Mittwoch, 30. August 2023

Gründungsdatum von IRENA Internationaler Tag für saubere Energie

IRENA unterstützt die UN-Resolution, die den 26. Januar zum Internationalen Tag der sauberen Energie erklärt , und nennt ihn einen bedeutenden Schritt hin zu einer gerechten und integrativen Energiewende.

Soeben hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) eine Resolution verabschiedet, in der der 26. Januar zum Internationalen Tag der sauberen Energie erklärt wird , dem Jahrestag der Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) im Jahr 2009. Mit der Wahl des 26. Januar würdigen die 193 Mitgliedstaaten der UNGA die führende Rolle von IRENA bei der Beschleunigung der globalen, auf erneuerbaren Energien basierenden Energiewende.

IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera begrüßte die UN-Resolution und sagte: „Mit großer Begeisterung begrüße ich die UN und ihre Mitgliedstaaten, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und Panama als Mitvermittler der Resolution, für ihre Entscheidung, sie zu schaffen.“ ein Internationaler Tag der sauberen Energie. Dies ist ein Beweis dafür, dass seit der Gründung von IRENA am 26. Januar 2009 die Energiewende im Mittelpunkt steht, um den Klimawandel zu bekämpfen, das menschliche Wohlergehen zu verbessern und einen dringenden und systemischen Wandel hin zu einem besseren Zugang zu Energie, weniger Ungleichheiten und verbesserter Energie voranzutreiben Sicherheit sowie wohlhabende und widerstandsfähige Volkswirtschaften und Gesellschaften.“

Durch die Schaffung eines Tages, der sich auf saubere Energie konzentriert, unterstreichen die Vereinten Nationen die Bedeutung der Inklusivität und bieten sowohl traditionellen als auch nicht-traditionellen Akteuren einen speziellen Tag an, an dem sie ihre Beiträge zu erschwinglicheren, zuverlässigeren und nachhaltigeren modernen Energiesystemen präsentieren können, die letztendlich dazu beitragen, den Fortschritt auf diesem Weg zu beschleunigen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. La Camera fügte hinzu: „Die Einführung eines Internationalen Tages für saubere Energie ist eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Welt an ihr Engagement für den universellen Zugang zu sauberer Energie und die Erreichung des Klimaziels des Pariser Abkommens zu erinnern.“

Da die COP28 in Dubai näher rückt, unterstreicht diese UN-Entscheidung die Notwendigkeit eines einheitlichen globalen Ansatzes für Energiefragen. Im Einklang mit dem 1,5 ° C-Szenario von IRENA und der COP28-Agenda betont die UN-Resolution die Notwendigkeit, den Anteil erneuerbarer Energien und sauberer Energie bis 2030 für eine gerechte und nachhaltige Energiewende zu erhöhen. Der „World Energy Transitions Outlook 2023“ (pdf) von IRENA fordert bis 2030 weltweit eine Verdreifachung der jährlichen Zubaukapazitäten für erneuerbare Energien von durchschnittlich rund 300 Gigawatt (GW) auf 1000 GW.

Quelle IRENA.org 2023

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Dienstag, 29. August 2023

Rekordhohe Nachfrage nach Fördermitteln für energetische Sanierungen

Das Gebäudeprogramm zahlte 2022 425 Millionen Franken aus: Zum dritten Mal in Folge kann Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen damit ein Rekordjahr vermelden. Das ist der höchste Betrag seit Bestehen des Programms und 18% mehr als im Vorjahr. Die im Jahr 2022 dank Fördergeldern umgesetzten Massnahmen reduzieren über ihre Lebensdauer den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 8,8 Milliarden Kilowattstunden und den CO2-Ausstoss um rund 2,5 Millionen Tonnen.

