Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
Das Ja, das sich beim Stromversorgungs-Gesetz abzeichnet, ist vor
allem auch ein Ja zur Solarenergie. Natürlich ist das Versorgungs-Argument wichtig, aber die Leute scheinen einzusehen dass
Versorgungssicherheit eben auf der Versorgung mit Solarenergie aufbauen
wird. Das
ist ein erfreuliches Ergebnis jahrelanger Bemühungen um die
Popularisierung der Solarenergie, aber auch um die Einsicht, dass
erneuerbare Energien ganz allgemein die Zukunft darstellen.Ein Kommentar von Solarmedia zur bevorstehenden Abstimmung am 9.Juni.
Seit ein paar Jahren gilt die Devise, die früher geradezu lächerlich wirkte respektive
lächerlich gemacht wurde: 100 % erneuerbar! Die Schweiz hat immer schon hervorragende Voraussetzungen für eine solche Transformation
des Energiesystems, denn im Strombereich baut sie bereits seit
Jahrzehnten auf die bewährte Wasserkraft.
Vergessen ist dabei allerdings,
dass Strom eben nicht alles ist, auch wenn in Zukunft der
Energiebedarf vermehrt durch Strom gedeckt werden soll. Doch ist diese
Versorgung bis heute geprägt von der Verfügbarkeit fossiler
Energien. Da spielt nicht so sehr die Atomenergie eine grosse Rolle, die an der
gesamte Energieversorgung auch nur ungefähr 10 % ausmacht. Sondern es
sind eben für die Schweiz vor allem Öl und Gas - zum Glück wenigstens hat
sich das Land bereits vor Jahrzehnten von der Kohle abgewandt. Dort spielt in Zukunft die Musik der Karbonisierung - und auch dort wird die Solarenergie eine Schlüsselrolle spielen.
Copyright: Text und Foto Guntram Rehsche Solarmedia
Die
Schweiz befindet sich bei der Stromproduktion aus Solar- und
Windenergie im europäischen Vergleich auf einem hinteren Rang. Dies
zeigt eine neue Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung. Obwohl der
Ausbau der Solarenergie im Jahr 2023 einen neuen Rekord verbuchen
konnte, reichte dies nicht, um zu den Spitzenländern aufzuschliessen.
Dafür braucht es verbindliche Ziele und investitionsfreundliche
Rahmenbedingungen. Hier setzt das Stromgesetz an, über das am 9. Juni
abgestimmt wird.
Die Schweizerische Energie-Stiftung
SES berechnet jedes Jahr in einer Studie die Solar- und
Windstromproduktion pro Einwohner:in der Schweiz und der 27
EU-Mitgliedstaaten. Im Jahr 2023 landet die Schweiz in dieser Rangliste
auf Platz 22, knapp vor Malta, Rumänien, Tschechien, Slowenien, der
Slowakei und Lettland (siehe Tabelle 1 in der beiliegenden Studie). Die
Spitzenreiter Dänemark und Schweden produzieren pro Kopf sechs bis
sieben Mal mehr Strom aus Solar- und Windenergie als die Schweiz. Im
Vergleich mit acht umliegenden Ländern (siehe Grafik) landet die Schweiz
wie letztes Jahr auf dem vorletzten Platz vor Tschechien. Nur gerade
knapp 9 Prozent des inländischen Stromverbrauchs werden hierzulande aus
Sonne und Wind erzeugt. In Dänemark sind es über 70 Prozent.
Vergrössern mit Klick auf Grafik !
Das Stromgesetz ist die Basis für die Energiewende im Strombereich: Die
Gründe, wieso es mit dem Erneuerbaren-Ausbau in der Schweiz im
europäischen Vergleich nicht vorwärts geht, verortet die SES bei den
gesetzlichen Rahmenbedingungen. Zurzeit sind die finanziellen und
planerischen Risiken für Investitionen in Wind- und Solaranlagen zu
hoch. Abhilfe kann hier das Stromgesetz schaffen, über das die
Stimmbevölkerung am 9. Juni abstimmt. Mit dem Stromgesetz verbessern
sich die Rahmenbedingungen, indem die Investitionen besser abgesichert
und Gebiete definiert werden, wo grosse Wind- und Solaranlagen gebaut
werden sollen.
