Freitag, 24. Februar 2023

NR-Kommission: Vorwärts bei Energiepolitik

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Die Energiekommission des Nationalrats (Urek-N) fällt bei der Beratung des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien wichtige Entscheide. Der Wirtschaftsdachverband aeesuisse begrüsst und unterstützt die fundierte Arbeit der Kommission grossmehrheitlich, nachstehend die Original-Medienmitteilung.

Die vorberatende Energiekommission des Nationalrats (Urek-N) spricht sich im Rahmen der Beratung des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien einstimmig für die Netzentgeltbefreiung von dezentralen Speichern mit Endverbrauch aus. Damit korrigiert die Urek-N den Ständerat, der es noch verpasste, sinnvolle Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb eines wichtigen Teils der dezentralen Speicher zu schaffen. Die aeesuisse engagierte sich politisch intensiv für die jetzige Lösung der Urek-N und ist entsprechend erfreut über den deutlichen Kommissionsentscheid.

«Gerade Autobatterien werden dank der rasanten Entwicklung der Elektromobilität innert wenigen Jahren gewaltige Speicherkapazitäten bereitstellen können», sagt Stefan Batzli, Geschäftsführer des Wirtschaftsdachverbands aeesuisse. Eine aktuelle Studie der ETH Zürich zeige, dass dank einer intelligenten Integration von Elektroauto-Batterien in das Energiesystem, die Stromsystemkosten um bis zu 6,5 Mrd. Franken reduziert werden können. Dank dem Entscheid der Urek-N könne dieses eindrückliche Potenzial erschlossen werden.

Ausweitung Elektrizitätsgemeinschaften 
Weiter begrüsst die aeesuisse den Kommissionsentscheid zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) gegenüber der Version des Ständerats. Das bereits bestehende Modell der Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) hat sich in der Praxis bewährt und dazu geführt, dass insbesondere PV-Anlagen rentabler betrieben werden können. Zudem profitieren Verbraucher innerhalb der ZEV von günstigeren Preisen für Strom, der gleich in ihrer Nähe produziert wird. Jedoch sind ZEV nach heutigem Recht auf physische Leitungsverbindungen angewiesen, unter Ausschluss des öffentlichen Netzes. Entsprechend beschränken sie sich insbesondere auf Neubauten und dabei auf einzelne Gebäude oder wenige benachbarte Bauten.

Damit der Strom möglichst dort genutzt werden kann, wo er auch bereitgestellt wird, soll dieses System gemäss Kommission ausgeweitet werden. Neu sollen lokale Elektrizitätsgemeinschaften ermöglicht werden, deren Teilnehmenden unter Inanspruchnahme des Verteilnetzes miteinander verbunden sind. Für einen entsprechenden Ausbau hat sich auch die aeesuisse engagiert. Denn die heutige Technik erlaubt eine Ausweitung der Elektrizitätsgemeinschaften, ohne zusätzliche Kupferkabel zu verlegen. «Mit dem jetzt beschlossnenen Ausbau hin zu lokalen Elektrizitätsgemeinschaften werden Anreize zum Bau neuer PV-Anlagen mit hohem Eigenverbrauch geschaffen, was den PV-Zubau ohne zusätzliche Fördergelder ermöglicht», so Batzli.

Kommission für Liberalisierung des Messwesens 
Äusserst positiv bewertet die aeesuisse auch den Kommissionsentscheid zur Liberalisierung des Messwesens. Aktuell sind ausschliesslich die Netzbetreiber für das Messwesen und die Informationsprozesse verantwortlich. Durch die von der Kommission geforderte Liberalisierung soll Wettbewerb, Transparenz und die Datengrundlage geschaffen werden, damit die Stromnetze auf die zukünftigen Anforderungen einer dezentralen Energieproduktion und der Elektrifizierung von Mobilität und Gebäudesektor vorbereitet sind.

Weniger positiv wertet die aeesuisse hingegen den Entscheid, dass die Netzbetreiber grundsätzlich das Recht haben sollen, Flexibilitäten zu nutzen, so lange die Inhaber der Flexibilität dies nicht ausdrücklich untersagen. Im Gegenzug sollen die Endverbraucher über eine solche Nutzung informiert werden müssen, zudem soll grundsätzlich eine Vergütung vorgesehen werden.

Markt für Effizienzdienstleistungen
Weiter beantragt die Kommission die Schaffung eines Marktes für Effizienzdienstleistungen. Die Elektrizitätslieferanten sollen Zielvorgaben zur stetigen Steigerung der Stromeffizienz erfüllen müssen, indem sie Massnahmen zu Effizienzsteigerungen bei Endverbrauchern nachweisen. Erreichen sie ihre Zielvorgabe nicht, müssen sie Nachweise für von Dritten erbrachten Effizienzsteigerungen kaufen. Die aeesuisse begrüsst diesen Beschluss.

Verschuldung und Erhöhung Netzzuschlagsfonds
Damit die geforderten Ausbauziele realisiert werden können, soll sich der Netzzuschlagsfonds – aus dem der Zubau der erneuerbaren Stromproduktion gefördert wird – gemäss Urek-N verschulden dürfen. Auch dafür hat sich die aeesuisse vorgängig stark gemacht und unterstützt folglich den Entscheid. «Mit einer möglichen Verschuldung des Netzzuschlagsfonds kann gewährlistet werden, dass die für den Ausbau benötigten Mittel bereitstehen», sagt der aeesuisse-Geschäftsführer. Mit der möglichen Verschuldung könnten zudem auch Ressourcen gespart werden. Zusätzlich muss aber auch eine Erhöhung des maximalen Netzzuschlags möglich sein, falls dies nötig ist.