2022 bezahlten die Kantone im Rahmen ihrer Förderprogramme rund 425 Mio. Fr. an Sanierungs- und Neubauprojekte aus (2021: 361 Mio. Fr.). Mit 139 Mio. Fr. ging der grösste Teil der Beiträge an Haustechnikprojekte, eine Steigerung um 31% im Vergleich zum Vorjahr (2021: 106 Mio. Fr.). 17 000 bestehende Öl-, Gas- und Elektroheizungen (2021: 12 500) wurden ersetzt, 86% davon durch Wärmepumpen. An Wärmedämmprojekte gingen 128 Mio. Fr. (2021: 126 Mio. Fr.). Für Systemsanierungen wurden 89,2 Mio. Fr. ausbezahlt (2021: 81,4 Mio. Fr.). An Projekte der zentralen Wärmeversorgung gingen 25,9 Mio. Fr. oder mehr als das Doppelte gegeüber dem Vorjahr (2021: 11,9 Mio. Fr.). Für indirekte Massnahmen in den Bereichen Information und Kommunikation, Bildung und Qualitätssicherung wurden 2022 17,6 Mio. Fr. (2021: 15,9 Mio. Fr.) ausbezahlt. Über 60% dieses Betrags wurde floss in die Erstellung von Gebäudeenergieausweisen mit Beratungsbericht (GEAK Plus).

Energiekrise im Mittelpunkt

Im Berichtsjahr waren die Themen Energiegewinnung, Energieeinsparungen oder Energiekrise in Gesellschaft und Öffentlichkeit sehr präsent und dürften dazu beigetragen haben, dass in der ganzen Schweiz intensiv geplant, gebaut und saniert wurde. Neben den Auszahlungen erreichten deshalb auch die Verpflichtungen von Fördermitteln für energetische Massnahmen, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt und ausbezahlt werden, mit 592 Mio. Fr. einen neuen Höchstwert (2021: 490 Mio. Fr.), der über alle Kantone betrachtet praktisch den gesamten zur Verfügung stehenden Mitteln entspricht.

Dies ist ein deutliches Zeichen, dass immer mehr Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer ihre Liegenschaften energieeffizient und klimawirksam sanieren oder neu bauen wollen. 245 Mio. Fr und damit der mit Abstand grösste Teil der Verpflichtungen gehen an Haustechnikprojekte (2021: 155 Mio. Fr). Mit diesen Mitteln sollen in den nächsten fünf Jahren rund 29 000 Heizungen ersetzt werden. Für Systemsanierungen wurden 2022 102 Mio. Fr. verpflichtet. Damit werden in den nächsten fünf Jahren nicht nur Gebäudehüllen saniert, sondern zusätzliche 2000 Heizungen ersetzt.

Förderbudgets von Bund und Kantonen für das Jahr 2023

Zusätzlich zu den kantonalen Mitteln in Höhe von 219 Mio. Fr. (+24% gegenüber 2022) hat der Bund 2023 rund 414 Mio. Fr. in Form von Globalbeiträgen aus der CO2-Teilzweckbindung an die Kantone ausbezahlt. Damit wurden alle aus der Teilzweckbindung zur Verfügung stehenden Mittel abgeholt und es stehen für 2023 insgesamt rund 633 Mio. Fr. für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder der CO2-Emissionen zur Verfügung – so viel Geld wie noch nie seit dem Start des Gebäudeprogramms im Jahr 2010.

Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduziert

Die im Berichtsjahr geförderten Massnahmen sparen über ihre Lebensdauer 8,8 Milliarden kWh und 2,5 Mio. t CO2 ein. Mit 162 Fr./t CO2 hat sich die Wirkung pro eingesetzem Förderfranken gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert (2021: 196 Fr./t CO2). Dies liegt primär daran, dass die Auszahlungen an die Haustechnikprojekte zugenommen haben.

Das Gebäudeprogramm erzielte 2022 wiederum einen positiven Beschäftigungseffekt von 2600 Vollzeitäquivalenten und etwa rund 120 Mio. Fr. zusätzlicher inländischer Wertschöpfung.

Über Das Gebäudeprogramm

Gebäude sind für rund 44% des Energieverbrauchs der Schweiz und einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig. Zudem werden über die Hälfte der Schweizer Gebäude heute noch immer fossil oder elektrisch beheizt. Mit dem seit 2010 bestehenden Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks erheblich reduzieren. Das Gebäudeprogramm ist damit ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Energie- und Klimapolitik.

