufe der KEV: Auf den Dächern der Neuüberbauung Grünmatt der Familienheim-genossenschaft beim Zürcher Triemli produzieren neue Module viel Strom - noch ohne KEV-Vergütung (Bild: Guntram Rehsche).





Und das ist der grosse Makel der Schweizer KEV: Gegen 15'000 Projekte für die Erzeugung Erneuerbarer Energien sind derzeit auf der Warteliste für eine finanzielle Förderung – die Mittel aber fehlen und insbesondere die Solarenergie kommt nicht voran. Um Abhilfe zu schaffen, fordert die A EE in ihrer Broschüre unter anderem, dass die obere Begrenzung, salopp auch als Deckel bezeichnet, fällt. Um dem Stau bei den PV-Anlagen beizukommen, müssten alle Gesuche innert drei bis vier Jahren erledigt werden. Interessant und neu ist die Anregung, die Wettbewerbsfähigkeit der Projekte besser zu berücksichtigen. Solche mit marktnahen Gestehungskosten (konkret unter 25 Rappen pro Kilowattstunde oder nahe dem Preis von Haushaltstrom ab Stecker) soll die Einspeisevergütung ohne Verzögerung gewährt werden. Für andere Anlagen könnte weiterhin ein Deckel gelten. Damit bliebe das ursprünglich hochgehaltene Prinzip bestehen bleiben, wonach der technologische Fortschritt die Vergütungsberechtigung beeinflusst – «je günstiger eine Technologie, desto mehr Anlagen». In dieser Hinsicht hat in den vergangenen beiden Jahren ja gerade die Photovoltaik grosse Fortschritte gemacht.

Ein umfassender Überblick zur bisherigen Entwicklung des Förderinstruments KEV sowie die Auswirkungen auf den Markt der Erneuerbaren Energien zeigt gemäss der A EE – Broschüre, wie wirksam dieses Instrument sein kann – und wie es sich im Zeitablauf auch überflüssig machen wird. Denn die Unterstützung für neue Anlagen sinkt gemäss technologischem und Marktfortschritt laufend. In der Schweiz finanziert übrigens aktuell ein Zuschlag von maximal 0,6 Rappen pro Kilowattstunde (ab 2013: 0,9 Rappen) die Massnahme.

Dass die Mittel derzeit aber nicht ausreichen, um hierzulande einen substantiellen Umschwung der Energieproduktion richtung Erneuerbarer zu initiieren, ist für die A EE klar: Bei Entlastung besonders energieintensiver Betriebe werde derzeit in den parlamentarischen Gremien bereits eine Anhebung auf 1,4 Rappen diskutiert – was den jährlichen Beitrag eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts von 40 auf 63 Franken wachsen liesse. Und zweifellos verkraftbar wäre, wenn dies die A EE als wirtschaftsnahe Organisation nicht explizit so wertet. Die KEV könnte wesentlich mehr Wirkung entfalten, so man sie denn liesse.

Die Broschüre ist erhältlich unter:
http://www.aee.ch/fileadmin/user_upload/Downloads/Positionen/120222_aee_br_de.pdf

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Sonntag, 26. Februar 2012

Überwiegende Zustimmung

Eine überwältigende Mehrheit der deutschen Bundesbürger will einen schnellen Ausbau der Solarstromnutzung in Deutschland. Nach einer aktuellen Repräsentativbefragung durch TNS Emnid halten rund 91 Prozent der Bundesbürger Solarstrom für wichtig. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat für 40 Prozent der Befragten die Photovoltaik (PV) sogar noch an Bedeutung gewonnen.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hat die Bürger im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. auch danach befragt, ob sie mit der derzeitigen Geschwindigkeit des Solarstromausbaus einverstanden sind. Demnach finden 69 Prozent der Befragten nicht, dass die Politik die Solarenergie zu schnell ausbaut. Vor dem Hintergrund der aktuellen Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Rösler, die Solarstromförderung sehr stark zu kürzen, sind die Antworten von besonderer Brisanz.

Noch immer stellen die kleinen Solardachanlagen in Deutschland die grosse Mehrheit der insgesamt rund eine Million PV-Einrichtungen. Und wohl auch deshalb stossen sie auf sehr grosse Zustimmung in der Bevölkerung (Bild: Guntram Rehsche).




Rund 60 Prozent der Bundesbürger vertreten gemäss der Umfrage zudem die Meinung, die Politik tue zu wenig für den Ausbau der Photovoltaik. Sie sprechen sich nach Ansicht des Verbandes damit indirekt auch gegen noch schärfere Einschnitte bei der Solarförderung aus, wie sie derzeit von Teilen der Bundesregierung geplant und aktuell zwischen Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium verhandelt werden.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) sieht durch die Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler, die Solarförderung hart zu beschneiden, die Energiewende und die Solarwirtschaft in Deutschland mit über 100.000 Arbeitsplätzen in ernster Gefahr. Der Zusammenschluss von über 800 Solarunternehmen appelliert vor dem Hintergrund der aktuellen Umfrage-Ergebnisse erneut an den Wirtschaftsminister, die Energiewende nicht weiter zu gefährden. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Die Ergebnisse zeigen einmal mehr: Die überwältigende Mehrheit der Menschen will einen schnellen Ausbau der Solarenergie und weiß um ihre Bedeutung für den Erfolg der Energiewende. Solarenergie ist Bürgerenergie und erfreut sich einer sehr hohen Akzeptanz, auch im Vergleich mit anderen Energieformen. Sie erfordert relativ wenig Netzinfrastruktur, ist inzwischen preiswert und kann deshalb schnell ausgebaut werden.“

Der Bundeswirtschaftsminister fordert hingegen gegenwärtig, die Förderung neuer Solarstromanlagen erneut zu kürzen und auf einen Bruchteil des bisherigen Zubaus zu beschränken. Nach seinen Vorstellungen soll jährlich nur noch ein Gigawatt Solarstrom gefördert werden. Das wären fast 90 Prozent weniger als in den beiden Vorjahren 2010 und 2011 (jeweils rund 7,5 Gigawatt Solarstrom-Zubau). Die von Rösler geforderten drastischen weiteren Kürzungen werden von der Solarbranche scharf kritisiert. Diese hätten unweigerlich einen Markteinbruch und die Zerstörung eines Großteils der Solarbranche in Deutschland zur Folge, so die Warnung des BSW-Solar. In den vergangenen Jahren musste die Solarwirtschaft bereits deutliche Einschnitte verkraften. Die Förderung für neue Solarstromanlagen wurde allein seit 2008 halbiert. 2012 sinkt sie mit rund 28 Prozent doppelt so schnell wie im Vorjahr. Dies ist das Ergebnis einer erst im Sommer 2011 beschlossenen Gesetzesnovelle.

Derzeit werden in Deutschland rund eine Million Solarstromanlagen betrieben. Sie werden in diesem Jahr über vier Prozent des deutschen Strom-Bedarfs decken. Branchenziel ist es, ihren Anteil bis 2020 auf über 10 Prozent auszubauen. Technischer Fortschritt und Massenfertigung haben dazu geführt, dass Solarstrom auf dem besten Wege ist, zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt zu werden. 2012 erreicht die Vergütung für Solarstrom bereits das Preisniveau konventioneller Verbraucher-Stromtarife, im nächsten Jahr das Förderniveau von Windkraftparks auf dem Meer und Biogas-Anlagen.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

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Samstag, 25. Februar 2012

Mieses Jahr für Solarworld

Auch das Vorzeigeunternehmen der Solarwirtschaft bleibt nicht ungeschoren vom Kriechgang der Branche: Der deutsche Solar-Pionier Solarworld hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 233 Millionen Euro erlitten. Grund sind Wertberichtigungen auf technologisch überholte Produktionsanlagen und der Preisverfall bei Modulen.