Weiter hat die Kommission der parlamentarischen Initiative Harmonisierte Besteuerung von Abnahmevergütungen aus der Stromproduktion von Photovoltaikanlagen» von Nationalrat Jürg Grossen einstimmig Folge gegeben. Die Initiative fordert, dass die Besteuerung von Abnahmevergütungen einheitlich auf einem Nettoprinzip aufgebaut sein soll, wonach ausschliesslich die Abnahmevergütungen aus in der Jahresbilanz überschüssigem Solarstrom steuerbar sind. Darüber hinaus soll eine Bagatellgrenze festgelegt werden, bis zu welcher die Abnahmevergütungen steuerfrei sind. Die aeesuisse unterstützte die Initiative und ist entsprechend über den Kommissionsentscheid erfreut.

Die Kommission hat das Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien zu Ende beraten. Das Gesetz kann somit in der Frühjahrssession im Nationalrat beraten werden.

Quelle: aeesuisse


Donnerstag, 23. Februar 2023

Erfolgsgeschichte à gogo: Faltbare Werke

Vaz/Obervaz in Graubünden ist bereit für eine saubere Energiezukunft. Die mit dem Energiestadt-Label ausgezeichnete Gemeinde beweist dies schon länger mit der Umsetzung verschiedenster Massnahmen. Eine davon ist nun die kürzliche Anschaffung eines Solarfaltdachs für die Kläranlage.

Das Solarfaltdach Canius, Vaz/Obervaz.
Es produziert 48
% des Strombedarfs der ARA

Damit hat – nach Davos – auf der Lenzerheide das zweite hochalpine Solarfaltdach den Betrieb aufgenommen. Die Ferienregion Lenzerheide – sie gehört zur Gemeinde Vaz/Obervaz – setzt auf die Kraft der Sonne. Auf der Kläranlage (ARA) wurde eine faltbare Solaranlage von dhp technology in Zizers installiert. Dies ermöglicht der ARA Canius rund 48% ihres Strombedarfs selbst, vor Ort und erneuerbar zu produzieren.  

Rechtzeitig zur Wintersaison den Betrieb aufgenommen: «Als Gemeinde, die vom Tourismus lebt, sind wir bestrebt, Umwelt und Landschaft zu schonen», so Andreas Hartmann, Bereichsleiter Energie und Projekte. Deshalb liege der nachhaltige und schonende Umgang mit den Ressourcen in der Natur der Sache. Hinzu kommt, dass sich Vaz/Obervaz als Energiestadt zu einer nachhaltigen Energiepolitik verpflichtet. 

Lösung für Winterstrom: Bedingt durch die Höhenlage auf rund 1.500 Metern und die generell tiefen Temperaturen im Winter produzieren Solaranlagen hier besonders effizient. Weil der Schnee das Sonnenlicht reflektiert, sind die Voraussetzungen für Photovoltaikanlagen in Vaz/Obervaz ideal. «Wir haben deshalb nach einer Lösung gesucht, um Winterstrom zu produzieren, ohne die Landschaft zu belasten. Dafür ist das Solarfaltdach ideal, weil es bereits genutzte Areale überspannen kann», so Andreas Hartmann. 

Schneefrei durch den Faltmechanismus: Während konventionelle Solaranlagen nach winterlichen Niederschlägen vom Schnee bedeckt sind und keinen Strom produzieren, nutzt das Solarfaltdach den patentierten Faltmechanismus. «Durch einen Meteo-Algorithmus wird das Solarfaltdach bei Schneefall, Sturm und Hagel vollautomatisch eingefahren», erläutert Andreas Hartmann. «So werden die Solarmodule geschützt und bleiben schneefrei.» Für Kläranlagen ein weiterer Vorteil: Über offenen Klärbecken ist der zwingend notwendige Zugang von oben stets gewährleistet. Bei Bau- und Wartungsarbeiten können die Module über eine manuelle Steuerung jederzeit eingefahren werden.  

Steigende Nachfrage: «Wir verzeichnen eine grosse Nachfrage aus der Schweiz und Deutschland.», verrät Gian Andri Diem, Mitgründer und Geschäftsführer von dhp. Die Erkenntnis, versiegelte Flächen für Photovoltaik und damit doppelt zu nutzen, ist im Markt angekommen. Wir freuen uns, dass wir immer mehr Solarfaltdächer ausliefern und so einen Beitrag an die Energiewende leisten dürfen.»

Quelle: Medienmitteilung dhp

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Freitag, 17. Februar 2023

Matthias Egli neuer Leiter Swissolar

Swissolar, der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie, erhält ab Mai mit Matthias Egli einen neuen Geschäftsführer. Der heutige Geschäftsführer David Stickelberger hat beschlossen, nach 25-jähriger Tätigkeit die Hauptverantwortung abzutreten und sich künftig als Leiter Markt und Politik und als Teil der Geschäftsleitung für den weiteren Ausbau der Solarenergie in der Schweiz einzusetzen. Der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Andreas Hekler wird in seiner bisherigen Position das dritte Mitglied der neuen Swissolar-Geschäftsleitung sein.

Der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie verzeichnet einen markanten Mitgliederzuwachs, parallel zur positiven Entwicklung am Markt. Gleichzeitig sind zahlreiche neue Aufgaben zu bewältigen, wie der Aufbau einer Berufslehre. Entsprechend müssen die Kapazitäten der Geschäftsstelle von Swissolar stark erweitert werden. Vor diesem Hintergrund hat der heutige Geschäftsführer David Stickelberger beschlossen, nach 25-jähriger Tätigkeit kürzer zu treten und die Hauptverantwortung im operativen Bereich des Verbands abzugeben: «Ich freue mich, nach 25 Jahren die Geschäftsführung in neue, kompetente Hände übergeben zu dürfen. Ich werde mich in meiner neuen Rolle bei Swissolar weiterhin voller Elan dafür einsetzen, dass die Solarenergie neben der Wasserkraft zur zweiten tragenden Säule der Schweizer Energieversorgung wird», so Stickelberger. 

