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Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
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Montag, 29. April 2024
Solaraktienindex PPVX steigt schneller
Freitag, 26. April 2024
Mittwoch, 24. April 2024
Wasser und Solarenergie: Rezept gegen Engpässe
Seit 2019 durchlebt der Libanon eine schwere Wirtschaftskrise, gleichzeitig beherbergt das Land rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Nicht alle Menschen haben Zugang zu genügend sauberem Trinkwasser, was zu Spannungen führt. Im Bekaa-Tal realisiert die DEZA ein Projekt für besseres Wassermanagement – dank Digitalisierung und Solarenergie. Dieses trägt zur Entschärfung von Spannungen rund um die Wassernutzung bei und ist Teil der umfassenderen Bemühungen der Schweiz in diesem Bereich.
Die DEZA hat das Wasserpumpwerk in Fekha
saniert, das nun mit Solarenergie betrieben wird.
© DEZA
Das Bekaa-Tal liegt eingebettet zwischen zwei Gebirgsketten auf durchschnittlich 1000 Metern über Meer. Mit 120 Kilometern Länge und 16 Kilometern Breite erstreckt es sich über 42% der Gesamtfläche des Libanon. Nach Schätzungen des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) lebten 2023 rund 1,5 Millionen Menschen hier, davon eine Million libanesische Staatsangehörige. Die übrige Bevölkerung besteht grösstenteils aus syrischen Flüchtlingen sowie rund 8000 Palästinenserinnen und Palästinensern. Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien wird je nach Quelle auf bis zu einer Million geschätzt.
Das Bevölkerungswachstum infolge der Syrienkrise hat in Kombination mit der schweren Wirtschaftskrise die Spannungen um den Zugang zu Wasser verschärft. Im Bekaa-Tal kam es häufiger zu Angriffen auf die Wasserinfrastruktur. Illegale Anschlüsse ans Wassernetz haben ebenso zugenommen wie Streitigkeiten zwischen den auf Wasser angewiesenen Menschen.
Digitalisierung und Echtzeitdaten: In diesem komplexen Umfeld realisiert die DEZA ein Projekt für
einen fairen Zugang zu Trinkwasser. Gemeinsam mit der für die
Wasserversorgung im Bekaa-Tal zuständigen Behörde (Bekaa Water
Establishment) arbeitet die DEZA an der Verbesserung des
Wassermanagements und der Infrastruktur. Damit sollen auch Spannungen
zwischen den Gemeinschaften abgebaut werden. Das 2015 initiierte Projekt
hat zu spürbaren Verbesserungen geführt.
Einerseits im Bereich der Digitalisierung, indem die 50 grössten Wasserwerke an ein zentrales Datenzentrum angeschlossen wurden. Mit Hilfe von Sensoren und 4G-Technologie kann dieses Zentrum Daten wie Wasserstand, Durchfluss und Druck für jedes Werk in Echtzeit analysieren. Das System mit dem Namen SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) ermöglicht es zudem, eine minimale und eine maximale Wasserabgabe festzulegen und die Pumpen der verschiedenen Standorte zu regulieren. Das System deckt heute den Grossteil des Bekaa-Tals ab und versorgt in diesem Gebiet rund 700 000 Menschen.
Laut Andres Devanthéry, Projektleiter vor Ort, lässt sich anhand der vom Zentrum gesammelten Daten der Wasserverbrauch objektiv beziffern. «Bisher gab es Personen, die den städtischen Behörden vorwarfen, dass gewisse Gemeinschaften mehr Wasser erhalten als andere. Mit diesen Daten kann man objektiv nachweisen, wie viel Wasser wo und wann verbraucht wird», erklärt der Experte für Wasser und sanitäre Versorgung des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe.
Die verbesserte Datengrundlage erleichtert auch strategische Entscheide über die Instandhaltung der Infrastruktur. «Dank der Daten können wir zum Beispiel Trends in der Leistung bestimmter Pumpen beobachten. Wenn Anzeichen einer Abnützung erkennbar sind, kann man rechtzeitig Reparaturen organisieren. Andere Installationen sind so veraltet, dass zur Sanierung teure Arbeiten notwendig wären. Weil eine neue 100-KW-Pumpe bis zu 20 000 US-Dollar kostet, ist es für die Stadtverwaltung wichtig, aufgrund von zuverlässigen Daten entscheiden zu können, ob sich die Investition lohnt oder nicht», veranschaulicht Andres Devanthéry.
