Samstag, 30. Mai 2009

Testergebnisse online

Die Testaktivitäten der Zeitschrift PHOTON werden gebündelt und im Internet dauernd zur Verfügung gestellt: Im Mai wurde die PHOTON Laboratory GmbH mit Sitz in Aachen gegründet. Grund sei der in den letzten Jahren stark gewachsene Umfang der Modul- und Wechselrichtertests, welche PHOTON im Jahr 2006 begonnen hatte. "Die Tests helfen Anlagenbetreibern bei der Entscheidung für die besten Module und Wechselrichter", erklärt Martina Siebmanns, Geschäftsführerin der PHOTON Laboratory GmbH. Installateure können ab sofort auch Auftragsmessungen von Modulen durchführen lassen.

Seit 2006 misst PHOTON den Ertrag von Solarmodulen, inzwischen sind 16 Typen seit mindestens einem Jahr dabei. Das korrekte Erfassen der Daten erfordere einigen Aufwand, doch der lohne sich, betont das Unternehmen. Immer wieder gebe es interessante Resultate zu melden, für das Jahr 2008 zum Beispiel die Platzierung von First-Solar-Dünnschichtmodulen in der Spitzengruppe des Testfeldes. Testsieger war das polykristalline Modul Solarworld SW 210 poly. Erstaunlich ist auch, dass sich unter den besten auch ein Dünnschichtmodul von First Solar befindet - diesen Modulen wird eine geringere Stromausbeute nachgesagt, dafür sind sie billiger.

Es gibt viele Gründe, ein einzelnes Solarmodul genau zu untersuchen, betont PHOTON. Beispielsweise nach dem Kauf, wenn sich Betreiber oder Installateure fragen, warum eine Anlage nicht die erwünschten Erträge liefert. Und erst recht natürlich vor dem Kauf größerer Mengen eines Typs. Das PHOTON-Labor biete hier schnell und kostengünstig Hilfe. Mit den Geräten, die das Labor für die redaktionellen Tests und Recherchen nutzt, werden ab sofort auch Auftragsmessungen durchgeführt. Seitdem das Labor im vergangenen Jahr einen Solarsimulator der Klasse "AAA" angeschafft hat (die drei "A" stehen für die höchste Genauigkeit der Lichtquelle bei spektraler Anpassung, Homogenität und Zeitstabilität), können die wichtigsten Kenngrößen eines Moduls untersucht werden. Als Auftragsarbeit werden die Leistung, der Temperaturkoeffizient (also der Grad der temperaturbedingten Leistungsminderung) und das Schwachlichtverhalten gemessen. Außerdem prüft das Labor die Qualität der Zellen und die Verarbeitung eines Moduls mithilfe von Thermografie sowie per Elektrolumineszenzmessung.

Seit 1996 pflegt PHOTON auch eine umfangreiche Produktdatenbank mit inzwischen fast zehntausend Solarmodulen sowie Wechselrichtern. Da sie inzwischen täglich aktualisiert wird, ist die Moduldatenbank jetzt online verfügbar unter. Die Wechselrichter-Datenbank wird in Kürze freigeschaltet.

Quelle: Photon Europe GmbH 2009

Mittwoch, 27. Mai 2009

Endlich tritt die Schweiz IRENA bei

Passend zum letzten Artikel im Blog von Solarmedia (siehe unten) kommt jetzt die Meldung aus Berlin, dass die Schweiz der IRENA beitritt. Umweltminister Moritz Leuenberger unterzeichnete in Berlin die Statuten der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien war im Januar dieses Jahres in Bonn gegründet worden; Deutschland hatte sich zusammen mit Spanien und Dänemark besonders für IRENA eingesetzt. IRENA soll eine treibende Kraft für die verstärkte Förderung erneuerbarer Energien in Industrie- und Entwicklungsländern werden. Die Agentur soll ihre Mitgliedstaaten bei der Anpassung der politischen Rahmenbedingungen und beim Aufbau von Kompetenzen beraten. Der Agentur sind bislang 83 Staaten beigetreten. Leuenbergers Unterschrift erfolgte unter Vorbehalt der Ratifikation durch die Bundesversammlung.

Seit über 20 Jahren hatte sich der deutsche Parlamentarier Hermann Scheer, auch Träger des Alternativen Nobelpreises, für die Etablierung eines Gegengewichts zur Internationalen Energieagentur IEA stark gemacht. Mit der von Scheer präsidierten Eurosolar betrieb er seit der gleichen Zeitspanne europaweit die Förderung der Solarenergie - und war stets die treibende Kraft hinter der IRENA-Gründung. Scheer gilt auch als einer der Väter der kostendeckenden Einspeisevergütung, des Fördermodells für Alternativenergien, das unterdessen in über 40 Ländern weltweit (auch in China und Indien) zur Anwendung kommt.

Quellen: SDA / Solarmedia

Dienstag, 26. Mai 2009

CH-Solarpotenzial ist riesig

Der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie Swissolar hat die Potenziale der Sonnenenergienutzung für die Schweiz berechnet. Im Folgenden ein Ausschnitt, der aufzeigt, dass rund ein Drittel des Strombedarfs mit Photovoltaikanlagen auf bestehenden, gut geeigneten Dächern erzeugt werden könnte – und sogar (nach geeigneten Sanierungsmassnahmen) die Hälfte des Wärmebedarfs mit Sonnenkollektoren. Dabei gibt es keine Konkurrenz zwischen diesen beiden Anwendungen, sondern sie ergänzen sich vielmehr bestens.