Die von der schillernden Unternehmerpersönlichkeit Frank Asbeck (siehe Bild) gegründete Firma Solarworld gilt als eine der solidesten der Branche. Sie macht inzwischen mehr als zwei Drittel ihres Umsatzes im Ausland. Dennoch schockierte der Konzern die Börse am Donnerstagabend mit tiefroten Zahlen. Hatte Solarworld 2010 noch ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 193 Millionen Euro erwirtschaftet, so machte das Unternehmen im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen einen Verlust von 233 Millionen Euro. Ausschlaggebend seien vor allem Wertberichtigungen auf technologisch überholte Produktionsanlagen in einem Gesamtvolumen von rund 313 Millionen Euro gewesen teilte das Unternehmen mit. Doch auch bereinigt um diese Sondereffekte brach das operative Ergebnis (Ebit) um fast 90 Prozent auf rund 24 Millionen Euro ein.

Der Umsatz des Konzerns sank wegen der globalen Überkapazitäten und des damit verbundenen Preisverfalls um fast 20 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Menge der abgesetzten Wafer und Solarmodule schrumpfte um rund drei Prozent auf 794 Megawatt. Die Solarworld-Aktie verlor am Freitag zeitweise mehr als neun Prozent an Wert.

Wegen der geplanten Subventionskürzungen für Solarstrom droht der Branche nach Einschätzung von Solarworld-Chef, Frank Asbeck, eine Pleitewelle. Der Umfang der geplanten Einschnitte sei viel zu groß, sagte er dem "Handelsblatt". "Wir werden einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen sehen. Zehntausende von Stellen stehen auf dem Spiel." Die von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Donnerstag vorgestellten Kürzungspläne seien nicht nachvollziehbar, sagte Asbeck. "Mit dem zu erwartenden Markteinbruch werden 30 Jahre Forschung und 15 Jahre Industriegeschichte ohne Not geopfert." Die Branche haben den Fehler gemacht, aufrichtig zu sagen, welche Kürzungen sie mitgehen können, sagte Asbeck. "Da hat die Politik einen draufgesattelt und versetzt uns jetzt den Todesstoß."

Quelle: diverse Agenturen/ssu/dapd

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Freitag, 24. Februar 2012

Öl und Benzin so teuer wie nie

Benzin und Diesel sind so teuer wie noch nie. Und der Ölpreis steigt fast täglich. In dieser Woche hat der Preis für ein Barrel Rohöl den höchsten Stand seit acht Monaten erreicht. Vordergründige Ursache ist der vom Iran angekündigte Stopp der Öllieferungen nach Frankreich und England. Hintergrund ist etwas anderes: Das Ende des Ölzeitalters.

Seit 2008 – so das Münchner Ludwig-Bölkow-Institut – ist weltweit der Höhepunkt der Ölförderung erreicht. Das Öl-Förder-Wachstum stagniert und wird nie wieder höher werden als heute. Das heißt: Die Zeiten billigen Öls und Benzins sind endgültig vorbei. Der Öl- und Benzinpreis kennt künftig nur eine Richtung: nach oben!

Cover des Buchs von Franz Alt zum Thema









Die Preiskurven werden zum Angst-Barometer. Das Öl wird auch deshalb immer teurer, weil die Schwellenländer immer mehr davon für sich beanspruchen werden. Und hohe Energiepreise bremsen das Wachstum. Zurzeit liefert der Iran 18% seines Öls nach Europa. Dafür wird künftig gerne China einspringen. Aber wie wollen wir Europäer diese Lücke schließen? Sicher ist nur eins: Dieser nächste Engpass unserer Energieversorgung wird die Preise nochmal dramatisch nach oben treiben! Und die Spekulanten warten schon auf noch höhere Profite.

Aber: Ersatz für die alten fossilen Energieträger lassen auf sich warten. In dieser für alle Industrieländer fatalen Situation bremst der deutsche Wirtschaftsminister auch noch die von ihm mit beschlossene Energiewende aus und will das erfolgreiche Erneuerbare-Energien-Gesetz zerschlagen, das über 60 Länder von uns übernommen haben. Keine Regierung dieser Welt ist auf starke Energiepreis-Erhöhungen vorbereitet. Die 100%-Energiewende hin zu den Erneuerbaren wird zerredet, verzögert und verschlafen.

Rein technisch wäre bei entsprechendem politischem Willen die Energiewende in 20 Jahren machbar. Und sie wäre auch finanzierbar, wenn die Folgekosten der alten Energieversorgung mit berechnet würden, zum Beispiel die Aufwendungen für die Entsorgung des Atommülls oder die Kosten für den Klimawandel. Vorbeugen wäre preiswerter als die Finanzierung der zu erwartenden Katastrophen. Energiesparen, Energieeffizienz und der rasche Umstieg auf erneuerbare Energien haben aber zurzeit weder in den USA noch in Europa Priorität. Dabei wäre allein diese vorbeugende Energie-Politik die angemessene Antwort auf die sich bis zur Kriegsgefahr abzeichnenden Öl-Engpässe. Der Iran spielt wieder einmal mit dem Feuer und hat jetzt eine Lunte ans Ölfass gelegt. Schon der Irak-Krieg war ein Krieg um Öl.

Die Alternative heißt: Frieden durch die Sonne! Die Sonne ist - im Gegensatz zu Öl- oder Gasquellen - jedem menschlichem Zugriff entzogen. Sie scheint bekanntlich für Gerechte und Ungerechte – also für alle! Sie schickt uns 15.000mal mehr Energie als zurzeit allem sieben Milliarden Menschen verbrauchen. Und vor allem: die Sonne scheint auf jedes Dach und sie schickt keine Rechnung. Allerdings: Solarpolitik erfordert Weitsicht.

Die Energiewende fällt aus

Keine andere Technologie hat es in so kurzer Zeit geschafft, ihre Kosten zu senken wie die Photovoltaik. Sie leistet inzwischen signifikante Beiträge zu unserer Stromversorgung – dezentral und verbrauchsnah. Sie ist somit ein unverzichtbarer Meilenstein einer dezentralen und schnellen Energiewende. Eine Stellungnahme von Eurosolar, der Europäischen Vereinigung für Solarenergie, zu den Förderkürzungen in Deutschland (siehe Solarmedia vom 23. Februar 2012).

Jedes weitere Gigawatt, das in Deutschland zugebaut wird, führt nur noch zu unwesentlichen Mehrkosten und senkt gleichzeitig unsere Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern. "Wenn aber das Kostenargument gegen die Photovoltaik obsolet ist, so ist es doch eine andere Frage, ob es politisch gewollt ist, dass die Photovoltaik so rasch wächst, dass sie den Umbaupfad unserer Stromversorgung entscheidend mitbestimmt", so Valentin Hollain, wiss. Leiter von EUROSOLAR.

Was sie zu leisten vermag, hat sie während der vergangenen Kälteperiode im Zusammenspiel mit der Windenergie unter Beweis gestellt, als sie mit dazu beitrug, die Stromnetze hierzulande zu stabilisieren und zusätzlich die Stromversorgung in Frankreich mit signifikanten Strommengen zu unterstützen. Bereits bei einem Anteil von 4 % an der deutschen Stromversorgung ist die Photovoltaik zu einer wichtigen Größe geworden, die mittägliche Lastspitzen abfedert und die Netze entlastet.

Aber wenn jetzt an sonnigen Februartagen mehr als 10 Gigawatt Solarstrom in den Mittagsstunden in das Stromnetz eingespeist werden, ist dies nur ein Vorgeschmack auf den Einfluss, den die in Deutschland installierten Module künftig nehmen werden: Einspeisungen oberhalb von 15 Gigawatt werden immer häufiger auftreten und somit den Strukturwandel zu einer dezentral geprägten Stromversorgung forcieren.

Bei einem weiteren Wachstum der Photovoltaik würde sie perspektivisch auch die Marke von 25 Gigawatt überspringen. In einem solchen Strommix, in dem Sonne und Wind den Takt vorgeben, haben unflexible fossile Großkraftwerke keinen Platz mehr. Die Photovoltaik führt zwangsläufig zu einer Stromversorgung, die deutlich dezentraler geprägt ist als die heutige.

