Der alte Leitspruch «Atomkraft - Nein Danke» gilt immer noch. Als einst dieser Solarblog entstand und bald darauf das japanische AKW in Fukushima in die Luft flog, glaubte ich, die Atom-Chose sei endgültig gegessen. Anfangs der 20er Jahre kam die Frage aber doch wieder aufs Tapet - und damit auch eine ausführliche Sammlung von Argumenten, warum die Zukunft keinesfalls atomar sein darf. Hier eine Auswahl von technologie-relevanten Meldungen aus jüngerer Zeit:
Atomenergie: CDU-Führung widerspricht Angela Merkel
Deutschland könne auch ohne Atomenergie
erfolgreich sein und die Energiewende schaffen, sagt Altkanzlerin Angela
Merkel. Die jetzige CDU-Führung sieht das anders
> zeit.de 26.11.24.
Wer die Schweiz schützen will, schaltet die AKW ab
Das Parlament rüstet die Armee auf, weil es
die Sicherheit der Schweiz gefährdet sieht. Hat es dabei nicht etwas
Wichtiges übersehen? Der Krieg in der Ukraine lehrt uns, dass moderne
Kriegsführung zuerst die Lebensader des Landes zerstört – die
Infrastruktur der Energieversorgung. Atomkraftwerke mit grossen Mengen
hochradioaktiven Materials sind dabei ein besonders gefährdetes Ziel -
von Hans-Rudolf Zulliger > tagesanzeiger.ch 12.10.24.
AKW-Pannenserie in Finnland, Großbritannien, Belgien, Schweiz
Die Stromproduktion von Atomkraftwerken
schwankt wie bei anderen konventionellen Kraftwerken auf Grund von
geplanten und ungeplanten Ereignissen. Eine Reihe von europäischen
Atomkraftwerken ist derzeit aus unterschiedlichen Gründen vom Netz oder
produziert nur mit gedrosselter Leistung - so heisst es u.a.: In der
Schweiz fällt der Block 1 des Atomkraftwerks Beznau länger aus als
erwartet. Geplant war die Inbetriebnahme nach einer Reparatur am
29.09.2024. Zwar konnten Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden, dennoch
kann das Kernkraftwerk nicht wieder in Betrieb gehen. Grund sind
Untersuchungsergebnisse von Stahlproben an Speisewasserbehältern. Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass beim Anfahren der Anlage der "Stahl
spröder ist als erwartet" > iwr.de 6.10.24.
- Kerntechnologie schützt mitnichten die Natur, Umwelt, Land(wirt)schaft, ist also auch in dieser Hinsicht mitnichten grün
- Sie ist unterdessen bei weitem zu teuer im Vergleich zu anderen Arten der Energieerzeugung
- Sie kommt für aktuelle Probleme stets zu spät (Realisierungshorizont von mind. 20-30 Jahren)
- Sie ist immer noch ein gesellschaftspolitischer Spaltpilz, denn in kaum einer Frage wird die Opposition wieder so gross sein
- Gefahren aller Art sind mitnichten beseitigt - sowohl bezüglich Unfällen in AKW selbst inkl. GAU, Terrorismus, kriegerische Auseinandersetzungen (also Unbeherrschbarkeit ganz generell und v.a. der Unfall-Situationen).
- Mit anderen Worten rsp. zusammengefasst - die Atomtechnologie ist eine Hochrisikotechnologie. Dazu gesellt sich seit dem Ukraine-Krieg die Erkenntnis, dass sie bei kriegerischen Ereignissen quasi zur Atombombe im eigenen Land wird. M.a.W. wenn wir wie aktuell hochrüsten wie irre, geschieht das mit der Begründung einer grossen Gefahr - aber dann sind auch die AKW im eigenen Land in grosser Gefahr - siehe https://www.zdf.de/nachrichten/politik/akw-saporischschja-kotin-interview-ukraine-krieg-russland-100.html
- Und das Atommüll-/Abfallproblem ist keineswegs gelöst
Eine ausführliche Zusammenstellung hat Mojib Latif erarbeitet mit deren sieben Argumenten (in Countdown ab S.154). Abweichend / neu ist dort ausgehend von Frage, ob Atom eine Brückentechnologie sein kann: EE sind überall auf der Erde verfügbar, also braucht es kein Atom! Und die Atomtechnologie hat ja gar kein Potential, einen wesentlichen Beitrag zu leisten bei Stromanteil von zehn und Gesamtenergieanteil von zwei Prozent. Ein Festhalten an dieser Technologie blockiert die Fortschritte bei andren, sowohl finanziell wie technologisch. Fazit von Latif: «Atomkraft und Umweltschutz schliessen einander aus».
