Donnerstag, 31. Dezember 2020

Rekordgewinn für Grüne Aktien zu Jahresschluss

Grüne Aktien waren das Gewinner-Investment im Jahr 2020, die Aktienkurse von Unternehmen aus den Bereichen Wasserstoff, Brennstoffzellen, Solarenergie und Elektromobilität explodierten förmlich. Sichtbar wird das im globalen Aktienindex RENIXX World (Renewable Energy Industrial Index), der das Jahr 2020 mit einem Rekordgewinn beendet hat.

 
Das globale Börsenbarometer für Erneuerbare Energien RENIXX notiert im abgelaufenen Jahr 2020 um satte 175,2 Prozent (Schlussstand 2020: 1850,66 Punkte) höher als vor einem Jahr (2019: 672,44 Punkte), teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Das ist der höchste Jahres-Schlussstand seit Ende 2007 und nahe dem Allzeithoch vom 28.12.2007 mit 1918,71 Punkten.

Die Renaissance grüner Aktien zeichnete sich bereits im Jahr 2019 mit einem RENIXX-Jahresplus von 58,2 Prozent ab und setzte sich in diesem Jahr trotz Corona mit zunehmender Dynamik fort. Zu den absoluten Favoriten bei den Investoren zählten 2020 vor allem Wasserstoff-, Brennstoffzellen-, Solar- und Elektromobilitäts-Unternehmen. An der Spitze aller RENIXX-Aktien steht 2020 unangefochten das US-Brennstoffzellen-Unternehmen Plug Power. Ende 2019 war die Aktie für rd. 2,80 Euro zu haben, Ende 2020 notierte das Papier bei 26 Euro und damit um über 800 Prozent höher. Insgesamt 20 der 30 RENIXX-Titel haben den Kurswert binnen eines Jahres mehr als verdoppelt, kein einziges RENIXX-Unternehmen hat 2020 mit Kursverlusten abgeschlossen, so das IWR.

Der Kursanstieg im RENIXX World ist auf ein ganzes Bündel an positiven Faktoren zurückzuführen. Neben der Debatte um den Klimawandel und den deutlich sinkenden Stromerzeugungskosten bei Solar- und Windenergieanlagen hat die EU-Ankündigung des Green Deals zur Dekarbonisierung der Wirtschaft den ohnehin positiven Grundtrend verfestigt. Zudem gehen Investoren ein immer höheres Risiko ein, wenn sie bei den niedrigen Ölpreisen nicht diversifizieren und nur auf Investments im konventionellen Energiesektor setzen.

Einen weiteren Schub erfasste den gesamten Sektor und den RENIXX nach der Wahl von John Biden zum neuen US-Präsidenten, u.a. weil die USA zum Pariser Klimaschutzabkommen zurückkehren wollen. „Wenn Europa, die USA und auch China ihre Wirtschaft gemeinsam in Richtung Dekarbonisierung ausrichten, dann ist das ein ganz starkes Signal an die Welt, an den Klimaschutz und an die Investoren“, so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch in Münster.


Über den globalen Aktienindex RENIXX World: Der RENIXX World (Renewable Energy Industrial Index), ISIN: DE000RENX014, ist der erste und weltweit älteste globale Aktienindex, der die Performance der 30 international führenden börsennotierten Unternehmen auf dem industriellen Zukunftsfeld der Regenerativen Energiewirtschaft abbildet. Maßgeblich für die Aufnahme in den RENIXX und die Gewichtung ist die Free-Float-Marktkapitalisierung. Der RENIXX World ist u.a. über die internationalen Finanzdienstleister Reuters und Bloomberg abrufbar. Die gesamte Marktkapitalisierung aller Unternehmen im RENIXX erreicht Ende 2020 über 800 Milliarden Euro.
 

WKN: RENX01, ISIN: DE000RENX014, Reuters-Kürzel RIC: .RENIXX
RENIXX World: https://www.iwr-institut.de/de/referenzen/forschung/renixx-world

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Montag, 21. Dezember 2020

Crowdfunding fürs neue Jahr - Willkommen 2021

Für einmal ruft Solarmedia nicht zum Spenden in eigener Sache auf! Nein, es gibt vielmehr unterdessen verschiedene Solarprojekte, bei denen man sich auch sonst und schon mit kleinen Beträgen engagieren kann - ganz aktuell zum Beispiel bei diesem: «Solarprojekt Götschihof», für die soziale Einrichtung im Götschihof im Aeugstertal. Weitere Infos auf: Solarprojekt Götschihof - Lokalhelden.ch - Crowdfunding Plattform von Raiffeisen Schweiz . Und in diesem Film:

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Donnerstag, 17. Dezember 2020

Cockpit für Energiewende

Jetzt ist endlich auch eine weit reichende Basis gelegt für die statistische Erfassung der Schweizer Energiewende. Unter https://www.energy-charts.info finden alle Energie-Interessierten interaktive Grafiken zu Stromproduktion und Börsenstrompreisen der Schweiz.

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Da kann man sich nur bedanken bei Thomas Nordmann, einem der grossen Solarpioniere der Schweiz, und seiner in Feldmeilen am Zürichsee ansässigen Firma TNC Consulting AG. Mit den zur Verfügung gestellten Daten will die Website einen «Beitrag zur Transparenz und Versachlichung der Diskussion um die Energiewende leisten». Diese Daten werden von TNC Consulting AG und von Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg i. Br. Deutschland aus verschiedenen neutralen Quellen zusammengestellt.

Noch ist die Website im Aufbau begriffen, aber schon mal verfügbar sind unter anderem folgende Funktionen:

  • Darstellung der Schweizer Stromerzeugung in Wochenschritten, aufgegliedert nach Stromerzeugungsart (siehe Darstellung oben).
  • Sie können sich die passende Darstellung der Grafiken aber auch selbst konfigurieren, indem Sie zum Beispiel einen oder mehrere Energieträger auswählen, zwischen absoluter und prozentualer Darstellung wechseln und Zahlenwerte in einem eingeblendeten Fenster ablesen. Außerdem können Sie den Anzeigezeitraum für die Grafiken auswählen.
  • Die Legende bei jeder Grafik zeigt die verfügbaren Größen an. Durch Klicken auf die Elemente der Legende lassen sich die Größen aktivieren oder deaktivieren. Ausgegraute Elemente in der Legende bedeuten, dass eine Größe (z.B. Export) gerade nicht dargestellt wird, durch Anklicken aber hinzugefügt werden kann. Weitere Bedienhinweise finden Sie bei den jeweiligen Grafiken unter »Hinweise«.