Dass die Bundesminister Röttgen und Rösler nun den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland abrupt zum Stillstand bringen wollen, hat daher ganz eindeutige Gründe. "Sie wissen ganz genau, dass jedes weitere Gigawatt Photovoltaik Tatsachen schafft. Deswegen warten sie nicht einmal mehr die Auswirkungen der bereits zum 1.1.2012 erfolgten deutlichen Vergütungskürzung um 15% ab. So eilig hat man es, dass man gleich zum nächsten Schlag ausholt, um ganz sicher zu sein, dass die Photovoltaik diese Runde nicht mehr übersteht", so Irm Scheer-Pontenagel, Geschäftsführerin von EUROSOLAR.

Die Eile, mit der sie vorgehen, spricht Bände über ihre Motivation. Die Pfründe der Energiekonzerne sollen gewahrt werden, die in der Nordsee nur Aktivität beim Ausbau der Offshore-Windenergie vorgaukeln.

Tatsächlich wollen sie eine Neuauflage ihres fossilen Kraftwerksparks und dafür maßgeschneiderte Stromtrassen. Ergebnis wäre eine Verzögerung des Umbaus unserer Stromversorgung weit über das Jahr 2020 hinaus.

"Die Erneuerbaren Energien haben inzwischen einen Anteil von 20% an unserer Stromversorgung erreicht. Wachsen sie weiter, so müssen sie sich nicht in das bestehende System integrieren, sondern umgekehrt muss dieses nach den Bedürfnissen der Erneuerbaren Energien umgebaut werden. Die Protagonisten der fossil-atomaren Strukturen fürchten nun um ihre Vormachtstellung. Die von Bürgern, Mittelstand und Stadtwerken getragene Energiewende ist von ihnen nicht gewollt", so Irm Scheer-Pontenagel.

Das Vorgehen der Bundesminister Röttgen und Rösler ist ein Dammbruch in der Deutschen Erneuerbare-Energien-Politik, die mehr als 20 Jahre unter verschiedenen Regierungen eine große Kontinuität aufwies. Nun kommt es erstmals zu einem Rollback, ein Menetekel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien insgesamt.

Eine Politik, die nur knapp ein Jahr nach der Katastrophe von Fukushima die Energiewende derart ausbremst, ist beschämend. Dies wird den beiden Protagonisten Röttgen und Rösler dauerhaft anhaften. Ihre Hoffnung, dass dies bis zum Wahljahr 2013 wieder vergessen ist, wird sich nicht erfüllen.

Quelle: EUROSOLAR | Valentin Hollain 2012

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Donnerstag, 23. Februar 2012

Deutschland kürzt massiv

Der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) haben am Donnerstag die erwartete drastische Senkung der Solarförderung in Berlin bekannt gegeben. Anders als vorab berichtet worden war, soll die Kürzung jedoch nicht ab April erfolgen, sondern schon ab dem 9. März.

Die Minister legen damit ihren seit langem schwelenden Streit bei, wie mit dem Ausbau der Erneuerbaren in Zukunft umgegangen werden soll. Auch bei der Haltung der Regierung zur geplanten EU-Energieeffizienz-Richtlinie gab es eine Einigung. Demnach soll "auch künftig nicht" per Gesetz festgelegt werden, "wie viel Energie eine Volkswirtschaft oder ein bestimmter Sektor verbrauchen darf", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

"Wir zwingen keinen Akteur zu bestimmten Maßnahmen." Nach Darstellung der Minister sollen die Vorschläge "der beschleunigten Umsetzung und dem Erfolg der Energiewende" dienen - um "dieses Projekt so zu steuern, dass daraus einzigartige Chancen für unsere Unternehmen in internationalen Wettbewerb entstehen". Zudem kündigten die Minister die Gründung einer gemeinsamen "Plattform Erneuerbare Energien" an, mit der "insbesondere die Planung für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die bessere Koordinierung mit dem Netzausbau" erfolgen soll. Ein Steuerungskreis auf Staatssekretärsebene wird demnach die Koordinations der "Arbeiten zur Umsetzung der Energiewende" übernehmen.

Bei Solarwirtschaft und Umweltverbänden stieß die Einigung auf massive Kritik

  • Der Bund für Naturschutz und Umweltz Deutschland BUND sprach von einem "Riesen-Fiasko für eine zukunftsfähige Energieversorgung".
  • Der Deutsche Naturschutzring DNR verurteilte "die Schwächung der EU-Effizienzrichtlinie". DNR-Chef Hubert Weinzierl: "Darüber kann man nur den Kopf schütteln."
  • Der Bundesverband Solarwirtschaft bezeichnete Rösler als "Totengräber. Die geplanten Förderkürzungen seien ein "Frontalangriff gegen die Energiewende". Laut Hauptgeschäftsführer Carsten König steht "die Existenz von vielen zehntausenden Arbeitsplätzen in einer der wichtigsten Zukunftsbranchen auf dem Spiel".
Quelle: KLIMARETTER.INFO | vk 2012

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Mittwoch, 22. Februar 2012

Jetzt «lupft's» den Deckel

Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates will die Blockierung bei der Förderung der erneuerbaren Stromproduktion aufheben und die KEV-Warteliste abbauen. Mit einer parlamentarischen Initiative will sie eine rasche Entspannung der Situation herbeiführen. Zudem sollen Entlastungen für Grossverbraucher vorgesehen werden.

Zu viele Projekte für die Ökostromproduktion, welche die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Strom aus erneuerbaren Energien beanspruchen, befinden sich auf der Warteliste. Mit dem heutigen System kann die Warteliste nach 2013 nicht mehr merklich verkürzt werden. Weil die Kommission dieser Situation abhelfen will, hat sie sich mit 14 zu 9 Stimmen bei 2 Enthaltungen für eine Änderung des Energiegesetzes ausgesprochen, mit welcher der Zuschlag zur Finanzierung der KEV erhöht werden soll, um die Warteliste zu verkürzen.

Gleichzeitig sieht die Revision Erleichterungen für energieintensive Betriebe vor. Die Kommission ist mehrheitlich der Auffassung, diese Änderungen müssten rasch vorgenommen werden, da die Problemstellung schon länger bekannt sei und die Kontinuität der förderlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Ökostromproduktion gesichert werden müsse. Gewisse Kommissionsmitglieder wünschten eine umfassendere Reform des KEV-Systems; andere wollten die künftige Energiestrategie des Bundesrates abwarten und sprachen sich deshalb gegen punktuelle Änderungen aus.

Die Kommission hat bei der Vorlage zur Revision des Raumplanungsgesetzes (10.019) die Differenzbereinigung abgeschlossen. Sie unterstützt mehrheitlich die neue vom Ständerat beschlossene Regelung für den Mehrwertausgleich, die flexibler ist als die vom ihm ursprünglich vorgesehene. Eine Minderheit spricht sich für eine noch flexiblere Regelung aus und will namentlich keinen Mindestabgabesatz vorschreiben; eine zweite Minderheit will am geltenden Recht festhalten. Auch bei der neuen Regelung für Solaranlagen folgt die Kommission weitgehend dem Ständerat (22 zu 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen). In ihren Augen sollten Solaranlagen in Bau- und Landwirtschaftszonen keiner Bewilligungspflicht bedürfen, wenn sie auf Dächern genügend angepasst sind.

Quelle: UVEK

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Solarstrom vom See

Schwimmende Solaranlagen: Effizient und günstig, so das System von Scienza Industria Tecnologica. Es schafft bis zu 200 Kilowattpeak. Um ein ähnliches Schweizer Projekt ist es ruhig geworden.

Der italienische Wissenschaftler Marco Rosa-Clot von der Universität Florenz hat eine schwimmende Solaranlage entwickelt. Der Inhaber der Firma Scienza Industria Tecnologica kann mithilfe des sogenannten "Floating Tracking Cooling Concentrator" die Nachteile von herkömmlichen Solarparks vermeiden. Die Photovoltaikpanele sind auf runden oder auch rechteckigen, aus Plastikrohren gefertigten Schwimmkörpern untergebracht. Wegen der modularen Bauweise sind Nennleistungen von 20 bis 200 Kilowattpeak möglich. Platz finden können die nur ein Meter hohen und deshalb kaum sichtbaren Anlagen auch auf kleineren, natürlichen oder künstlichen Seen. "Mithilfe eines kleinen Elektromotors wird die Nachführbarkeit und damit die optimale Ausrichtung der Anlage gewährleistet", erklärt Marco Rosa-Clot gegenüber pressetext.

