Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
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Freitag, 30. Dezember 2011
Zehn Jahre Ölpreis
Der Blick auf kurzfristige Preisausschläge verstellt mitunter die Sicht fürs Ganze. Und damit im Falle des Energiemarkts auf die Einsicht, dass sich im vergangenen Jahrzehnt geradezu Revolutionäres ereignet hat. Der Erdölpreis – in der Grafik dargestellt anhand des Preises in US-$ für die in Europa meist gehandelte Sorte Brent - hat sich mehr als verfünffacht. Entsprechend hat das schwarze Gold an Konkurrenzfähigkeit eingebüsst, wenn auch während vielen Jahren der Erdgaspreis die Entwicklung der Ölnotierung nachvollzog. Doch das dürfte ein Ende nehmen mit einem weiterhin steigenden Ölpreis, derweil ja vor allem neue Gasvorkommen erschlossen werden. Dies allerdings ebenfalls in erster Linie zu steigenden Preisen, weil insbesondere die Gewinnung von Schiefergas schwierig ist – und mit hohen Umweltkosten erkauft wird.
Während also die fossile – und wohlgemerkt auch die atomare – Energiegewinnung immer teurer wird, haben derweil im vergangenen Jahrzehnt die Gestehungskosten für Erneuerbare Energien stetig abgenommen. Das gilt sowohl für Windstrom wie vor allem für Sonnenenergie. Erstere hat ihre extreme Boomphase mit hohen zweistelligen Wachstumsraten schon einige Zeit hinter sich hat. Nun steckt die Solarenergie just in einer solch geradezu atemberaubenden Expansionsphase, die extrem gesunkene Preise für Solarstrom ergeben hat. Erinnert sei an jene der Züricher Solarstrombörse, die vor rund zwölf Jahren noch Photovoltaik-(PV)-Strom von Produzentenanlagen zu 1.20 CHF bezog. Unterdessen liegt dieser Preis bei unter 40 Rappen pro Kilowattstunde.
Fazit: Der Ölpreis ist auf das Fünffache gestiegen, jener für Solarstrom hat sich gedrittelt – im nächsten Jahrzehnt muss sich die Erdölbranche warm anziehen, denn ihr Zeitalter geht zu Ende. Jenes der Solarbranche hingegen hat gerade begonnen.
D: So viel Solarenergie wie nie
„Solarenergie ist zum unentbehrlichen Bestandteil für eine erfolgreiche Energiewende geworden“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Ein wesentlicher Grund für die hohe Nachfrage sind die deutlich gestiegenen Preise für Öl und Gas sowie stark sinkende Kosten für Solartechnik. Allein seit 2007 haben sich die Preise für schlüsselfertige Solarstrom-Anlagen mehr als halbiert. Die Zuschüsse für Solarstrom-Anlagen konnten in gleicher Größenordnung verringert werden. Nach einer nochmaligen Reduzierung der Solarstromvergütung zum Jahreswechsel erreicht die Förderung 2012 bereits das Preisniveau von Verbraucher-Stromtarifen.
Die Fortschritte der vergangenen Jahre bei der Kostensenkung führen auch dazu, dass der weitere Ausbau der Solarenergie in Deutschland kostenseitig kaum mehr ins Gewicht fällt. Anfang 2011 konnte die Solarstromförderung um 13 Prozent reduziert werden. Zum 1. Januar 2012 sinkt sie für Neuanlagen erneut um 15 Prozent, zur Jahresmitte um weitere bis zu neun Prozent, wie die erst im Sommer 2011 beschlossene Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) festlegt.