David Stickelberger wird voraussichtlich bis zum Pensionsalter zusammen mit seinem bisherigen Stellvertreter Andreas Hekler sowie Matthias Egli die neue Geschäftsleitung bilden. Dabei wird er für den Bereich Markt und Politik zuständig sein. Diese Lösung ermöglicht eine fliessende Übergabe der Verantwortlichkeiten in einer dynamischen und anspruchsvollen Phase der Entwicklung des Verbands. 

Neue Geschäftsleitung ab 1. Mai 2023: Als neuen Geschäftsführer hat der Swissolar-Vorstand Matthias Egli gewählt. Er wird seine Stelle am 1. Mai 2023 antreten. Der gebürtige Luzerner mit Jahrgang 1978 verfügt über breite berufliche Erfahrungen in der Energie-, Bau- und ICT-Branche. Als gelernter Bauzeichner ist er mit dem Alltag in der Bauwirtschaft bestens vertraut. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte er ein französischsprachiges Studium als Umweltingenieur an der ETH Lausanne. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwarb er mit dem MBA-Studium an der University of Rochester New York und an der Universität Bern: «Es ist fantastisch, was die Solarbranche und der Verband Swissolar in den letzten Jahren erreicht haben. Ich bin sehr motiviert, das starke Wachstum der Branche mit Swissolar weiter zu beschleunigen, um die Ziele der Schweizer Energiestrategie zu erreichen», so Egli.

Matthias Egli hat von der Strategieentwicklung bis zur operativen Umsetzung Teams geführt, Projekte entwickelt und Unternehmen aufgebaut. In seiner Freizeit hat er sich verschiedentlich für die Energiewende engagiert, unter anderem als Co-Gründer der Vereine Sunraising und Smart City Bern sowie in seiner politischen Arbeit im Stadtparlament von Bern. Matthias Egli begleitet zurzeit mit seiner eigenen Firma Energieprojekte und Start-Ups und wohnt mit seiner Familie in Wabern bei Bern. 

Schritt vom Fach- zum Branchenverband: Für Swissolar-Präsident Jürg Grossen ist der Verband mit der kompetent aufgestellten Geschäftsleitung bereit für den Schritt vom Fach- zum Branchenverband: «Ich freue mich sehr, dass wir mit Matthias Egli einen kompetenten und erfahrenen Geschäftsführer engagieren dürfen und bin überzeugt, dass er zusammen mit der neuen Geschäftsleitung und dem gesamten Swissolar-Team unseren Verband erfolgreich in die nächste Dekade führen wird. Mein grosser Dank geht an David Stickelberger für sein jahrelanges, erfolgreiches Engagement an der Spitze von Swissolar und für seine Bereitschaft, weiterhin motiviert in der Geschäftsleitung tätig zu sein. Herzlichen Dank auch an Andreas Hekler für seine grossen Verdienste und die zuverlässige, seriöse Arbeit als stellvertretender Geschäftsführer, welche er gerne weiterführt. Mit dieser kompetent aufgestellten Geschäftsleitung ist Swissolar bereit für den nächsten Schritt zum Branchenverband», so Grossen. 

Über Swissolar
Swissolar vertritt als Fach- und Branchenverband die Interessen von 870 Verbandsmitgliedern mit rund 10’500 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarbranche in der Öffentlichkeit, in der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Swissolar unterstützt die Branche zudem mit Tools, Tagungen und Weiterbildungsangeboten.

Swissolar setzt sich für die Zunahme der Solarenergienutzung in der Schweiz ein, sei es in Form von Solarwärme für Warmwasser und Heizung, als Solarstrom oder durch die Anwendung der Grundsätze des solaren Bauens.
www.swissolar.ch

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Donnerstag, 16. Februar 2023

So lief erste PV-Auktion

Grosses Interesse an Auktionen für die Förderung von Photovoltaik-Anlagen: Am 1. Februar 2023 wurden zum ersten Mal die Einmalvergütungen für grosse Photovoltaik-Anlagen mittels einer Auktion vergeben. 94 von 116 Gesuchstellenden bekamen einen Zuschlag. Sie erhalten eine Einmalvergütung in der Höhe von 360 bis 640 Franken pro Kilowatt Leistung. Mit dieser ersten Auktionsrunde werden Anlagen mit einer Leistung von total 35 Megawatt (MW) gefördert. Die nächste Auktion findet vom 17. April bis zum 1. Mai 2023 statt.

Seit diesem Jahr erhalten Photovoltaikanlagen ohne Eigenverbrauch eine «hohe Einmalvergütung» (HEIV). Sie entspricht maximal 60% der Investitionskosten von Referenzanlagen. Ab einer Anlagenleistung von 150 kW wird die Höhe der HEIV per Auktion bestimmt. Die Auktion wird von der Pronovo AG abgewickelt.
 
Am 1. Februar 2023 wurde die erste Auktionsrunde beendet und die Ergebnisse liegen vor: Insgesamt wurden 116 Gebote für Photovoltaikanlagen mit einer Anlagenleistung von insgesamt rund 43.6 MW bei Pronovo eingereicht. Die Bandbreite der Gebote war gross: Das niedrigste Gebot lag bei 360 Franken pro Kilowatt (kW), das teuerste bei 650 Franken pro Kilowatt. Mitgemacht haben Anlagen ganz verschiedener Grösse, mit einer Leistung von 150 kW bis zu 1.5 MW.