Die EU hat ehrgeizige Ziele: Bis 2030 sollen rund 750 Gigawatt (GW)
an Solarenergie installiert werden. In diesem Zuge gewinnen unter
anderem duale Landnutzungskonzepte, insbesondere Agri-Photovoltaik (PV),
zunehmend an Bedeutung.
Laut einer Studie der dena (Deutsche Energie-Agentur) steht Agri-PV
in Europa vor einem Markthochlauf, unterstützt durch Förderprogramme und
eigenen Gesetzgebungen. Gleichzeitig verzeichnet die angewandte
Forschung zur Agri-PV große Fortschritte, und zunehmend mehr Projekte
werden umgesetzt. Auf der Intersolar Europe, der weltweit führenden
Fachmesse für die Solarwirtschaft, haben Besucher die Möglichkeit, eine
vielfältige Palette an Technologien, Produkten und Lösungen
kennenzulernen sowie tiefgehende Einblicke in aktuelle Best Practices
und Entwicklungen zu erhalten. Die Intersolar Europe findet vom 19. bis
21. Juni 2024 im Rahmen von The smarter E Europe, Europas größter
Messeallianz für die Energiewirtschaft, in München statt – begleitet von
den drei Fachmessen ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe.
Landwirtschaft oder erneuerbare Energien – in der Vergangenheit war
dies eine Entweder-oder-Frage. Heute jedoch bietet die Agri-PV als
innovatives Anwendung vielversprechende Möglichkeiten für Landwirtschaft
und Klimaschutz. Sie verspricht, landwirtschaftliche Produktion und
erneuerbare Stromerzeugung auf derselben Fläche zu vereinen. Statt zu
konkurrieren, können Photovoltaik und Photosynthese sich also effektiv
ergänzen.
Umfassende Förderungen auf EU-Länder-Ebene
Europäische Länder wie Deutschland und Frankreich fördern die
Agri-PV, um den Solarausbau voranzutreiben und gleichzeitig die
Flächenkonkurrenz zu minimieren. Deutschland hat mit dem Solarpaket 1
ein eigenes Auktionssegment mit einem Höchstwert für „besondere
Solaranlagen“ – darunter zählen unter anderem Agri-PV-Anlagen –
eingeführt, und Frankreich gilt als Vorreiter mit eigener Gesetzgebung.
Andere Länder wie Österreich und die Niederlande sind ebenfalls führend
in der Agri-PV. Trotz dieser Fortschritte fehlt jedoch derzeit auf
gesamteuropäischer Ebene eine einheitliche Gesetzgebung, was zu einem
hohen Ressourcenaufwand bei internationalen Investoren und
Projektentwickern führt.
Chancen der Agri-PV: Vorteile erkennen und nutzen
Eine einheitliche Gesetzgebung ist mittelfristig unerlässlich, um das
volle Potenzial der Agri-PV auszuschöpfen. Und ihre Vorteile liegen
klar auf der Hand: Sie ermöglicht die Vereinbarung von Solarenergie und
Landwirtschaft sowie den Zusatznutzen für landwirtschaftliche Betriebe
durch den Schutz vor Sturm-, Hagel-, Frost- und Dürreschäden. Zusätzlich
führt sie zu niedrigeren Stromgestehungskosten im Vergleich zu kleinen
PV-Dachanlagen und diversifiziert das landwirtschaftliche Einkommen.