Der BSW-Solar appelliert an die Bundesregierung, nach einer Zeit vieler Unwägbarkeiten diese erst im Sommer 2011 beschlossene Gesetzesverschärfung 2012 wirken zu lassen. Körnig: „Die Solarbranche braucht jetzt politische Verlässlichkeit. Diese ist unverzichtbar für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien und ein attraktives Investitionsklima am Standort Deutschland. Nur so kann der Generationenvertrag zum Umbau der Energieversorgung funktionieren. Nur so kann Deutschland in einem inzwischen hart umkämpften Wachstumsmarkt weiter erfolgreich agieren.“
Derzeit trägt Solarenergie zu rund drei Prozent zum deutschen Stromverbrauch bei. Bis 2020 soll dieser Anteil auf rund zehn Prozent ausgebaut werde. Aber nicht nur die Solarstromproduktion, auch die Nutzung von Solarwärme legte nach einem schwachen Jahr 2010 in 2011 wieder zu. Um weitere Details zur Solarwärme-Nutzung zu erfahren, führte das Beratungsportal CO2-Online im Auftrag des BSW-Solar eine Umfrage unter 1500 Solarthermie-Anwendern durch. Demnach entscheiden sich vor allem „Mid Ager“ für eine Investition in Solarwärme, der Altersdurchschnitt der Solarinstallierer liegt laut Umfrage bei 47 Jahren. Hier spielt der Gedanke, langfristig Energiekosten einzusparen, eine wichtige Rolle. Für 64 Prozent der Befragten sind Kosteneinsparungen ein wichtiger Grund, in Solarthermie zu investieren. Die Sorge vor Preissteigerungen fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas nannten 46 Prozent als Grund. „Nur das Motiv, die Umwelt mit der Sonnentechnologie zu schützen, rangiert mit 81 Prozent noch höher“, betonte Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Offenbar wird das Argument, im Alter auf der Ausgabenseite Kosten einzusparen, immer wichtiger.“
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft
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Donnerstag, 29. Dezember 2011
Das war 2011 solar
Das Solarjahr endet mit einem Pauckenschlag: Erstmals sind 100 Megawatt Leistung in einem einzigen Photovoltaik-(PV)-Werk erreicht. Von der Fachpresse offenbar noch kaum bemerkt und kommentiert, da direkt an Weihnachten vollendet, erreicht das von Activ Solar fertig gestellte Werk in Perovo (Krim, Ukraine – siehe Bild) eine Leistung von 100 Megawatt – die weltweit erste Anlage, die diese Hürde überspringt. Und das in einem Land, das bislang von wegen Erneuerbaren Energien überhaupt nicht für Schlagzeilen gesorgt hatte. Was wiederum das Potential zeigt, welches die Erneuerbaren auch in neuen Märkten haben – und wie schnell sich dieses entfalten kann.
Ja, die neuen Märkte haben es wahrlich in sich. Gemeint sind dabei zuerst einmal jene in Italien und den USA – ersteres hat Deutschland 2011 von den ersten Rang abgelaufen, was den Zubau an neuen Photovoltaik-Anlagen betrifft (siehe Solarmedia vom 15. Dezember 2011). Noch sind die Zahlen fürs abgelaufene Jahr nicht bekannt – doch gemäss den Schätzungen Italien dürfte mit annähernd sieben Gigawatt Zubau erstens quasi ein AKW errichtet haben (so viel solare Leistung bracht es ungefähr, um gleich viel Strom zu erzeugen wie ein grosses Atomkraftwerk). Zweitens dürfte damit einer der europäischen Sonnenstaaten das so viel nördlicher gelegene Deutschland überholen (rund fünf Gigawatt Zubau) – was angesichts der Einstrahlungsvoraussetzungen nichts weiter als rechtens erscheint. Da wartet man darauf (leider wohl noch lange), bis das einstig führende Spanien oder etwa auch Griechenland als grosse Solarmärkte nachziehen.
Es sind dafür China und Indien, die sich anschicken vorauszueilen. Das Reich der Mitte schaffte 2011 den Sprung in die Gruppe der Gigawatt-Zubauer – zu der neu auch die USA und Japan gehören. Unterdessen stammen je nach Statistik sechs bis acht der grössten Modulproduzenten weltweit aus China – und weil so viele etablierte Märkte angesichts der Finanzkrise die Solarförderung zurückfahren (besonders deutlich in Frankreich, Deutschland und Grossbritannien – zuvor schon in Spanien), hat sich China auf die Förderung des Binnenmarkts verlegt, um den eigenen Produzenten auch genügend Absatzpotential für die gewaltig gewachsenen Produktionskapazitäten zu eröffnen. PV-Anlagen in der Grösse von 20 Megawatt Leistung (teils auch miteinander verbunden) schiessen derzeit angesichts einer landesweit eingeführten Einspeisevergütung wie Pilze aus dem Boden.
Da kann Indien lediglich von hohen Zuwachsraten auf sehr bescheidenem Niveau berichten. Hat allerdings Pläne in sein Energieprogramm aufgenommen, die ähnliches gigantisches Wachstum wie beim konkurrierenden Nachbarn für die kommenden zehn Jahre vermuten lassen. Zumal in Indien der so genannte Off-Grid-Anlagenbau grosse Fortschritte macht (kleine netzunabhängige solare Heimsysteme).