"Ein weiterer Vorteil ist die über Wasserdüsen erfolgende Dauerkühlung, die eine Überhitzung der Analge verhindert und eine zusätzliche Energieausbeute von mehr als zehn Prozent erlaubt. "Experimentiert wird derzeit mit zwei Bautypen: Einer mit Panelen und Reflektoren im Neigungswinkel von jeweils 40 Grad und der andere mit flach liegenden Panelen und seitlich im 60-Grad-Winkel angebrachten Reflektoren."

Bei der letzteren Lösung erhöht sich die Energieausbeute je nach Breitengrad um 60 bis 70 Prozent. Außerdem werden bestimmte Windbelastungen simuliert. Mit rund 800 Euro je Kilowatt Spitzenleistung einschließlich der Aufwendungen für Tracking und Kühlung lässt die Anlage auch vergleichsweise günstige Erzeugerkosten zu.

"Während herkömmliche Anlagen auf eine Jahresleistung von 1.200 Kilowattstunden kommen, werden beim FTCC bis zu 2.000 Kilowattstunden erzielt", so der italienische Wissenschaftler. Die von Marco Rosa-Clot gegründete Scintec mit Sitz im Technologiepark von Navacchio bei Pisa ist auf die Herstellung von Laser-, Umwelt- und Sanitärtechnik spezialisiert. Wissenschaftliche Kooperationen bestehen mit den italienischen Forschungsinstituten Infn, Enea und Cnr sowie mit dem Genfer CERN und dem deutschen Fraunhofer-Institut.

Quelle: pressetext.redaktion 2012 / Harald Jung 2012

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Auf dem Weg zu 100 Prozent

2020 wird Deutschland 36 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien generieren. Derartiges Wachstum setzt substantielle Investitionen in den Ausbau der bestehenden Strom-Infrastruktur voraus. Eine zentrale Rolle wird gemäss einer neuen Studie von Frost & Sullivan die Solarenergie spielen.

Im deutschen Energiemarkt wird es in den nächsten Jahren dramatische Veränderungen geben. Die Kapazitäten der Nuklearenergie halbieren sich, während das Land einen Anstieg der erneuerbaren Energien auf 36 Prozent der generierten Energie bis 2020 erleben wird. Laut aktuellen Ergebnissen der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird sich die gesamt generierte Energie von 625 TWh in 2010 auf 590 TWh in 2020 verringern, und das aufgrund von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und erhöhten Importen, die notwendig sein werden, um einen Teil der Lücken zu überbrücken, die sich durch die Abschaltung der Atomkraftwerke ergeben.

Jedoch wird die installierte Kapazität im Jahr 2020 von 153 GW auf 179 GW ansteigen. Dies ist dem Wachstum im Wind- und Solarsektor zu verdanken, zwei Energiesektoren, welche unregelmäßige Verfügbarkeit aufweisen und die Unterstützung durch alternative Stromerzeuger benötigen, wie beispielsweise Gasturbinen.

“Deutschland ist bereits heute einer der führenden Märkte Europas, was erneuerbare Energie angeht, und es wird mit beträchtlichen Investitionen in den nächsten acht Jahren noch weit über seine EU-Verpflichtungen hinausgehen,” erklärt Frost & Sullivan Energy Consultant Jonathan Robinson. “Jedoch wird das Wachstum der erneuerbaren Energien auch mit ernsthaften Herausforderungen verknüpft sein, und es bedarf substantiellen Investitionen in den Ausbau der bestehenden Stromübertragungsinfrastruktur.”

Was die erneuerbaren Energien angeht, so werden Solar- und Windenergie zukünftig eine große Rolle spielen. Die Kapazität der Photovoltaik wird sich verdreifachen, während Windenergie um durchschnittlich zwei GW pro Jahr anwachsen wird. Die Solarenergie im Besonderen wird massive Veränderungen durchlaufen - die erneuerbaren Energie werden im Jahr 2020 36 Prozent der generierten Energie ausmachen (Ziel des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes ist ein Mindestanteil von 35 Prozent des Bruttostromverbrauchs in 2020).

In Bezug auf die Verringerung des Energieverbrauchs wird Energieeffizienz eine wichtige Rolle spielen; das Energieeffizienzgesetz sieht vor, den Energieverbrauch bis 2020 im Vergleich zum Verbrauch in der Zeit von 2001-2005 um neun Prozent zu reduzieren. “Energieeffizienz wird in 2012 ein großes Thema sein, da die EU dazu übergeht, Mitgliedsstaaten zum Agieren zu zwingen. Der in 2007 angenommene freiwillige Ansatz ist weitestgehend fehlgeschlagen, was sich durch die minimale Steigerung der Energieeffizienz in den meisten Mitgliedsstaaten belegen lässt. Wie in den meisten solcher Fälle, nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein, doch es ist wahrscheinlich, daß noch mehr getan werden muss,” so Robinson weiter.

Laut Frost & Sullivan bleibt Kohle mit 37 Prozent der generierten Energie daher von heute bis 2020 der führende Brennstoff. Allerdings wird es in Deutschland einen Rückgang der braunkohlegefeuerten Leistung geben, denn alte Kraftwerke werden stillgelegt. Daneben wird es aufgrund eines beschleunigten Konjunkturprogramms einen Anstieg des Gasanteils als energieerzeugenden Rohstoff geben; der wachsende Anteil wird jedoch erst nach 2020 bemerkbar werden.

“Deutschland war schon immer einer der Schlüsselmärkte für Energieerzeugungsanlagen, allerdings besteht nunmehr die Notwendigkeit einer breiten Investition, sowohl in die Generierung, die Übertragung als auch die Verteilung der Energie. Hierdurch ergeben sich interessante Möglichkeiten für Hersteller der Branche als auch Projektentwickler,” so Robinson abschließend.

Quelle: Sonnenseite / Frost & Sullivan 2012

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Dienstag, 21. Februar 2012

Solar Frontier im Geschäft

Der japanische Dünnschicht-Modulproduzent Solar Frontier liefert CIS-Module für ein 10 MW Projekt in Japan. Das Solarkraftwerk auf dem Mount Komekura ist eine der größten Anlagen Japans - und zeigt, dass der neue Konkurrent von First Solar dick ins Geschäft kommt. Zu Kooperationen in der Schweiz siehe auch Solarmedia vom 8. Juni 2011 .

Solar Frontier K.K. ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Showa Shell Sekiyu K.K. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, wirtschaftliche und umweltfreundliche Solarmodule zu entwickeln. Solar Frontier ist bereits seit den 1970er Jahren ein Pionier auf dem Gebiet der Solarenergie und fertigt CIS-Dünnschicht-Module (die Abkürzung CIS bezeichnet die wichtigsten Inhaltsstoffe Kupfer, Indium und Selen) für weltweite Kunden aus allen Bereichen.

Nun gab Solar Frontier bekannt, dass das Unternehmen 80.000 seiner
CIS-Dünnschicht-Module für ein zehn Megawatt (MW) Solarkraftwerk auf dem Mount Komekura in der Präfektur Yamanashi, Japan, geliefert hat. Die Abwicklung des Projektes übernahm Logistikpartner Meidensha. Das Mount Komekura Solarkraftwerk ist Teil eines Förderprogramms der Präfektur Yamanashi, um der globalen Erderwärmung entgegen zu wirken und Treibhausgas-Emissionen zu vermeiden. Die Anlage wird rund 12 Millionen kWh jährlich produzieren. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Energieverbrauch von circa 3.400 Haushalten. Die umweltfreundlich erzeugte Energie der Anlage wird die CO2-Emission um rund 5.100 Tonnen – oder dem jährlichen CO2-Ausstoß von circa 1.000 Haushalten – verringern.