Das Projekt ist übrigens ein Pendant zur deutschen Plattform www.energy-charts.de. Sie bereitet seit 2014 Daten zur Stromerzeugung aus verschiedenen neutralen Quellen auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Projekt »InGraVi«, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell gefördert wird, ist die Seite unterdessen weiterentwickelt worden, um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Datenkategorien besser darzustellen. Auch das Design der Seite wurde komplett überarbeitet und für die mobile Nutzung optimiert, da viele Nutzer die Energy-Charts auf Smartphones oder Tablets öffnen.

Quelle: https://www.energy-charts.info

Text © Guntram Rehsche / Solarmedia

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Montag, 14. Dezember 2020

Auf die richtige Spannung im Netz kommt es an

Als Blindenergie wird jener Teil des Stroms bezeichnet, der nicht produktiv ist, den es aber braucht, damit das elektrische Netz und die angeschlossenen Geräte funktionieren können. Ein Flugzeug etwa braucht für seinen Flug zwei Arten von Energien: die «Wirkenergie», welche es ihm ermöglicht, nach vorne zu fliegen, und die «Blindenergie», die dem Flugzeug erlaubt, in die Höhe zu fliegen. Das gleiche geschieht im Stromnetz: die Wirkenergie ist diejenige, die wir «normal» verbrauchen, die Blindenergie ist diejenige Energie, welche die Spannung im Stromnetz stützt, damit diese Wirkenergie bis zu unserer Steckdose kommt und verbraucht wird.

Die Blindenergie unterstützt direkt die Spannung im Stromnetz. In Zeiten mit starker Netzlast (z.B. im Winter) sinkt tendenziell die Spannung. Um diese aufrechtzuerhalten, müssen die Kraftwerke auf Anweisungen der Netzbetreiber mehr Blindenergie produzieren. Umgekehrt ist es, wenn die Netzlast sinkt, zum Beispiel in den Sommermonaten. In diesem Fall steigt tendenziell die Spannung und die Kraftwerke müssen mehr Blindleistung absorbieren (das heisst vom Netz ziehen), damit diese Spannung auf einem tieferen stabilen Niveau bleiben kann. Das Produzieren und Absorbieren der Blindenergie ist eine Leistung der Kraftwerke. Diese Leistung bezeichnet man als Systemdienstleistung, und sie wird von den Netzbetreibern für die Stabilisierung der Spannung in ihrem Netz entschädigt. Im März und April, während des Corona-Shutdowns hat Swissgrid, die Betreiberin des Schweizerischen Übertragungsnetzes, eine tiefere Netzlast deutlich beobachtet. Aber es bestand kein Anlass zur Sorge. Die zulässigen Spannungsgrenzen wurden dank der guten Regelsysteme der Kraftwerke eingehalten.

Mohamed Benahmed, Leiter Netze, Bundesamt für Energie

Quelle: energeiaplus.com

Sonntag, 13. Dezember 2020

Wert der Solaraktien im PPVX jetzt über 100 Mrd.


Der Solaraktienindex PPVX stieg letzte Woche um 3,0% auf 3.480, der NYSE Arca Oil um 2,2%. Der PPVX liegt mit +136,5% seit Jahresanfang 2020 währungsbereinigt rund 175 Prozentpunkte vor dem Erdölaktienindex NYSE Arca Oil (-38,9%). Die Top-3-Titel seit Jahresanfang sind Enphase Energy(+435%),SunRun (+322%) undDaqo New Energy bzw. SunPower(jeweils +321%).Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 101,8 Mrd. Euro. Die grössten Gewinnerder Woche waren West Holdings(+14%) undScatec Solar(+10%), die grössten Verlierer JinkoSolar Holding(-14%) und Maxeon Solar Technologies(-10%).Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+1.137%) rund 1.074 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +63%).

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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu

Quelle: oeko-invest.net 

Freitag, 11. Dezember 2020

Mehr Haushaltgeräte - trotzdem weniger Strom

Eine vom Bundesamt für Energie BFE in Auftrag gegebene Analyse der in der Schweiz verkauften Haushaltgrossgeräte und Elektronikgeräte zeigt, dass der Gesamtenergieverbrauch der Geräte im beobachteten Zeitraum (2002-2019) wesentlich gesunken ist (-13,3%). Die Daten stammen vom Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und des Schweizerischen Wirtschaftsverbands der Informations-, Kommunikations-, und Organisationstechnik (Swico).

2019 gab es in der Schweiz 46,81 Millionen Haushaltgrossgeräte sowie IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte, die zusammen 6620 Mio. kWh Strom (11,7% des schweizerischen Stromendverbrauchs) verbrauchten. Das sind 34,3% mehr Geräte als 2002 (Bestand 34,85 Millionen Stück). Ihr Stromverbrauch liegt aber um 1030 Mio. kWh (-13,3%) tiefer als 2002 (7720 Mio. kWh).

Dank grösserer Technologiesprünge sind die Effizienzgewinne bei den IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräten mit 54% seit dem Jahr 2000 fast doppelt so hoch wie bei den Haushaltgrossgeräten (28,1% seit dem Jahr 2002). Dies verdeutlicht auch der über alle Geräte gemittelte spezifische Verbrauch pro Gerät: Bei den Haushaltgrossgeräten hat er zwischen 2002 und 2019 von 386 kWh auf 285 kWh abgenommen und bei den Elektronikgeräten von 130,7 kWh auf 52,6 kWh.

Haushaltgrossgeräte (2002 bis 2019)

  • In der Schweiz waren 2019 über 18,2 Millionen Haushaltgrossgeräte im Einsatz, das sind 34,3% mehr als 2002 (13,6 Millionen). Ihr Energieverbrauch ist im gleichen Zeitraum um 1,1% gesunken: von 5242 auf 5186 Mio. kWh.
  • Bei allen Gerätekategorien gibt es seit 2002 eine erhebliche Steigerung der Energieeffizienz.
  • Dank der Effizienzgewinne war der Energieverbrauch der Haushaltgrossgeräte 2019 um 2029 Mio. kWh (oder 28,1%) tiefer als der hochgerechnete Verbrauch der Geräte mit der Effizienz aus dem Jahre 2002.
  • Die grössten Stromverbraucher in der Kategorie der Haushaltsgrossgeräte sind Elektroherde/Backöfen (1417 Mio. kWh), Kühlgeräte (1034 Mio. kWh) sowie Wäschetrockner (842 Mio. kWh).
  • Ab März 2021 werden in der EU neue Energieetiketten eingeführt. Für Kühlgeräte, Waschmaschinen, Waschtrockner, Geschirrspüler und Displays (Fernseher, Monitore) werden die neuen Labels wieder wie ursprünglich nur die Klassen A bis G aufweisen, ohne +-Erweiterungen. In der Schweiz gelten die neuen Energieetiketten ebenfalls ab März 2021. Es ist davon auszugehen, dass diese Veränderung zu einer positiven Entwicklung der Effizienz von Elektrogeräten führen wird.