Das alles noch konkreter in Zahlen: "Das Jahr der Wahrheit" für die Solarindustrie, so nennt die Fachzeitschrift pv magazine 2012 in einem Ausblick. Auch wenn 2011 23,8 Gigawatt neue Photovoltaikanlagen installiert wurden, rund 34 Prozent mehr als 2010, reicht dies bei weitem nicht aus, um die gigantischen Überkapazitäten der Hersteller auslasten zu können. Rund 50 Gigawatt Fertigungskapazitäten sind inzwischen aufgebaut, davon 80 Prozent in China. Die Marktanalysten von IMS sehen den europäischen Markt im nächsten Jahr nur um sechs Prozent wachsen, weltweit dagegen ein Wachstum von 43 Prozent voraus. Die Solarzellenproduktion soll 2012 nach einem Report des Energieinstituts der Europäischen Kommission sogar auf 80 Gigawatt anwachsen, was zu einem weiteren Preisverfall der Module führen würde (siehe auch klimaretterinfo.org).
Auch die USA gehören zu den aufstrebenden Solarnationen. Endlich, möchte man meinen, sind dort sowohl die technologischen Voraussetzungen (Halbleiterindustrie und jahrzehntelange Solarforschung wie – nutzung) besonders günstig. Äusseres Zeichen der neuen Zeit in Nordamerika: Warren Buffett’s gleich zwei Solarinvestitionen ganz grossen Stils (siehe Solarmedia vom 7. Dezember 2011) sowie ein weiterer prominenter Neueinsteiger - denn auch Google hat sich PV zugewandt. Abgewandt haben sich derweil die im Energiegeschäft weiterhin dominierenden Ölkonzerne, die sich als Alternative lieber dem kurzfristig so boomenden Massengeschäft der Gasförderung zuwenden. Mit der Ausnahme allerdings, dass «Total» quasi total eingestiegen ist (Übernahme von Sunpower und damit einer der Branchengrössen – vor allem technologisch gesehen), die Verweigerung also nicht total ist.
Und was heisst dies alles für die StromkonsumentInnen, nicht zuletzt hierzulande? Die Preise für die produzierte Kilowattstunde Solarstrom sind im freien Fall. Je nach Voraussetzungen allerdings weiterhin sehr unterschiedlich. So oder so haben sie sich im vergangenen Jahrzehnt ungefähr gedrittelt – und der Weg zur absoluten Konkurrenzfähigkeit ist nicht mehr weit – doch dazu dann in den nächsten Tagen auf Solarmedia ein Ausblick aufs neue Jahr. Und ach so – vielleicht der langfristig entscheidende Schritt 2011 war, trotz des bereits beschworenen verpufften Fukushima-Effekts – der Ausstieg aus der Atomenergie. Er wird trotz Gegenwehr der Dinosaurier angesichts neuer wirtschaftlicher Gegebenheit ein definitiver sein, ganz sicher!
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Total verstärkt Solarengagement
Kurz vor Weihnachten gab die Sunpower Corporation San Jose, Kalifornien, USA) bekannt, dass sie sich mit Total SA (Courbevoie, Frankreich) auf den Kauf der Total-Tochtergesellschaft Tenesol SA (La Tour De Salvagny, Frankreich) geeinigt hat. Der Kaufpreis beträgt 165 Millionen US-Dollar (zirka 126 Millionen Euro). Die Übernahme wurde von einem unabhängigen Ausschuss des SunPower-Vorstands genehmigt und soll Anfang 2012 abgeschlossen werden. Total hat zugestimmt, 18,6 Millionen SunPower-Aktien zu einem Preis von je 8,80 US-Dollar (zirka 6,7 Euro) zu kaufen. Dies bedeutet ein Aufgeld von 50 Prozent gegenüber dem Preis für SunPower-Aktien vom 22.12.2011.
SunPower erklärt, Total plane den Bau eines ersten Kraftwerks mit Konzentrator-Photovoltaik und SunPowers C7-Nachführsystemen.
“Die Arbeit von Tenesol mit SunPower zu verbinden, ist ein weiterer Schritt für Total, um ein weltweiter Akteure in der vielversprechenden Solar-Industrie zu werden“, kommentiert Totals Präsident für Gas und Energie, Philippe Boisseau. “SunPower produziert die Technologie mit der weltweit höchsten Effizienz und Zuverlässigkeit. Tenesol wird mit seinen etablierten Verkaufswegen, seinem Produktionsstandort und seiner guten Position im weltweiten Markt dabei behilflich sein, SunPowers Marktanteil zu erhöhen.