Das Gebäudeprogramm wird über teilzweckgebundene Mittel aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert und läuft unbefristet. Unterstützt werden Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder des CO2-Ausstosses von Liegenschaften. Gefördert werden etwa die Wärmedämmung der Gebäudehülle, der Ersatz fossiler oder elektrischer Heizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energien oder durch den Anschluss an ein Wärmenetz, umfassende energetische Sanierungen oder Sanierungen in grösseren Etappen sowie Neubauten im Minergie-P- und GEAK A/A-Standard.

Die Kantone legen individuell fest, welche Massnahmen sie zu welchen Bedingungen fördern. Unter www.dasgebaeudeprogramm.ch sind die geförderten Massnahmen pro Kanton aufgeführt. Die Basis für die kantonalen Förderprogramme bildet das Harmonisierte Fördermodell der Kantone (HFM 2015).

Alle Details, Zahlen und Vergleich mit vorherigen Jahren unter: Jahresberichte (dasgebaeudeprogramm.ch) (Tabellensammlung)


Adresse für Rückfragen

Medienstelle Das Gebäudeprogramm
Telefon 058 466 89 50
E-Mail: medien@dasgebaeudeprogramm.ch



Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

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Freitag, 25. August 2023

Keine Massnahmen zur Senkung der Import-Abhängigkeit

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 23. August 2023 eine Aussprache über Massnahmen geführt, mit denen die Schweiz ihre Importabhängigkeit von Gütern zur Elektrizitätserzeugung, beispielsweise von Solarpanels, reduzieren könnte. Der Bundesrat verzichtet derzeit auf entsprechende Fördermassnahmen. Der «Lagebericht zur Schweizer Volkswirtschaft» wird Anfang 2024 eine umfassende Analyse der Auswirkungen der internationalen industriepolitischen Förderprogramme auf den Wirtschaftsstandort Schweiz darlegen und mögliche Handlungsoptionen aufzeigen.

Der US-amerikanische «Inflation Reduction Act» (IRA) vom August 2022 stellt rund 369 Milliarden US-Dollar für Investitionen in den Klimaschutz zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Solaranlagen, Windturbinen, oder einheimische Solar-, Wärmepumpen- und Stromnetzkomponenten. Die Europäische Kommission hat Mitte 2023 mit dem «Green Deal Industrial Plan» auf den IRA reagiert. Er soll unter anderem die Verfügbarkeit von Fachkräften verbessern, regulatorische Erleichterungen beim Ausbau erneuerbarer Energien bringen und die Wertschöpfungsketten stärken. Zudem werden die Regeln der EU zu den staatlichen Beihilfen temporär gelockert, damit in den Mitgliedstaaten auch Beihilfen für die Herstellung von Batterien, Solarpanels, Windturbinen, Wärmepumpen, Elektrolyseuren, etc. möglich werden.

Vor diesem Hintergrund hat der Bundesrat in einer Aussprache mögliche rechtliche Grundlagen für ähnliche Fördermassnahmen geprüft, mit denen die Importabhängigkeit von Gütern zur Elektrizitätserzeugung in der Schweiz verringert werden könnte.

«Lagebericht zur Schweizer Volkswirtschaft»

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) wird dem Bundesrat im ersten Quartal 2024 im «Lagebericht zur Schweizer Volkswirtschaft» eine Analyse zu den Auswirkungen der ausländischen Initiativen auf den Wirtschaftsstandort Schweiz, zu den Handelsabhängigkeiten der Schweiz und zu möglichen Handlungsoptionen vorlegen. Aufgrund dieser Ausgangslage verzichtet der Bundesrat auf spezifische Massnahmen zur Reduktion der Importabhängigkeit von Gütern zur Elektrizitätserzeugung.



Herausgeber

Der Bundesrat
https://www.admin.ch/gov/de/start.html

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

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Donnerstag, 24. August 2023

45 Solarfaltdächer für Autobahn-Rastplätze


Der nordwestschweizer Stromkonzern aventron und die Unternehmen BG Ingenieure und Berater, Cargo sous terrain und dhp technology bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam in der Romandie und den Kantonen Wallis und Bern insgesamt 45 Autobahn-Rastplätze der ASTRA mit innovativen Photovoltaikanlagen auszurüsten.