Die aktive Nutzung der Solarenergie (Sonnenkollektoren für die Wärmeproduktion, Solarzellen für die Stromproduktion) deckt gemäss Swissolar heute erst 0.2 Prozent des Wärme- und 0.03 Prozent des Strombedarfs der Schweiz. Diese tiefen Zahlen täuschen über das enorme langfristige Potenzial der Solarenergie hinweg. Die Sonne bestrahlt die Schweiz jährlich mit 220 mal mehr Energie, als wir im gleichen Zeitraum verbrauchen. Gemäss einer Studie der internationalen Energieagentur könnten allein auf den bestehenden Dächern 34.6% unseres heutigen Strombedarfs mit Solarzellen erzeugt werden . Gesamthaft gibt es in der Schweiz über 200 Quadratkilometer Dachflächen, die gut bis sehr gut für die Sonnenenergienutzung geeignet sind (etwa die Hälfte aller Dachflächen). Wird diese Fläche zu einem Viertel zur Wärme- und zu drei Vierteln zur Stromproduktion eingesetzt, ergibt sich folgender Ertrag:

• 50 Quadratkilometer Sonnenkollektoren ergeben pro Jahr rund 20 Milliarden Kilowattstunden nutzbare Wärme (bei einem Ertrag von durchschnittlich 400 kWh/m2). Das ist etwa ein Fünftel des heutigen Niedertemperaturwärmebedarfs in der Schweiz auf Nutzenergiestufe. Werden die Gebäudehüllen konsequent saniert, sinkt der Wärmebedarf massiv. In diesem Fall könnte die Solarenergie in einigen Jahrzehnten sogar rund die Hälfte der benötigten Heizenergie liefern.

• 150 Quadratkilometer Solarzellen erzeugen 18 bis 22.5 Milliarden Kilowattstunden Strom (bei einem Ertrag von heute 120-130 kWh/m2, in ca. 5 Jahren 150 kWh/m2). Dies entspricht 30 bis 37.5 Prozent des heutigen Stromverbrauchs in der Schweiz. Noch höher ist das Potenzial, wenn auch gut besonnte Fassadenflächen, Lärmschutzwände, etc. für die Solarenergie genutzt werden. Neubauten werden dank besserer Wärmedämmung schon in
wenigen Jahrzehnten ihren Wärme- und Stromverbrauch vollständig mit Solarenergie decken können, bei Umbauten ist ein solarer Deckungsgrad von 50 Prozent erreichbar.

Fazit: Rund die Hälfte des Wärme- und mehr als ein Drittel des Strombedarfs in der Schweiz lässt sich langfristig mit heute verfügbarer Solartechnologie auf bestehenden Bauten decken!

Quelle: Swissolar

Jetzt macht Australien vorwärts

The federal government's $A1.4 billion (about 1.2 Mrd. CHF) investment in large solar power farms will help make it a leader in solar energy, Prime Minister Kevin Rudd says. On Sunday he visited the Liddell power station in the NSW Hunter Valley to outline how the $1.4 billion, announced in last week's budget, would be spent. In the next six months, the tender specifications will be defined, then in the first half of next year the successful tenderers will be chosen. Up to four solar power plants, with a combined power output of one coal-fired power station, will then be constructed.

The solar power plants will have to be built close to the electricity grid and in areas with plenty of sunshine, Mr Rudd said. "Rather than to be solar followers worldwide we intend to be solar leaders worldwide," he said. Mr Rudd warned that if the opposition blocked savings measures in the budget, projects like the solar farms - and increased pensions - would be jeopardised.

Australia has also joined a new organisation that aims to speed up the global renewable industry. More than 80 countries have already joined the International Renewable Energy Agency, established in January this year. Prime Minister Kevin Rudd said participating in the agency will strengthen Australia's role as a global leader in tackling climate change. "This underlines Australia's commitment to tackling climate change by taking a global leadership role in reducing carbon pollution and supporting innovation," Mr Rudd said in a statement.

(AAP)

Montag, 25. Mai 2009

Solarbahnhöfe für Deutschland

Seit Anfang Mai wird die Dachfläche des Landshuter Bahnhofs in Südbayern zur Erzeugung von Strom genutzt. Mit diesem Pilotprojekt hat die Deutsche Bahn als umweltfreundlicher Mobilitätsdienstleister nach eigenen Angaben mit der Firma Pansolar «einen Schritt unternommen, um Umweltschutz nachhaltig sicher zu stellen». Auf einer Anzeigentafel in der Empfangshalle können die Bahnhofsbesucher und Fahrgäste die erzeugte Strommenge und das eingesparte CO2 ablesen.

Auf ca. 650 m² Dachfläche hat die Firma Pansolar 405 Photovoltaikmodule installiert, die eine Leistung von 75 kWp (Kilowatt peak) erbringen. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Sonneneinstrahlung von knapp tausend Stunden würde die Photovoltaikanlage ca. 75.000 kWh erzeugen. Durch die Nutzung dieser umweltfreundlichen Energieerzeugung wird pro erzeugter Kilowattstunde ca. 0,8 Kg CO2/Jahr eingespart. Dies bedeutet für die Anlage in Landshut eine CO2-Einsparung in Höhe von ca. 60 t pro Jahr.

„Das Projekt Solarbahnhof in Landshut ist ein richtungweisender Schritt. Zum einen tragen wir damit dazu bei, die Vorreiterrolle Bayerns im Bereich erneuerbare Energien weiter auszubauen, zum anderen können wir mit einem starken Partner die umweltfreundliche Solarenergie im großen Umfang einsetzen und damit einen wichtigen Beitrag zur CO2-Einsparung leisten. Mit der Deutschen Bahn haben wir einen Partner gefunden, der uns die Möglichkeit gibt, auch bundesweit die Photovoltaik als zukunftsträchtige und wirtschaftliche Energieversorgung weiter voranzutreiben“ so Harald Eckert, Geschäftsführer der PANSOLAR GmbH&CoKG zum aktuellen Projekt.

Mittelfristig sollen in Bayern über 30 Bahnhofsdächer mit Solaranlagen ausgestattet werden. Zu den nächsten Projekten gehören die Bahnhöfe in Mering, Plattling, Traunstein, Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden, Passau und Neumarkt. Prominentestes Beispiel für die Erzeugung von umweltfreundlicher Solarenergie ist der Berliner Hauptbahnhof auf dessen Dach seit Mitte 2002 Strom erzeugt wird. Die Deutsche Bahn führt unter dem Namen „DB Eco Program“ eine bundesweite Umweltoffensive mit dem ambitionierten Klimaschutzziel durch: Bis 2020 soll konzernweit der spezifische CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2006 um 20 Prozent gesenkt werden. Weitere Informationen zur Umweltoffensive sind im Internet unter www.dbecoprogram.com abrufbar.