Die neue SunPower-Tochter ist weltweit auf 18 Märkten aktiv und unterhält Solarmodulfabriken in Frankreich und Südafrika. Die Übernahme soll die Position auf dem hart umkämpften Solarmarkt stärken, hieß es aus Kalifornien. Abgeschlossen werden solle das Geschäft in der ersten Jahreshälfte 2012.
Nach dem Verkauf von Tenesol wird Total fast zwei Drittel der SunPower-Aktien besitzen. SunPower meldete weitere Vereinbarungen mit Total, mit deren Hilfe Bilanzen und Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gestärkt werden. Total habe zugestimmt, in die Forschung und Entwicklung von Sunpower zu investieren, das erste Kraftwerk mit SunPowers C7-Nachführsystemen für Konzentrator-Photovoltaik zu bauen und SunPower-Produkte mit 10 Megawatt Gesamtleistung für Bauprojekte in verschiedenen Ländern zu kaufen.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Warum all die Pleiten?
Von wegen Chinesisch - aus dieser Himmelsrichtung droht nämlich der europäischen und amerikanischen Solarindustrie Ungemach. Chinesische Hersteller wie Jingly, Ja Solar, LDK und weitere - neben dem bereits etablierten Branchenleader Suntech Power - haben sich unter den Top10 der Modulhersteller breit gemacht. Einerseits, weil die Qualität unterdessen unbestreitbar mit etablierten Marken wie Sharp, Sunpower und Solarworld mithalten kann. Andrerseits, weil die Preise wesentich günstiger sind und unterdessen bei um die ein Euro pro installierte Watt Leistung liegen. Woran nicht nur die Löhne schuld sind - dies gar nicht sein können, weil der Lohn nur einen kleinen Teil der Herstellungskosten ausmacht. Es sind wohl die Rahmenbedingungen in China und anderen asiatischen Staaten (Umweltauflagen und Kreditzugang), die zu enormer Wettbewerbsfähigkeit geführt haben - vor allem aber das Hochfahren einer Massenproduktion, die Vergleiche im Westen weit hinter sich lässt.
Die Solarindustrie und insbesondere die Photovoltaik (direkte Umwandlung von Licht in Strom) wird Opfer ihres eigenen Erfolgs. Lange Zeit ging es nicht in grossem Stil voran (die ersten PV-Module wurden bereits in den 70er Jahren auf Dächern montiert). Doch vor allem seit der vorwiegend benötigte Rohstoff Silicium ab 2008 rasant billiger wurde, hat sowohl auf der Preis- wie auf der Mengenseite eine ungeheure Dynamik eingesetzt. In der Folge kostet photovoltaisch erzeugter Strom Ende 2011 weniger als die Hälfte wie noch vor drei Jahren - und etwa einen Viertel des vor rund einem Dutzend Jahren gültigen Preises. Der Grund liegt - wie erwähnt - in erster Linie im Eintritt der Solarproduktion in die Ära der Massenfertigung. Die grössten Hersteller wie Suntech Power (oder First Solar im siliciumfreien Dünnschichtbereich) stellen derzeit jährlich Module mit einer Gesamtkapazität von über zwei Gigawatt Leistung jährlich her.
Dass bei dieser rasanten Entwicklung einzelne Firmen nicht mehr mitkommen - oder ganze Regionen - weil andere bedeutend billiger produzieren, ist weder ungewöhnlich noch einmalig in der Industriegeschichte. Der nahe liegende Vergleich ist jener mit der Computerindustrie - die hat in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Klein- und Mittelfirmen verloren und selbst einstige Marktführer sind sang- und klanglos verschwunden (wer erinnert sich etwa an DEC).
Der Vergleich zur Computerindustrie ist im Übrigen sinnfällig: Denn auch sie stützt sich ab auf Halbleitermaterialien als Ausgangspunkt der Fertigung und auch ihre Entwicklung verlief rasant. Sie lässt sogar erahnen, dass die Fahnenstange der Entwicklung der Solarindustrie noch längst nicht erreicht ist - weitere technische Fortschritte, erhöhte Wirkungsgrade, verbilligte Module sind zu erwarten - und ebenso weitere Pleiten von Solarfirmen. Nicht etwa als Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke und Vitallität einer Branche, die eine der wichtigsten Industriezweige überhaupt werden wird. Wo allerdings die Produktion stattfindet, ist offen und hängt wiederum wie in der Computerindustrie nicht einmal nur von den Löhnen ab, sondern von den übrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch Apple ist ein erfolgreiches Industrieunternehmen - hat allerdings einen guten Teil der Geräteproduktion nach Asien ausgelagert.