Die CIS-Module von Solar Frontier haben gemäss Firmenangaben einen höheren Wirkungsgrad als andere Dünnschicht- Module und erzielen einen höheren Ertrag in kWh unter realen Wetterbedingungen. Die Leistung der Solar Frontier Module wurde bereits bei der Yukigunigata Megasolar Solaranlage in der Präfektur Niigata sowie in den groß angelegten Produktionsstätten von Solar Frontier in Miyazaki belegt. Solar Frontier Module werden in großen Freiflächenanlagen in Japan und auf der ganzen Welt verbaut.

Solar Frontier hat letztes Jahr alle Produktionslinien der Kunitomi Anlage mit Kapazitäten im Gigawatt- Bereich in Betrieb genommen. Die Produktionsstätte für CIS-Module zählt zu den größten PV-Fertigungsanlagen weltweit. Aufgrund seiner hohen Kapazitäten kann das Unternehmen nicht nur die durch eine neue Einspeisevergütung steigende japanische Nachfrage erfüllen, sondern darüber hinaus auch Kunden auf der ganzen Welt beliefern.

Quelle: Medienmitteilung

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Semprius' Rekord-Wirkungsgrad

Das Photovoltaik-Unternehmen Semprius, an dem Siemens als strategischer Partner beteiligt ist, hat bei hochkonzentrierenden Photovoltaik(PV)-Modulen einen Rekord-Wirkungsgrad von 33,9 Prozent erreicht. Der Effizienzgrad der Module wurde am spanischen Instituto de Energía Solar an der Universität Madrid unter standardisierten Testbedingungen gemessen und zertifiziert.

Das Bild zeigt ein Testsystem bestehend aus 40 hochkonzentrierenden PV-Modulen. Mit den jüngsten Prototypen der Module kann dank des Wirkungsgrades von 33,9 Prozent erstmals mehr als ein Drittel der Sonnenenergie direkt in Strom umgewandelt werden. (Pressebild: Semprius)

Semprius mit Sitz in Durham im US-Bundesstaat North Carolina entwickelt hochkonzentrierende PV-Module. Mit dem jüngsten Modul-Prototyp des Unternehmens kann dank des Wirkungsgrades von 33,9 Prozent erstmals mehr als ein Drittel der Sonnenenergie direkt in Strom umgewandelt werden. Das stellt in der Branche einen Meilenstein dar, denn führende Modulhersteller erreichen derzeit einen maximalen Modulwirkungsgrad von etwa 20 Prozent mit monokristallinen und etwa 16 Prozent mit polykristallinen PV-Modulen. Unter gleichen Installationsbedingungen können die neuen hochkonzentrierenden PV-Module daher doppelt so viel Leistung pro Quadratmeter liefern wie herkömmliche polykristalline Module. Der Rekordwirkungsgrad wurde in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem spanischen Instituto de Sistemas Fotovoltaicos de Concentración und der Universität Madrid vom Instituto de Energía Solar gemessen.

Im Juni 2011 hatte Siemens einen Anteil von 16 Prozent an Semprius erworben, um die innovative Solartechnologie zügig weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu führen. Die hochkonzentrierenden PV-Systeme bündeln das Sonnenlicht mit Hilfe integrierter Speziallinsen auf sehr kleinflächige Hochleistungszellen. "Mit Semprius als führendem Unternehmen bei hochkonzentrierenden PV-Modulen haben wir auf die richtige Technologie gesetzt", sagte Martin Pfund, CEO der Business Unit Photovoltaik im Siemens-Sektor Energy. "Der erreichte Wirkungsgrad ist ein Weltrekord. Als etablierter Anbieter für schlüsselfertige PV-Anlagen sieht Siemens in der hochkonzentrierenden PV-Technologie großes Potenzial – insbesondere in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung wie dem Sonnengürtel der Erde. Wir werden unser Portfolio im Photovoltaik-Markt damit weiter ausbauen und die neue Technologie gemeinsam mit unserem Partner wettbewerbsfähig machen."

Semprius trägt Sorge für die technische Weiterentwicklung der Module, während Siemens notwendige Systemkomponenten wie Nachführungssysteme und Wechselrichter entwickelt. Auch das Design kompletter Solarkraftwerke auf Basis der neuen Module liegt in der Verantwortung von Siemens. Erste Testinstallationen mit den neuen Modulen hat Semprius bereits vorgenommen. Zudem ist derzeit eine Pilotfertigung in Henderson, US-Bundesstaat North Carolina, im Bau. Ab der zweiten Jahreshälfte 2012 soll dort die Serienfertigung für hochkonzentrierende PV-Module anlaufen.

Quelle: Siemens

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Montag, 20. Februar 2012

Höhenlage bringt Höchstertrag

Bei der höchstgelegenen Anlage Deutschlands müssen aleo-Module einiges aushalten: Auf der Zugspitze, dem mit 2.962 Metern höchsten Berg Deutschlands, lieferten Module der aleo solar AG im Jahr 2011 überdurchschnittliche Erträge. Die insgesamt 58 Module des Typs aleo S_18 verteilen sich auf eine Fassaden- und eine Dachanlage.

aleo_zugspitze_thumb (1)Die höchste Photovoltaik-Anlage Deutschlands verfügt über eine Gesamtleistung von 12,76 Kilowatt. Binnen eines Jahres produzierten die 36 aleo-Module der Fassadenanlage 1.283 Kilowattstunden pro Kilowattpeak Nennleistung (Leistungsklasse 220 Watt) – der bundesdeutsche Durchschnitt für Dachanlagen liegt bei etwa 900 Kilowattstunden. Auf dem flachen Land erzeugen Fassadenanlagen zwischen 650 und 700 Kilowattstunden. Die in der Westwindzone liegende Zugspitze ist Wetterereignissen besonders ausgesetzt, denn sie ist das erste hohe Hindernis dieser Westwinde und übernimmt damit eine abschirmende Funktion für südlicher gelegene Alpenteile. An durchschnittlich 310 Tagen im Jahr herrscht Frost.

Der von aleo solar autorisierte Premium-Partner Iliotec hat die Anlage unter diesen herausfordernden Bedingungen geplant und innerhalb von nur zehn Tagen installiert. Am 17. Februar 2012 wird Iliotec das 1-Gigawatt-Modul von aleo solar in die Photovoltaik-Anlage auf der Zugspitze integrieren. Im Oktober 2011 überschritt die insgesamt produzierte Nennleistung von aleo solar die Marke von einem Gigawatt. Zugleich findet eine zweitägige Fachveranstaltung der aleo solar AG in Garmisch-Partenkirchen statt: Der Premiumhersteller wird rund 200 Kunden insbesondere seine erweiterten Services in den Bereichen Technik, Marketing- sowie Vertriebsunterstützung und Schulungen vorstellen.

Quelle: aleo solar AG

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Sonntag, 19. Februar 2012

Solarfirmen-News Woche 7

Suntech Power kann sich leistungs- und umsatzmässig ungefähr auf Vorjahresniveau halten - Gigantischer Verlust für einen der Grossen unter den US-Solarfirmen – Auch Sunpower aus den USA meldet steigenden Verlust - Samsung scheint sich schon wieder aus dem Solarbereich zurück zu ziehen - Die S.A.G. Solarstrom hat den angepeilten Umsatz 2011 erreicht - Nicht nur die Solarbranche leidet, auch der grösste Windkrafthersteller Vestas erlitt 2011 einen satten Verlust.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr insgesamt geht einer der Branchenleader, die chinesische Suntech Power (im Bild der Firmensitz in Wuxi westlich von Shanghai), von einem Absatz von etwa 2,09 Gigawatt aus. Dies liege leicht über den Erwartungen. Der Umsatz für das Jahr 2011 habe sich voraussichtlich zwischen 3,13 und 3,15 Milliarden US-Dollar bewegt. Das Photovoltaik-Unternehmen teilte zudem mit, dass der Absatz von Solarmodulen im 4. Quartal nicht so stark wie angenommen gegenüber dem 3. zurückgegangen sei. Quelle: Medienmitteilung

Der US-amerikanische Waferhersteller MEMC Electronic Materials Inc. muss einen Verlust von knapp 1,5 Milliarden Dollar im vierten Quartal 2011 wegstecken. Das ist mehr Geld, als das Unternehmen an der Börse wert ist. Im gleichen Zeitraum 2010 hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 12 Millionen Dollar gemeldet. Für das erste Quartal des laufenden Jahres erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang. ... Quelle: MEMC Electronic Materials Inc.; Zusammenfassung und Übersetzung: PHOTON