Solarenergie als Rezept gegen Stromengpässe: Die Solarisierung der Infrastruktur bedeutete einen weiteren
wichtigen Fortschritt des Projekts. Die DEZA war 2019 die Vorreiterin in
der Verwendung dieser Technik für Wasserwerke. Wenige Monate später
rutschte der Libanon in eine Wirtschaftskrise, die bis heute anhält.
Seither ist das ganze Land mit Stromausfällen konfrontiert, die sich
negativ auf alle Aspekte des täglichen Lebens und auch auf den Zugang zu
Wasser auswirken. «Ein Grossteil des Wassers wird aus dem Grundwasser
gepumpt. Wenn man keinen Strom für den Generator hat, fällt auch die
Wasserversorgung aus», erklärt Ramzi Ibrahim, der mit Andres Devanthéry
im DEZA-Büro in Zahlé im Zentrum der Bekaa-Ebene zusammenarbeitet.
Der Projektingenieur erklärt, dass mehrere Ortschaften dank der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Pumpwerken nun nicht mehr nur eine Stunde pro Tag Strom haben, sondern sieben Stunden. «Wir wählten dabei Gebiete aus, in denen das Risiko von Konflikten um Wasser bestand. Manchmal ist dafür die Topografie verantwortlich. Ein Beispiel ist die Stadt Fekha. Durch die Stadt fliesst ein Wasserfall. Die Bevölkerung unterhalb des Wasserfalls hat immer Wasser, da es dank der Schwerkraft reichlich durch die Leitungen fliesst. Ganz im Gegensatz zu den Menschen in den höher gelegenen Stadtteilen, wo kein Strom zum Pumpen des Wassers vorhanden war, was für grossen Unmut sorgte. Fekha ist im Libanon kein Einzelfall, und dank der Photovoltaikanlagen haben wir dieses Problem gelöst. Es ist auch ein gutes Beispiel für die Nutzung von sauberer Energie mit langfristiger Wirkung», freut sich Ramzi Ibrahim.
Weiter im Text unter DEZA
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Montag, 15. April 2024
Endlich vorwärts machen mit sauberer Energie
Am
9. Juni stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Stromgesetz ab.
Um unser Klima zu schützen, müssen wir uns von den fossilen
Energieträgern verabschieden. Das Stromgesetz ist das entscheidende
Element, um Klimaschutz, Umweltschutz und Energiewende vorwärts zu
bringen. An ihrer Medienkonferenz in Bern haben die Umweltorganisationen
ihre Argumente für ein JA zum Stromgesetz vorgestellt.
Ein klimapolitischer Meilenstein: Die Klimakrise schreitet rasant voran und wirkt sich auf Mensch und
Umwelt aus. Als Alpenland ist die Schweiz besonders stark davon
betroffen. So haben die Schweizer Gletscher in den vergangenen zwei
Jahren 10 Prozent ihrer Masse verloren. Mit der deutlichen Annahme des
Klimaschutzgesetzes im vergangenen Juni hat die Schweiz deshalb
beschlossen, Verantwortung zu übernehmen und bis ins Jahr 2050
klimaneutral zu werden.
«Mit dem Stromgesetz schaffen wir den
sauberen Strom, den wir benötigen, um aus Öl, Gas und Benzin
auszusteigen. Mit einem Ja am 9. Juni machen wir endlich vorwärts mit
dem Klimaschutz», sagt Lisa Mazzone, Präsidentin der Grünen Partei und
ehemalige Ständerätin.
«Das Stromgesetz garantiert einen
ausgewogenen Mix aus erneuerbaren Energien und bringt griffige
Massnahmen gegen die Stromverschwendung. Damit schaffen wir die
Voraussetzung, die inländischen CO2-Emissionen zu reduzieren»,
verdeutlicht Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz.
Unabhängigkeit vom Ausland stärken: Noch immer importiert die Schweiz jedes Jahr Öl, Gas und Kohle aus dem
Ausland. Dafür fliessen jährlich rund 8 Milliarden Franken,
zwischenzeitlich gar 20 Milliarden, in oftmals autokratisch regierte
Länder. Diese Abhängigkeit hat in den vergangenen Jahren zu grossen
Preisschwankungen geführt.
«Mit dem Stromgesetz lösen wir uns
aus der Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus dem Ausland. Der
Strombedarf für Elektroautos, Wärmepumpen und Industrie kann und wird
damit in Zukunft mit sauberer, einheimischer Energie abgedeckt werden»,
erklärt Nadine Masshardt, Präsidentin der Schweizerischen
Energie-Stiftung und SP-Nationalrätin.
