Die 31 Organisationen der Allianz Atomausstieg
lehnen den Gegenvorschlag ab, den der Bundesrat am Freitag zur
Atom-Initiative «Blackout Stoppen» in die Vernehmlassung geschickt hat. Denn: Dank den erneuerbaren Energien wird die Schweiz ihren Energiebedarf
zu 100% mit einheimischer und sauberer Energie decken können. Erst im
Juni hat das Schweizer Stimmvolk mit der Annahme des Stromgesetzes genau
diesen Weg eingeschlagen. Mit der Forderung nach neuen Atomkraftwerken
macht der Bundesrat genau diesen Weg zunichte. Im Folgenden eine erste Stellungnahme, der sich Solarmedia anschliesst.
Risiken nach wie vor riesig: Zu gefährlich, zu spät, zu teuer; Das sind die Hauptgründe, die gegen neue AKW in der Schweiz sprechen. Ob in Finnland, Frankreich oder England: Der Bau neuer AKW verschlingt Milliarden und dauert viel länger als geplant. In der Schweiz würde ein neuer Reaktor erst in 30 Jahren ans Netz gehen können. Ein Beitrag neuer AKW zum Netto-Null-Ziel der Schweiz ist daher absolut unrealistisch. Denn dieses will die Schweiz bis zum Jahr 2050 erreichen. Eine Investition in den Ausbau der erneuerbaren Energien dagegen, würde für einen viel schnelleren, sauberen und zuverlässigen Ausbau der Stromproduktion sorgen. Darüber hinaus umfasst ein AKW sehr viel höhere Risiken als eine Photovoltaikanlage oder ein Windrad. Florian Kasser, Präsident der Allianz Atomausstieg, erinnert: «Bei den Reaktoren, die jetzt auf dem Markt angeboten werden, sind eine Kernschmelze und eine grossflächige radioaktive Verseuchung nach wie vor möglich».
Der
Gegenvorschlag des Bundesrats kommt nur sieben Jahre nachdem die
Schweizer Stimmbevölkerung den Atomausstieg beschlossen hat. Sie hat
sich seither immer wieder zum schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien
bekannt. Nicht nur ignoriert Bundesrat Rösti die Schweizer
Volksentscheide, er sorgt auch für Unsicherheit in der Energiebranche in
dem er Zweifel an der Verlässlichkeit der Energiepolitik aufwirft. Die
Allianz Atomausstieg ruft deswegen Verbände und Parteien dazu auf, an
der Vernehmlassung teilzunehmen und auf eine Ablehnung von neuen
Atomkraftwerken zugunsten des weiteren Ausbaus der Erneuerbaren Energien
zu bestehen.
Quelle: Allianz Atomausstieg
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