Dabei ist dhp technology Teil dieses Konsortiums, welches plant, 45 Autobahnrastplätze in der französischen Schweiz und in den Kantonen Wallis und Bern mit seinem innovativen Solarfaltdach auszustatten. Die Gesamtleistung der Anlagen kann bis zu 35 Megawatt betragen.

Das Solarfaltdach HORIZON kommt deshalb zum Einsatz, weil es dank der Leichtbauweise und dem patentierten Faltmechanismus weite Stützenabstände und grosse Höhen bis 6 Meter über dem Boden ermöglicht. Dadurch bleiben die Verkehrswege für grosse Fahrzeuge und Güter frei. HORIZON bietet so für Infrastrukturflächen wie Autobahnrastplätze maximale Flexibilität bei optimaler Nutzung von Sonnenenergie, Platzangebot und Beschattung.

Der Ausbau der Photovoltaik spielt bei der Umsetzung der Energiewende eine entscheidende Rolle. Für den Bundesrat ist sie ein wichtiger Bestandteil der Energiestrategie 2050. Eine Möglichkeit ist dabei die Installation von Photovoltaikanlagen an Schweizer Autobahnen. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hatte Unternehmen vergangenes Jahr dazu aufgerufen, insbesondere Rastplätze und Lärmschutzwände mit Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie auszurüsten. Die entsprechenden Flächen stellt der Bund kostenlos zur Verfügung. Zur Teilnahme an der Ausschreibung schloss sich aventron mit BG Ingenieure und Berater, Cargo sous terrain und dhp technology zum Konsortium ABCD-Horizon zusammen (der Name entspricht den Anfangsbuchstaben der Unternehmen), das schliesslich den Zuschlag für alle Autobahnrastplätze in den Regionen Romandie, Wallis und Bern erhielt. Das Potenzial für die insgesamt 45 möglichen Anlagen liegt bei 35 Megawatt. Damit könnte man rein rechnerisch rund 7.800 Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.500 Kilowattstunden im Jahr mit erneuerbarer Energie versorgen. 

 Quelle: Medienmitteilung dhp

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Donnerstag, 17. August 2023

Fragen und Antworten rund um Batterien


Die Sonne scheint und die Photovoltaikanlage auf Ihrem Haus läuft auf vollen Touren. Leider verbrauchen Sie gerade gar nicht so viel Strom. Damit Sie Ihre gewonnene Energie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen können, bietet sich eine Solarbatterie an. Doch in Punkto Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sieht nicht alles rosig aus. Hier einige Fragen und Antworten.

Welche Technologien sind erhältlich?

Als Solarbatterien werden in der Schweiz 2021 fast ausschliesslich Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt, die unter den Solarstromspeichern als die am weitesten fortgeschrittene Technologie gelten. Die Ladeeffizienz sowie Energie- und Leistungsdichten sind bei Lithium-Ionen-Batterien höher und als Konsument oder Konsumentin profitieren Sie von einer längeren Lebensdauer als bei anderen Batterietypen (z.B. Bleisäure Batterien). Auch der Automobilsektor setzt auf diese Technologie, was dank automatisierten Prozessen in der Herstellung insgesamt zu tieferen Preisen von Lithium-Ionen-Batterien führen wird.

Welche Rohstoffe brauchen Solarbatterien und sind diese limitiert?
Die wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien sind Lithium und je nach Batterietyp Kobalt, Mangan, Eisen, Phosphor, Aluminium, Nickel, und Titanium. Bezüglich Ressourcenknappheit werden insbesondere Lithium und Kobalt häufig diskutiert. Die Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 (PDF) des Frauenhofer Instituts prognostiziert, dass die geschätzte globale Nachfrage nach Lithium bis 2050 durch die globalen Reserven gedeckt werden kann. Bei Kobalt ist die Situation prekärer, denn Kobalt ist selten und die Gewinnung benötigt viel Energie. Zudem wird es grösstenteils in der politisch instabilen Demokratischen Republik Kongo durch Kinderarbeit gefördert. Langfristige Vorhersagen zu den Reserven von Lithium und weiteren benötigten Metallen sind schwer, da sich die (Solar)batterienbranche sehr dynamisch entwickelt und momentan schwer abzusehen ist, welche technologischen Fortschritte und Verbesserungen des Recyclings zu erwarten sind.