IT, Büro- und Unterhaltungselektronikgeräte (Zahlen von 2000 bis 2019)

  • In der Schweiz waren 2019 rund 28,5 Millionen IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte im Einsatz, das sind 42,3% mehr als im Jahr 2000 (20,1 Millionen). Trotz höherer Leistungsfähigkeit und längerer Nutzungsdauer ist ihr Energieverbrauch im selben Zeitraum um 42,8% zurückgegangen: von 2530 auf 1504 Mio. kWh.
  • Dank der erzielten Effizienzgewinne war der Energieverbrauch der IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte 2019 um 1764 Mio. kWh (oder 54%) tiefer als der hochgerechnete Verbrauch der Geräte mit der Effizienz aus dem Jahre 2000.
  • Gründe für den hohen Verbrauchsrückgang sind technologische Fortschritte aber auch Förderprogramme zugunsten effizienter Geräte (Energy Star, Stand-by Initiativen, neue Technologien usw.) sowie die Mindestanforderungen bezüglich des Standby-Verbrauchs.
  • Die stärkste Bestandszunahme seit dem Jahr 2000 gab es bei den Notebooks (+4,2 Millionen Stück), Tablets (+4 Millionen) und Set-Top Boxen (+3 Millionen).
  • In den letzten zwei Jahren sind die Verkaufszahlen fast aller Geräte rückläufig. 2019 wurden beispielsweise 7% weniger TV-Geräte, 6,3% weniger Tablets und 4,7% weniger PCs verkauft.
  • Insbesondere bei den TV-Geräten zeigt sich, dass die Energieetikette an Einfluss auf die Kaufentscheidung verliert. Seit 2015 ist der Anteil an verkauften A+ und A++ Geräten rückläufig und lag 2019 noch bei 24% (2015: 56%). Die Zahl der verkauften A-Geräte stieg in der gleichen Zeit von 34 auf 52%, die der B-Geräte von 4 auf 19%. Grund dafür dürfte sein, dass immer mehr Geräte mit UHD-Auflösung verkauft werden. Diese brauchen mehr Energie pro Fläche, weil sie über zusätzliche Funktionen verfügen.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Was für ein Haus! Geehrt mit Europ. Solarpreis

Europäischer Solarpreis für historisches Nullenergiehaus 

Felix Partner Architektur aus Zürich hat ein 350 Jahre altes Bündner Bauernhaus in Latsch bei Bergün (GR) zu einem modernen Nullenergiebilanzhaus umgebaut und gleichzeitig die historische Substanz erhalten. Dafür erhielt es den European Solar Prize 2020.

Das Gebäude, das von aussen auch im Heidi-Film von 2015 zu sehen war, ist heute ein veritables Kraftwerk: Kollektoren sowie Fotovoltaikpanels nutzen die in Latsch reichlich anfallende Sonnenenergie. Fünf Erdsonden dienen als Medium für eine Wärmepumpe. Die auf dem Dach erzeugte Strommenge deckt übers Jahr hinweg den gesamten Bedarf von Bewohnern und Wärmepumpe. Mit den Kollektoren wiederum kann Warmwasser erzeugt und im Sommer über Sonden dem Erdreich wieder Wärme zugeführt werden. Auf der Website des European Solar Prize 2020 wird das Projekt mit einem Kurzfilm vorgestellt.

Die Architektengemeinschaft Felix Partner schreibt dazu: «In Zukunft soll jedes Gebäude sein eigenes Kraftwerk sein! Dabei wichtiges Kulturgut zu retten und mit Technik und guter Architektur zu vereinen, ist die hohe Kunst. Das 350-jährige baufällige und denkmalgeschützte Ensemble wurde den neuen Wohnbedürfnissen angepasst, ohne seinen Charme zu verlieren. Das Wohnhaus tritt als massives Steinhaus in Erscheinung. Im Innern handelt es sich jedoch teils um einen Holzbau. Die Räume sind in Strickbauweise gezimmert und übereinandergestapelt und zeugen von verschiedenen Bauetappen. Die Typologie blieb erhalten. Historisch wertvolle Bausubstanz wurde sorgfältig restauriert. Alle Eingriffe sind klar ablesbar. Sie beschränken sich auf Sichtbeton und Lärchenholz – beides unbehandelt – sowie schwarzen Stahl und Glas.

Hinzu kommt die Transformation in ein Nullenergiebilanzhaus: Auf den grossen Dächern der beiden Anbauten wird durch Photovoltaik- und Solarthermie-Paneele Sonnenenergie gewonnen. Die im Sommer überschüssige Energie wird über die Erdsonde im Felsen gespeichert. Dort steht sie im Winter klimaneutral zur Verfügung. Nach über 50 Jahren Leerstand, kann das professionell restaurierte Gebäude nun neu Geschichte schreiben und gewinnt beim «Iconic Awards 2020 – Innovative Architecture» die Auszeichnung «Best of Best». Und laufend kommen weitere Auszeichnungen dazu  - wie nun der Europäische Solarpreis.»

Quellen: Felixpartner  / energiecluster.ch 

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Dienstag, 8. Dezember 2020

Immer mehr LED-Licht

2019 erreichten die LED-Leuchtmittel auf dem Schweizer Lichtmarkt einen Verkaufsanteil von 59,6 Prozent. Sie verzeichneten damit einen beeindruckenden Zuwachs von fast 17 Prozentpunkten gegenüber 2018. Der Anteil der weniger effizienten Halogenlampen lag 2019 bei nur noch 21 Prozent. Das ist fast die Hälfte weniger als im Vorjahr. Diese Zahlen gehen aus einer Analyse des Lichtmarkts Schweiz 2019 hervor, die im Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführt wurde.

Die Analyse für das Jahr 2019 basiert auf den Angaben von 157 Akteuren auf dem Schweizer Lichtmarkt (65 Hersteller, 71 Grosshändler und 21 Detailhändler). Ihr Umsatz betrug insgesamt rund 779 Millionen Franken (72 Mio. Franken für Leuchtmittel und 707 Mio. Franken für Leuchten). In Stückzahlen gerechnet, belief sich der Absatz gesamthaft auf 29,2 Millionen Einheiten (20,6 Mio. Leuchtmittel und 8,6 Mio. Leuchten).