Strom im Einklang mit der Natur: Klima und Natur gleichzeitig zu schützen, ist die grosse Herausforderung unserer Zeit. Für die Energiepolitik sind Lösungen nötig, die die Dekarbonisierung rasch voranbringen und dabei mit dem Naturschutz kompatibel sind.
«Das neue Stromgesetz fördert zu über 80% den Ausbau der Solarenergie
auf Dächern, Fassaden und Parkplätzen. Das ist die raschest mögliche
Energiewende, die den Klimaschutz vorantreibt und den Natur- und
Landschaftschutz respektiert», führt Martina Munz, Präsidentin von Aqua
Viva und SP-Nationalrätin, aus.
Christophe Clivaz, Stiftungsrat
der Stiftung Landschaftsschutz und Grüner Nationalrat des Kanton Wallis
fügt hinzu: «Mit dem Gesetz muss weiterhin jedes Projekt einzeln
beurteilt sowie die Interessen gegeneinander abgewogen werden. Das gilt
auch in Gebieten mit grundsätzlichem Vorrang für die erneuerbaren
Energien.»
«Biotope von nationaler Bedeutung, unsere
Naturjuwelen, sind und bleiben für alle Energieanlagen Tabu. Das
Stromgesetz ist ein Meilenstein in der Reduktion der CO2-Emissionen –
und Klimaschutz ist für uns ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden
Natur- und Umweltschutzes. Das ist ein wichtiger Grund, JA zu sagen»,
erläutert Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz.
Quelle: Schweizerische Energie Stiftung SES
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Mittwoch, 10. April 2024
Am Walensee versuchen sie es nochmals mit PV
Der Zubau von Solaranlagen im Inland ist ein wichtiger Bestandteil der Energiestrategie 2050. In Quinten sind mit der Felswand am Walensee die Voraussetzungen für eine Freiflächen-Solaranlage gegeben, da weder Siedlungsraum noch Landwirtschaftsland beeinträchtigt sind. Bis anhin war dieses Gebiet ein Steinbruch. Quinten verfügt über ein mediterranes Klima und verzeichnet eine überdurchschnittliche Sonneneinstrahlung. «Wir realisieren mit dem Projekt Felsenstrom eine «alpine» Solaranlage im Mittelland», freut sich EKZ-Projektleiter Fabio Burlessas. Mit diesem Projekt könne man den Bergregionen zeigen, dass auch im Mittelland an grossen Projekten gearbeitet wird. Gemeinsam werde man die Energiewende schaffen. SAK-Projektleiter Ralph Egeter ergänzt: «Diese Photovoltaikanlage wird zusätzlich zu den Sommermonaten auch einen beträchtlichen Teil Strom im Winter produzieren und dazu beitragen, die Winterstromlücke zu schliessen». Gerechnet wird mit einem jährlichen Stromertrag von 15,5 GWh/a auf einer Fläche von 61’000 Quadratmetern.
Mit der Vorprüfung zum Umweltverträglichkeitsbericht wurde bereits gestartet und erste Besprechungen sollen im Spätsommer stattfinden. Der resultierende Umweltverträglichkeitsbericht ist Bestandteil des Baugesuches. Das technisch anspruchsvolle Projekt entlang der senkrechten Felswand am Walensee wird mit innovativer Seiltechnik umgesetzt. Eine Lösung, die in der Schweiz einzigartig ist.
Quelle: medienstelle@ekz.ch
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Samstag, 6. April 2024
Solare Zukunft gegen fossile Vergangenheit
Alles
Leben verdankt sich der Sonne – auch die Energie, die wir aus Kohle,
Gas oder Erdöl gewinnen, ist in Jahrmillionen gespeicherte
Sonnenenergie. Ein Essay des deutschen Energie-Publizisten Franz Alt.
