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Bild: Guntram Rehsche
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Die
Axpo hat am Donnerstag bekanntgegeben, das AKW Beznau 1 im Jahr 2033 und das
AKW Beznau 2 im Jahr 2032 zu schliessen. Die Schweizerische
Energie-Stiftung SES begrüsst in einer Medienmitteilung diesen Entscheid: Das AKW Beznau ist das
älteste noch betriebene AKW der Welt und entspricht in zahlreichen
Aspekten nicht mehr zeitgemässen Sicherheitsstandards. Die
Stromproduktion von Beznau ist für die Schweiz nicht mehr nötig. Dank
der Energiestrategie 2050 und dem Stromgesetz wird sogar die
Winterstromproduktion von Beznau bereits vor der Stilllegung vollständig
durch den Zubau von Solaranlagen auf Infrastrukturen im Inland
wettgemacht sein. Der Entscheid der Axpo ist gemäss SES deshalb ein guter
Entscheid für die Schweiz.
Wie die Axpo
kommuniziert, beendet sie die Stromproduktion in Beznau aus
wirtschaftlichen Gründen. Angesichts der nötigen Nachrüstungen rechnet
sich der Weiterbetrieb für die Axpo nicht mehr.
Die Mängelliste der
beiden AKW in Beznau ist lange. Sie reicht von Herstellungsmängel mit
umstrittenen Sicherheitsauswirkungen beim Reaktordruckbehälter von
Beznau I über unzureichend gesicherte Brennelementabklingbecken bis hin
zu einem Containment, das heutigen schweren Flugzeugen nicht mehr
standhält. Die Schweiz hat sich seit dem Bau von Beznau in den 1960er
Jahren entscheidend verändert und mit nur 30km Entfernung liegt der
stark gewachsene Schweizer Wirtschaftsmotor Zürich in der direkten
Gefahrenzone. Das AKW Beznau widerspricht damit längst zeitgemässen
Sicherheitsanforderungen.
Kein Strommangel mehr
Der
Entscheid der Axpo zeigt, dass sich die Stromversorgungslage seit dem
Kriegsbeginn in der Ukraine wieder entscheidend entspannt hat. Der
Ausbau der Erneuerbaren geht nicht nur in der Schweiz sondern in ganz Europa in Rekordtempo voran.
Auch in der Schweiz wird alleine der Ausbau der Solarenergie schon vor
2030 die Stromproduktion des bereits stillgelegten AKW Mühleberg sowie
der beiden AKW in Beznau ersetzt haben – sogar was den Winteranteil
betrifft. Verschiedene Studien zeigen
auf, dass die Schweiz mit dem Ausbau der Erneuerbaren gemäss
Stromgesetz problemlos ohne Atomstrom auskommen kann. Und auch die
Börsenstrompreise sind in den letzten Monaten stark gesunken und zeigen
eine mehr als ausreichende Versorgungslage auf die nächsten Jahre hinaus
an.
Atomausstieg fortsetzen
Geschäftsleiter
Nils Epprecht ordnet ein: «Der Entscheid, Beznau stillzulegen ist nach
der deutlichen Annahme des Stromgesetzes folgerichtig. Der beschleunigte
Ausbau der Erneuerbaren ermöglicht es, den Atomausstieg fortzusetzen.
Angesichts der Risiken, die von Atomkraftwerken ausgehen, ist dies
ein guter Entscheid für die Schweiz.»
| Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung (SES) |
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