Dazu gibt es natürlich Vieles ausführlich zu besprechen und beschreiben. Zuerst aber die Sammlung aller Argumente, die gegen eine Renaissance sprechen:
Im Folgenden einzelne Meldungen und Meinungen über die Zeit hinweg, die die Unmöglichkeit von Atom belegen!
- In der Debatte über #Atomkraft wird die militärische Komponente gerne ausgeblendet. Aber Atomwaffen & Atomkraftwerke sind siamesische Zwillinge. Ob Uranabbau, Urananreicherung, Fachpersonal, Forschung oder Entsorgung - eine große nukleare Familie… siehe https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sipri-atomwaffen-jahresbericht-101.html
- Natur- und Landschaftsschutz dank <grüner> #Atomkraft? Solches propagieren in #Weltwoche 9.Juni der oberste Gewerbler (#Bigler) und oberster Naturschützer (#Flury). Sie haben noch nie von desaströsen Folgen des #Uran-Abbaus gehört! Alte schwerhörige Männer! #Klima #es2050 #Solar
- Frankreichs Atomstrom-Pläne in Gefahr: Frankreich ist weniger vom russischem Gas abhängig als Deutschland - dank der 56 Atomreaktoren. Weil aber mehr als die Hälfte davon still steht und Russland als Kunde wegbricht, steht Frankreichs Atomindustrie unter Druck > tagesschau.de 28.5.22.
- Wieder Atomkraft-Ärger für die EDF, nun in Großbritannien: Neue "schwarze Woche" für den französischen Stromversorger: Explodierende Kosten und weitere Verzögerungen beim EPR-Neubau im britischen Hinkley Point > heise.de 28.5.22.
- Feusi und Somm bemühen sich am 24.5.22 um AKW, u.a. hier: https://www.nebelspalter.ch/christoph-maeder-und-juerg-grossen-zur-stromversorgung,-daniel-kuebler,-elon-musk
- Diskussion Nuklearforum Frühjahr 22
https://www.youtube.com/watch?v=XRbUax0r8qU
Bigler
- Kernenergie ist zurück in öff. Energiediskussion
- Strommangellage ist Ausgangspunkt, Klimawissenschafter weisen auf nötige Neubewertung der Kernenergie
- Meinung der Bevölkerung Unterstützung mind. zur Hälfte
- wir brauchen mehr Strom (NZZ 70% o 50 TWh), auf jeden Fall alle wollen mehr, Ukraine stellt jetzt alles auf den Kopf
- in dieser Situation nicht zielgerecht in Gas einzusteigen
- auch einige Länder setzen auf AKW, GB 8, F Offensive 6-14, Polen immer konkreter, NL 2 AKW neu, Belgien schiebt Ausstieg auf
- Haben all diese Länder keine Ahnung oder sind wir und D die Geisterfahrer der sicheren Stromversorgung
- Herausforderung auf jeden Fall gegeben - können wir uns leisten, auf Kernenergie zu verzichten, v.a. im Winter Atom > 53% - Weichen sind damit klar gestellt. Auf jeden Fall möglichst lange am Netz der Bestehenden
- Wir sprechen über lange Fristen, das ist klar, das macht Diskussion naturgegeben schwierig, sicher keine T-Verbote, Innovationspotential erkennen, mit PSI haben wir ja renomierte Forschung im eig. Land
- Neubau differenziert zu betrachten, viele ideologische Aussagen - gebräuchlich etwa zu teuer, zu lange, Russland, zu viel Abfall
- aber das alles ist zu widerlegen
- kein Ausspielen der T - PV wird Beitrag leisten wie auch Wind, Wallis soll 2TW bringen, diese T ist sinnvoll, ersetzen Kerntech aber nicht - Zusammenspiel des Technologie-Mixes
- Leben geht auch nach 2050 weiter! ES zu überdenken, T-offen ohne Denkverbote, Versorgungssicherheit und Klimaschutz als Guideline
Rudolf Minsch
- Schon vor 10 Jahren Stromlücke bei economiesuisse angedacht
- ist ein Thema in diesem Strommarkt - nun weniger Produktion und ein Winterproblem, wie in ganz Europa mehr Strom gewollt