Das ausgeschriebene Volumen von 50 MW wurde damit knapp nicht erreicht. Zudem fielen Gebote mit einer Leistung von insgesamt 4.4 MW weg, da sie aufgrund von falschen oder fehlerhaften Unterlagen nicht berücksichtigt werden konnten. Das hatte zur Folge, dass das Auktionsvolumen auf 90% der gültigen Gebote auf rund 35.3 MW gekürzt wurde. Insgesamt erhalten 94 Gesuchstellende einen Zuschlag. Das teuerste Gebot, das noch einen Zuschlag erhielt, liegt bei 640 Franken pro Kilowatt.

Die detaillierten Ergebnisse wurden von Pronovo in einem Cockpit publiziert (siehe Link).

Die nächste Auktionsrunde startet am 17. April 2023 und endet am 1. Mai 2023. Die Auktionsbedingungen werden zeitnah auf der Website von Pronovo publiziert.

Teilnahme an Photovoltaik-Auktionen - das gilt es zu beachten:
Tipps zur Ausgestaltung und zum Ablauf der Auktionen finden Sie im beiliegenden Faktenblatt.


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik BFE
058 462 56 75


Quelle: Bundesamt für Energie http://www.bfe.admin.ch

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Mittwoch, 15. Februar 2023

Eis solar erzeugt

 
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat in dem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projekt »Sol-CoolDry« gemeinsam mit der Innotech Ingenieursgesellschaft mbH und kenianischen Partnerinnen und Partnern eine Anlage entwickelt, die mittels Solarthermie und Photovoltaik Trocknungswärme und Eis erzeugt. 
 
Die mangelnde Stromversorgung in ländlichen Regionen macht es Fischern und Bäuerinnen in Afrika schwer, ihre Produkte haltbar zu machen oder zu kühlen. Dies verringert ihr Einkommen und bedroht die Nahrungsmittelsicherheit. So verderben bis zu 30 Prozent der Lebensmittel auf dem Weg zum Markt. Die neu entwickelte Anlage wurde nun an die lokale NGO in Mwazaro im äußersten Süden Kenias übergeben.

Das System besteht zum einen aus einer Photovoltaikanlage mit 15 Kilowatt Leistung, die in ein dreiphasiges, batteriegestütztes Inselnetz einspeist, mit dem die Eismaschine und der Kühlraum betrieben werden. Die Eismaschine produziert bis zu 1500 Kilogramm Eis in 24 Stunden. Überschüssiger Solarstrom wird in Batterien mit insgesamt 19,2 Kilowattstunden Speicherkapazität eingespeist. Zum anderen besteht SolCoolDry aus zwei solaren Tunneltrocknern der Innotech Ingenieursgesellschaft mbH, die tagsüber die Luft erwärmen und diese mit Lüftern über die zu trocknenden Produkte verteilen. Um auch nachts trocknen zu können, ist einer der Trockner mit Heizrohren ausgestattet, die von einem 12 Quadratmeter großen Flachkollektor und einem 2000 Liter- Warmwassertank mit Wärme versorgt werden.
 

Entwickelt wurde das System zur Trocknung von landwirtschaftlichen und marinen Produkten und zur Erzeugung von Eis für die Kühlung von Fisch in enger Kooperation mit der Innotech Ingenieursgesellschaft mbH aus Deutschland und lokalen Partnern: Neben dem Kenya Industrial Research and Development Institute KIRDI, dem Kenya Marine and Fisheries Research Institute KMFRI und der TU Mombasa als Forschungspartner war dies die Beach Management Unit, eine Vereinigung der lokalen Fischer, Mangrovenpflanzer, Bäuerinnen, Imkerinnen und Seetangfarmer.

Nachhaltiger Betrieb in Eigenverantwortung: In einem Workshop anfangs Februar in Mombasa stellten die Projektpartner aus Kenia und Deutschland das Vorhaben den Vertretern der lokalen Gemeinden, Politikern, Installateuren und der Presse vor. Am Folgetag wurde die Anlage im Beisein des stellvertretenden County Commissioners Josep Sawe, der Leitungen der benachbarten Beach Management Units sowie weiterer offizieller Vertreter und Organisationen, wie dem Kenya Wildlife Service, offiziell eröffnet und an die Beach Management Unit übergeben. Sie wird gemeinsam mit dem KIRDI den Betrieb der Anlage verantworten. Für einen nachhaltigen Betrieb soll ein Techniker sorgen, der aktuell ausgebildet wird. In weiteren Schulungen werden die Fischer zu Qualitätssicherung und hygienischer Verarbeitung ihrer Produkte geschult. »Auch wir als Fraunhofer ISE werden die Anlage in Zukunft weiter begleiten. Dafür werden die Daten in einem Monitoringsystem erfasst, sodass eine Ferndiagnose möglich ist«, erklärt Projektleiter Dr. Alexander Morgenstern vom Fraunhofer ISE.

Wie groß das Interesse an einem funktionierenden Betrieb der Anlage ist, hat der erste Probebetrieb gezeigt: »Sie wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen und der Bedarf an Eis ist noch höher als gedacht. Die Fischer fahren bis zu 50 Kilometer, um das Eis abzuholen«, berichtet Dr. Alexander Morgenstern. Auch die Trocknungsanlage ist im Dauerbetrieb: Neben Fleisch und Fisch werden Früchte und Gemüse sowie Blüten für Tee getrocknet.