Quelle: Bahnaktuell 2009 / Sonnenseite

Sonntag, 24. Mai 2009

Solarwanderer: Österreich, du hast es besser!

Für einmal war der Solarwanderer nur mit dem Zug unterwegs, die Wanderug über hunderte von Kilometern sei für einen späteren Zeitpunkt aufgespart. Anlass für eine Reise von Zürich nach Salzburg bildete der Vortrag von Frances Moore Lappé, einer engagierten Globalisierungskritikerin aus einer Zeit, zu der der Begriff Globalisierung die Debatte noch gar nicht beherrschte. Doch davon später.

Die Zugreise ist wohl eine der schönsten Bergstrecken, die das weltweite Eisenbahnnetz überhaupt bietet. Und sie bietet auch Anschauungsmaterial, wo die beiden Länder Schweiz und Österreich bezüglich der Solarförderung stehen. Anders als beim Fussball oder Skisport, wo die kleinere Schweiz unlängst die Nase vorne hatte, trocknen die Österreicher in Bezug auf Alternativenergien und auch auf die Photovoltaik ihre westlichen Nachbarn locker ab.

Ungerechte Wertung vielleicht: die Zugreise startet von Zürich in die Ostschweiz, einer Region, die sich bei der Förderung der Solarenergie im schweizweiten Vergleich noch kaum einen Namen gemacht hat. Westwärts sähe es da ja besser aus. Aber die Reise bis nach Buchs zeigt nur einzelne Sonnenkollektoren, montiert auf Einfamilienhäusern und gelegentlich grösseren Gebäuden zur Gewinnung von Warmwasser und damit auch von Heizenergie. Die photovoltaisiche Stromgewinnung ist kaum vertreten - was besonders enttäuscht angesichts der vielen Neubauten entlang des Zürichsees und auch in der schwyzerischen March-Gegend.

Buchs zeigt vom Zug aus ein Industriegebäude, sonst bleibt der Grenzbahnhof durch seine Öde in Erinnerung, die einzig den Gedanken aufkommen lässt, hier wäre doch eigentlich viel Platz für solare Anlagen aller Art. Dann die Überfahrt nach Österreich, der Zug fährt jetzt in umgekehrter Richtung, aus der Rückwärts- wird eine Vorwärtsfahrt, die sofort den Unterschied zur Schweiz klar macht. Hier hat es auf sehr vielen kleinen Gebäuden Solaranlagen, von Ferne geschätzt wohl auch einige gemischte, die sowohl Solarkollektoren wie auch Module für die Stromgewinnung vereinen. Später dann, vor und nach Innsbruck beeindrucken vor allem jene Häuser, deren Dächer vollumfänglich mit Solaranlagen belegt sind - die Nutzungsmöglichkeiten also voll ausgeschöpft werden.

Diskussionen in Salzburg zeigen dann: Auch in der kaiserlich-königlichen Rot-Weiss-Rot-Nation ist nicht alles solar, was glänzt. So hat die österreichische Politik unlängst die kostendeckende Einspeisevergütung für Erneuerbare Energien stark zurück gefahren. Und setzt jetzt wieder vermehrt auf Wasserkraft. Was nichts daran ändert, dass das Land in Bezug auf die Nutzung der Solarenergie zwar hinter Bayern, aber sonst europaweit derzeit an der Spitze steht. Ach ja, und was meinte Frances Moore Lappé? Sie präsentierte ihr neues Buch «Packen wir's an» und gab damit eine Handlungsanweisung für eine lebendige Demokratie, die sich gerade auch für den Kampf zugunsten der Erneuerbaren Energien bestens eignet. Und ist im Übrigen mit ihrer Website Smallplanet sehr präsent.

Copyright Solarmedia

Mittwoch, 20. Mai 2009

Solarstrom konkurrenzfähig

Eine Studie der deutschen Landesbank BW zeigt, dass Solarstrom in wenigen Jahren günstiger als Netzstrom und die neue CCS-Technik (CO2-Absonderung) sein kann. Die Bank spricht sich auch aus für geförderten Sonnenstrom für die Industrie. Ausschlaggebend für die positiven Prognosen ist demnach die dynamische Entwicklung der Fotovoltaik, die zu deutlichen Preisabschlägen führen wird.

Aus der Solarbranche kennt man solche Szenarien längst, aus der Feder von Bankanalysten sind sie bemerkenswert: Schon ab dem Jahr 2012 kann Solarstrom vom Dach in Deutschland billiger sein als der Strom aus der Steckdose. Und im Jahr 2020 wird es sogar billiger sein, CO2 durch Fotovoltaik zu vermeiden als durch Abtrennung des Abgases in Kohlekraftwerken, genannt Carbon Capture and Storage (CCS). Das alles ist nachzulesen in der "Branchenanalyse Photovoltaik 2009" der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Ausschlaggebend für die Perspektiven sind Prognosen über eine weiterhin sehr dynamische Entwicklung der Fotovoltaik, die zu deutlichen Preisabschlägen führen wird. Für 2009 rechnen die Analysten mit einer Neuinstallation in Deutschland von 2.200 Megawatt, nach rund 1.500 Megawatt im vergangenen Jahr. Der Preis der Module werde in diesem Jahr um 24 Prozent niedriger liegen als 2008.

Quelle: taz Berlin 16.5.09

Montag, 18. Mai 2009

Immer neue Rekorde

Sie ist ein unverdächtiger Zeuge für die explosionsartige Entwicklung in der Solarwirtschaft. Die deutsche Tageszeitung «Die Welt» – einst von Roger Köppel, dem heutigen Chefredaktor der Weltwoche und vehementen Gegner der Erneuerbaren Energien geleitet – rückt die Entwicklung der Photovoltaik-Branche ins rechte Licht. Der entsprechende Artikel folgt hier in Auszügen: Demnach kostet Sonnenstrom zwar noch ein Vielfaches von Atom- und Kohlestrom. Und er deckt bislang nur 0,375 Prozent des Weltstrombedarfs. «Aber: Solarenergie holt raketenschnell auf. Fraunhofer-Forscher haben nun Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von gut 40 Prozent entwickelt.