- nun sind wir vom europ. Markt ausgeschlossen, Sicherheit nicht mehr gegeben - daraus wirt. Risiken einer Strommangellage - grosse Kosten v.a. bei langer Strommangellage. Verfassung hat klares Ziel der Versorgung, nicht mehr der Fall. Siehe auch Strompreise - hoch für Schweiz für Unternehmen, von wirt. Versorgung kann nur eingeschränkt die Rede sein
Hettich
- Alles schon gesagt - eine Vielzahl von Akteuren
- Energiewirtschaft ist eine staatlich betriebene
- es ist Strom- und Importstrategie - und wer ist nun zuständig für Versorgungssicherheit - Sommaruga: Energiewirtschaft ganz kurz - aber Elcom-Präsi sagt es lang
- es geht um gute Rahmenbedingungen, etwa im Stromversorgungsgesetz
- Hoffnungen in Markt, aber staatlich organisiert, nicht ein Markt wie sonst
- ich zweifle, dass dieser Markt genügend Investitionsanreize setzt
- Climate and ecological breakdown again and again als Zielvorgabe, auch von Thunberg - s.a. Art 89 BV: breitgefächert, Trilemma: wirt. ecologisch, versorgungssicher
- Vorlagen sind am Abstürzen, Vielen ist Landschaftsschutz wichtig
- Gaskraftwerke als Bankrott-Erklärung, dann Ukraine....
- Skepsis gegenüber allen Vorschlägen
- Stillegung AKW nach 50 J. kein Thema mehr
- Impuls für neue AKW müsste aus Regierung kommen
- H2 wird erst spät kommen
Nordmann
- Wie lösen Sie das Winterproblem
- Uns verbindet Leidenschaft zum Strom!
- Mein Ziel ist, was im Solarplan steht zu erläutern, siehe Buch
- Stromzuwachs wird flacher seit 2008
- 20 / 17 / 6 TWh für AKW-Ersatz, Verkehr, Wärmepumpen - 40-45 neu nötig - also sicher grosse I nötig
- mtl. Verteilung kommt dazu (Laufkraft im Winter schwach)
- im Winter also mit AKW-Ende, Verkehr und Wärmepumpe substantielles Manko
- Solar scheint wahnsinnig
- PV ist trotzdem realistischer, Abfall, ARA, Biogas, Holz, Geo, Wind - nur PV beschleunigt sich, zudem immer billiger - brauche das 17fache von 2020
- Potentiale total 117.9 auf 250km2
- Saisonalität entscheidet - zu viel oder zu wenig Strom, im Sommer Peak Shaving, 3,5 Mte. sind knapp für Strommenge
- dank Peak Shaving weniger Strom im Sommer, mehr im Winter dank mehr Anlagen
- 7 Mt. jährlich über dem neuen Verbrauch,
- wenig Power to Gas vor 4 Jahren gerechnet, heute mehr
- im Winter ein Defizit Import wie heute graue Menge zusätzlich zu produzieren, also mit Gas.... mit 50 GWp solar 49 TWH produziert, 9 TWh Fossil nötig, aber ohne sonstigen Zubau
- ist kein Wahnsinn und trotzdem Dekarbonisierung - CO2-Bilanz - -86%
Grossen
- Röstis Kritik stimmt, aber auch anderes ist anders, va mit PV und PowertoGas - also einiges weniger, aber auch einiges mehr.
- zb Stromverbrauch, Stromeffizienz lässt sich machen und sich ändern - also ist es 2050 nicht gescheitert
- Zwischenziele sind ja erreicht, aber Hürden kommen
Bigler
- damit einverstanden, dass Neues kommt, Frage nur wann und in welcher Menge
- Ausstiegspfad aus Subventionen funktioniert nicht
- bei Kernkraft rechnet man genau, bei anderer T- 1000e Jahre Atommüll werden als bewältigbar angeschaut - aber Stromspeichern Sommer/Winter wird als Unmöglichkeit angegeben von den Solar-Skeptikern, das ist ein absoluter Witz. Solartechnologie wird ihre technischen Probleme schneller lösen - resp. die Lösungen sind ja vielfach sogar schon da!
Wenn Krieg wieder wahrscheinlich und viel Geld in die Aufrüstung fliesst, muss auch das Argument der Bedrohung durch eigene AKW ernster genommen werden. Also bei hohen Ausgaben für neue Kampfflugzeuge sicher keine Ausgaben mehr für neue AKW, denn mit ihnen installieren wir Atombomben im eigenen Land!