Die LED-Leuchtmittel verzeichneten einen massiven Zuwachs und steigerten ihren Marktanteil um 16,8 Prozentpunkte. Damit haben sie sich als schweizweit wichtigster Leuchtmitteltyp etabliert. Dazu beigetragen haben zweifellos die verschärften Effizienzanforderungen an Lampen, welche in der Verordnung über die Anforderungen an die Energieeffizienz serienmässig hergestellter Anlagen, Fahrzeuge und Geräte (Energieeffizienzverordnung, EnEV) definiert sind. Die Halogenlampen verloren fast die Hälfte ihres Marktanteils gegenüber dem Vorjahr. Die Stromersparnis, die dank dem Umstieg auf LED realisiert wird, ist beachtlich: Eine LED-Lampe verbraucht bei gleicher Lichtleistung bis zu 90 Prozent weniger Strom. 

Montag, 7. Dezember 2020

Africa GreenTec Ahoi!

 

Mit der Unterstützung des Präsidenten Déby Itno beginnt die deutsch-malische Kooperation Africa GreenTec mit der Elektrifizierung der ländlichen Gegend des Tschadsees. Die Region bekommt durch deren ImpactSites den Zugang zu einer grundlegenden zivilen Infrastruktur mit Strom, sauberem Trinkwasser, Kommunikation und sauberen Kühlketten.  Viele Menschen in dieser Region werden so die Möglichkeit haben, über mehr Selbstbestimmung, Sicherheit und grundlegende Infrastruktur zu verfügen. Gemeinsam mit dem UNHCR ist Africa GreenTec zusätzlich dabei, Konzepte zu entwickeln, um die Lager für Geflüchtete im Tschad, mit Solar- und Cooltainer auszustatten. 

Quelle: africagreentec.com

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Samstag, 5. Dezember 2020

Biegsame Solarzellen / Hochleistungs-Module

Ob auf dem Hausdach oder in elektronischen Geräten: Die Kraft der Sonne zu nutzen ist eine der nachhaltigsten Möglichkeiten, Energie zu gewinnen. Ein Fraunhofer-Forschungsteam arbeitet an einem innovativen Herstellungsverfahren, das neue Anwendungsgebiete erschließen soll.

Kostengünstige Kupferleiterbahnstrukturen für die Anwendung in großflächigen elektronischen Bauteilen

© Fraunhofer ISE
Im Projekt LEO entstehen kostengünstige Kupferleiterbahnstrukturen für die Anwendung in großflächigen elektronischen Bauteilen wie z.B. Solarmodulen.

Photovoltaik ist ein essentieller Pfeiler der Energiewende. »Das Potenzial ist aber längst nicht ausgeschöpft«, sagt Ixchen Elias Ilosvay, Wissenschaftlerin an der Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT. Um die Entwicklung von Solarmodulen mit höherer Effizienz und neuen Eigenschaften wie optischer Transparenz oder mechanischer Flexibilität voranzutreiben, sind jedoch innovative Herstellungsverfahren gefragt. Einen viel versprechenden Ansatz verfolgen Forschende der Fraunhofer EMFT sowie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE im gemeinsamen Projekt LEO (Plattform-Technologie zur ressourcenschonenden Fertigung von Leiterbahnen auf großflächigen mit Elektronik bestückten Oberflächen): Sie arbeiten an einem Verfahren, das eine ressourcenschonende und kosteneffiziente Herstellung von großflächigen Leiterbahnmustern ermöglicht. Solche Leiterbahnmuster werden auch für Solarzellen als elektrische Kontakte zur Abführung des Fotostroms benötigt.

 


Organisches Solarmodul
© Fraunhofer ISE
Für flexible Anwendungen: Im Rolle-zu-Rolle Verfahren hergestelltes Organisches Solarmodul.

Kosteneffizient und ressourcenschonend: Die Forschenden nutzen eine dünne laserstrukturierte Aluminiumschicht als Maskierung für die galvanische Abscheidung der elektrischen Leiterbahnen. Der Prozess ist nicht nur kosteneffizient, sondern auch umwelt- und ressourcenschonend: »Mit unserer Aluminiummaskierung anstelle des üblicherweise verwendeten Fotolacks zur Strukturierung der Leiterbahnen vermeiden wir organisch verunreinigte Abwässer, die nur sehr aufwändig und kostenintensiv aufgereinigt werden können«, erklärt Dr. Markus Glatthaar, Abteilungsleiter Vorentwicklung Höchsteffiziente Silicium-Solarzellen am Fraunhofer ISE. »Aluminium lässt sich relativ leicht aus dem Abwasser filtern und die geringe Menge, die bei unserem Prozess anfällt, kann man vollständig recyceln«.

Mit der Technologie lassen sich biegsame und transparente organische Solarzellen im Rolle-zu-Rolle-Verfahren herstellen, die in unterschiedlichste Anwendungen integrierbar sind. So konnte das Team mit der neu entwickelten Prozessfolge bereits 20 µm breite, galvanisch verstärkte Leiterbahnen auf Foliensubstraten für flexible organische Solarzellen herstellen. Ein zweites Anwendungsszenario zielt auf die Herstellung neuartiger, hocheffizienter Hetero-Junction-Solarzellen ab: Die im LEO-Verfahren entwickelte kalte Metallisierung könnte deren Herstellung künftig deutlich kostengünstiger machen. »Die Metallisierung war bislang ein Knackpunkt, da die Hetero-Junction-Solarzellen den Hochtemperaturprozess, der heute für Standardsolarzellen verwendet wird, nicht vertragen«, erläutert Markus Glatthaar. Der Wissenschaftler hofft, dass sich diese Hochleistungssolarzellen mit dem neuen Herstellungsverfahren schneller am Markt etablieren können. 

Forschung im Zeichen der Nachhaltigkeit: Die beiden Forschenden verbindet eine starke persönliche Motivation, mit ihrer Arbeit zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. »Ich bin in einem tropischen Entwicklungsland aufgewachsen. Es hat mich geprägt, Dinge wie die Abholzung der Regenwälder, Brände, das Artensterben, Ausbrüche neuer Krankheiten, Hurricanes und Überschwemmungen, aber auch Dürrephasen hautnah miterlebt zu haben«, erzählt Ixchen Ilosvay. Für Markus Glatthaar zeigt der Blick in die Vergangenheit, wie Forschung zur Lösung drängender Umweltprobleme beitragen kann: »Durch die konsequente Einführung entsprechender Technologien konnten das Waldsterben und das Verschwinden der Ozonschicht damals aufgehalten werden. Mit meiner Arbeit an Solarzellen und umweltschonenden Fertigungsprozessen hoffe ich meinen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten zu können.« 

Quelle: ise.fraunhofer.de 

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Freitag, 4. Dezember 2020

Innovatives PV Soiling und Monitoring System

Verschmutzung und Alterung der PV Module während der Betriebsdauer verursachen bei Solaranlagen eine Minderung der Energieproduktion, wobei Verschmutzung, z.B. durch Staub, Pollen oder Vogelkot, die häufigste Ursache von Ertragsverlusten ist. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2023 verschmutzungsbedingte Ertragsverluste in der globalen Solarenergieproduktion von bis zu USD 7 Milliarden entstehen werden.