 
Qzuelle: Fraunhofer 

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Dienstag, 14. Februar 2023

Ernst Schweizer AG auf solarem Erfolgskurs

Die Ernst Schweizer AG im kantonalzürcherischen Hedingen blickt gemäss einer Mitteilung der Firma auf eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre ihrer über 100-jährigen Geschichte zurück. Dieses war hauptsächlich angetrieben vom überdurchschnittlichen Wachstum im Geschäftsbereich Solarsysteme. Die anderen Geschäftseinheiten des Familienunternehmens verzeichneten ebenfalls erfreuliche Fortschritte, wie es weiter heisst - das bedeutet im Einzelnen:

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2022 nahm der Auftragseingang der Ernst Schweizer Gruppe gegenüber dem bereits erfolgreichen Vorjahr nochmals um 44% zu auf rund 190 Mio. CHF zu – Rekord! Dazu beigetragen haben alle Geschäftsbereiche inkl. Tochtergesellschaften. Herausragend ist der Geschäftsbereich Solarsysteme, der den Umsatz massiv steigern konnte. Die Nachfrage nach Photovoltaik-Lösungen und damit auch nach Montagesystemen (siehe Bild) stieg in allen Kernmärkten (DACH-Region) nochmals markant. Auch die Aussichten für die kommenden Jahre werden unverändert günstig eingeschätzt. Innovationskraft, Qualität und eine Top-Logistik sind zentrale Erfolgsfaktoren dafür. Um das aktuelle und künftige Volumen beim Aufdach-Montagesystem MSP bewältigen zu können, wurde das europäische Logistikzentrum in Satteins/Vorarlberg modernisiert und ausgebaut. Gegen Ende des Jahres konnte der Ausbau abgeschlossen und vollständig in Betrieb genommen werden.

Die übrigen Geschäftsbereiche sind vornehmlich vom Hochbaumarkt Schweiz geprägt. Die Bereiche Holz/Metall, Falt- und Schiebewände sowie Briefkästen und Paketboxen konnten dabei in einem konstanten Marktumfeld wachsen. Besonders mit den innovativen Paketboxlösungen wurden auch neue Marktfelder erschlossen. Im Grossprojektgeschäft Fassaden konnte Schweizer eine Reihe hochwertiger und ästhetischer Lösungen akquirieren, darunter Bauhaus Belp, Kabelwerke Brugg, Innovation Center Frauenfeld und Cosmos Dübendorf, die aktuell realisiert werden.

Prestigeträchtige Auszeichnung: Ein Meilenstein des Geschäftsjahrs war der Gewinn der prestigeträchtigen Auszeichnung «Energiewende-Macher 2022» von aeesuisse, der Dachorganisation für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Das Projekt «Klimaoptimiertes Photovoltaik-Montagesystem MSP» überzeugte am meisten: Dank des Einsatzes von emissionsarm erzeugtem Aluminium konnten im Jahr 2022 Einsparungen von rund 7’400 Tonnen CO2 im Vergleich zum EU-Durchschnitt für die gleiche Produktionsmenge erzielt werden. Darüber hinaus wurde Schweizer auf der Intersolar Europe mit dem «Top Brand PV Deutschland 2022» Award in der Kategorie Montagesysteme von EUPD Research ausgezeichnet.

Zudem konnte Schweizer die IT-Systemkompetenz im eigenen Haus stärken und übernahm vom Partnerunternehmen René Koch AG die Rechte der Technologie für das «Infoterminal», der übersichtlichen Steuerungs- und Kommunikationszentrale der Paketboxen. So soll die Entwicklung eines digitalen Ökosystems rund um Briefkästen und Paketboxen gezielt vorangetrieben und die Marktführerschaft in diesem Bereich sichergestellt werden.

Optimistischer Ausblick: Schweizer geht auch im laufenden Jahr von einem weiteren Wachstum in allen Geschäftsbereichen aus. Am ausgeprägtesten bleibt dieses bei den Solarsystemen, wo die Nachfrage nach Solarenergie und somit auch nach Montagesystemen europaweit unverändert zunimmt. Hier zielt Schweizer darauf ab, weiterhin schneller als der Markt zu wachsen und Marktanteile hinzuzugewinnen.

Samuel Schweizer, Vorsitzender der Unternehmensleitung, sieht das Unternehmen ausgezeichnet positioniert, um einen wesentlichen Beitrag an die Herausforderungen des Klimawandels leisten zu können. «Unser breites und langlebiges Sortiment an energiesparenden und -effizienten Produkten leistet einen direkten Beitrag zur Energiewende. Energiewende bedeutet Verbesserung der Energieeffizienz plus Ausbau der erneuerbaren Energien. Als Energiewendemacher und schweizerischer Solarpionier unterstützen wir beide Aspekte kraftvoll. Ebenso wichtig wie die Erzeugung erneuerbarer Energie ist die Vermeidung von Energieverschwendung. Unsere ganze Strategie und unser Portfolio sind auf die Erzeugung erneuerbarer Energie sowie die Vermeidung von Energieverschwendung ausgerichtet.» 

Quelle www.ernstschweizer.ch

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Donnerstag, 9. Februar 2023

Stromverbrauch ist 2022 in der Schweiz gesunken


2022 ist der Schweizer Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um 1.9% oder 1.1 Terawattstunden (TWh) gesunken. Im gleichen Zeitraum hat die inländische Stromproduktion um 1.1% oder rund 0.7 TWh abgenommen. Das zeigen erste Schätzungen zur Elektrizitätsbilanz des Bundesamts für Energie (BFE).

Diese Schätzungen beruhen auf den definitiven statistischen Werten der Monate Januar bis Oktober 2022 (siehe hier unter «Gesamte Erzeugung und Abgabe elektrischer Energie in der Schweiz 2022») sowie auf Schätzungen für die Monate November und Dezember 2022. Die definitiven Werte der schweizerischen Elektrizitätsbilanz für das Jahr 2022 werden am 20. April 2023 publiziert, die vollständige Elektrizitätsstatistik 2022 (Jahrespublikation) am 16. Juni 2023.

Tieferer Stromverbrauch in den meisten Monaten des Jahres

Der Stromendverbrauch der Schweiz (Endverbrauch = Landesverbrauch minus Netzverluste) lag 2022 gemäss der aktuellen Schätzung bei rund 57.0 TWh. Das sind 1.9% weniger als im Jahr 2021 (58.1 TWh). Deutlich weniger Strom als im Vorjahr wurde in den warmen Wintermonaten Oktober, November und Dezember verbraucht.