Darüber hinaus führen die Verschattung und der Windschutz zu weniger
Verdunstung, innovative Modelle mit Regenwassergewinnung auf den
Paneelen und dessen Nutzung für die Bewässerung der Pflanzen stehen in
den Startlöchern. Die Resilienz vieler landwirtschaftlicher Betriebe
gegenüber Ernteausfällen kann mit diesen Maßnahmen erhöht werden.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: vom Garten- und Weinbau bis hin zu weiten Ackerflächen und Viehweiden
Die Anwendungsbereiche von Agri-PV erstrecken sich über verschiedene
Bereiche der Landwirtschaft, darunter Garten- und Weinbau, Ackerland
sowie Viehweiden. Im Garten- und Weinbau zeigt sich das Potenzial von
Agri-PV besonders deutlich in der Steigerung der Erträge bestimmter
Pflanzensorten. Insbesondere in südeuropäischen Ländern, wo sich die
klimatischen Bedingungen verändern, profitieren Beeren, Weintrauben und
Oliven von dieser Technologie. Auch Obst und Fruchtgemüse können trotz
geringer Verschattung gleichbleibende Erträge erzielen. Auf dem
Ackerland eröffnet Agri-PV laut einer Studie von Iliotec und dem
Fraunhofer ISE neue Möglichkeiten für zahlreiche Ackerbaukulturen.
Positiv beeinflusst werden beispielsweise Raps, Sellerie, Zwiebeln und
Kohl. Dabei spielen besonders bei Pflanzen, die anfällig für
Verschattung sind, die Reihenabstände eine entscheidende Rolle. Auf
Viehweiden hingegen fungieren die Module von Agri-PV als Schutzschild
gegen Wind und Witterung, wodurch das Wohlbefinden der Tiere verbessert
wird.
Best Practice Projekte in Europa
In ganz Europa gehen Pilotprojekte an den Start. So nimmt in
Meierijstad, den Niederlanden, das wegweisende Agri-PV-Projekt der BayWa
r.e. AG in Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesellschaft GroenLeven Form
an: eine 8,7 Megawatt-Peak Solaranlage, die eine gesamte
Himbeerplantage überdeckt. Gleichzeitig entsteht auf Sizilien die größte
Agri-PV-Anlage Europas mit 135 Megawatt (MW) Leistung, zwischen deren
Modulreihen Feigen und Oliven gedeihen. In Deutschland wiederum arbeitet
die Next2Sun Technology GmbH an einem 20 MW Solarpark mit vertikal
montierten Modulen in Neißeaue. Parallel dazu realisiert Vattenfall in
Tützplatz, Deutschland, ein bedeutendes Agri-PV-Projekt mit 79 MW auf 93
Hektar, das durch ein einachsiges Nachführsystem unterstützt wird und
Bio-Freilandeier produziert.
Intersolar Europe 2024: besonderes Augenmerk auf Agri-PV
Die Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die
Solarwirtschaft, legt 2024 ein besonderes Augenmerk auf das Thema
Agri-PV. So dürfen sich Besucher auf eine Sonderschau dazu im
Freigelände freuen. Partner der Sonderschau sind die BayWa AG, BayWa
r.e., Conexio PSE, Vista Geo sowie die ZIMMERMANN PV-Steel Group. Die
Unternehmen präsentieren unter anderem Nachführsysteme für
Agri-PV-Anwendungen. Darüber hinaus können sich Besucher in den
Messehallen bei über 60 Ausstellern von den mehr als 1.370 Intersolar
Europe Ausstellern, die Produkte und Lösungen für die Agri-PV zeigen,
informieren. Experten vertiefen das Thema zusätzlich durch umfassende
Sessions im Intersolar Forum sowie während der Intersolar Europe
Conference und erweitern dadurch das Wissensangebot.
Erleben Sie die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft! 19.–21. Juni 2024, Messe München
Die Schweiz wird am 9. Juni über das neue Stromgesetz
abstimmen, gegen das ein Referendum ergriffen wurde. Greenpeace setzt
sich für Ja zum Gesetz ein. Vier Gründe, warum:
Die Schweiz wird unabhängig von fossiler Energie
Das Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung ist ein zentrales
Element zur Umsetzung des Klimaschutzgesetzes, das im vergangenen Jahr
mit fast 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen wurde. Die Schweiz kann sich
damit aus der Abhängigkeit von fossilen Energien wie Öl und Gas
befreien, die oftmals aus kriegerischen und erpresserischen Staaten
stammen und dem Klima wie auch der Natur immens schaden. Auch wird die
Atomkraft in der Schweiz so überflüssig.