Nicht nur in Wüstenstaaten, sondern auch in Europa kann die Verschmutzung mit der Zeit zu empfindlichen Ertragseinbussen führen, die die Investitionsrendite und die Umweltbilanz der Solaranlage verschlechtert, da diese nicht effizient genutzt wird.  Besonders bei flach installierten PV Modulen und bei ungünstigen Standorten wie in Industriegebieten, nahe stark befahrene Strassen oder Eisenbahnlinien, erreichen die Ertragsverluste bis zu einigen Prozent im Jahr.

Die Ermittlung von Ertragsverlusten ist Voraussetzung für einen optimalen Anlagenbetrieb und Ertragsvorhersagen optimieren zusätzlich die Betriebskosten, besonders für die Reinigung. Eine Reinigung zum falschen Zeitpunkt verursacht immer einen Verlust; bei zu früherer Reinigung wegen erhöhten Wartungskosten und bei zu später Reinigung wegen verminderter Energieproduktion.

Das von SES entwickelte und patentierte Suncheck System basiert auf den innovativen Ansatz, die Daten der Energieproduktion der PV Anlage, gemessen vom Inverter, der Sonneneinstrahlung, gemessen vom Suncheck Sensor und vom Wettersatelliten, zu kreuzen. Algorithmen definieren in den ersten Wochen nach der Installation Referenzwerte für die Anlagenperformance. Die täglich ermittelten Daten werden anschliessend mit den ermittelten Referenzwerten verglichen. So können die für den optimalen Betrieb notwendigen Informationen über Verschmutzungsgrad und Anlagendegradation ermittelt werden.


Ein Dashboard (Optimiert für Desktop und Mobile Geräte) informiert den User einfach und übersichtlich über den aktuellen Zustand der PV Anlage, über dessen zeitliche Entwicklung und informiert bei Unregelmässigkeiten über Mail den Anlagenbesitzer. Wöchentlich wird der Verschmutzungsgrad ermittelt und bei bekannten Reinigungs- und Energiekosten wird der optimale Zeitpunkt für die Reinigung berechnet.

Quelle: www.sunenergysolutions.ch  

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Donnerstag, 3. Dezember 2020

Meyer Burger und SMA fordern Strategie

                 

Zwei der wenigen verbliebenen Solarkonzerne in Europa fordern eine sowohl deutsche wie europäische Industriestrategie für den Solarbereich. Kuriosum dabei - das eine Unternehmen stammt aus der Schweiz. In der Eingabe heisst es unter anderem: Solarenergie ist die am schnellsten wachsende erneuerbare Energiequelle weltweit und Schlüsseltechnologie für die zukünftige Energieversorgung. Dies sei ein Appell für eine ganzheitliche Industriestrategie über das EEG hinaus und ermögliche die Schaffung von mehr als 100.000 nachhaltigen Arbeitsplätzen.

Die Schweizer Meyer Burger Technology AG (Meyer Burger) und Wechselrichter-Hersteller SMA Solar Technology AG (SMA), beide gemäss Medienmitteilung Innovationsführer und Pioniere der Photovoltaikindustrie, haben gemeinsam Handlungsempfehlungen an die Politik für eine nationale und europäische Industriestrategie im Bereich Solarenergie erarbeitet. In ihrem Whitepaper «Solarproduktion in Deutschland: Strategische Innovationsführerschaft als Eckpfeiler einer europäischen Energiesouveränität» skizzieren die beiden Unternehmen Ansätze für den Ausbau einer wettbewerbsfähigen Wertschöpfung in Deutschland und Europa, aufbauend auf hiesigen Technologien und Innovationen.

Durch kontinuierliche Kostensenkungen bei gleichzeitiger Leistungssteigerung, die dezentrale Erzeugung in der Nähe der Verbraucher und vor dem Hintergrund aktueller politischer Initiativen zum Schutz des Klimas wird die Solarenergie weltweit zur zentralen Schlüsseltechnologie der zukünftigen Energieversorgung. Unternehmen aus Deutschland und Europa sind im Bereich der Forschung und Technologieentwicklung führend. Darauf aufbauend kann eine Stärkung der europäischen Produktion durch vorausschauende Industriepolitik erfolgreicher Exporttreiber sein und tausende nachhaltige Arbeitsplätze schaffen. 

Dr. Jürgen Reinert, Vorstandssprecher SMA, sagt: «Weltweite Bekenntnisse und Initiativen für mehr Klimaschutz, steigende Effizienz der Zellen, Module und Wechselrichter sowie praktisch überall verfügbare Sonneneinstrahlung werden dazu führen, dass Solarenergie langfristig die bedeutendste Energiequelle wird. Zu dieser Entwicklung hat die deutsche PV-Industrie maßgeblich beigetragen. Wir brauchen nun faire und belastbare Rahmenbedingungen, um diese Erfolgsstory weiterzuschreiben und durch unser einzigartiges Know-how die globale Energiewende zu beschleunigen.»

Dr. Gunter Erfurt, CEO Meyer Burger, ergänzt: «In Deutschland und Europa bietet sich im Kontext dieser Entwicklung die Chance, den Boom der Solarenergie zu nutzen und Taktgeber für diese zentrale Schlüsseltechnologie der Erneuerbaren Energien zu werden. Dafür brauchen wir eine ganzheitliche Industriestrategie, die die Erzeugung von Elektrizität und die Produktion der dafür notwendigen Technologien zusammen denkt. Wir brauchen kurzfristig unterstützende Maßnahmen, die die Rahmenbedingungen verbessern.» 

Konkret schlagen die beiden Unternehmen vor:

1.    GREENTECH MADE IN EUROPE – NACHHALTIGE STROMPRODUKTION IN EINEM FAIREN MARKT
Die Förderinstrumente nationaler und europäischer Projekt- und Förderbanken sollten, neben der solaren Stromerzeugung, die Produktion der Technologie aufnehmen. Nationale und europäische Konjunktur-Programme zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie und zum Übergang zur Klimaneutralität sollten die regionale Produktion von Solartechnologie stützen.