Die Menge der neu installierten Leistung wächst exponentiell: In 20 Jahren wird die Fotovoltaik (PV) den Hauptbeitrag zur Stromversorgung leisten, schreibt Richard M. Swanson heute in „Science“. Der Präsident der kalifornischen Sunpower Corporation mit Sitz in San Jose mag kraft seiner Funktion Optimist sein, aber unabhängige Forscher bestätigen ihn: Sonnenstrom aus Solarzellen, aber auch aus dampfgenerierenden Anlagen erobern die Energiemärkte. Innerhalb von 20 Jahren habe die Industrie, schreibt Swanson, die Produktion von PV-Anlagen auf die 200-fache Kapazität gesteigert. Deutlichster Indikator des exponentiellen Wachstums: Ende 2007 waren weltweit noch PV-Anlagen mit einer Leistung von zehn Gigawatt installiert, Ende 2008 waren es schon 15 Gigawatt. Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg, erwartet für 2010 eine Neuproduktion von mehr als zwölf Gigawatt.

Dieser Aufstieg ist nicht nur staatlicher Subventionen gedankt – Sonnenstrom wird immer billiger. Im Jahr 2000 kostete eine Kilowattstunde 30 bis 60 Cent, acht Jahre später waren es noch 20 bis 40 Cent. Zwar wird die Stromgrundlast in Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken zu drei bis acht Cent erzeugt, doch der Strom für die Spitzenlast – wenn alle Kapazitäten hochgefahren sind – kostet immerhin zehn bis 22 Cent. Technologische Fortschritte und Massenproduktion haben die Preise purzeln lassen. Nach wie vor ist für Standard-PV-Anlagen zwar teures hochreines Silizium nötig, aber während im Jahr 2000 für die Herstellung einer Solarzellenfläche mit einem Watt Leistung noch 15 Gramm nötig waren, reichen nun laut Swanson 5,6 Gramm.

Zudem werden in Forschungslabors Alternativen erprobt, die konventionelles Silizium ergänzen oder verdrängen könnten. Dünnschichtzellen etwa bestehen zwar auch aus Silizium, doch wird das Element nicht aus einer Schmelze „gezogen“ und in Scheiben geschnitten, sondern hauchdünn auf einen Träger aufgedampft. Die Zellen sind deutlich billiger, haben aber zurzeit noch einen deutlich geringeren Wirkungsgrad. Bei „Konzentratorzellen“ wird das einfallende Licht durch Linsen fokussiert. Das spart Solarzellenfläche. Konzentratorzellen müssen aber der Sonne nachgeführt werden, damit das Licht richtig einfällt. Elektrochemische Farbstoffzellen („Grätzelzellen“) nutzen nicht Silizium, sondern Farbstoffe. Organische Solarzellen wiederum basieren auf halbleitenden Kunststoffen („Plastik-Solarzellen“). Sie sind billig, aber haben noch einen geringen Wirkungsgrad.

Eicke Webers Gebiet ist „schmutziges Silizium“. Seine Arbeitsgruppe versucht, Silizium zur Stromproduktion zu bewegen, ohne dass es zuvor hoch gereinigt werden muss. Statt Unreinheiten zu entfernen, werden diese so verändert, dass sie den verheerenden Einfluss auf den Wirkungsgrad verlieren. „Tandem-“ und Dreifachzellen schließlich bestehen aus übereinanderliegenden, teilweise transparenten und auf unterschiedlichen Materialien basierenden lichtsensitiven Schichten. Sie absorbieren zusammen einen größeren Teil des Sonnenlichts. Mit einer Dreifachzelle, die das Licht zudem konzentriert, hat das ISE im Januar 2009 einen Weltrekord aufgestellt: Wirkungsgrad 41,1 Prozent.»

Quelle: Welt Online

Donnerstag, 14. Mai 2009

Vermeintliche Gefahren

«Es gibt keine Energie zum Nulltarif», sagt Horst-Michael Prasser, ETH-Professor für Kernenergiesysteme. Jeder Schritt von der Gewinnung des Urans über den Betrieb eines Kernkraftwerkes bis zur Endlagerung berge gewisse Risiken. Aber auch erneuerbare Energien seien mit schädlichen Umwelteinflüssen verbunden – nur werde das von den Gegnern der Kernenergie kaum je erwähnt. So sei etwa die Gewinnung von Kupfer für Windgeneratoren und Solarzellen ebenfalls mit Bergbau verbunden. «Vergleicht man die Gesundheits- und Umweltbelastung der verschiedenen Energieproduktionsarten, schneidet die Kernenergie sehr gut ab.» Nur die wenigsten wüssten, dass bei der Herstellung von Solarzellen giftiger Sondermüll entstehe, der bereits heute unter Tag entsorgt werden müsse. Soweit der neue AKW-Apostel der ETH in einem vor Wochenfrist erschienenen Artikel der Berner Tageszeitung «Bund» (9.5.09).

Das ist ein Vorgeschmack der Diskussion, die um den Neubau von AKW’s in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Solche Aussichten sollen nicht daran hindern, die Risiken der Photovoltaik ernsthaft zu hinterfragen. Geschehen in der internationalen Ausgabe der gedruckten Fachzeitschrift Photon zur Auseinandersetzung um die Giftigkeit von Dünnfilmzellen. Zu deren Herstellung verwenden etwa die Weltmarktführer First Solar und Q-Cells eine dem Cadmium verwandte Substanz.