Wertvolle Naturräume bleiben geschützt
Der Schutz unberührter, natürlicher Landschaften ist für Greenpeace
Schweiz zentral. Im neuen Stromgesetz bleiben Biosphären von nationaler
Bedeutung geschützt. Einsprachen gegen den Bau von Wind- und Solarparks
sind weiterhin möglich. Realistischerweise wird der grösste Teil des
Solar-Zubaus auf bestehender Infrastruktur erfolgen, da das Gesetz eine
Solarpflicht auf Dachflächen ab 300 Quadratmetern vorsieht. Und
Freiflächenanlagen können jederzeit schadlos rückgebaut werden.
Energiesparen wird belohnt
Das Stromgesetz schafft Preisstabilität und belohnt Energiesparen.
Eine Senkung unseres Energieverbrauchs ist entscheidend, um Klimaschutz
und Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die hohen CO2-Emissionen
aus Verkehr, Gebäuden und Industrie zu senken. Zudem werden lokale
Elektrizitätsgemeinschaften möglich, bei denen sich Erzeuger und
Verbraucher zusammenschliessen und ihren Strom effizient nutzen können.
Ein Nein hätte unerwünschte Folgen
Der Bau von alpinen Solar-, Wind- und Wasserkraftwerken wäre auch bei
einer Ablehnung des Stromgesetzes weiterhin möglich. Ein Nein zum
Stromgesetz schützt die Natur darum nicht. Stattdessen würde die
Schweizer Energiepolitik um Jahre zurückgeworfen und es drohte das
Risiko, dass anstelle von Erneuerbaren neue Atom- und Gaskraftwerke
geplant würden. Für Greenpeace Schweiz überwiegen darum die Vorteile des
Stromgesetzes klar.
Nur mit einem Ja zum Stromgesetz
erreichen wir die Pariser Klimaziele und schützen unsere Landschaft und
die Bergwelt vor einem planlosen Ausbau der Erneuerbaren in der freien
Natur.
Um
das Klima zu schützen, muss die Schweiz die Treibhausgasemissionen
stark reduzieren. Dazu hat sie sich mit der Energiestrategie und dem
Klimaschutzgesetz verpflichtet. Eine neue Studie der ZHAW im Auftrag der
Schweizerischen Energie-Stiftung SES zeigt nun: Mit dem Stromgesetz
kann die Schweiz ihre CO2-Emissionen bis 2035
halbieren. Damit ist das Stromgesetz, das am 9. Juni 2024 zur Abstimmung
kommt, der zentrale nächste Schritt in der Schweizer Klimapolitik.
In
einer aktuellen Studie berechnet die Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften (ZHAW), wie viel CO2 die Schweiz mit der Umsetzung des
Stromgesetzes einsparen kann. Die Resultate sind eindrücklich: Wird das
Gesetz angenommen, kann die Schweiz bis 2035 zwischen 75 und 100
Millionen Tonnen CO2 einsparen. «Diese Reduktion ist beträchtlich. Dank
dem Stromgesetz und dem damit verbundenen Ausbau der erneuerbaren
Energien würde die Schweiz in gut zehn Jahren nur noch halb so viel CO2
ausstossen wie heute», sagt Professor Jürg Rohrer, Leiter der
Forschungsgruppe Erneuerbare Energien an der ZHAW und Hauptautor der
Studie.
Ein Meilenstein für die Klimapolitik der Schweiz: Mit
der deutlichen Annahme des Klimaschutzgesetzes im vergangenen Juni hat
die Schweiz beschlossen, bis ins Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Das
Stromgesetz setzt nun verbindliche Ziele, die Stromproduktion aus
erneuerbaren Energiequellen bis 2035 auf 35 TWh und bis 2050 auf 45 TWh
zu erhöhen. «Die Studie zeigt, dass der Ausbau der Stromproduktion aus
Sonne, Wind und Biomasse massgeblich dazu beiträgt, bis 2050 netto null
Treibhausgasemissionen zu erreichen. Mit einem JA zum Stromgesetz machen
wir also endlich vorwärts mit dem Klimaschutz», ist Nils Epprecht,
Geschäftsleiter der Schweizerischen Energie-Stiftung SES, überzeugt.