Weniger Inlandstromproduktion wegen geringerer Produktion der Wasserkraftwerke

Die inländische Stromerzeugung (Landeserzeugung) lag 2022 gemäss der aktuellen Schätzung bei rund 63.5 TWh. Das sind 1.1% oder rund 0.7 TWh weniger als im Jahr 2021 (64.2 TWh). Im 1. und 3. Quartal produzierten die Wasserkraftwerke deutlich weniger Elektrizität als in den Vorjahresquartalen. Die vier Kernkraftwerke der Schweiz erzeugten deutlich mehr Elektrizität als im Vorjahr. Dies unter anderem, weil im Kernkraftwerk Leibstadt, das im Vorjahr wegen Revisionsarbeiten mehrere Monate lang stillstand, der Kondensator ausgetauscht und das Umwälzsystem erneuert wurde, wodurch die Leistung leicht erhöht und der Eigenverbrauch gesenkt werden konnte.

Gemäss der aktuellen Schätzung stammten 2022 rund 52.8% des produzierten Stroms von Wasserkraftwerken (Laufkraftwerke 24.4%, Speicherkraftwerke 28.4%), 36.4% aus Kernkraftwerken und 10.8% aus thermischen und erneuerbaren Stromproduktionsanlagen. Die Anteile der Kernkraft und der thermischen und erneuerbaren Erzeugung sind im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen. 

Stromeinfuhrüberschuss im 2022

2022 ergibt sich ein Einfuhrüberschuss (physikalische Einfuhr minus physikalische Ausfuhr) von rund 3.4 TWh (gegenüber einem Einfuhrüberschuss von rund 2.4 TWh im Jahr 2021).

Das BFE publiziert neu jeden Monat «t+35 Tage»-Schätzungen

Ab dem Jahr 2023 publiziert das BFE jeden Monat Schätzungen der monatlichen Elektrizitätsbilanz mit Zeithorizont «t+50 Tage» und neu mit Zeithorizont «t+35 Tage» im Internet. Die definitiven monatlichen Elektrizitätsbilanzen folgen dann wie bisher mit Zeithorizont «t+90 Tage».

Gerold Truniger, Fachexperte Analysen und Perspektiven Bundesamt für Energie

Quelle: energeiaplus.com

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Dienstag, 7. Februar 2023

PV-Tagung 2023: Mehr Winterstrom und Agri-PV

 

Das Parlament in der Schweiz hat im Herbst 2022 mit dem „dringlichen Bundesgesetz zur kurzfristigen Bereitstellung einer sicheren Stromversorgung im Winter“ die Voraussetzungen für den raschen Zubau von solaren Freiflächenanlagen mit hoher Winterproduktion geschaffen. Der Anspruch auf ein vereinfachtes Bewilligungsverfahren und auf zusätzliche Fördermittel gilt dabei bis Ende 2025 oder bis zu einer Jahresproduktion von insgesamt zwei Terawattstunden. Mit dem dringlichen Bundesgesetz löst das Parlament kurzfristig einen willkommenen Impuls für alpine Anlagen aus.

Themen Agri-PV sowie Diversifizierung der Lieferketten: Die Stromversorgung im Winterhalbjahr ist auch deshalb ein wichtiges Thema der PV-Tagung 2023. Ein Podiumsgespräch mit hochkarätigen Teilnehmern vertieft die Frage, welchen Beitrag Großanlagen zur Versorgungssicherheit leisten können. Weitere Themen sind unter anderem der Fachkräftebedarf, die Erschließung neuer Marktsegmente wie Infrastrukturflächen und Agri-PV sowie die Diversifizierung der Lieferketten. Zudem werden Informationen aus der Praxis geteilt, unter anderem werden innovative Beispiele zum Energiemanagement in Mehrfamilienhäusern und im Verbund mit Fahrzeugflotten erläutert.

Die Tagung wird durch eine Produktausstellung der 30 wichtigen Akteuren der Solarbranche sowie einer wissenschaftliche Poster ergänzt. Sie kann vor Ort in Bern und über eine den Online-Livestream verfolgt werden. Die Tagung wird von Swissolar zusammen mit Energieschweiz und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE organisiert. Weitere Infos hier 

Quelle:  photovoltaik

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Montag, 6. Februar 2023

Kommentar zu ETH-Studie «Flickenteppich bremst Solarausbau»

 

Die ETH-Studie bestätigt, was Swissolar schon lange fordert: Es braucht für den schnellen Photovoltaik-Ausbau auf bestehenden und neuen Gebäuden mehr Gleichbehandlung und Investitionssicherheit. Dafür sind diverse Harmonisierungen über Gemeinden und Kantone hinweg nötig. Dringlich ist der Abbau der Ungleichbehandlung vor allem bei Abnahmevergütungen, Raumplanung und Steuerrecht. Das würde auch den Druck reduzieren, grosse Solarkraftwerke in den Alpen bauen zu müssen.

Der schweizerische Flickenteppich behindert auch die Installationsbetriebe, die meist gemeinde- und kantonsübergreifend arbeiten, massiv. Sie müssen überall andere Formulare ausfüllen und andere Regeln beachten. Das verteuert den wichtigen Photovoltaik-Ausbau auf Gebäuden unnötig.

Im Detail müssen jetzt schnell diverse politische Massnahmen folgen und umgesetzt werden:

Abnahmevergütung:

Die Abnahme und Vergütung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien ist in Art. 15 EnG geregelt. Die wenig präzise Formulierung der Höhe der Abnahmevergütung führt dazu, dass dieser Tarif innerhalb der Schweiz sehr stark variiert (siehe www.pvtarif.ch). Der Ständerat eine Vereinheitlichung beschlossen, gefolgt von der UREK-N. Swissolar fordert eine gesetzlich garantierte Untergrenze und eine landesweit einheitliche Regelung, gestützt auf den Strommarktpreis. Zuständig dafür ist der Bund.