2.    EEG-REFORM ALS BAUSTEIN DER ENERGIESOUVERÄNITÄT NUTZEN
Um die klimapolitischen Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen zu können, sollte der jährliche Ausbau-Zielkorridor der EEG-Novelle auf über 10 GW angehoben werden. Der Eigenverbrauch von PV-Strom ist ein wesentlicher Baustein einer dezentralen Energiewende und sollte stärker gefördert werden. Erste Schritte auf dem Weg zu einer vorteilhaften Prosumer-Gesellschaft sind eine deutliche Anhebung der Bagatellgrenzen zur Befreiung von der EEG-Umlage sowie Erleichterungen im gewerblichen und industriellen Bereich. So kann zusätzlich der Mittelstand gestärkt werden, der nicht von bestehenden Ausnahmeregelungen profitiert.

3.    NEUE SOLARKONZEPTE UND EFFIZIENTE TECHNOLOGIE FÜR FLÄCHENSCHONENDEN AUSBAU NUTZEN
Für den notwendigen massiven Ausbau der Solarenergie braucht es langfristige Flächennutzungskonzepte. Neue Technologien wie die Agrar-Photovoltaik, bei der landwirtschaftliche Nutzflächen zugleich als Solarstandorte genutzt werden, oder die schwimmende Floating-PV auf Seen gewinnen an Bedeutung. Die Nutzung der effizientesten Technologie ist essenziell, um möglichst viel Energie aus minimaler Fläche zu gewinnen, sowohl für Dachanlagen als auch für Freiflächenanlagen. Um nicht in ähnliche Konflikte wie bei der Windenergie an Land zu geraten, sollte die Politik schon heute steuernd in die Flächennutzung eingreifen.

4.    NATIONALES 10-MILLIONEN-/ EUROPÄISCHES 100-MILLIONEN-DÄCHER-PROGRAMM INITIIEREN
Ein nationales 10-Millionen-Dächer-Programm mit einer «Solarpflicht» für Neubauten in Kombination mit intelligenten Heimspeichern, eine Weiterentwicklung und Vereinfachung der Mieterstrommodelle sowie Sonderausschreibungen für PV-Großanlagen im urbanen Raum wären wirksame Maßnahmen, um die PV-Nachfrage für den Aufbau einer sicheren, kostengünstigen und klimafreundlichen Energieversorgung anzukurbeln. Auf europäischer Ebene könnte mit einem entsprechend höheren Ambitionsniveau ein ähnlich gelagertes 100-Millionen-Dächer-Programm aufgesetzt werden.

Anders als bisher bringen die beiden Unternehmen damit die Erzeugung von Elektrizität mit der Produktion der dafür notwendigen Technologien zusammen. Gunter Erfurt: «Wir haben eine reichhaltige und global führende europäische Forschungs- und Entwicklungslandschaft. Ohne einen strategischen industriepolitischen Ansatz für eine europäische Solarproduktion werden wir zukünftig vollständig auf ausländische Lieferanten angewiesen sein. Wir vergeben damit die Chance auf eine breite europäische Wertschöpfung.»

Whitepaper komplett online und zum Download als pdf: 

https://www.meyerburger.com/de/newsroom/solar-produktion-in-deutschland/

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Mittwoch, 2. Dezember 2020

Solarstrom auch für Mieter*innen möglich

In Solarenergie investieren? Ja, aber was ist, wenn ich ein Mieter bin und kein Dach oder keine Fassaden habe? Obwohl sie weniger bekannt sind, gibt es Lösungen für Mieter, die sich mit Solarenergie beschäftigen möchten. Und dies für Budgets von einigen Zehnern bis zu mehreren Tausend Franken.

Das neue Factsheet "Solarstrom für Mieter", das von EnergieSchweiz in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Sonnenenergie (SSES) erstellt und herausgegeben wird, stellt die Möglichkeiten vor, die sich für Mieter bieten, die Solarstrom kaufen und sogar in dessen Produktion investieren möchten.

Bei so vielen und vielfältigen Angeboten verliert man leicht den Blick für das große Ganze. Deshalb bietet das Merkblatt einen schnellen Test zur Orientierung in Form eines praktischen Entscheidungsbaums. So kann jeder leicht das Modell finden, das seinen Bedürfnissen entspricht und an seine Möglichkeiten angepasst ist. Und auf der Website www.suisseenergie.ch/locataires-solaire können Sie Listen von Anbietern für die verschiedenen angebotenen Modelle einsehen.

Mieterinnen und Mieter haben so die Möglichkeit, ihren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern und durch ihr Engagement für die Solarenergie Einfluss auf den Schweizer Strommix zu nehmen.

Am besten für umfassende Info ist die Website mit weiter führenden Infos auch zu konkreten Angeboten siehe von energieschweiz hier >>>. Das Informationsblatt "Solarstrom für Mieter" ist in Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich. Die gedruckte Version kann auch unter www.bfe.admin.ch/publications (OFCL-Nr.: 805.521) bestellt werden.

Joëlle Fahrni, Sektion Erneuerbare Energien, BFE

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Dienstag, 1. Dezember 2020

Förderung von Energie und Mobilität im Blick

Neu gibt es sämtliche Schweizer Förderprogramme für Energie und Mobilität auf einen Blick. Möglich gemacht wird dies durch die Online-Plattform energiefranken.ch, betrieben durch EKZ. Mit dem Relaunch des seit 2009 bestehenden Förderangebot-Verzeichnisses wird das Thema Mobilität als eigener Bereich integriert. Über die Postleitzahl-Suche sind sämtliche Programme von Bund, Kantonen und Gemeinden in der Datenbank abrufbar. Dazu kommen Kampagnen regionaler Energieversorger und weiterer Anbieter.

Finanzielle Anreize sind in der Schweiz ein wichtiges Instrument zur Förderung der Energieeffizienz und von erneuerbaren Energien. Die öffentliche Hand, aber auch Energieversorger und andere Akteure bieten Förderprogramme in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Elektrogeräte an. Angesichts dieser vielfältigen Förderlandschaft ist es für Privatpersonen und für Mitarbeitende von KMU nicht einfach, das richtige Förderprogramm für ein Vorhaben zu finden. Das Portal energiefranken.ch orientiert über die zahlreichen, lokal zum Teil sehr unterschiedlichen Subventionen. Alle Fördermöglichkeiten sind für jeden Ort der Schweiz aufgelistet. So gelangen Privatpersonen und Unternehmen rasch und einfach an Fördergelder für Gebäude, Elektrogeräte oder umweltschonende Mobilitätslösungen.