Wie ist die Ökobilanz von Solarbatterien?
Lithium-Ionen-Batterien schneiden in vergleichenden Bilanzen besser ab als bspw. Bleisäure-, Salzwasser- oder Natrium-Schwefel-Batterien. Die Treibhausgasemissionen von Lithium-Ionen-Batterien werden mehrheitlich bei der Herstellung und Nutzung verursacht. Die Entsorgung der Batterien verursacht hingegen nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Emissionen. Ein Label, mit dem die Ökobilanz von Solarbatterien nachvollzogen werden kann, existiert zurzeit noch nicht. Optimierungspotenzial gibt es unter anderem durch die Nutzung von umweltfreundlichem Strom bei der Produktion der Batterie und bei der Wiederverwertung von Batterien aus Elektrofahrzeugen.

Was passiert mit (Solar)batterien nach dem Ende ihrer Lebensdauer?
Kaufen Sie eine Solarbatterie, sind die Kosten für eine umweltgerechte Entsorgung bereits im Preis inbegriffen. Sie können somit die zu entsorgende Batterie ohne weitere Kosten abgeben. Bisher gibt es für das Recycling von grösseren Lithium-Ionen-Batterien aber noch kein standardisiertes Verfahren. Ein Grossteil der Metalle kann nichtdestotrotz bereits zurückgewonnen werden. Die generelle Rückgewinnungsquote liegt bei ca. 70 %, im Fall von Nickel und Kobalt bereits bei bis zu 95 %. Lithium-Ionen-Batterien haben eine Lebensdauer von 10–20 Jahren. Die Lebensdauer schwankt aber stark und ist von der Nutzung abhängig.

Eine Weiterverwendung von ausgemusterten Elektroautobatterien als Solarbatterien kann die Lebensdauer erhöhen. Das liegt daran, dass sich das Anforderungsprofil für Solarbatterien von demjenigen von Elektroautos unterscheidet. Ausgemusterte Lithium-Ionen-Batterien von Elektroautos weisen nämlich immer noch rund 70–80 % ihrer anfänglichen Kapazität auf, auch wenn sie nicht mehr in Elektroautos eingesetzt werden können. Der ökologische Hauptvorteil dieses zweiten Lebens ist, dass die graue Energie der Produktion über eine längere Lebensdauer verteilt werden kann. Dadurch kann nicht nur die Ökobilanz der Batterie verbessert werden, auch der Neubedarf von kritischen Rohstoffen wie Nickel, Kobalt und Lithium reduziert sich.

Wie viel kosten Solarbatterien und werden sie subventioniert?
Eine Studie im Auftrag von EnergieSchweiz aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass Sie für ein Batteriesystem für ein Einfamilienhaus ohne Back-up-Fähigkeit mit durchschnittlich zwischen 1‘140 und 1‘480 CHF pro Kilowattstunde rechnen müssen. Entscheiden Sie sich für eine zusätzliche Back-Up-Funktionalität, also die Fähigkeit bei einem Netzausfall Strom bereitzustellen, steigen Ihre Kosten um rund 20 %. International wird erwartet, dass die Systempreise bis 2030 um 40 % gegenüber 2020 fallen werden. Diese Preissenkungen sind auf Kostenreduktionen und Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batterien zurückzuführen.

Einige Kantone (beispielsweise Thurgau und Appenzell Ausserrhoden), Gemeinden und Energieversorger subventionieren Solarbatterien. Bei der regionalen Energieberatung können Sie sich nach Fördermöglichkeiten erkundigen. Ebenso gibt Ihnen das Portal Energiefranken einen Überblick zu Subventionsmöglichkeiten.