Sunpower, US-amerikanischer Produzent hocheffektiver Module und neuerdings Tochter des französischen Ölgiganten Total, machte im Gesamtjahr Umsätze in Höhe von 2,31 Milliarden USD (1,77 Milliarden Euro); im Vorjahr lagen sie bei 2,22 Milliarden (1,7 Milliarden Euro). Ohne GAAP berechnet, lagen sie sogar bei 2,5 Milliarden USD (1,9 Milliarden Euro). Der Nettoverlust stieg von 178,7 Millionen USD (137 Millionen Euro) im Jahr 2010 auf 603,9 Millionen USD (463 Millionen Euro). Quelle: Solarserver

Der koreanische Elektrokonzern Samsung stellt nach einem Bericht der Zeitung »Korea Times« den Geschäftsbereich der Solarzellenproduktion auf den Prüfstand. Den Angaben zufolge hat der Konzern Zweifel am Erfolg der eigenen Aktivitäten. Die Zeitung beruft sich auf einen Mitarbeiter von Samsung, der sich aber nicht mit seinem Namen zitieren lassen wollte. Den Aussagen nach gibt es bereits eine Entscheidug bei Samsung, die Investitionen in dem Geschäftsbereich um 40 Prozent zurückzufahren. Quelle: The Korea Times; Zusammenfassung: PHOTON

Die S.A.G. Solarstrom AG (Freiburg) geht trotz des schwierigen Photovoltaik-Branchenumfeldes im abgelaufenen Geschäftsjahr davon aus, den für 2011 geplanten Umsatz zwischen 260 und 280 Millionen Euro mit einem "sehr robusten" und deutlich positivem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu erreichen. Jedoch werde die EBIT-Zielmarke, die im Rahmen der Prognose zum Geschäftsverlauf 2011 mit 16 bis 18 Millionen Euro angegeben war, voraussichtlich verfehlt. Quelle: Solarserver

2011 hat der dänische Windkrafthersteller Vestas einen satten Verlust eingefahren. Das Defizit vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf 60 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Vestas noch 310 Millionen Euro Gewinn (EBIT) erwirtschaftet. Der Jahresumsatz lag mit 5,84 Milliarden Euro ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert von 6,92 Milliarden Euro. Die Führung von Vestas kündigte an, in 2012 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Ferner stellte sie eine Umsatzsteigerung auf 6,5 bis 8 Milliarden Euro in Aussicht. Wohl aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung wird die Führungsriege des Windturbinenbauers umgekrempelt. Quelle: ecoreporter.de.

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Samstag, 18. Februar 2012

Schulen ans Netz

Die Kirchner Solar Group aus dem deutschen Alheim-Heinebach unterstützt verstärkt Schulen beim Thema Energiewende. Deren Dachflächen eignen sich häufig für eine rentable Photovoltaik-Nutzung, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Ein Beispiel, das auch hierzulande Schule machen könnte / sollte.
Schulen könnten dank selbst erzeugtem Solarstrom auch deutlich Betriebskosten einsparen. Im Rahmen des Erfolgsmodells Energiegenossenschaft setzte die Unternehmensgruppe Kirchner Solar Group erste Projekte im Jahr 2011 um. Die Schulgenossenschaft GenoScOLAR hat 2011 gemeinsam mit der Kirchner Solar Group eine Photovoltaik-Anlage auf schuleigenen Dachflächen an der Jakob-Grimm-Schule Rotenburg an der Fulda installiert. Sie hat eine Nennleistung von 97 kWp, produziert rund 85.000 kWh Solarstrom pro Jahr und führe zu einer Einsparung von rund 20 Tonnen schädlichem CO2. Der Eigenverbrauch wird laut Kirchner bei etwa 40 Prozent liegen, so dass eine Einspeisevergütung von 27,76 Cent/kWh gilt.

Die Initiatoren hatten dazu eine Genossenschaft gegründet. Diese Gesellschaftsform kommt bisher vor allem im kommunalen Umfeld zum Einsatz. Entstanden sei die Idee bei der Sanierung des Schuldachs. Bereits Ende Dezember 2011 führte die Genossenschaft GenoScOLAR Photovoltaik-Installationen auf zwei weiteren Schuldächern in Bebra und Bad Hersfeld gemeinsam mit der Kirchner Solar Group durch. Die Kooperation habe gezeigt, dass die Sicherung der Einlagen eine relativ einfache Beschaffung von Fremdkapital und eine gleichberechtigte Beteiligung der Anlagenbetreiber gewährleiste, so die Kirchner Solar Group. „Wir konnten die GenoScOLAR eG durch unser Preis-Leistungsverhältnis und den garantierten Rückkaufpreis überzeugen. Vor allem aber unsere Service-Leistungen waren ausschlaggebend für den fortgesetzten Erfolg“, sagt Lars Kirchner, Gründer und Geschäftsführer der Kirchner Solar Group.

„Die Begeisterung der Genossenschaft ist groß“, so Kirchner weiter. „Neben der Infrastruktur passen mit der Genossenschaft auch die geschäftlichen Rahmenbedingungen.“ „Bei einer Genossenschaft hat jedes Mitglied genau eine Stimme, unabhängig von der Zahl der Geschäftsanteile. Mit diesem Modell erfüllen wir vier Prinzipien: Demokratie, Förderung, Identität und Solidarität. Die Kapitalverwertung steht nicht im Vordergrund. Die Jakob-Grimm-Schule legt seit langer Zeit großen Wert auf Umweltbildung und will den Schülern das Thema erneuerbare Energien so realitätsnah wie möglich lehren“, erläutert Dr. Christof Münscher, Vorstandsmitglied der projektführenden GenoScOLAR eG.
Quelle: Kirchner Solar Group | solarserver.de

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Freitag, 17. Februar 2012

Solarenergie ist nicht am Ende

Wiederholt heisst es in letzter Zeit, die Solarenergie sei am Ende. Doch da wird so einiges durcheinander gebracht. Auch wenn in der laufenden Woche erneut Solarfirmen gehörig in Bedrängnis gerieten. Ein Kommentar von Solarmedia-Autor Guntram Rehsche.







Konfusion herrscht etwa bezüglich der Firmen einerseits, der Solarenergie als Energieproduktion andrerseits. Zuallererst: die wirtschaftliche Lage von schweizerischen oder auch deutschen Firmen ist nicht gleichzusetzen mit der Lage der Branche insgesamt, und schon gar nicht mit der Solarenergie an sich. Zu letzterer: Der weltweite Zubau an photovoltaischen Anlagen betrug 2011 gegen 30 Gigawatt peak. Diese Anlagen produzieren mit anderen Worten etwa so viel Strom wie fünf grosse Atomkraftwerke. So viele AKW wurden im vergangenen Jahr längst nicht in Betrieb genommen (ihre Zahl nahm ab).

Selbst in Deutschland - also einem gegenüber der Schweiz nördlicher gelegenen Land - zeigt die Solarenergieproduktion ausserordentliche Zuwachsraten. Und dieser Zuwachs geschieht unter immer wirtschaftlicheren Vorzeichen. Wenn der Solarstrom unter aktuellen Rahmenbedingungen in der Produktion auch noch teurer ist, so haben sich diese Mehrkosten doch deutlich gemindert. Zu bedenken ist auch, dass auch Strom aus neuen fossilen oder nuklearen Anlagen längst nicht mehr so billig zu stehen kommt wie jener aus den abgeschriebenen alten Anlagen.

Die deutsche Bevölkerung beginnt auch überhaupt nicht «sich zu überlegen, wohin die Reise mit der Solarstromförderung geht». Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung steht vielmehr allen Umfragen gemäss zur Förderung der Erneuerbaren im Allgemeinen und der Solarenergie im Besonderen. Nicht zu vergessen: der Anteil des Solarstroms hat in Deutschland bereits vier Prozent erreicht (gegenüber knapp 0,2 in der Schweiz - ist also rund 20mal so gross). Dass da über andere Probleme diskutiert wird, ist einsichtig.