Raumplanung:

  • Das Meldeverfahren wurde zwar national eingeführt (Art. 18a des Raumplanungsgesetzes), aber die Kantone setzen unterschiedliche Formulare zur Meldung ein und verlangen unterschiedliche Unterlagen, was einen grossen Zusatzaufwand generiert. Es ist eine Koordination durch die Kantone nötig
  • Es herrscht immer noch viel Willkür in einigen Kantonen und Gemeinden bei Auflagen für Baubewilligungen. Das führt zu teuren Zusatzaufwänden bezüglich Farben und Formen und manchmal sogar zu einer Ablehnung von Gesuchen. Hier braucht es eine Harmonisierung.
  • Die Eingabe der Meldeformulare wird zwar schrittweise digital ermöglicht, aber einige Kantone schaffen eigene digitale Plattformen, die nicht mit der Branchen-App Elektroform Solar kompatibel sind. Der bürokratische Aufwand ist immer noch sehr gross. Auch hier sollten sich die Kantone besser absprechen.
  • Auch die über 600 Verteilnetzbetreiber haben zum Teil variierende administrative und technische Anforderungen an den Netzanschluss, was unnötigen Aufwand verursacht.

Steuerrecht:

  • Inzwischen erlauben alle Kantone den Abzug der Investition in die Solaranlage von der Einkommenssteuer. Zur Diskussion steht nun die Aufhebung der Regelung, dass dies erst nach einer Frist von 5 Jahren nach Erstellung des Gebäudes möglich ist. In einigen Kantonen wurde diese Frist bereits abgeschafft. Es ist wichtig, dass die anderen Kantone nachziehen, damit schon beim Neubau Solaranlagen installiert werden und nicht erst 5 Jahre später und teurer.
  • Das Bundesgericht hat 2019 Klarheit geschaffen bezüglich Auswirkungen einer PV-Anlage auf den Steuerwert des Gebäudes. Die Kantone müssen diesen Bundesgerichtsentscheid nun endlich umsetzen.
  • Erst zwei Kantone (VS, VD) haben bisher einen Bagatellwert für die Besteuerung von Erträgen aus dem Verkauf von Solarstrom. Auch dies sollte auf Bundesebene geregelt werden, ein diesbezüglicher Vorstoss von Swissolar-Präsident und Nationalrat Jürg Grossen ist derzeit noch im Parlament hängig. Zudem sollte auch die Berechnungsmethode vereinheitlicht werden (Netto- statt Bruttoprinzip). Dafür sind die Kantone zuständig.

Mehr Informationen:

 Quelle: Swissolar

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Sonntag, 5. Februar 2023

Solaraktien- (PPVX) vor Erdölaktien-Index


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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net

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Donnerstag, 2. Februar 2023

Es geht vorwärts bei CH-Energieversorgung

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat für die Jahre 2021 und 2022 eine neue Vergleichsstudie (Benchmarking) unter den Energieversorgungsunternehmen (EVU) durchgeführt. Das Benchmarking zeigt, wie sich die Aktivitäten der EVU in den Bereichen Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz entwickeln. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig: An der sechsten Benchmarkingrunde beteiligten sich insgesamt 126 Unternehmen. Die EVU machen vorwärts bei den erneuerbaren Energien, insbesondere in den Bereichen Strom und Wärme. Der Text beruht auf Medienmitteilungen des BFE sowie des ewz (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich).  

Von den 126 teilnehmenden Unternehmen stammen 98 aus der Deutschschweiz, 19 aus der Romandie und 9 aus dem Tessin. Zusammen decken sie 55 Prozent des Schweizer Stromabsatzes und 65 Prozent des Gasabsatzes ab. Über die Hälfte der EVU sind kleinere EVU, die jährlich weniger als 100 GWh Strom, Wärme und/oder Gas verkaufen. Rund ein Drittel zählt zu den mittleren EVU (100 bis 1000 GWh/Jahr), die übrigen rund 9 Prozent sind grosse EVU mit mehr als 1000 GWh Absatz pro Jahr.

EVU machen vorwärts bei erneuerbaren Energien

75 der 110 teilnehmenden EVU liefern ihren Kundinnen und Kunden heute schon einen Anteil zwischen 80 und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Im Wärmebereich boomt der Ausbau der Fernwärme mit erneuerbaren Quellen. Nur beim Gas schreitet der Wandel langsamer voran. Derzeit enthält das Standardprodukt für Haushalte bei 39 der 51 teilnehmenden Gasversorgungen maximal 20 Prozent erneuerbare Gase, bei 13 davon liegt dieser Anteil bei 0 Prozent.

Die Verbesserung der Energieeffizienz bei den Kundinnen und Kunden spielt auch heute noch eine untergeordnete Rolle in der Strategie der EVU. So verfügen beispielsweise gerade mal 25 der 110 Stromlieferanten über eine echte Effizienzstrategie.

In der heute veröffentlichten BFE-Benchmarking-Studie 2021/2022 belegt ewz in der Kategorie «Querverbund Strom & Wärme» sowie in der Kategorie «Wärme» jeweils den 1. Platz. Damit ist ewz, das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, der bestplatzierte Energiedienstleister des Schweiz. Mit der Studie evaluiert das Bundesamt für Energie (BFE) die Aktivitäten zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz von Schweizer Energieversorgungsunternehmen (EVU).