Ohne Stromgesetz werden die Klimaziele verfehlt: Die
Studie analysiert auch, wie sich die Treibhausgasemissionen der Schweiz
ohne die Massnahmen des Stromgesetzes entwickeln würden. Dafür
erstellten die Autor:innen zwei Szenarien. Steigt die Schweiz trotzdem
aus CO2-intensiven Technologien wie Benzinautos oder Ölheizungen aus,
droht ein Strommangel. Der steigende Strombedarf müsste dann durch
massive Stromimporte oder den raschen Bau von Gaskraftwerken gedeckt
werden, was zusätzliche 75 Millionen Tonnen CO2 verursachen würde.
Findet der Ausstieg aus CO2-intensiven Technologien hingegen nur dann
statt, wenn im Inland ausreichend Strom zur Verfügung steht, würde sich
der Umstieg auf Wärmepumpen, Elektroautos usw. um Jahre verzögern. Die
ZHAW rechnet in diesem Szenario, dass der längere Betrieb der
CO2-intensiven Technologien zu einem zusätzlichen Ausstoss von 100 bis
150 Millionen Tonnen CO2 bis 2035 führen würde.
Nur mit einem JA zum Stromgesetz kann die Schweiz die Ziele erreichen: Diese
Resultate zeigen: Bei einer Ablehnung des Stromgesetzes würde die
Schweiz weder die Ziele des 2023 von der Stimmbevölkerung beschlossenen
Klimaschutzgesetzes noch ihre Klima-Zwischenziele für 2030 erreichen.
Ebenso könnte sie ihre internationalen Verpflichtungen aus dem Pariser
Klima-Abkommen nicht erfüllen. Nur mit einem JA zum Stromgesetz am
9. Juni 2024 und dem damit verbundenen Ausbau der erneuerbaren Energien
werden diese Ziele erreicht.
Der Basler Chemie-Weltkonzern setzt gemäss eigenen Angaben seinen Weg zu nachhaltiger Energieerzeugung fort und verstärkt den
Ausbau seiner Photovoltaik-Anlagen am Standort. Mit der Installation
von vier neuen Anlagen und einem Zuwachs von 1.900 Modulen unterstreicht
das Unternehmen sein Engagement für erneuerbare Energien.
Nach
Abschluss der einjährigen Bauzeit im Juli 2024 werden insgesamt 8.000
Module auf dem Werksgelände installiert sein, deren erzeugter Strom
vollständig im Werk genutzt wird. "Der Ausbau unserer
Photovoltaik-Anlagen in Mannheim ist ein wichtiger Schritt auf unserem
Weg zu einer nachhaltigen Zukunft", erklärt Martin Haag, Werkleiter bei
Roche in Mannheim. "Wir sind stolz darauf, dass unsere innovativen
Lösungen einen wesentlichen Beitrag zur Bereitstellung und Nutzung
alternativer Energien leisten und wir damit aktiv zur Förderung einer
nachhaltigen Energieversorgung beitragen."
Mehr Power als 530 Einfamilienhäuser: Mit
dem erfolgreichen Abschluss der Bauphase können jährlich etwa 1.600
Megawattstunden Strom in das Netz des Roche-Werks eingespeist werden.
Zum Vergleich: Der durchschnittliche Stromverbrauch eines
Einfamilienhauses mit zwei Personen liegt bei etwa 3.000 Kilowattstunden
pro Jahr. Somit entspricht die Leistung der Anlagen dem
durchschnittlichen Stromverbrauch von mehr als 530
Einfamilienhäusern.Roche plant, die Gesamtleistung der
Photovoltaik-Anlagen bis 2026 um weitere 30 Prozent aufzustocken. Mit
dann insgesamt 10.000 Modulen soll eine jährliche Stromerzeugung von
rund 2.000 Megawattstunden erreicht werden, was dem Verbrauch von etwa
666 Einfamilienhäusern entspricht.
Wenn Nachhaltigkeit auf Parkhäuser trifft: vertikale Innovation in Mannheim: Ein
Highlight des Projekts ist die vertikal verbaute Photovoltaik-Anlage am
Parkhaus des Mannheimer Standorts von Roche. Mit über 1.000 m² Fläche
handelt es sich dabei um eine der größten vertikalen Anlagen Europas. An
der Fassade sind 540 Module verbaut, was eine jährliche Stromerzeugung
von rund 80 Megawattstunden ermöglicht. Diese Energie wird für die
Speisung der im Parkhaus befindlichen 100 Ladepunkte für Elektroautos
verwendet.