Samstag, 24. Dezember 2011
Solarworld für Afrika
Unter dem Namen Solar2World fördert die deutsche SolarWorld Hilfsprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern mit netzunabhängigen Solarstromlösungen, die beispielgebend für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sind. Im Mittelpunkt des Engagements steht die regionale Entwicklung, der Schwerpunkt liegt auf Afrika.
Und so geht es: In den Unterlagen zum Solar2World-Programm sind die Kriterien für die Förderung dargestellt. Möchten Sie sich für ein Solar2World-Projekt als Projektpartner bewerben, laden Sie bitte das Antragsformular herunter, speichern Sie Ihre Änderungen und schicken dieses ausgefüllt an uns zurück. Bitte füllen Sie insbesondere die Liste der vorgesehenen Verbraucher sehr sorgfältig aus. Wir prüfen, ob Ihr Projekt für eine Unterstützung durch Solar2World in Frage kommt. Falls ja, beraten wir Sie bei der Dimensionierung der Solarstromanlage und bei der Auswahl geeigneter energiesparender Verbraucher. Grundlage der Zusammenarbeit zwischen der SolarWorld und dem Projektpartner ist ein Solar2World-Vertrag, den wir Ihnen zur Unterzeichnung zuschicken.
Zum Beispiel: Derzeit wird in Fissel, östlich der senegalesischen Hauptstadt Dakar, eine Solarstromanlage für Wasserpumpen finanziert. Die von SolarWorld bereitgestellten Photovoltaik-Module sorgen für Strom zum Betrieb eines Brunnens. Das geförderte Trinkwasser soll die Lebensbedingungen von 6.000 Menschen verbessern, die hauptsächlich vom Gemüseanbau leben.
2012 will Solar2World eine Photovoltaik-Anlage für eine Berufsschule in der kenianischen Hauptstadt Nairobi bauen. Damit sollen die Räume beleuchtet und die Computer mit Strom versorgt werden. Auch hier soll eine Wasserpumpe installiert werden. „Solar2World zeigt, wie mit Hilfe von Solarenergie eine gesicherte Stromversorgung überall auf der Welt geschaffen werden kann“, erklärt Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, das Konzept der Initiative.
„Für Millionen Menschen, die bisher ohne Stromnetz und Elektrizität auskommen müssen, bietet Photovoltaik die einzige Option, Zugang zu Kommunikation, Bildung und Gesundheitsvorsorge zu erlangen.“ Die Bandbreite der Initiative reicht von Waisenhäusern über Kliniken bis zur Beleuchtung von Schulen. Ein wichtiger Aspekt der Projekte ist die Ausbildung von Solartechnikern vor Ort, die in den Gemeinden die Wartung der Anlagen sicherstellen.
Quelle: Solarworld
Freitag, 23. Dezember 2011
Conergy: Rettung aus China?
Conergy plant eine Zusammenarbeit mit einem großen chinesischen Hersteller wie Trina oder Yingli. Über eine Beteiligung wird auch diskutiert. Der Vorteil des Solarunternehmens ist die Stärke im Vertrieb, während die Chinesen den Preis- und Größenvorteil genießen. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass deutsche Unternehmen oftmals ihre Kostenstrukturen durch eine Kooperation mit dem asiatischen Markt verbessern konnten, da die Produkte aus China qualitativ hochwertig und preiswert sind. Ob das auch bei Conergy zutrifft, ist ohne Detailwissen über den Deal nicht zu sagen", meint Solarexperte Bernd Schüßler gegenüber pressetext.
Gegenüber pressetext wollte sich das Solarunternehmen nicht zu den Kooperationsplänen äußern. Dem Aktienkurs zufolge scheint die Nachricht über die mögliche Zusammenarbeit mit China die Börsianer zu beruhigen. Bei Redaktionsschluss (12:18 Uhr) notiert die Conergy-Aktie mit einem Plus von 4,67 Prozent bei 0,31 Euro. Einige Unternehmen wie beispielsweise Solon mussten bereits Insolvenz anmelden. Die Branche steht unter einem enormen Druck. Staatliche Förderbedingungen in mehreren Ländern haben sich verändert und asiatische Anbieter sind eine erstzunehmende Konkurrenz. Nur durch eine Umschuldung konnte sich Conergy vor dem Untergang bewahren. Für 2012 ist der Konzern allerdings wieder optimistisch.