Eigentlich ist die gesamte Geschichte der Evolution ein einziges Solarzeitalter, einteilbar in drei Phasen: Die erste Phase waren die Hunderttausende Jahre, in der die Sonne die einzige Energiequelle für Wärme, Wind- und Wasserkraft sowie Nahrung war. In der zweiten Phase entdeckte die Menschheit in der Erde brennbare fossile Energiequellen wie Kohle, Erdgas und Erdöl. Diese uralten Energiequellen ermöglichten uns für eine kurze Zeit ab etwa 1850 einen steilen Erfolgspfad an Technik und Wohlstand. Doch diese Energiequellen bewirkten und bewirken den menschengemachten Treibhauseffekt und den dadurch ausgelösten Klimawandel. Darum müssen wir jetzt die dritte Phase des Solarzeitalters aufbauen: zurück zur Sonne als unserer einzigen wirklichen Energiequelle, ergänzt um weitere fünf riesige erneuerbare Energiequellen, indirekte Sonnenenergien – Wind, Wasser, Bioenergie, Geothermie sowie Strömungs- und Wellenenergie der Ozeane. Dabei werden wir Technologien nutzen, die es ohne die fossile Zwischenphase nicht geben würde.
Das fossile Zeitalter wird so wenig aus Mangel an Brennstoffen zu Ende gehen, wie die Steinzeit aus Mangel an Steinen zu Ende ging. Aber die erneuerbaren Energien sind sowohl ökologisch als auch ökonomisch so sehr überlegen, dass sie durch exponentielles Wachstum die alten Geschäftsmodelle mit Kohle, Gas, Öl und Uran schon in wenigen Jahren besiegen.
Der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland, Winfried Kretschmann, sagte im Wahlkampf 2021 auf die Frage, was jetzt am wichtigsten sei: „Drei Dinge: Erstens Klimaschutz, zweitens Klimaschutz, drittens Klimaschutz.“
Eigentlich ist es mit ein bisschen Ökonomie ganz einfach: Im Jahr 1970, als es in Deutschland gerade so richtig losging mit der Solarforschung, kostete die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom etwa zwei Euro. Als im Jahr 2000 der Bundestag das Erneuerbare-Energien-Gesetz verabschiedete, waren es noch 70 Cent, heute haben wir hierzulande noch etwa vier bis fünf Cent Produktionskosten. Bald werden wir bei vielleicht zwei und letztlich bei einem Cent sein – wie heute schon in Zentralafrika, Arabien und Indien. Das ist den großartigen Fortschritten der Solarforscher und -forscherinnen in einer Reihe mit wissenschaftlichen Instituten zu verdanken und den Politikern und Beamten, die ihnen das Geld für die Forschung besorgt haben – hauptsächlich in Deutschland.
Mutige Vordenkerinnen und Vordenker wie Hermann Scheer haben diese wichtigste Forschungswende in Deutschland eingeleitet und vorangetrieben. Der begnadete Solararchitekt Rolf Disch konnte deshalb in Freiburg schon in den 1980er-Jahren die ersten Solarplushäuser bauen und in den 1990ern eine ganze Solarsiedlung mit Solarplushäusern, die mehr Energie produzieren, als in dieser Siedlung verbraucht wird. Solarplushäuser können und müssen Standard werden.
Ebenfalls in Freiburg hat der Solarpionier Georg Salvamoser (sein Motto: „Man kann uns zwar bremsen, aber nicht aufhalten“) schon vor 25 Jahren die erste CO2-neutrale Solarfabrik gebaut, die Stadt Freiburg später das erste Rathaus, das mehr Energie produziert, als es verbraucht, und auch das erste große Nullenergie-Fußballstadion.
Sonne und Wind schicken keine Rechnung, sie sind – in krassem Gegensatz zu den alten Energieträgern – Geschenke des Himmels, Energie von ganz, ganz oben! Bereits heute wird von Grönland bis Neuseeland Solarstrom gewonnen und genutzt—kostengünstig, dauerhaft und klimafreundlich. Das unerreichte biologische Vorbild der Sonne ist die Photosynthese der grünen Pflanzen und Blätter. Die Sonnenenergie wird schon in den nächsten 10 bis 15 Jahren die wichtigste Bedeutung beim Umstieg auf nachhaltiges Wirtschaften haben. Spätestens 2035 können und müssen wir den hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien organisiert haben – und zwar nicht nur bei der Stromproduktion, sondern auch bei der Wärmegewinnung, bei der Mobilität, in der Bauwirtschaft, bei der industriellen Prozesswärme einschließlich bei der energieaufwendigen Stahl- und Zementindustrie sowie in der Landwirtschaft.
Auch die neuen Informationstechnologien spielen bei der raschen Verbreitung der Ökoenergien eine wichtige Rolle: Ohne Digitalisierung wird es keine Energiewende bis 2030/2035 geben. Wissen und neue Technologien sind die entscheidende Basis der künftigen Energie- und Mobilitätswende:
- Durch die Digitalisierung können saubere Energien kostengünstig und rasch umgewandelt, gespeichert, transportiert und verteilt werden. Nach Corona heißt die Frage nicht mehr: Ist unsere Zukunft digital, sondern nur noch: wie digital ist unsere Zukunft?