Diese BFE-Spitzenplatzierungen bestätigen einmal mehr: ewz ist das führende EVU der Schweiz mit wegweisenden Lösungen. Seit der Lancierung des BFE-Benchmarkings 2014 hat ewz daran teilgenommen und jeweils Spitzenplatzierungen erreicht. «Die Produktion und die Versorgung der Geschäfts- und Privatkund*innen mit erneuerbarer Energie ist unsere Kernaufgabe – und das seit über 130 Jahren», sagt ewz-Direktor Benedikt Loepfe. «Wir sind deshalb sehr stolz, dass uns das BFE erneut als bestplatzierter Energiedienstleister der Schweiz auszeichnet. Wir beweisen seit Jahrzehnten, dass die Konzentration auf erneuerbare Energien, ob für die Strom- oder die Wärme- und Kälteproduktion, nicht nur sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich betrieben werden kann.» ewz leistet damit einen substanziellen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes sowie für das Erreichen des Ziels Netto-Null bis 2040 der Stadt Zürich.

 

Strom: Zielerreichungsgrad von über 90%

Wie schon in der letzten Studie gehört ewz zu den wenigen EVU, die im Bereich Strom über alle acht Handlungsfelder einen Zielerreichungsgrad von über 90% erreicht haben. Der Durchschnitt aller teilnehmenden EVU beträgt 51%. Damit belegt ewz auch in diesem Bereich einen Spitzenplatz. ewz produziert 100% Strom aus erneuerbaren Quellen im In- und Ausland. Die Studie gewichtet die im Inland produzierte erneuerbare Energie höher als jene aus dem Ausland. ewz investiert bevorzugt dort in erneuerbare Energien, wo die natürlichen Ressourcen für die jeweilige Technologie am besten verfügbar sind und wo die Bewilligungsverfahren einen Zubau erlauben. So produziert ewz annähernd ein Drittel (knapp 1'000 Gigawattstunden) der für die Stadt Zürich benötigten Elektrizität in Windparks im Ausland. Mit dem konsequenten Vorantreiben des Photovoltaikausbaus sowie den geplanten Wasser- und Windkraftprojekten im Inland will ewz die Produktion von erneuerbarer Energie in der Schweiz jedoch weiter ausbauen. Umso wichtiger ist es, dass die Bewilligungsverfahren für Wasser- und Windkraftprojekte in der Schweiz beschleunigt werden.

Platz 1 bei «Querverbund Strom & Wärme»

Dank jahrelanger Expertise in der Projektierung, dem Bau sowie dem Betrieb von grossen Energieverbunden in der Stadt Zürich aber auch darüber hinaus, erreicht ewz in der Kategorie «Wärme» einen Zielerreichungsgrad von 96,7% (Studiendurchschnitt 65%) und liegt damit auf dem ersten Platz. In der aktuellen Ausgabe des BFE-Benchmarkings belegt ewz in der neuen Kategorie «Querverbund Strom & Wärme» mit 92,2% damit den besten Platz. (ewz)

Quellen: je erwähnt

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Mittwoch, 1. Februar 2023

Erneuerbare und Energieeffizienz schaffen Arbeitsplätze

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung von Mittwoch einen Bericht in Erfüllung eines Postulats von Nationalrätin Nadine Masshardt (SP) gutgeheissen. Er analysiert die Auswirkungen der Förderung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz auf die Beschäftigung. Im Bau- und Energiesektor sind positive Beschäftigungseffekte zu erwarten, die Wirkung auf die Gesamtbeschäftigung ist allerdings eher gering.

Der Bericht stützt sich einerseits auf frühere Studien des Bundesamts für Energie, insbesondere die im Oktober 2022 publizierte Studie zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Energieperspektiven 2050+. In einer neuen Studie wurde zudem im Detail untersucht, welche Auswirkungen der Umbau des Energiesystems auf die Sektoren Energie und private Mobilität hat.

Wichtigste Resultate: Die Schweizer Wirtschaft bleibt auch bei einer Ausrichtung der Energie- und Klimapolitik auf Netto-Null-Emissionen auf Wachstumskurs. Der Bau- und Energiesektor profitieren von den verstärkten Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien am meisten. In den treibhausgas- und energieintensiven Wirtschaftsbereichen liegt die Beschäftigung hingegen unter dem Vergleichsszenario «Weiter wie bisher» (WWB), mit dem jedoch das Netto-Null-Ziel bis 2050 nicht erreicht werden kann. WWB ist also keine gleichwertige Alternative, sondern dient lediglich als Referenz.

Im Energiesektor wird mit einem zusätzlichen Arbeitskräftebedarf von rund 16'500 Vollzeitstelläquivalenten (VZÄ) im Jahr 2035 und rund 15'500 VZÄ im Jahr 2050 gerechnet. Bei den erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz ist der Arbeitskräftebedarf im Jahr 2035 um fast 22'000 VZÄ und im Jahr 2050 um fast 24'000 VZÄ höher als im Vergleichsszenario WWB. Vor allem der Ausbau der Photovoltaik führt zu einem hohen Arbeitskräftebedarf. Auch die weitere Verbreitung von Wärmepumpen und Wärmenetzen lösen positive Beschäftigungseffekte aus. Durch den Wegfall der wartungs- und damit auch beschäftigungsintensiveren fossilen Feuerungsanlagen ist der positive Effekt im Wärmesektor jedoch weniger stark als im Stromsektor. Auch die Investitionen in Energie- und Gebäudeeffizienz (Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik) und bis 2050 auch in Carbon Capture and Storage (CCS) und die Negativemissionstechnologien erhöhen den Arbeitskräftebedarf. Bei der privaten Mobilität und den fossilen Energien sind die zu erwartenden Beschäftigungseffekte jedoch leicht negativ.


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik, Bundesamt für Energie (BFE)
058 462 56 75, marianne.zuend@bfe.admin.ch



Herausgeber

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