Sorge vor Winter-Blackout in Frankreich In Frankreich blickt der französische Netzbetreiber RTE (Réseau de Transport d’Electricité) mit großer Sorge auf die Sicherheit der Stromversorgung im Land. Grund ist die zeitgleiche Nichtverfügbarkeit von vielen Atomkraftwerken wegen Wartungen und den unvorhergesehenen, schnellen AKW-Abschaltungen auf Grund von Störungen. Entscheidend für die französische Stromversorgung wird in den kommenden Monaten das Wetter sein > iwr.de 9.1.22.
Um frz. Atompark steht es noch viel schlimmer als bekannt
Eigentlich stehen für die Stromversorgung in Frankreich insgesamt noch 56 Atomreaktoren zur Verfügung. Doch derzeit sind 15 Atomkraftwerke wegen Störungen oder Wartungen abgeschaltet und produzieren keinen Strom. Auch bei dem derzeit einzigen AKW-Neubau im französischen Flamanville eröffnen sich stetig neue Probleme > iwr.de 1.1.22.Auch Belgien steigt bis 2025 definitiv aus der Atomenergie aus
Belgien schaltet seine beiden Atomkraftwerke bis im Jahr 2025 ab. Darauf hat sich laut Medienberichten die Mehrparteien-Koalition geeinigt. Der schrittweise Atomausstieg steht in Belgien eigentlich bereits seit 2003 im Gesetz. > srf.ch 24.12.21.EDF steht unter Druck
Der französische Energiekonzern nimmt aufgrund von Mängeln nun ein weiteres Atomkraftwerk außer Betrieb. Das schlägt bei den Aktien in einen Wertverlust um 12 Prozent um, siehe https://www.t-online.de/finanzen/news/unternehmen-verbraucher/id_91333140/aktien-energiekonzern-edf-rauscht-ab-nach-maengeln-an-atomkraftwerken.htmlSchnelle Brüter sollen in Russland die Atomkraft in die Zukunft retten: Nachdem ein erster Prototyp 2020 im Hafen Pewek auf Tschukotka in Betrieb ging, sollen vier weitere schwimmende Meiler ab 2028 die Energieversorgung des Erzanreicherungswerks Baimski GOK auf Tschukotka sicherstellen. Kleinere Reaktortypen sind auch bei einer Goldlagerstätte in Jakutien geplant sowie in entfernten Regionen ohne Anschluss an zentrale Versorgungsleitungen. Ein weiterer Schwerpunkt der Atomkraftentwicklung liegt auf Brutreaktoren > gtai.de 27.11.21.
- Fließbandproduktion - Rolls-Royce plc will in Großbritannien 15 Mini-Kernkraftwerke bauen: Durch Massenproduktion soll der Preis sinken, die Teile des Kraftwerks können in normalen Lkws transportiert werden > Standard 27.11.21.
- Bill Gates will mit einem natriumgekühlten Reaktor Atomabfälle rezyklieren
- Mini-AKWs? "Keiner weiß, ob es funktioniert" Jetzt wird klar, dass des Geflunkere mit so genannten Mini-AKW ein reines Märchen ist: Christoph Pistner, Mitglied der deutschen Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) hat die neue Technologie für das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) untersucht und keine überzeugenden Argumente entdeckt, im Gegenteil: Die bisherigen SMR-Ideen sind ihm zufolge genauso schmutzig wie konventionelle Atomkraftwerke, teurer sogar als erneuerbare Energien und vor allem sind sie vermutlich erst dann einsatzbereit, wenn es schon zu spät > n-tv.de 27.11.21.
- Forderungen des Bundes an das AKW Beznau: Die Automaufsicht Ensi macht bei der Anlage im Kanton Aargau punkto Langzeitbetrieb «Verbesserungspotenzial» aus. Und sie stellt zwei Forderungen > tagesanzeiger.ch 16.11.21.
- Tweet von Peter Hettich HSG 16.11.21: (Bis es das nächste Mal kracht): Die Spatzen pfeifen es mittlerweile von den Dächern, doch haben die Ideologen weiterhin das Ohr der Departementsvorsteherin… The discreet charm of nuclear power economist.com/leaders/2021/1 from
- Unterdessen sind es keinesfalls nur die rund 160 Staaten, die eh nie als Atomnationen gelten konnten oder wollten, die weiterhin der Atomenergie abschwören. Neben Deutschland und der Schweiz haben sich in Europa auch Spanien, Belgien, Italien (schon viel früher) und Dänemark für den Ausstieg entschieden (brand eins 11/2021 S. 93).