Der Befund über die Giftigkeit des sogenannten Cadmium Tellurid ist nach heutigem Stand der Wissenschaft demnach nicht eindeutig. Immerhin herrscht weit gehende Einigkeit, dass die betreffende Substanz weniger giftig ist also das herkömmliche Schwermetall Cadmium. Es gelangt in Solarzellen zum Einsatz, um deren Effizienz zu erhöhen, offenbar sieben Gramm je Modul. Oder anders umschrieben: Pro m² ist nur ungefähr der Cadmium-Gehalt einer kleinen Batterie enthalten. Das Cadmium ist darüber hinaus im den Werkstoff unlöslich eingebunden, so dass keine Gefahr für den Anwender besteht.Innerhalb desselben ist es zwischen Glas eingeschweisst und droht nur in wenigen Fällen zu entweichen. Selbst ein Feuer auf einer deutschen Hühnerfarm liess den Giftstoff nicht aus den Zellen entweichen. Glasbruch scheint extrem unwahrscheinlich und einer unsachgemässen Entsorgung wirkt das ausgeklügelte Recycling-System von First Solar entgegen. In Deutschland erhielt das US-Unternehmen übrigens erst eine Baubewilligung, nachdem es eben diese Wiederaufbereitungsanlage in Betrieb nahm – die Firma kennt im Übrigen nach eigenen Angaben den Standort sämtlicher aufgestellter First-Solar-Zellen.

Doch nicht nur die Atomlobby, etwa in Gestalt des ETH-Professors Prasser, stellt die PV-Produzenten an den Pranger. Auch aus der eigenen Branche hat sich Widerspruch gemeldet. So etwa der Chef von Solarworld, Frank Asbeck, seines Zeichens auch Vorsitzender der Vereinigung deutscher Solarindustrieller. Er machte den Bauernhofbrand erst öffentlich und wies auf die Gefahren der Dünnfilmzellen hin (nicht alle verwenden übrigens das umstrittene Cadmium Tellurid). Sein Vorpreschen ist gemäss der Fachzeitschrift Photon schwierig zu bewerten. Es könne sehr wohl aus Sorge um die Glaubwürdigkeit der Branche geschehen sein, möglicherweise handle es sich aber um einen Tritt ans Bein eines missliebigen Konkurrenten. Denn noch sind die kristallinen Solarzellen, die etwa Solarworld herstellt, die absoluten Marktrenner. Aber die – weniger leistungsfähigen, dafür viel billigeren – Dünnschichtigen holen auf. Sie haben ihren Marktanteil unterdessen auf bis zu 20 Prozent des Weltvolumens erhöht.

Fazit der Fachzeitschrift, dem man sich wohl anschliessen kann: Die Sache bedarf der weiteren Beachtung. Dünnfilmproduzenten wären am besten bedient, sie verzichteten auf die giftige Substanz (was technisch offenbar möglich ist). Die Herkunft der Kritik muss auch weiterhin auf die Interessenslage hin untersucht werden. Und die Vertreter der Atomlobby sind vehement in die Schranken zu weisen, ist doch ihr Hinweis auf die Giftigkeit der Erneuerbaren Energien ein Paradebeispiel von Verhältnisblödsinn und billiger Ablenkung. Bis jetzt sind eventuell ein paar Hühner mit Cadmium aus Solarzellen vergiftet worden. Die Opferzahlen der Atomtechnologie aufzuzählen, erübrigt sich.

Investitionswelle in den USA

Solarworld hat es schon getan, Suntech Power meldete kürzlich die Suche nach einem geeigneten Produktionsstandort (siehe Solarmedia vom 12.5.) und jetzt ist es die renommierte deutsche Schott Solar, die einen grossen Schritt auf den voraussichtlich bald grössten Solarmarkt der Welt macht: SCHOTT Solar eröffnet die weltweit erste kombinierte Solar-Fertigung in den USA.

SCHOTT Solar eröffnete Mitte Mai eine Fertigungsanlage für Photovoltaik-Module und Receiver für solarthermische Kraftwerke in Albuquerque, New Mexico (USA). Das Unternehmen investierte über 100 Millionen US-Dollar in die neue Produktionsstätte mit zunächst 350 neuen Arbeitsplätzen. „Diese Anlage ist ein Beleg dafür, dass kluge Politik Arbeitsplätze schaffen und Investitionen anregen kann”, kommentierte der Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson. „SCHOTT Solar hat das große Potenzial für Solarenergie in den USA und speziell in New Mexico erkannt. Das Unternehmen festigt damit seine führende Position bei Technologien, die diese unbegrenzte Energiequelle nutzen.”

Das Unternehmen rechnet gemäss Firmenmeldung aufgrund des wachsenden Marktes für erneuerbare Energien in den USA mit einer steigenden Nachfrage nach solaren Technologien. Die neue Anlage ist daher auf nachhaltiges Wachstum in beiden Fertigungsbereichen ausgerichtet. Langfristige Pläne sehen eine Erweiterung der Produktionsfläche auf rund 75.000 m² vor. Die Mitarbeiterzahl soll auf 1.500 steigen. Der Investitionsrahmen hierfür beträgt nahezu 500 Mio. US-Dollar. Die neue Anlage in Albuquerque ist die weltweit erste Produktionsstätte, in der sowohl Photovoltaik-Module als auch Receiver für solarthermische Kraftwerke gefertigt werden. In der ersten Phase wird eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 85 MW mit Photovoltaik-Modulen erreicht. Die gefertigten Module eignen sich aufgrund ihrer Größe und Haltbarkeit insbesondere für den Einsatz auf öffentlichen Gebäuden und Schulen. Zusätzlich werden in Albuquerque erstmals in den USA auch Receiver für die solarthermische Kraftwerkstechnologie (CSP - Concentrated Solar Power) gefertigt. Die Anlage von SCHOTT Solar in Albuquerque ist die erste Produktionsstätte für Solartechnologien, die nach dem offiziellen Inkrafttreten des U.S.-Konjunkturprogramms, dem American Recovery and Reinvestment Act, eröffnet wurde.

In nur einer Stunde überschreitet die Energiemenge, die von der Sonne auf der Erdoberfläche auftrifft, den Energieverbrauch der gesamten Menschheit für ein ganzes Jahr. Die Wüste im Südwesten der USA ist besonders gut geeignet, um das volle Potenzial dieser nahezu unerschöpflichen Energiequelle nutzbar zu machen. SCHOTT Solar produziert wesentliche Komponenten für Photovoltaikanwendungen und Solarkraftwerke mit Parabolrinnentechnologie. In der Photovoltaikindustrie gehört das Unternehmen zu den wenigen integrierten Herstellern von kristallinen Siliciumwafern, Solarzellen und Photovoltaikmodulen. Die Herstellung der Wafer erfolgt dabei überwiegend im Joint Venture WACKER SCHOTT Solar GmbH, durch das auch die Siliciumversorgung als Voraussetzung für ein starkes Wachstum langfristig gesichert ist. Auch in der Dünnschichttechnologie zählt sich SCHOTT Solar wegen ihrer über 20-jährigen Erfahrung zu den richtungsweisenden Unternehmen. Bei der Produktion von Receivern für Solarkraftwerke mit Parabolrinnentechnologie sieht sich SCHOTT Solar als Markt- und Technologieführer.

