Der weitere Ausbau der Photovoltaik-Produktionskapazitäten soll offenbar die chinesische Antwort auf die Krise in der Solarbranche sein. Das chinesische Ministerium für Industrie Information und Technologie hat gemäss dem Nachhaltigkeitsportal Ecoreporter auf seiner Internetseite einen neuen Fünfjahresplan veröffentlicht.
Obwohl das weltweite Überangebot an Solartechnologie in den vergangenen Jahren zu einem massiven Preisverfall geführt hat, sieht dieser Fünfjahresplan vor, dass sowohl die chinesischen Komponentenhersteller als auch die Siliziumproduzenten des Landes dazu angehalten werden sollen, ihre Produktionskapazitäten weiter auszudehnen.
Ohne konkrete Unternehmen zu nennen, gibt der Plan das Ziel aus, dass Siliziumhersteller ihre Produktionskapazität bis 2015 auf mindestens 50.000 metrische Tonnen jährlich steigern sollen, während Komponentenhersteller bis dahin zusätzliche Produktionslinien mit 5 Gigawatt (GW) Leistungskapazität neu in Betrieb nehmen sollen. Gleichzeitig soll auch die Effizienz der Photovoltaikprodukte weiter verbessert werden: polykristalline Solarzellen sollen 19 Prozent erreichen, monokristalline 21 Prozent, amorphe Solarzellen zwölf Prozent.
Damit will die chinesische Regierung offen den rasanten Preisverfall in der Branche weiter vorantreiben. Das Ministerium geht davon aus, den Preis für kristalline Photovoltaik pro Kilowatt bis 2015 auf durchschnittlich 1,11 US-Dollar (umgerechnet 0,83 Euro) drücken zu können. China setzt mit dieser Dumping-Strategie offenbar darauf, westliche Photovoltaikhersteller weiter unter Druck zu setzen. Denn diese leiden jetzt schon stark unter schrumpfenden Gewinnmargen und immer neuen Abschreibungen auf Lagerbestände die immer weiter an Wert verlieren. Die chinesischen Staatsbanken sollen laut den nun veröffentlichten Plänen die heimischen Unternehmen wie bisher mit zinsgünstigen Krediten beim Ausbau der Produktionskapazitäten unterstützen.
„Die Nachricht, dass China seine Produktionskapazitäten weiter aggressiv ausbauen will, ist ein schlechtes Zeichen für welstliche Hersteller und ihre Aktien“, erklärte Sean McLoughlin, Solarexperte der Bank HSBC gegenüber dem Branchendienst Bloomberg New Energy Finance.Quelle: Ecoreporter
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