Donnerstag, 5. Dezember 2024

Das war's dann für Beznau I& II

Bild: Guntram Rehsche

Die Axpo hat am Donnerstag bekanntgegeben, das AKW Beznau 1 im Jahr 2033 und das AKW Beznau 2 im Jahr 2032 zu schliessen. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES begrüsst in einer Medienmitteilung diesen Entscheid: Das AKW Beznau ist das älteste noch betriebene AKW der Welt und entspricht in zahlreichen Aspekten nicht mehr zeitgemässen Sicherheitsstandards. Die Stromproduktion von Beznau ist für die Schweiz nicht mehr nötig. Dank der Energiestrategie 2050 und dem Stromgesetz wird sogar die Winterstromproduktion von Beznau bereits vor der Stilllegung vollständig durch den Zubau von Solaranlagen auf Infrastrukturen im Inland wettgemacht sein. Der Entscheid der Axpo ist gemäss SES deshalb ein guter Entscheid für die Schweiz.

Wie die Axpo kommuniziert, beendet sie die Stromproduktion in Beznau aus wirtschaftlichen Gründen. Angesichts der nötigen Nachrüstungen rechnet sich der Weiterbetrieb für die Axpo nicht mehr.

Die Mängelliste der beiden AKW in Beznau ist lange. Sie reicht von Herstellungsmängel mit umstrittenen Sicherheitsauswirkungen beim Reaktordruckbehälter von Beznau I über unzureichend gesicherte Brennelementabklingbecken bis hin zu einem Containment, das heutigen schweren Flugzeugen nicht mehr standhält. Die Schweiz hat sich seit dem Bau von Beznau in den 1960er Jahren entscheidend verändert und mit nur 30km Entfernung liegt der stark gewachsene Schweizer Wirtschaftsmotor Zürich in der direkten Gefahrenzone. Das AKW Beznau widerspricht damit längst zeitgemässen Sicherheitsanforderungen.

 

Kein Strommangel mehr

Der Entscheid der Axpo zeigt, dass sich die Stromversorgungslage seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine wieder entscheidend entspannt hat. Der Ausbau der Erneuerbaren geht nicht nur in der Schweiz sondern in ganz Europa in Rekordtempo voran. Auch in der Schweiz wird alleine der Ausbau der Solarenergie schon vor 2030 die Stromproduktion des bereits stillgelegten AKW Mühleberg sowie der beiden AKW in Beznau ersetzt haben – sogar was den Winteranteil betrifft. Verschiedene Studien zeigen auf, dass die Schweiz mit dem Ausbau der Erneuerbaren gemäss Stromgesetz problemlos ohne Atomstrom auskommen kann. Und auch die Börsenstrompreise sind in den letzten Monaten stark gesunken und zeigen eine mehr als ausreichende Versorgungslage auf die nächsten Jahre hinaus an.
 

Atomausstieg fortsetzen

Geschäftsleiter Nils Epprecht ordnet ein: «Der Entscheid, Beznau stillzulegen ist nach der deutlichen Annahme des Stromgesetzes folgerichtig. Der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren ermöglicht es, den Atomausstieg fortzusetzen. Angesichts der Risiken, die von Atomkraftwerken ausgehen, ist dies ein guter Entscheid für die Schweiz.»
 

Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung (SES)


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