Die SCHOTT Solar AG hatte das Geschäftsjahr 2007/08 mit dem besten Ergebnis der Firmengeschichte abgeschlossen. Das Unternehmen konnte im Jahr seines fünfzigjährigen Jubiläums alle wesentlichen Finanzkennzahlen deutlich verbessern und die Produktionskapazität in den beiden Geschäftsfeldern Concentrated Solar Power (CSP) und Photovoltaics (PV) substanziell steigern. Für das erste Quartal vermeldet die SCHOTT Solar AG einen stabilen Geschäftsverlauf sowie die Inbetriebnahme weiterer Fertigungslinien.
Sie erzielte ein deutliches Umsatzwachstum von 70 % auf 482 Mio. Euro (Vorjahr: 283 Mio. Euro*) verzeichnen. Gleichzeitig verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erheblich auf 52 Mio. Euro (Vorjahr: 9 Mio. Euro).


Quelle Schott Solar

Mittwoch, 13. Mai 2009

2008 war Solarjahr

Die Europäische Industrievereinigung für Photovoltaik (Epia) bringt den enormen Fortschritt an den Tag, den die photovoltaische Stromerzeugung im letzten Jahr erfuhr. Mit einer Verdoppelung der installierten Leistungen wurden kühnste Erwartungen übertroffen – hat doch etwa die auf den Markt spezialisierte Bank Sarasin das durchschnittliche Wachstum für die kommenden Jahre auf jährlich 40 Prozent veranschlagt.

Aber es geht offenbar noch viel schneller – wenn auch im laufenden Jahr eine Stagnation eintreten wird. Im Vorjahr war es Spanien, das geradezu spektakulär die Leistung verfünffachte und sich an die Spitze aller Solarenergienationen katapultierte. Während die neu installierten Anlagen insgesamt eine Leistung von 5,5 GWp erreichten, zeichnete allein der spanische Markt(2,5 GW) für rund die Hälfte verantwortlich. An zweiter Stelle rangiert der langjährige Spitzenreiter Deutschland (1,5 GW). An dritter Stelle kommen dann bereits die USA, denen mit der neuen Administration eine glänzende solare Zukunft vorausgesagt wird. Vorboten sind chinesische und deutsche Solarfirmen wie Suntech Power oder Solarworld, die kräftig in den USA investieren und Produktionskapazitäten aufbauen. Weitere bedeutende Solarnationen sind Japan und Südkorea. Weltweit installiert sind derzeit über 15 GW.

Epia sagt auch für die kommenden Jahre, ungeachtet des aktuellen Einbruchs, eine stürmische Entwicklung voraus. Womit sich die jährlich neu installierte Leistung gegenüber 2008 nochmals vervierfachen könnte. Voraussetzung ist allerdings, dass die Politik ihre derzeit in vielen Ländern gültige Unterstützung der Photovoltaik aufrecht erhält resp. ausbaut. Dann allerdings steht eine glänzende solare Zukunft bevor, die die atomare Frage überflüssig macht. Denn ein solcher Zuwachs, bereits für 2013 prognostiziert, bedeutete eine x-fach erweiterte Stromproduktion gegenüber allenfalls neu erstellten AKW’s.

Quelle: Pressemeldung von Epia

Dienstag, 12. Mai 2009

Chinesen setzen auf US-Markt

Investitionen in China sind keine Einbahnstrasse, zumindest nicht in der Solarzellenproduktion. So gibt der chinesische Solarkonzern Suntech bekannt, dass er verstärkt auf den US-amerikanischen Solarmarkt setzt. Das Unternehmen aus Wunxi hält Ausschau nach einem geeigneten Produktionsstandort in den Vereinigten Staaten. Innerhalb der nächsten sechs Monate soll die Entscheidung darüber fallen, wo die Chinesen in einen Standort investieren.

Suntech ist nach eigenen Angaben der größte Hersteller von Solarmodulen weltweit. Im vergangenen Jahr hat die deutsche SolarWorld AG bereits die Produktion in den USA gestartet. Dort haben sich die Förderbedingungen seit dem Herbst 2008 stark verbessert.

Quelle: Suntech Power

Freitag, 8. Mai 2009

Rekord für Dünnschichtzellen


Neue Fortschritte bei der Dünnschicht-Photovoltaik werden ihren weiteren Vormarsch beschleunigen. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat eine bisher nur im eigenen Technikum mögliche, effizientere Beschichtungstechnik auf die vorindustrielle Produktion übertragen. Mit einem mehrstufigen Durchlaufprozess in der automatisierten Beschichtungsanlage erreichte das Institut mit 19,6 Prozent Wirkungsgrad bei Dünnschicht-Solarzellenaus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (kurz: CIS oder CIGS) einen neuen Europarekord. Das schafft die Voraussetzungen für Kostenreduktion und Wirkungsgradsteigerung. Für eine solche produktionsnahe Anlage bedeuten die 19,6 Prozent auf einer aktiven Zellfläche on knapp 0,5 Quadratzentimetern sogar einen Weltbestwert.

Nicht jede produzierte Zelle weist den neuen Rekordwirkungsgrad auf. Zudem hat eine Solarzelle stets einen etwas höheren Wirkungsgrad als ein verschaltetes, verkapseltes und mit einer Anschlussdose ausgestattete Modul: Marktübliche CIS-Dünnschichtmodule verfügen derzeit übereinen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 11 bis 12 Prozent. Der neue Rekord zeigt jedoch das Potenzial der CIS-Technik für eine kostenreduzierte, effiziente Photovoltaik auf. Heute werden etwa bei Würth Solar Module mit einer Effizienz von12 Prozent im Mittel gefertigt. Michael Powalla geht davon aus, dass in den nächsten Jahren Wirkungsgrade von 14 bis 15 Prozent auch im kommerziellen Modul erzielt werden können.