Wegen seiner dezentralen Erzeugung wird der Solarstrom gemäss neuesten Erkenntnissen übrigens auch das Stromnetz weit weniger belasten als von den Ewigskeptikern behauptet.
Es ist zwar richtig, dass Peak- nicht mit Grundlaststrom zu vergleichen ist. Aber im bisherigen Ausmass der Solarstromproduktion in Deutschland hat der Solarstrom sogar preisdämpfende Wirkung, weil er zu Verbrauchsspitzen anfällt. Sein Einspeisen ins Netz führt also zu einer Entspannung der Versorgungssituation im gewünschten Sinn. Damit ist der Solarstrom aus volkswirtschaftlicher Sicht und in diesem Ausmass (vermutlich auch noch bei einem Anteil von 10 Prozent) absolut erwünscht und eben - preisdämpfend.

Fazit: Solarenergie hat einen rasanten Siegeszug angetreten und wird noch schneller als bislang angenommen zu einer wirtschaftlichen Energiequelle überhaupt. Ob Unternehmen aus der Schweiz oder Europa daran partizipieren, steht auf einem anderen Blatt. Mit der richtigen Energiepolitik, also einem forcierten Marktwachstum und Unterstützung von Forschung und Entwicklung ist das aber wahrscheinlicher als mit dem pauschalisierenden Infragestellen jener Energieform, die - jede Wette - in wenigen Jahren die wichtigse überhaupt sein wird.

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Solarstrom - Made in Dänemark

Auch das gibt es: Die SRU Solar AG, ein Photovoltaik-Unternehmen Mitteldeutschlands, und Greengo Energy, Energieunternehmen mit Sitz in Kopenhagen, gaben die Fertigstellung einer 605 Kilowatt-Peak-Aufdachanlage im dänischen Virum bekannt. Die Anlage ist die derzeit größte Anlage ihrer Art in Dänemark und die erste der SRU Solar auf dem skandinavischen Markt.

Die Anlage befindet sich auf insgesamt zwei Dächern eines Bürogebäudekomplexes und ist seit Januar 2012 an das öffentliche Stromnetz der nördlich von Kopenhagen gelegenen Vorstadt Virum angeschlossen. Verbaut wurden 2.800 Solarmodule von Canadian Solar (siehe Bild), die Wechselrichter lieferte Danfoss A/S. Besitzer der Anlage ist die SEB Ejendomme I A/S, eine Investitionsgesellschaft für Geschäfts- und Industrieimmobilien. „Der erfolgreiche Abschluss dieses Solarprojektes in Kooperation mit GreenGo Energy ist ein erster wichtiger Schritt zur Erschließung des dänischen Marktes gewesen", sagt Dr. Ing. Matthias Schönhardt, Vorstandsmitglied der SRU Solar AG und verantwortlicher Projektleiter. Die dezentrale Energieversorgung mittels erneuerbarer Energiequellen gewinnt auch in Dänemark immer mehr an Bedeutung.

So basiert das Geschäftsmodell der 2011 gegründeten GreenGo Energy darauf, gemeinsam mit Kooperationspartnern Photovoltaiksysteme auf Gewerbedächern zu installieren und den jeweiligen Unternehmen den erzeugten Solarstrom zu einem Preis weit unterhalb der marktüblichen Konditionen zur Verfügung zu stellen. „Dieses Modell ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht gewinnbringend und daher gerade für Firmen, die einen hohen Stromverbrauch haben, attraktiv. Dieses Trend haben wir frühzeitig erkannt und genutzt", so Schönhardt weiter. Die SRU Solar AG wird ihr Engagement in Dänemark weiter ausbauen. Für das Jahr 2012 verhandeln GreenGo Energy und SRU Solar bereits über Projekte mit einer Gesamtkapazität von mehr als 7,2 MW.

Quelle: SRU Solar AG

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Donnerstag, 16. Februar 2012

100'000 Solarwärme-Anlagen

Im Jahr 2011 nahm die Fläche von neu installierten Sonnenkollektoren für Warmwasser und Heizungsunterstützung im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,5 Prozent zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Markterhebung im Auftrag von Swissolar. Mit insgesamt 100‘000 Solarwärme-Anlagen ist eine „Schallmauer“ durchbrochen. Damit wird aber erst ein Bruchteil des Solarwärme-Potenzials ausgeschöpft.

Das englische Marktforschungsinstitut BSRIA hat im Auftrag des Solarfachverbands Swissolar den Schweizer Solarwärmemarkt 2011 analysiert. Basierend auf den Verkaufszahlen von 24 Firmen, die rund 60 Prozent des Marktes abdecken, ergibt die Hochrechnung für den Gesamtmarkt folgendes Bild:

· Im Jahr 2011 nahm die Fläche durch schätzungsweise 15‘000 neu installierte Sonnenkollektor-Anlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung um knapp 140‘000 m2 zu. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2010 einem Flächenwachstum von 1,5 Prozent.

· Die gesamte installierte Kollektorfläche zur Nutzung von Solarwärme ist in der Schweiz damit auf deutlich über 900‘000 m2 angestiegen. Die insgesamt 100‘000 Sonnenkollektor-Anlagen dürften im Jahr 2011 schätzungsweise 120‘000 Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart haben.

Angesichts rekordhoher Heizölpreise und gestiegener Gaspreise schätzt Swissolar das Wachstum im Jahr 2011 als bescheiden ein. Das Potenzial zur Nutzung von Solarwärme ist enorm: Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie zeigt, dass Im schweizerischen Wohngebäudepark bis zu 60 Prozent des Wärmebedarfs durch Sonnenergie gedeckt werden kann. Aktuell liegt dieser Anteil erst bei rund 0,7 Prozent. Swissolar hat deshalb für die Schweiz ein klares und realisierbares Zwischenziel gesteckt: Bis 2035 sollen im Wohngebäudepark 20 Prozent des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser durch Solarwärme gedeckt werden. Nötig sind dafür 2 m2 Sonnenkollektoren pro Einwohner/in (2011: 0,13 m2).

Es braucht jetzt verstärkte Anreize und Massnahmen, damit das grosse Solarwärme-Potenzial schneller und stärker ausgenutzt wird. Dazu gehören beispielsweise: Eine Bildungsoffensive im handwerklichen Bereich, verbindliche Solarwärme-Ziele von Bund und Kantonen, gezielte Fördermassnahmen für grössere Solaranlagen - vor allem in den Bereichen Mehrfamilienhäuser und Nahwärmenetze - sowie den Abbau von Hemmnissen für Hausbesitzer, die Festlegung von Pflichtanteilen für solar erzeugtes Warmwasser und die Intensivierung der Forschungsaktivitäten mit den Schwerpunkten Kostensenkung und Langzeitspeicherung.

Weitere Auskünfte: David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar, 079 323 18 68

Quelle: Swissolar / Bild: Guntram Rehsche

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Erneuerbare verleihen Flügel

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland vollzieht sich dezentral in den Kommunen und Regionen. Die Zuwächse bei der Installation von Erneuerbare-Energien-Anlagen stärken damit die Wirtschaftskraft auch abseits klassischer industrieller Zentren und Ballungsräume. Wichtiger Impulsgeber ist dabei auch die wegen der Kosten gescholtene Solarenergie.