Projekt der EKZ-Energieberatung: Mit energiefranken.ch betreibt die EKZ-Energieberatung das Schweizer Online-Förderverzeichnis und bietet so einen wertvollen Überblick in der Schweizer Subventionslandschaft. EnergieSchweiz, das Aktionsprogramm des Bundes zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, unterstützt energiefranken.ch als umfassende zentrale Informationsplattform. Durch eigene Unterstützungsbeiträge und mit Beratungen für Unternehmen und Private hilft EKZ mit, die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen.

Quelle:  EKZ

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Montag, 30. November 2020

Kleinwasserkraft ist ebenso bedeutsam

Die Wasserkraft ist unsere wichtigste einheimische Quelle erneuerbarer Energie. 57 Prozent der Elektrizität produziert die Schweiz aus Wasser. Den Löwenanteil liefern dabei die grossen Anlagen. Auf die Kleinwasserkraftwerke könnte die Schweiz aber nicht verzichten. Welche Rolle sie spielen, das zeigt die neue/überarbeitete «Gesamt-Dokumentation Kleinwasserkraft».

In der Schweiz gibt es über 1‘500 Kleinwasserkraftwerke – im Schnitt pro Gemeinde fast ein Kraftwerk. Diese Anlagen sind oft „fast unsichtbar“, bestehen seit Jahrzehnten oder sind so in bestehende Infrastruktur integriert, dass sie kaum wahrgenommen werden. Anhand von zwölf Beispielen zeigt eine neue Publikation des Bundesamts für Energie die Vielfalt dieser Anlagen auf: Auf Französisch erscheint sie erstmals, die deutsche Ausgabe wurde aktualisiert. Unter anderem aufgeführt sind diese drei Kraftwerke:

Historisches Kraftwerk La Scierie de Moiry (VD): (2kW/3kW)

Die Sägerei in Moiry (VD) wurde im Jahr 1850 am Ufer der Morvaz erbaut. Die Morvaz ist ein Nebenfluss der Venoge (VD), welcher in den Genfersee mündet. Die Sägerei wurde durch ein Wasserrad mit einem Durchmesser von 6 Meter angetrieben, welches im Jahr 1890 in Betrieb genommen wurde und welches noch immer für den Antrieb der Sägerei und zur lokalen Stromversorgung genutzt wird. Im Jahr 2000 wurde ein zweites Wasserrad im Oberlauf gebaut, welches mit Solarpanels ergänzt wurde. Damit kann die Stromautonomie des Gebiets unterstützt werden, da dieses noch immer nicht an das öffentliche Netz angeschlossen ist.

 

La Scierie de Moiry (Bild: Olivier Crisinel)

Das Abwasserkraftwerk Profray in Verbier (VS): (350kW)
Die Quelle des Kleinwasserkraftwerks Profray liegt bei der Skistation Verbier: Dessen Abwasser wird in einem Becken gefasst. Dieses ist mit einem 6 Millimeter breiten Rechen ausgestattet, welcher Materialien, die die Turbine beschädigen könnten, entfernt. Über eine 2,3 Kilometer lange Druckleitung wird das Abwasser der Turbine zugeführt, welche sich im gleichen Gebäude wie die Kläranlage befindet. Anschliessend wird das Abwasser auf gewohnte Weise aufbereitet und bei Dranse de Bagnes in den Fluss geleitet.

 

Zentralengebäude, mit dem alten Turbinenrad Quelle: Mhylab (Qn = 240 l/s). Im Hintergrund Verbier und der Verlauf der Druckleitung. Quelle: Mhylab

Wässerwasser-Kraftwerk Mund (VS): (2800 kW)
Seit Jahrhunderten wird aus dem Mundbach Wasser zur Bewässerung und zur Viehtränke gefasst und über Wasserleiten auf die Äcker und Wiesen geleitet. Hierfür besteht ein System aus insgesamt acht Wasserleiten (Suonen), welche das Wasser mittels einer gemeinsamen Fassung aus dem Mundbach beziehen. Durch den Bau der drei Kraftwerkszentralen kann das ohnehin dem Mundbach entnommene Wasser nun auch zur Gewinnung einheimischer, sauberer Energie genutzt werden. Dies unter Miteinbezug bestehender Infrastruktur. Gleichzeitig bleibt die Zufuhr von Wässerwasser für die Landwirtschaft auf Jahrzehnte hinaus gesichert.

Fassung und Entsander Gredetsch (Bild: Wasserkraftwerk Mund)

Die beschriebenen Beispiele illustrieren den Beitrag der Kleinwasserkraft zur Elektrizitätsversorgung der Schweiz und zeigen, welche wichtige Rolle die Anlagen bei der Entwicklung des ländlichen Raums spielen. Die Beispiele stammen aus allen Landesteilen der Schweiz.

Die Gesamtdokumentation Kleinwasserkraft enthält neben den Fallbeispielen alle möglichen Aspekte zum Thema und kann als Nachschlagewerk dienen. Man findet darin unter anderem einen Überblick über die Geschichte der Kleinwasserkraft, die Akteure, den Stand heute, technische oder wirtschaftliche Aspekte. Ein Modul zeigt die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen zur Nutzung der Wasserkraft auf, in einem weiteren Modul ist die Umwelt ein Thema. Da geht es um Gewässerökologie, Nutzungskonflikte und die Umweltverträglichkeit von Kleinwasserkraftanlagen.

Brigitte Mader, Kommunikation Bundesamt für Energie

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Mittlere Holzheizungen immer wichtiger

Weltweit wird das Jahr 2020 wohl als eines der wärmsten seit Beginn der Messungen in die Geschichte eingehen. Die Schweiz als Alpenland ist davon besonders betroffen und muss deshalb möglichst schnell eine Energieversorgung ohne Öl und Gas anstreben. Im Bereich der Gebäudeheizungen ist dies mit den heute bereits marktfähigen Technologien gut möglich. Dabei spielen mittelgrosse Holzheizungen eine wichtige Rolle.

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Bei Heizungsprojekten im Gebäudebereich prallen oft gegensätzliche Interessen aufeinander. Investoren wollen tiefste Kosten und hohe Margen. Deshalb werden heute noch viel zu viele Ölheizungen einfach wieder durch neue Ölheizungen ersetzt. Auch Erdgas spielt eine wichtige Rolle und wird noch zu oft von öffentlichen Energieversorgern aktiv gefördert. Bauherren wollen für möglichst wenig Geld eine möglichst umweltfreundliche Heizung. Und für viele Architekten spielt die Heizung nur eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig ändern sich die Rahmenbedingungen des Energiesektors gerade in hohem Tempo. Immer mehr Akteure rund um das Bauen wollen zukunftsfähige Lösungen realisieren. Denn eigentlich ist fast allen klar, dass man dem Würgegriff der fossilen Energien entkommen muss, um nicht in der Klimafalle zu enden.