Bei der Entwicklung von CIS-Dünnschichtmodulen ist das ZSW internationalführend. Das Institut brachte die alternative Solarstromtechnikzusammen mit der Firma Würth Solar zur Industriereife. Würth Solarstartete 2006 die damals weltweit erste Großserienproduktion von CIS-Solarmodulen in Schwäbisch Hall. Die Kapazität beträgt inzwischen 30Megawatt pro Jahr. Das ZSW begleitet weiterhin die Produktion.

Bislang werden noch knapp 90 Prozent aller Solarzellen aus kristallinem Silizium gefertigt. Doch die Dünnschichttechnik holt auf: Der Anteil an der gesamten installierten Photovoltaik-Leistung betrug 2008 rund12 Prozent. Für 2010 werden 20 bis 30 Prozent prognostiziert. Das ZSW gehört zu den renommiertesten Forschungsinstituten aufden Gebieten Photovoltaik, Energiesystemanalyse, regenerative Kraftstoffe,Batterietechnik und Brennstoffzellen. An den drei StandortenStuttgart, Widderstall und Ulm sind derzeit rund 150 Wissenschaftler,Ingenieure und Techniker beschäftigt. Sie erwirtschaften einen Umsatzvon rund 20 Millionen Euro.

Quelle: Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

Donnerstag, 7. Mai 2009

Scheer erneut geehrt


Für seinen dauerhaften weltweiten Einsatz zur Verbreitung der Solarenergie erhält Hermann Scheer, Mitglied des Deutschen Bundestags, Präsident von EUROSOLAR, Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien und Träger des Alternativen Nobelpreises, die Karl Böer Solar Energy Medal of Merit 2009.

Die Auszeichnung wird ihm am heutigen 7. Mai in der Gore Recital Hall des Roselle Center for the Arts an der Universität von Delaware in Newark überreicht. US-Vizepräsident Joe Biden wird an der Preisverleihung teilnehmen. Hermann Scheer, der nach dem früheren US-Präsidenten Jimmy Carter (1993) als zweiter Politiker und nach dem Gründer des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, Adolf Goetzberger (1997), als zweiter Deutscher mit dieser Medaille geehrt wird, hält eine Rede über die "Globale Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien".

Der Preis wird seit 1993 alle zwei Jahre zu Ehren des Solarzellen-Wissenschaftlers Karl Wolfgang Böer, langjähriges Fakultätsmitglied der Universität von Delaware und Gründer des Instituts für Energieumwandlung (Institute of Energy Conversion), von der Karl W. Böer Solar Energy Medal of Merit Stiftung verliehen. Die Medaille würdigt bedeutende und bahnbrechende Beiträge zur Verbreitung der Sonnenenergie als alternative Energiequelle. Erster Preisträger war der ehemalige US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter. Die Preisträger werden von einem Gremium ausgewählt, das sich aus Wissenschaftlern und Vorsitzenden von Verbänden der Solarenergie zusammensetzt. Außerdem sind in dem Gremium ein Repräsentant des US-Energieministers, frühere Preisträger und ein Mitglied der Böer-Familie vertreten. Scheer seinerseits veröffentlichte viele bedeutende Bücher zur solaren Weltwirtschaft (zuletzt: Energieautonomie – Eine neue Politik für erneuerbare Energien) und hat bereits viele bedeutende Ehrungen erfahre. So ist er seit 1999 Träger des Alternativen Nobelpreises.

Quelle: Solarmedia und Eurosolar

Dienstag, 5. Mai 2009

Dächer mieten und vermieten

Anfangs Mai ging die Plattform Sonnengärtner online. Sie ist die deutsche Plattform im Internet, die sowohl Privat– als auch Geschäftsleute zusammenbringt, damit sie zusammen eine Solaranlage errichten können – und sucht vorderhand noch ihr Schweizer Pendant. Es profitieren von einer solchen Lösung gleich 3 Parteien: Die Investoren erhalten die Einspeisevergütung der Bundesregierung. Die Anbieter erhalten eine jährliche Pacht und die Umwelt wird den verminderten CO2–Ausstoß danken.

Solaranlagen sind gemäss der Plattform eine sichere und rentable Investition. Besitzer einer Anlage profitieren in Deutschland von der hohen, auf 20 Jahre garantierten Einspeisevergütung der Bundesregierung für den produzierten Strom. Auf sonnen-gärtner.de warten Anbieter, die zwar über eine Fläche, aber nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, eine Solaranlage zu errichten. Sonnen-gärtner ist eine Vermittlungsplattform, die Investoren und Anbieter zusammenbringt. Alle rechtlichen und finanziellen Bedingungen sind Verhandlungsgegenstand der beiden Parteien. Sonnen-gärtner erhebt für die Bereitstellung dieser Plattform eine geringe Vermittlungsgebühr.

Auf der Plattform lässt sich durch viele Angebote stöbern, was die Orientierung am Markt erleichtert, abgesehen davon, dass so auch Schweizer AnlegerInnen in dieses lukrative Geschäft einsteigen können, was ihnen hierzulande aufgrund der wenigen Mittel noch verwehrt ist, die für die kostendeckende Einspeisevergütung von Solarstrom zur Verfügung stehen.

Quelle: Sonnengärtner

Sonntag, 3. Mai 2009

Solarstrom wettbewerbsfähig

Die so genannte „Netzparität“ oder „Grid Parity“ ist der Zeitpunkt, an dem Strom aus einer Photovoltaikanlage zum gleichen Preis wie konventioneller Strom angeboten werden kann. Marktforscher erwarten nun, dass dieser Zeitpunkt schon in wenigen Jahren erreicht wird. In Deutschland ist die Netzparität voraussichtlich bereits 2012 oder 2013 möglich. In extrem preissensiblen Photovoltaikmärkten und an Standorten mit besonders hoher Sonneneinstrahlung, wie etwa in Kalifornien, ist die Netzparität noch früher zu errreichen. Wie nahe die Systempreise unterschiedlicher Solarstromanlagen bereits an der Netzparität sind und in welchen Ländern sie zuerst erreicht werden kann, steht am 25. Mai im Mittelpunkt des 5. PV Industry Forums im Internationalen Congress Center München (ICM), zu dem rund 850 Teilnehmer aus aller Welt erwartet werden.