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Donnerstag, 22. Dezember 2011
CH: Zwei Megawatt-Anlagen
Mitte Dezember konnten die Verantwortlichen für den Bau der grössten Photovoltaikanlage in der Nordwestschweiz das letzte Modul in Betrieb nehmen. Auf der Baustelle waren während mehreren Monaten insgesamt 22 Mitarbeitende der EBM Ecotec AG beschäftigt. Die Anlage wurde vor dem geplanten Termin in Rekordzeit realisiert und funktioniert tadellos. Selbst den Sturm «Joachim» hat sie schadlos überstanden. Obwohl der Wind gemäss Angaben des Unternehmens in der Umgebung sogar Bäume entwurzelte, traten keine Schäden an der Solaranlage auf. Die Jahresproduktion der gesamten Photovoltaikanlage auf dem Dach des Tramdepots (siehe Bild) und der Nebengebäude der BLT in Oberwil beträgt rund 1'220'000 Kilowattstunden Sonnenstrom. Damit können 270 Einfamilienhäuser mit einem Bedarf von 4'500 kWh pro Jahr versorgt, oder vier BLT-Tango-Trams ein Jahr lang betrieben werden. Dank der neuen kostendeckenden Einspeisevergütung der EBM, die den Sonnenstrom für ihre Naturstromkunden vollumfänglich übernimmt, kann die Anlage der «BLT Sonnenenergie AG» über die gesamte Abschreibungsdauer von 25 Jahren wirtschaftlich betrieben werden. Für die BLT ist die Errichtung von Photovoltaikanlagen in Partnerschaft mit der KKB eine konsequente Weiterführung ihrer Unternehmenspolitik. Seit Jahren setzt sich die BLT für den schonenden und haushälterischen Umgang mit Energie ein. Weitere Informationen zum BLT-Projekt in Oberwil:
- Andreas Büttiker, Direktor der BLT AG, Telefon 061 406 11 25
- Thomas Wälchli, Mitglied des Verwaltungsrats der Kleinkraftwerk Birseck AG, Telefon 061 415 43 45
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Ukraine setzt auf Photovoltaik
Die Activ Solar GmbH, mit Sitz in Wien, gab am 21.12.2011 die Fertigstellung und die Inbetriebnahme des vierten Bauabschnitts des Photovoltaik-Kraftwerks in Perovo bekannt. Damit beträgt die Gesamtkapazität des Solarparks, mit dessen Bau im Juli 2011 begonnen wurde, 80 Megawatt (MW).Phase I, II, III und IV werden voraussichtlich 106.000 Megawattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen, genug, um den Strombedarf von 22.000 Haushalten zu decken. Perovo ist der größte einreihig gebaute PV-Park in den GUS-Ländern (Nachfolgestaaten der Sowjetunion). Activ Solar trat als Projektentwickler und EPC-Auftragnehmer auf.
Der zuvor fertig gestellte Ohotnikovo-Solarpark mit einer Gesamtleistung von 80 Megawatt (MW) besteht aus 360.000 PV-Modulen und erstreckt sich über eine Fläche von 160 Hektar. Das Projekt umfasste vier Bauabschnitte mit jeweils 20 MW. Drei Phasen wurden bereits im Laufe des Jahres abgeschlossen und an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Das Kraftwerk wird laut Activ Solar voraussichtlich 100.000 Megawattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren und damit jährlich 80.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen einsparen. Der Energiebedarf von 20.000 Haushalten kann mit dem Solarpark in Ohotnikovo gedeckt werden (siehe Solarmedia vom 30. Oktober 2011).
Grösste PV-Anlagen weltweit, siehe: pv-ressources
Quelle: Activ Solar | solarserver.de
© Solarmedia
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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Solar Millenium ist wohl pleite
Das Unternehmen befand sich bereits seit September in weit fortgeschrittenen Verhandlungen zum Verkauf der US-Projektpipeline. Es besteht weitgehendes Einvernehmen über die Transaktion; wesentliche Verträge wurden bereits unterzeichnet. Allerdings sind einzelne Bedingungen für die Wirksamkeit der Verträge bislang nicht eingetreten. Höhe und Zeitpunkt der Zahlungsflüsse konnten bis zuletzt nicht verbindlich bestätigt werden. Auch intensive Verhandlungen mit Investoren über einen Einstieg in das Projekt Ibersol konnten nicht zu einem Abschluss geführt werden. Beide Transaktionen hätten über den aktuellen Liquiditätsbedarf hinaus Mittel generiert, die die Basis für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft gelegt hätten.