 

Erneuerbare Energien lassen sich nicht aufhalten: Die Technologien zur Nutzung der erneuerbaren Energien sind reif. Sie bewähren sich in Form von Holzheizungen, Sonnenkollektoren und Wärmepumpen hundertausendfach und funktionieren derart zuverlässig und wirtschaftlich, dass es praktisch keinen vernünftigen Grund mehr gibt, in fossile Auslaufmodelle zu investieren. 

 

Am Beispiel mittelgrosser Holzheizungen kann sehr schön gezeigt werden, wie die Energiewende gelingt. Unter mittelgrossen Holzheizungen versteht man Anlagen mit einer Leistung zwischen 50 und 500 Kilowatt (kW). Mit 50 kW lassen sich – je nach Gebäudestandard – 5 bis 10 Wohnungen mit je 100 m2 Wohnfläche beheizen. Mittelgrosse Anlagen beheizen folglich Mehrfamilienhäuser ab ca. 5 Wohnungen bis zu Quartieren mit 100 Wohnungen. Sie kommen aber auch in öffentlichen Gebäuden, Gewerbe-, Büro- und Industriebauten oder gemischten Quartieren zum Einsatz. Mittelgrosse Holzheizungen sind somit in Kombination mit Nahwärmenetzen fast unbegrenzt einsetzbar. 

 

Entsprechend hat sich in den letzten dreissig Jahren ihr Bestand entwickelt. Sie sind das eigentliche Rückgrat der Erfolgsgeschichte der Holzenergie und leisten einen wesentlichen Beitrag an die CO2-Reduktion und damit an die Vermeidung der Klimaerwärmung. Die offizielle Holzenergiestatistik des Bundesamtes für Energie BFE bestätigt die obige Feststellung. Sie unterscheidet die Anlagenkategorien 50 – 300 kW bzw. 300 – 500 kW sowie die Brennstoffe Pellets bzw. Holzschnitzel. Bei letzterem werden zusätzlich die Kategorien innerhalb bzw. ausserhalb holzverarbeitender Betriebe (HvB) unterschieden. Der gesamte Bestand mittelgrosser Holzheizungen hat sich in der Schweiz zwischen 1990 und 2019 von 2'018 Anlagen auf 8'739 Anlagen mehr als vervierfacht! Es ist kein Zufall, dass sich gerade die mittelgrossen Holzheizungen derart positiv entwickelt haben, denn sie sind aus Sicht der Ressourcen- und Energieeffizienz sowie der Wald-, Luftreinhalte- und Klimapolitik besonders vorteilhaft.

 

Ressourcen- und Energieeffizienz: «Aus der Region für die Region» ist ein Grundsatz, der immer wichtiger wird. Denn das Wirtschaften in regionalen und lokalen Kreisläufen verursacht einerseits weniger Transporte sowie weniger Material- und Energieverschwendung (graue Energie). Andererseits schafft es sichere Arbeitsplätze und hohe Wertschöpfung vor Ort. Die Nutzung der Holzenergie in mittelgrossen Anlagen erfüllt die Kriterien einer effizienten regionalen Kreislaufwirtschaft weitgehend. Lokale Unternehmen und Handwerker planen, bauen und betreiben die Anlagen, und das nachhaltig genutzte Energieholz stammt aus den Wäldern der unmittelbaren Umgebung.

 

Lufteinhalte- und Klimapolitik: Mittelgrossen Holzheizungen verursachen kaum schädliche Feinstaubemissionen, denn ihr Betrieb ist automatisiert. Sie sind zudem ab 70 kW Leistung mit Filtern ausgerüstet, die 90 – 99 Prozent des Feinstaubs eliminieren. Periodisch erfolgen Kontrollen durch die Behörden zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Anlagen. Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung der Holzenergie erfolgen – im Vergleich zu den fossilen Energien – risikoarm und umweltfreundlich gemäss den strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz. Ein ganz entscheidender Vorteil der Holzenergie ist ihre CO2-Neutralität. Heizen mit Holz heisst heizen im CO2-Kreislauf der Natur, denn bei der Holzverbrennung gelangt lediglich diejenige Menge CO2 in die Luft, welche die Bäume im Laufe ihres Lebens der Atmosphäre entzogen haben. Eine konsequente Nutzung des gesamten Energieholzpotentials der Schweiz ist deshalb ein Schlüsselfaktor zur Begrenzung der Klimaerwärmung.

 

Waldpolitik: Der Schweizer Wald ist aktuell mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Die Trockenheit und hohe Temperaturen in den letzten Jahren verursachen grosse Mengen an Holz aus Zwangsnutzungen. Der Holzmarkt ist regelrecht überschwemmt und entsprechend tief sind die Holzpreise gesunken. Die Nachfrage nach Holz für die Sägereien und die Holzindustrie stagniert seit Jahren. Einziger Wachstumsmarkt – und damit Hoffnungsträger – ist der Energieholzbereich. Die öffentlichen und privaten Waldbesitzer unterstützen deshalb den Bau mittelgrosser Holzheizungen in ihren Gemeinden und Regionen. So können sie eine kontinuierliche Nachfrage nach Holz aus dem lokalen und regionalen Wald generieren.

Zusammenfassung: Mittelgrosse Holzheizungen sind mit Holzschnitzeln oder Pellets betriebene Anlagen im Leistungsbereich zwischen 50 und 500 Kilowatt (kW). Sie sind das Rückgrat der erfolgreichen Holzenergienutzung in der Schweiz. Für eine zukunftsfähige Klima-, Energie- und Umweltpolitik spielen sie eine wichtige Rolle. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind fast unbegrenzt, vom einzelnen Mehrfamilienhaus bis zum Wärmeverbund mit verschiedenen öffentlichen und privaten Gebäuden. Die Technik ist ausgereift, und die gute Wirtschaftlichkeit überzeugt immer mehr private und öffentliche Investoren. Die Anzahl mittelgrosser Anlagen hat sich deshalb seit 1990 mehr als vervierfacht. Das heute noch ungenutzte Energieholzpotential erlaubt einen weiteren, massiven Ausbau des Anlagenbestands

Quelle:  Holzenergie Schweiz

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