Wie hoch die positiven Effekte des Ausbaus Erneuerbarer Energien einzuschätzen sind, beziffert ein Online-Wertschöpfungsrechner der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Er bewährt sich nicht zuletzt in den vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten 25 Bioenergie-Regionen. Entwickelt wurde der Wertschöpfungsrechner von der AEE gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Wie der Leiter des IÖW-Forschungsfelds „Nachhaltige Energiewirtschaft und Klimaschutz“, Dr. Bernd Hirschl, betont, ist kommunale Wertschöpfung ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftskraft in den Regionen. „In Studien haben wir gezeigt, dass Erneuerbare Energien pro Jahr bundesweit zweistellige Milliardenbeiträge zur kommunalen Wertschöpfung beisteuern. Angesichts der Ausbauziele für Erneuerbare Energien in Deutschland bieten diese Technologien auch künftig großes Potenzial für positive Wohlfahrtseffekte in den Gemeinden, gerade auch in ländlichen Gebieten. Der neue Wertschöpfungsrechner bietet hier für bestehende Anlagen und konkrete Planungen vor Ort eine erste Orientierung.“

Wie die einzelnen Glieder der kommunalen Wertschöpfungskette ineinandergreifen können, erläutert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien: „Wenn beispielsweise Landwirte mit der örtlichen Volksbank in eine Biogasanlage investieren, die ein Ingenieurbüro aus der Gemeinde entwickelt hat, so bleibt die Wertschöpfung vor Ort in der Kommune. Kreisläufe werden geschlossen. Eine Energieversorgung der kurzen Wege wird aufgebaut.“ Für solche Initiativen sei der Wertschöpfungsrechner eine große Hilfe. „Der Rechner kann keine Wirtschaftlichkeitsberechnung für konkrete Projekte ersetzen, schafft aber für Planer und Bürger eine wichtige Orientierung, wie Kommunen und Regionen durch den verstärkten Zubau von Erneuerbaren Energien profitieren. Das gilt auch für Klimaschutz- und Beschäftigungseffekte, die der Rechner abbildet“, erklärt Vohrer.

Für Daniela Weinand aus der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal (siehe Bild) steht fest: „Wertschöpfung, das bedeutet Einkommen, profitable Unternehmen und Steuereinnahmen. Das zeigt sich in meiner Region im Wendland, wo die Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien bereits die Schwelle der Vollversorgung überschreitet. Das ist vor allem der Windkraft und der Bioenergie zu verdanken. Aber auch Solarstrom leistet einen wichtigen Beitrag“, betont Weinand. Als Impulsgeber für die Erneuerbaren Energien hat sich in der Region Wendland-Elbetal zudem Biomethan als Kraftstoff entpuppt. „Mehr als 10 Prozent der bei uns neu zugelassenen Pkw können mit dem aufbereiteten Biogas fahren. In der Bevölkerung vor Ort sind die Vorteile von Biokraftstoff mittlerweile bekannt“, erläutert Weinand den Stellenwert von Erneuerbaren Energien für die Mobilität in der ländlichen Region an der Elbe.

Erfreut über den Wertschöpfungsrechner zeigt sich der Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Dr. Andreas Schütte: „Die Entscheidungsträger in den vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) geförderten 25 Bioenergie-Regionen nutzen den Wertschöpfungsrechner schon jetzt für ihre Arbeit und die Kommunikation ihrer Ergebnisse. Neben dem Klima- und Ressourcenschutz ist für sie die regionale Wertschöpfung das wichtigste Ziel beim Einsatz von Bioenergie in ihren Kommunen. Mit dem Rechner können sie nun unter anderem beziffern, wie viele Arbeitsplätze durch den Ausbau der Bioenergie entstehen und welche Investitionen damit ausgelöst werden. Bei der Darstellung der bisher in den geförderten Projekten erreichten Ergebnisse aber auch bei der ab diesem Sommer geplanten Fortsetzung der Projekte wird der Rechner deshalb einen zentralen Stellenwert haben."

Link zum Rechner: http://www.kommunal-erneuerbar.de/de/kommunale-wertschoepfung/rechner.html

Eine Abschätzung der Wertschöpfungseffekte Erneuerbarer Energien im Landkreis Lüchow-Dannenberg mithilfe des AEE-Online-Rechners ist im Internet eingestellt unter http://www.kommunal-erneuerbar.de/fileadmin/content/PDF/AEE_Ergebnis_Wertschoepfung_Luechow-Dannenberg2011_final.pdf

Kontakt: Agentur für Erneuerbare Energien
Alexander Knebel, Pressereferent
Tel: 030-200535-52
Mail: a.knebel@unendlich-viel-energie.de
www.unendlich-viel-energie.de

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Mittwoch, 15. Februar 2012

EU-Vorgaben für Recycling

Ende Januar hat das EU-Parlament die Novellierung der Elektroschrott-Richtlinie (Directive 2002/96/EC on waste electrical and electronic equipment, kurz WEEE) beschlossen. Solarmodule fallen nun auch unter diese EU weit geltende Richtlinie.

Für die PV-Branche sieht die Novelle vor, dass 85 Prozent der verkauften Solarmodule gesammelt und 80 Prozent recycelt werden müssen. Bis 2014 müssen alle EU-27-Mitgliedsländer die Verordnung in nationales Recht umsetzen.

Durch die Ausweitung eines spezifischen Sammelstellensystems sollen die Photovoltaik-Module laut der Neuregelung gebündelt werden, wobei die gezielte Trennung der Module von anderen Elektrogeräten in der Novellierung bevorzugt wird. Mit der Regelung werden Hersteller in die Pflicht genommen, Strukturen für die Wiederverwertung bereitzustellen. Bereits existierende Sammel- und Recyclingstrukturen, wie beispielsweise PV-Cycle, sollten dabei gestärkt und ausgebaut werden.

Generelles Ziel der Novelle ist einerseits das unkontrollierte Dumping gefährlicher Abfälle in Länder außerhalb der EU zu vermeiden. Andererseits sollen im Hinblick steigender Preise Rohstoffe, wie beispielsweise Kupfer, wiederverwertet werden. Derzeit wird nur ein Drittel der elektronischen Abfälle in der EU recycelt.

Quelle / Weitere Informationen: Exportinitiative EE / Europäische Kommission

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Weitere Pleite in den USA

Der US-Dünnschicht-Solartechnologiehersteller Energy Conversion Devices (ECD) ist pleite. Das Nasdaq-Unternehmen aus Auburn in Michigan hat eine geordnete Insolvenz mit Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Konkursrechts beantragt.

Mit ECD hat gemäss dem Nachhaltigkeitsportal ecoreporter.de auch die 100-prozentige Tochtergesellschaft United Solar Ovonic (USO) einen Insolvenzantrag zu den gleichen Rahmenbedingungen beim zuständigen Gericht des Bundesstaates Michigan eingereicht. USO ist auf flexible Ultraleicht-Dünnschicht-Photovoltaik spezialisiert.

ECD will sein Tochterunternehmen UNI-SOLAR verkaufen, das Dünnschicht-PV-Laminate herstellt.






Zwei weitere EDC-Töchter, EPC und BIPV sollen in separaten Insolvenzverfahren nach Chapter 7 des US-Konkursrechts liquidiert werden, so ECD weiter. Das Technologie-Unternehmen hatte sich seit längerem um den Verkauf seiner Batterietechnologie-Tochter Ovonic Battery Company bemüht. Mit dem Chemiekonzern BASF sei nun ein Käufer gefunden worden, der 58 Millionen Dollar in bar für die Unternehmenssparte zahle.

Seit 2009 hat ECD keinen Gewinn mehr erzielt. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Preisverfalls für Photovoltaikprodukte sei es misslungen, die Produktionskosten ausreichend zu reduzieren. Das Unternehmen schrieb bis zuletzt immer wieder tiefrote Zahlen und stellte 2011 die Produktion flexibler Dünnschicht-Solarmodule ein. Deshalb kursierten bereits nach den Pleiten von Evergreen Solar und Solyndra im dritten Quartal Befürchtungen, es könne auch ECD treffen.

Unternehmenschef Julian Hawkins zeigte sich zuversichtlich, dass eine geordnete Insolvenz gelingen könne. 2013 wird für ECD die Rückzahlung einer Wandelanleihe im Umfang von 263,2 Millionen Dollar fällig. Die Mehrheit der Gläubiger habe der Entscheidung in die Insolvenz zu gehen zugestimmt. Die Bankrott-Nachricht löste an der US-Börse eine erdrutschartige Talfahrt der ECD-Aktie aus. Im Verlauf des vergangenen Handelstages verlor die Aktie 80 Prozent an Wert und stürzte auf 0,29 US-Dollar. Auf Jahressicht büßte sie damit knapp 93 Prozent an Wert ein.

Quelle: ecoreporter.de

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