Die solarthermische Energieerzeugung (siehe Bild) war das Geschäft von Solar Millenium, die unter anderem in Spanien erfolgreich Anlagen realisierte. Dann kam der Entscheid, in den USA stattdessen die Photovoltaik-Technologie zu verwenden - und nun wohl das endgültige Aus.
Vorstand und Aufsichtsrat bedauern gemäss einer Mitteilung des Unternehmens die Entwicklung sehr. Im Bemühen, für Aktionäre und Gläubiger vorhandene Werte zu erhalten, hätten sich die Organe der Gesellschaft zu diesem Schritt aber gezwungen gesehen. An der Börse verlor die Aktien von Solar Millenium Mitte Nachmittag rund zwölf Prozent und notierte erstmals unter einem Euro - in besseren Zeiten waren es über 20.
Ganz anders weitere Solarwerte, wie die Wirtschaftsnachrichten-Agentur Reuters meldet: Zugegriffen haben demnach die Investoren bei Meyer Burger. Die Aktie stieg an der SIX um bis zu 7 Prozent. Ebenfalls bis zu 7 Prozent stiegen in Deutschland die SMA-Solar-Papiern im TecDax und erreichten damit ein Drei-Wochen-Hoch von 42,86 Euro verteuerten. LBBW-Analyst Erkan Aycicek bescheinigt gemäss Reuters dem Solartechnikkonzern weiterhin eine starke Marktstellung. "Neben den flexiblen Kostenstrukturen sehen wir vor allem das gute Vertriebs- und Servicenetz, das eine hohe Kundenbindung gewährleistet, als die Garanten für die hohen Margen im Konzern", schrieb der Experte in einem Kommentar. Deutlich zulegen konnten auch die deutsche Q-Cells mit einem Plus von 7,4 Prozent auf 0,59 Euro. Centrotherm und Solarworld gewannen jeweils 2,7 Prozent.
Die einst erfolgsverwöhnte Zukunftsbranche leidet als Folge der Billigkonkurrenz aus China und angesichts staatlicher Förderkürzungen zunehmend unter Preisverfall, Überkapazitäten und Finanzproblemen. Q-Cells, Centrotherm, Solarworld und SMA Solar haben seit Jahresanfang zwischen 76 und knapp 40 Prozent an Wert verloren.
Quellen: Solar Millenium / Reuters
Solarenergie für Bildung
Aktuell realisiert die Stiftung ein Förderprojekt in Vietnam, wo heute noch rund 13 Prozent der Bevölkerung ohne Stromversorgung auskommen müssen. Das Projekt in der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh hat nun ein wichtiges Etappenziel erreicht: Zehn Inselanlagen sind praktisch sofort betriebsbereit.
Der Transport von zehn Photovoltaik-Inselanlagen sowie weiterer Module und technischer Ausrüstung nach Vietnam ist erfolgreich abgeschlossen. Die umfangreiche Lieferung ist auf der Insel Quan Lan (Van Don Distrikt - siehe Bild) angekommen, die in der Halong-Bucht rund 30 Kilometer vor der nordvietnamesischen Küste liegt. Die ersten zehn PV-Inselanlagen sind bereits vorkonfektioniert, d.h. zur Inbetriebnahme sind nur noch die Module, der Solar-Laderegler und die Akkus miteinander zu verbinden. Danach sind die Anlagen voll einsatzbereit. Die übrigen Solarmodule werden vor Ort zu 90 weiteren PV-Inselanlagen zusammengestellt und Gemeinden auf weiteren kleinen Inseln in der Region übergeben. Zur Verteilung der Anlagen und für die Organisation vor Ort arbeitet die GÖDE-Stiftung mit dem vietnamesischen Institute of Agricultural Engineering and Post Harvest Technology zusammen.
Eingesetzt werden die Inselanlagen in Verbindung mit herkömmlichen TV-Geräten und DVD-Playern, die vor Ort mit Mitteln der GÖDE-Stiftung gekauft werden. Dank der Photovoltaiktechnik können TV und DVD-Player pro Tag rund vier Stunden betrieben werden. Über aktuelle Lehr-DVDs profitieren so Kinder und Erwachsene selbst in so abgeschiedenen Regionen von neuesten Bildungsinhalten und aktueller didaktischer Vermittlung.