Solarstrom ist schon heute Sozialstrom – erschwinglich für jedermann
und für jede Frau, ob arm oder reich. Solaranlagen sind bereits ein
globaler Megatrend. Die Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht
für die Umwelt und für das Klima. Ein Kommentar des deutschen Energiepublizisten Franz Alt.
Solaranlagen werden ständig preiswerter und sie sind komplett
steuerfrei. Energetisch sind sie heute wesentlich effizienter als noch
vor 15 Jahren. Man kann bis zu 80 Prozent Stromkosten sparen. Und morgen
noch mehr. Das gilt für alle Menschen in allen Ländern der Welt – vor
allem für die Armen. Die glücklichsten Solarstrombetreiber habe ich in armen Ländern wie
Indien, Bangladesch oder Somalia und Mali erleben dürfen. Im Kongo
erzählte mir ein Elektriker, der arbeitslos war und nach Europa fliehen
wollte: „Ich habe jetzt einige Solarzellen auf meiner Hütte. Nun kommen
die jungen Leute meines Dorfes, um bei mir ihre Handys und Laptops
aufzuladen. Dadurch habe auch ich einen Job und ein Einkommen und ich
denke nicht mehr daran, nach Europa zu fliehen. Welch ein Glück, dass
ich über Solarstrom in meiner Heimat bleiben kann“. Welch eine Chance
für eine bessere Welt, in der kein Kind mehr verhungern und niemand mehr
fliehen muss.
In Abu Dhabi konnte eine Gruppe deutscher Klima-Journalisten soeben
erfahren wie die arabischen Länder, die mit klimaschädlichem Öl reich
wurden, allmählich auf Solarenergie und den Export von solarem
Wasserstoff umsteigen und damit – zumindest längerfristig – auch einen
Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten. In Abu Dhabi wurde Ende 2023
die größte Solaranlage der Welt eingeweiht. Auf einer Fläche von 21
Quadratkilometern wurden ca. vier Millionen Solarmodule installiert.
Nach Angaben der Betreiber können sie 160.000 Haushalte mit Strom
versorgen und 2,4 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Die Module drehen sich
mit der Sonne und werden mit Hilfe von Robotern von Sand und
Wüstenstaub frei gehalten. Bis 2030 soll die Anlage noch einmal
vervierfacht werden und dann 14 Gigawatt Strom erzeugen. Das entspricht
mehr als zehn Atomkraftwerken.
Die Solarenergie hat weltweit ihren Kipppunkt erreicht: Wir werden eine völlig neue Vorstellung über den Sinn unseres Daseins
entwickeln, wenn wir uns einlassen auf diese neue Energiedimension: Wir
sind auf diesem Planeten, um mitzuarbeiten an der Bewahrung der
Schöpfung. Damit auch unsere Kinder und Enkel und deren Kinder und Enkel
hier ein schönes, gutes und glückliches Leben führen können. Welch eine
Vision! Wir brauchen unsere alte Sonne für eine neue und bessere Welt.
Mit der Sonne ein Leben voller Wonne. Aus dem Schein der Sonne kann ein
neues Sein der Menschen werden.
Das Kraftwerk daheim: Es gibt sonnenreichere Länder als Deutschland. Doch auch hierzulande
kann – zumindest theoretisch – etwa hundert Mal mehr grüner Strom
gewonnen werden als wir zurzeit verbrauchen. Sonne und Windkraft werden
auch immer mehr genutzt. 2023 wurden in Deutschland 14,1 Gigawatt
Photovoltaik zugebaut, fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Nach dem
Willen der Bundesregierung soll das erst der Anfang, besser gesagt der
Neuanfang, des Solarbooms sein, der zwischen 2012 und 2023 von den
Vorgängerregierungen sträflich vernachlässigt wurde. Ein am 34.