- Das neue Energiesystem wird dezentral, bürgernah, intelligent, preiswert und sicher sein. Dafür braucht es keine großen Banken, um große Kraftwerke zu finanzieren.
- Das Energierecht der EU sieht vor, dass in der Zukunft Energiegenossenschaften eine wichtige Rolle spielen.
- Saubere Bürgerenergie wird in Zukunft im Überfluss und partizipativ vorhanden sein, so wie schon heute in der IT-technologischen Revolution Informationen im Überfluss, partizipativ und nahezu kostenlos vorhanden sind.
Alle diese Vorteile machen den Charme der Erneuerbaren und ihre Attraktivität aus. Sie sind umweltfreundlich, nicht klimaschädlich, unschlagbar preiswert und ohne jeden Abfall oder Abgase. Und sie stehen allen Menschen in allen Ländern für alle Zeit zur Verfügung. Um Öl wurden Kriege geführt. Um Sonne oder Wind werden niemals Kriege geführt.
Über eine sanfte Energiewende finden wir einen Weg von der heutigen fossilen zur solaren Kultur von morgen. Der Abschied fällt vor allem aus ästhetischen Gründen leicht. Denn die fossile Kultur bedeutet rauchende Schornsteine, Dreck, Staub, Schwefelgestank, ölverschmierte Vögel, Ölfilme im Wasser, verarmte und verbrauchte Landschaften, stinkende und laute Autos. Deshalb wird zum Beispiel der Übergang vom Verbrenner- zum Elektroauto weit schneller vollzogen als sich das die meisten Menschen heute noch vorstellen.
- Franz Alt | Ernst Ulrich von Weizsäcker „Der Planet ist geplündert – Was wir tun müssen“ / Zwei Bestseller-Autoren und erfahrene Umweltexperten – Die Diagnose: schonungslos – Die Lage: hoffnungsvoll
Quelle: Franz Alt 2024 | www.sonnenseite.com
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Donnerstag, 4. April 2024
Montag, 1. April 2024
Erneuerbare Energien boomen, Atomkraft down
International Renewable Energy Agency (IRENA) veröffentlicht Zahlen zum globalen Ausbau der Erneuerbaren Energien im Jahr 2023. Die jüngst veröffentlichten Zahlen der IRENA zeigen den globalen Vormarsch der Erneuerbaren Energien. Die Solarkapazität stieg um 346 GW, die Windkapazität um 116 GW. Zugleich schrumpfte laut Zahlen der IAEA, International Atomic Energy Agency, Atomkraft um 1 GW.
Zunahme / Bestand 2023 in GW (1 GW = 1 Mio. kW)
Dies widerlegt die Propaganda aus rechten und leider auch manchen konservativen Kreisen, dass alle Welt die Atomkraft ausbaue, nur die Deutschen stünden abseits. Und dies zeigt, wie schwungvoll in alten und neuen Industrieländern wie China, Indien, Japan, USA, Taiwan, Vietnam und in Europa auch in Belgien, Dänemark, Finnland, Niederlande, Polen, Spanien und Deutschland die Energiewende vorankommt.
Die Photovoltaik (Solar) und die Windkraft sind durch technische Fortschritte so preiswert geworden, dass damit der Strom deutlich günstiger als mit Atom, Erdgas oder Kohle erzeugt werden kann. Auch einschließlich der Systemkosten für den Netzumbau und den Speicherausbau. Bei Berücksichtigung der Folgekosten für die Atomrisiken, den Atommüll und die Erdaufheizung ohnehin. Wer das ignoriert, wird als Industriestandort verlieren. Es muss dem Süden Lehre sein, dass große industrielle Neuansiedlungen stromintensiver Batterie- und Chipfabriken in Norddeutschland stattfinden.
Laut IRENA muss zur Erreichung der Klimaziele der Ausbau der Erneuerbaren Energien verdreifacht werden. Süddeutschland muss bei der Windkraft aufholen. In Bayern muss das törichte Gerede von der Nutzung alter oder neuer AKW aufhören. Damit wird nur davon abgelenkt, dass die Hausaufgaben bei Planung und Genehmigungsverfahren von Windkraftwerken nicht gemacht sind.