- Harald Lesch argumentierte bei Lanz am 4.11.21 und entgegen dem Investor Frank Thelen, dass die Atomtechnologie eben aus physikalischen Gründen niemals zur hilfreichen Energiequelle werden kann. Ist allerdings schwierig nach zu zeichnende Argumentationskette. Die nicht beherrschbaren Gefahren stehen bei Lesch weiterhin ganz oben auf seiner Anti-Liste.
- Auch für Atomkraft gilt: Wenig mit grossem Wachstum oder Verdoppelung gibt immer noch wenig - Atomstromanteil an weltweiter Energieproduktion beträgt 2%. Also werden selbst viele AKW das weltweite Energieproblem nicht lösen (Anteil bei Strom allein ist auch von früher 17 auf heute 10% gesunken.
- #Atomenergie ist keine Lösung für #Klimakrise: Zur Lösung dieser kann die sie nicht beitragen, da sie zu langsam ausbaufähig, zu teuer und zu risikoreich ist. Zudem behindert sie strukturell den Ausbau der #Erneuerbare'n Energien #Energiewende #es2050 zenodo.org/record/5573719
Noch ein paar Gedanken zu Speichern
- Strombank-Projekt mit lokalem Speicher: Die MVV
Energie AG hat gestern im Süden Mannheims eine »Strombank« in Betrieb
genommen: ein Speichersystem mit einer Kapazität von 100
Kilowattstunden, in das 14 Haushalte sowie vier Gewerbebetriebe aus der
unmittelbaren Nachbarschaft Strom aus ihren jeweiligen
Erneuerbare-Energien-Anlagen einspeisen und bei Bedarf wieder entnehmen
können. Wie bei einem Bankkonto – daher der Name des Projekts – wird für
jeden Teilnehmer sein »Guthaben« an Kilowattstunden erfasst und mit den
»Abhebungen« verrechnet. Das vom Land Baden-Württemberg geförderte
Projekt wird von der MVV seit 2013 als Konsortialführer gemeinsam mit
dem Nürtinger Batteriehersteller ADS-Tec, dem Mannheimer Netzbetreiber
Netrion sowie dem Institut für Photovoltaik der Universität Stuttgart
betrieben. Quelle PHOTON 16.12.14http://www.mvv.de
https://www.mvv-energie.de/de/journalisten/presseportal_detailseite.js
p?pid=46829 - Batteriespeicher in Großbritannien geht in Betrieb 16.12.2014:
Im britischen Leighton Buzzard (Bedfordshire) wurde ein
vollautomatisiertes Speichersystem mit einer Leistung von sechs Megawatt
sowie zehn Megawattstunden Kapazität an einem Umspannwerk des
Versorgers UK Power Networks in Betrieb genommen. Über das Verschieben
von Lastspitzen hinaus stabilisiere der Batteriepark insbesondere durch
die Bereitstellung von Regelleistung das Netz effizienter als
konventionelle thermische Kraftwerke. Dadurch hätten saubere, aber
fluktuierende erneuerbare Energien mehr Platz im Netz. Das »Smarter
Network Storage« (SNS) genannte Projekt solle untersuchen, inwieweit
Batterien zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen im Rahmen des »UK
Carbon Plan« der britischen Regierung beitragen könnten. Das Projekt
spare zudem mehr als sechs Millionen Pfund (7,5 Millionen Euro) an sonst
notwendigen konventionellen Netzverstärkungsmaßnahmen. Das
Investitionsvolumen betrug 18,7 Millionen Pfund (23,5 Millionen Euro),
der britische Regulierer Ofgem gab einen Zuschuss in Höhe von 13,2
Millionen Pfund (16,6 Millionen Euro). Hauptlieferant des Projekts sei
das Unternehmen S&C Electric Europe, das auf Erfahrungen beim Bau
zahlreicher Energiespeicherprojekte in Großbritannien und weltweit habe
zurückgreifen können. Die Berliner Younicos AG sorgte für die
Integration aller Komponenten in das System und ins britische Stromnetz. Quelle PHOTON 16.12.14 http://www.younicos.com
http://www.younicos.com/de/mediathek/news/027_2014_12_15_Eroeffnung_Ba
tteriepark_LeightonBuzzard.html
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