Jahrestag von Tschernobyl (26. April 2024), im Bundestag verabschiedetes
„Solarpaket“ soll den weiteren Solarboom beflügeln. Zum Erreichen der
Klimaziele braucht Deutschland jetzt: Mehr Speicher, neue
Stromleitungen, große Wärmepumpen und andere Stahlwerke sowie
Begeisterung für Energie in Bürgerhand und endlich wirklich einen Abbau
der bürokratischen Bremsklötze.
Mini-Kraftwerke gibt es schon für ein paar hundert Euro. Für
Verbraucherinnen und Verbraucher eine echte Ersparnis. Dein Dach oder
Dein Balkon verdient künftig Geld oder spart zumindest Geld. Was Sie
selbst fast kostenlos ernten, müssen sie künftig nicht vom alten
Stromversorger kaufen. Dieses Geschäft soll durch Abbau einiger
bürokratischer Hürden künftig einfacher werden. So soll es nicht mehr
zwingend einen digitalen Stromzähler brauchen. Der alte Stromzähler kann
stattdessen rückwärts laufen. Das geht jetzt sogar im
überbürokratisierten Deutschland. Künftig sollen auch mehr Solaranlagen
auf Mehrfamilienhäusern installiert werden, damit eine
„gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ möglich wird. Der Sonnenstrom kann
anteilig genutzt werden.
Landefläche für die Sonne: Je größer das Dach, desto mehr Landefläche für die Sonne. Auch Dächer
von Werkshallen und Supermärkten sollen künftig mehr als bisher genutzt
werden. Aldi will 120 neue Supermärkte komplett klimaneutral und mit
dem umweltfreundlichen Baumaterial Holz bauen. Die Einspeise-Vergütungen
für Solarstrom werden attraktiver. Landwirte sollen dafür gewonnen
werden, sich ein zweites Einkommen über die Sonne zu sichern, indem sie
fünf Meter über ihren Äckern Solaranlagen installieren. Landwirte werden
Energiewirte über Biogasanlagen und über Agri-Photovoltaik. Auch
Windräder sollen schneller als bisher genehmigt werden. Kanzler Scholz:
„Statt acht Jahre sind auch acht Monate Genehmigungszeit möglich“. Das
„Solarpaket“ ist ein Meilenstein für die Energiewende in Deutschland.
Die jetzt begonnene solare Weltrevolution kann die erste globale
wirklich friedliche Revolution aller Zeiten sein. Die großen
Revolutionen der Weltgeschichte waren alle voller Gewalt und Brutalität.
Die russische Revolution 1918 kostete etwa acht Millionen Menschen das
Leben, die chinesische Revolution von 1949 bis zur kommunistischen
Kulturrevolution in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts forderte
mehr als 60 Millionen Tote und die französische Revolution im Jahr 1789
und die Schreckensherrschaft der Jakobiner danach bis zu 300.000
Menschenleben. Ganz zu schweigen von den seelischen Schäden dieser
Gewaltorgien. Und die industrielle Revolution hat uns durch die
fossil-atomare Energiewirtschaft die Klimakrise beschert. Unsere Welt
ist deshalb heute voll von Krisen, Kriegen und Konflikten um Energie.
Jahrzehnte lang war Deutschland vom russischen Gas abhängig, was dazu
führte, dass wir Putins Kriege mitfinanzierten. Diese Abhängigkeit
bereuen heute viele.
Eine Frage der Vernunft: Eigentlich müsste Klimaschutz eine rationale Angelegenheit sein.
Schließlich leben wir in einer Zeit extremer Wetterkatastrophen, haben
im Februar Meeresoberflächentemperaturen wie im Juli und erleben von
Jahr zu Jahr mehr Hitzetote. Es ist ökonomisch, ökologisch, ethisch und
gesundheitlich nur vernünftig, das Klima, das unsere Lebensgrundlage
ist, zu schützen. Aber trotzdem wird der Ausbau fossiler Infrastrukturen
durch Flüssiggas-Terminals, die noch 50 Jahre das Klima belasten, auch
im Jahr 2024 in Deutschland weiter vorangetrieben. Sind wir noch zu
retten? Vielleicht!