Das Marktforschungsunternehmens Greentech Media, betont, dass die Erreichung der Netzparität von einer Reihe von Faktoren abhängt: angefangen bei der Modultechnologie über das Projektdesign bis hin zur Entwicklung des Strompreises. Aufgrund der Abhängigkeit der Solarstromerzeugung von den klimatischen Verhältnissen kommt dabei vor allem dem Standort eine zentrale Bedeutung zu. Durch besonders hohe Sonneneinstrahlung in Regionen wie in Kalifornien herrschen dort optimale Bedingungen für Photovoltaikanlagen.

Beschleunigt wird der Weg zur Grid Parity durch Fortschritte der Solarindustrie bei der Massenfertigung: Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und neue Produktionskapazitäten senken die Kosten und Forschungserfolge steigern laufend den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen. In der EU ist Italien auf dem besten Weg, die Netzparität als erstes Land zu erreichen. Dort profitieren italienische Solarstromanbieter von den mit 0,23 €/kWh in 2007 vergleichsweise hohen Strompreisen. Steigen die Preise, wie angenommen, um durchschnittlich 6 % pro Jahr, können italienische Freilandanlagen bereits 2011 Grid Parity erreichen. In Deutschland werden Photovoltaik-Großanlagen am schnellsten die Netzparität erreichen – nach vielen Prognosen bereits im Jahr 2012. Gegenüber kleineren Anbietern profitieren große Anlagen bei der kostengünstigen Stromerzeugung von proportional geringeren Investitionskosten. Frankreich hingegen ist noch weit entfernt von der Netzparität. Zum einen erschweren niedrige Netzstrompreise das Erreichen der Grid Parity: Staatliche Subventionen halten den Strompreis für den „Standardstrom“ auf einem sehr geringen Niveau, das im Jahr 2007 bei nur 0,15 €/kWh lag. Zum anderen sollen die Einspeisetarife in den nächsten Jahren nicht weiter fallen, sondern nur entsprechend der Inflationsrate bereinigt werden. Deshalb stehen französische Solarstromerzeuger bislang weniger unter Druck, die Produktionskosten zu senken als ihre deutschen Kollegen.
zweitägigen Event erwartet.

Quelle: Intersolar 2009

Freitag, 1. Mai 2009

Südkorea wird Solargrossmacht


Once an importer of Germany's solar technology, South Korea is now partnering with the world champion to help build up its own home-grown photovoltaic (PV) industry with an eye on supplying the growing Asian market in the future. South Korea's shift in strategy is a sign of how emerging solar nations are finding new ways of working together with established players to drive the development of the PV industry around the world, kicking off what promises to be a more dynamic phase.

South Korea emerged as the fourth largest PV market in the world in 2008 after growth took off spectacularly in 2005. PV installations grew from 1 MW of installed capacity in 2005 to 100 MW in May 2008 thanks to a feed-in tariff modeled on Germany's, which pays a high rate for solar power. But in October 2008, the South Korea government decided to slash the feed-in tariff by 8 to 30 percent and make a concerted effort to build up its own home grown solar industry producing its own efficient and low-cost solar modules. The country's long-term aim is to become a major solar technology exporter itself, and capture 10 percent of the global green tech market by 2020.


The EPIA (European Photovoltaic Industry Association), the world's largest PV industry association, expects the South Korea PV market to install an additional 250 to 300 MW in 2010. If the current 500-MW cap on PV is removed, the EPIA expects the South Korean PV market to grow to 1.3 GW by 2013. However, South Korea's decision to change its strategy and build up a cost-competitive home-grown solar industry has created some short-term turbulence. One reason for the change in strategy has been the high costs associated with the PV feed-in tariff. Unlike in Germany where the costs for solar energy are spread among all electricity consumers, the South Korean government has covered the costs of the feed-in tariff out of its own budget, a move that quickly became a strain. But the government insists it is serious about a green energy revolution and that the current slowdown in the rate of growth of the PV market will soon give way to a new solar enthusiasm as the country acquires and also applies the latest green tech know-how by partnering with Germany.

Solar energy is especially attractive for South Korea because of the amount of sunlight the country receives. By 2012, the government aims to power a million homes using PV covering 70 percent of the installation costs. Green villages that use renewable energy are expected to rise from 5 to 100 by 2012. Moreover, 80.5 percent of the country's recent economic stimulus package is devoted to projects connected with green tech and the environment, the largest proportion to be spent on green tech and the environment by any country as part of its stimulus.

As part of its green growth strategy, South Korea aims to invest EU €28.4 billion in four years as well as to quadruple the use of green energy and to create 900,000 green tech jobs. Korea also aims to ramp up the amount of money it spends on research into new green technologies, rising from about a quarter of the government's research budget in 2008 to half by 2012. Certainly, Korea with its gigantic industrial sector is well placed to become a major future green tech exporter in Asia. The EPIA predicts huge growth in PV markets in countries like Japan and China.

Germany's rapidly changing solar industry is quickly responding to new competition from around the world. In 2008, Spain saw its PV market grow almost fivefold in one year from 560 MW in 2007 to more than 2,511 MW in 2008, representing more than 45% of the global PV market, according to the EPIA. For comparison, Germany installed around 1.5 GW, the U.S. 342 MW and Japan 230 MW. The EPIA expects the strong performance to continue: it forecasts that the European Union PV market will grow from 4.5 GW in 2008 to 11 GW by 2013, the U.S. PV market from 0.3 GW to 4.5 GW, the Japanese market from 0.23 GW to 1.7 GW and the rest of the world (i.e. including China and South Korea) to grow from 0.5 GW to more than 5 GW by 2013.

Quelle: Renewableenergyworld