Sind Solarbatterien wirtschaftlich?
In der Schweiz wird bereits heute jede fünfte Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher installiert. Die Investition in eine Solarbatterie ist aber nur selten rentabel. Zudem steigt die Umweltbelastung Ihres Stromverbrauchs durch die Speicherung in Batterien. Das folgende Szenario skizziert die wirtschaftlichste Ausgangslage: Sie wohnen in einem Einfamilienhaus mit einer grossen bestehenden Photovoltaikanlage, einem kleinen Batteriespeicher und haben einen hohen Stromverbrauch durch Wärmepumpe und Elektroauto. Der Stromtarif, den Sie zahlen, ist tief, ebenso die Rückliefertarife und Ihre Investitionskosten. Den stärksten Einfluss haben die Investitionskosten. Diese müssten fast halbiert werden, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Damit Solarbatterien wirtschaftlicher und umweltverträglicher werden, müssen die Preise sinken, technologische Fortschritte gemacht und die Recyclingtechniken verbessert werden.

Mit der folgenden Formel können Sie die Amortisationsdauer ihrer Solarbatterie grob einschätzen:

Amortisationsdauer = Investition / ((Stromtarif – Rückliefertarif) x Speicherkapazität x Vollzyklen)

Haben Sie weitere Fragen? In dieser von EnergieSchweiz in Auftrag gegebenen Studie vom Dezember 2020 finden Sie detaillierte Antworten: Studie Solarbatterien (PDF) oder stellen Sie Ihre Frage den Expertinnen und Experten der Infoline.

Anstelle einer Solarbatterie können Sie Ihren produzierten Strom auch teilen oder in das Netz zurückspeisen. Finden Sie mehr dazu unter Eigenverbrauch.

Dieser Artikel wurde auf der Website von EnergieSchweiz veröffentlicht. Lesen Sie weitere Stories von EnergieSchweiz. Bild: Shutterstock

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Dienstag, 15. August 2023

Erneut geringerer Stromverbrauch

Im 1. Halbjahr 2023 hat die Schweiz rund 1 Terawattstunde (TWh) oder 3.2% weniger Strom verbraucht als in der gleichen Periode des Vorjahres. Gleichzeitig lag die inländische Stromproduktion um 2.3 TWh oder um 8% höher als im 1. Halbjahr 2022.

Die schweizerische Elektrizitätsbilanz («Gesamte Erzeugung und Abgabe elektrischer Energie in der Schweiz») wird monatlich aktualisiert. Nun liegen die Zahlen für das erste Halbjahr 2023 vor. Bei den Zahlen für die Monate Mai und Juni handelt es sich um Schätzungen. Zahlen für Januar bis April sind definitiv.

Von Januar bis Juni 2023 lag der Endverbrauch bei rund 28.5 TWh. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 29.5 TWh. Der Verbrauchsrückgang, der im ersten Quartal 2023 mit durchschnittlich minus 3.8% recht markant war, ist vor allem auf die milden Temperaturen zurückzuführen ergänzt durch die Energiesparanstrengungen im Winter 2022/23 (siehe dazu Energie-Dashboard Bundesamt für Energie (admin.ch) ).

Die inländische Strom-Nettoerzeugung (Landeserzeugung aus Wasserkraft, Kernkraft, konventionell- thermische und erneuerbare Energien abzüglich des Stromverbrauchs der Speicherpumpen) lag im ersten Halbjahr 2023 mit rund 31 TWh deutlich über dem Wert der Vorjahresperiode (28.7 TWh). Die Wasserkraftwerke produzierten sowohl im ersten wie auch im zweiten Quartal mehr Elektrizität als in den Vorjahresquartalen. Die Speicherseen waren im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode teils deutlich besser gefüllt. Dies lag einerseits an der Wasserkraftreserve, die für den Winter 2022/23 eingerichtet wurde, andererseits haben die Stromunternehmen die Speicherseen angesichts der angespannten Versorgunglage sehr risikobewusst bewirtschaftet.

Im ersten Halbjahr 2023 hat die Schweiz unter dem Strich rund 0.35 TWh mehr exportiert als sie importiert hat. Im Vergleichszeitraum 2022 hat sie hingegen fast 3 TWh mehr importiert als exportiert.

Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

Bild: Die Hochspannungsleitungen, die den Strom von den Wasserkraftwerken in den Alpen in das Flachland bringen, und der Fluss Linth, aufgenommen in der Linthebene am Freitag, 6. Januar 2023 bei Benken, St. Gallen. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Quelle: energeiaplus.com

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Samstag, 5. August 2023

Solaraktienindex PPVX auch im Sommer im Minus


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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net
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