Die knallharten finanziellen Interessen der fossilen Lobbyisten
scheinen noch immer wichtiger als die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Die Klimakrise stellt das Generationen-Versprechen in Frage, dass die
Zukunft besser sei als die Vergangenheit. Noch immer macht uns die
Klimakrise nicht rationaler, sondern irrationaler. Wenn wir endlich mehr
Rationalität lernen wollen, müssen wir mutiger, konsequenter und
rascher als bisher den Einstieg ins solare Zeitalter wagen. Das ist gar
kein Hexenwerk, sondern schlicht eine Frage der Vernunft.
Am 1. Januar 2024 waren in der
Schweiz 705 Wasserkraft-Zentralen mit einer Leistung grösser 300
Kilowatt in Betrieb (1.1.2023: 693 Anlagen). Die maximale mögliche
Leistung ab Generator hat gegenüber dem Vorjahr um 26 MW (Megawatt)
zugenommen. Diese Zunahme erfolgte aufgrund von mehreren neu in Betrieb
gesetzten Kraftwerken und Erneuerungen.
Die erwartete Energieproduktion der in der
Wasserkraftstatistik enthaltenen Kraftwerke ≥300 kW lag 2023 bei 37'171
Gigawattstunden pro Jahr (Vorjahr: 37'260 GWh/Jahr). Der gesamte
erwartete Zubau aller Neubauten betrug 67 GWh/Jahr, wovon das
Kraftwerk Augand (35 GWh/Jahr) den grössten Anteil trägt.
Durch
die regelmässige Aktualisierung der zu erwarteten Produktion der
bestehenden Anlagen resultierte eine Reduktion von -90 GWh/Jahr.
Verantwortlich dafür war vor allem die unterdurchschnittliche Hydrologie
der vergangenen Jahre im Tessin und in Graubünden. Die Kantone
mit der grössten Produktionserwartung sind das Wallis mit 10'335
GWh/Jahr (27.8%), Graubünden mit 7'909 GWh/Jahr (21,2%), Tessin mit
3'550 GWh/Jahr (9.5%) und Bern 3'395 GWh/Jahr (9.1%). Im Jahr 2023 standen 12 Zentralen mit einer geplanten Jahresproduktion von 52 GWh im Bau.
Gemäss
dem geltenden Energiegesetz soll die durchschnittliche jährliche
Wasserkraftproduktion bis 2035 auf 37‘400 GWh ansteigen (Richtwert). Die
Entwicklung wird im Rahmen des «Monitoring Energiestrategie 2050»
beobachtet. Das Monitoring stützt sich auf die vorliegende Statistik der
Wasserkraft. Für das Monitoring wird jedoch von der erwarteten
Energieproduktion gemäss Statistik der wirkungsgradbereinigte Verbrauch
der Zubringerpumpen abgezogen und danach die Produktion der
Wasserkraftwerke < 300 kW addiert. Für das Monitoring ergibt sich
damit für 2023 eine durchschnittliche inländische Produktion von 36`708
GWh/Jahr (-66 GWh/Jahr gegenüber dem im Vorjahr gemeldeten Wert).
Storymap «Die bedeutendsten Wasserkraftanlagen der Schweiz»: Mit
Wasserkraft wurden 2023 rund 57.6% des inländischen Stroms erzeugt. Mit
der Storymap des BFE wird die Statistik der Wasserkraft auf
spielerische Art zugänglich gemacht. Sie visualisiert die
Wasserkraftanlagen mit einer Leistung grösser als 300 kW gemäss ihrer
Bedeutung für die Stromproduktion und zeigt, wo sie sich befinden und
durch welche Zuflüsse sie gespeist werden.
Storymap «Wasserkraft: die speicherbare Energie»: Die
Bedeutung der Energiespeicherung für die Versorgungssicherheit nimmt
zu. Wasserkraftwerke spielen dabei eine wesentliche Rolle für die
Schweiz. Die Storymap des BFE zur speicherbaren Wasserkraft
veranschaulicht, welche Anlagen in der Schweiz wie stark zur Speicherung
beitragen und wie der Speicheranteil im Verhältnis zur
Gesamtproduktion aussieht.