„Bildung ist für die Menschen in entwicklungsschwachen Ländern der Schlüssel zur Verbesserung ihrer persönlichen Lebenssituation. Mit der GÖDE-Stiftung möchte ich die Ressourcen meiner Unternehmensgruppe dafür einsetzen, auch Menschen in solchen Regionen Chancen für die Zukunft zu eröffnen“, so Dr. Michael Göde, Geschäftsführer der GÖDE-Gruppe und Gründer der GÖDE-Stiftung. So wendet die GÖDE-Stiftung nicht nur finanzielle Mittel für die Initiative „Solarenergie für Bildung“ auf, sondern auch hauseigene Technik. In den Inselanlagen finden ausschließlich Module von ANTARIS SOLAR Verwendung, dem Photovoltaik-Zweig der GÖDE-Gruppe.
Quelle: oekonews.at
Dienstag, 20. Dezember 2011
D: Röttgen will nicht kürzen
Umweltminister Norbert Röttgen (CDU - siehe Bild) wehrt sich gegen die erneuten Angriffe auf das EEG. „Es ist nicht sinnvoll, Gesetze, die noch nicht in Kraft sind, wieder in Frage zu stellen“, sagte er am Freitag in Berlin. Und weiter: „Verunsicherung ist Gift für die Energiewende.“ Unterstützung erhält der Minister aus den Ländern. Sie würden einer vorschnellen weiteren Novelle des EEG im Bundesrat keine Unterstützung gewähren, heißt es in einem Brief von Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) an Unionsfraktionschef Volker Kauder, aus dem „Die Welt“ (Samstagausgabe) zitiert wird. Weitere Anpassungen müssten sich auf konkrete Erfahrungen mit den Neuregelungen stützen, heißt es in dem Schreiben weiter. Unterschrieben haben neben Haseloff die Regierungschefs von Sachsen, Stanislaw Tillich (CDU) und Thüringen, Christine Lieberknecht (CDU). Eine Kopie des Schreibens ging auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel, berichtete „Die Welt“ weiter.
In einem Brief hatten die Fraktionsvorsitzenden von Union und FDP Röttgen Ende November aufgefordert, Photovoltaik-Zubau auf 1000 Megawatt jährlich zu begrenzen, das wäre lediglich noch ein Fünftel der diesjährigen Neuinstallationen. Röttgen erklärte, die bereits auf dem Weg gebrachte Gesetzesänderung sehe eine automatische Absenkung der Fördersätze vor und darüber hinaus eine Absenkung abhängig vom Markterfolg der Photovoltaik. Röttgen bezeichnete Warnungen vor explodierenden Strompreisen als „überwiegend interessengeleitet.“
Quelle: photovoltaik / William Vorsatz
Montag, 19. Dezember 2011
Grösstes Solarglasdach der Welt
Mit dem Bau des Logistikparks begann die IFG, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Ingolstadt, bereits vor 16 Jahren. Seither wächst das GVZ kontinuierlich und ist vor allem wirtschaftlich eine Bereicherung für die Donaustadt. Inzwischen zählt das GVZ Ingolstadt zu den führenden Einrichtungen seiner Art in Europa. In Bayerns zentralsten Logistikzentrum werden derzeit auf rund 38 Hektar Nutzfläche über 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die im GVZ produzierenden Unternehmen lesen sich wie ein Who-is-who der deutschen Automobilzulieferer, zudem sind verschiedene Dienstleister präsent, wie die Bavaria Film GmbH, einer der größten Filmproduzenten Deutschlands. In wenigen Tagen wird dort das größte Solarglasdach der Welt nun in Betrieb gehen.
Auch in ökologischer Hinsicht beeindruckt das Boomprojekt in der oberbayrischen Donaumetropole. Dank Wärmepumpe, Erdspeicher und intelligenter Energieverteilung überzeugt das GVZ unter umweltpolitischen Gesichtspunkten. Der wichtigste Grund für die ökologische Vorreiterrolle des GVZ ist je-doch seine solare Architektur: Im Sommer 2008 wurden beim Bau von Halle M auf 1.500 Quadratmetern 400 Photovoltaik-Glasscheiben als Fassadenelemente und Fensterscheiben eingesetzt. Das Material stammte damals wie heute vom Unternehmen Arnold Glas, einem der führenden Glasveredler Europas mit einem großen Produktionsstandort im bayerischen Merkendorf. Den Einbau übernahm das Verglasungsunternehmen Helfer aus Burgheim.
Die vom Ingolstädter Planungsbüro pbb konzipierte Gleishalle hat eine Dachgesamtfläche von 11.600 Quadratmetern. Auf 9.900 Quadratmetern wurde Photovoltaikglas der neuen ASI-Technologie mit einer Panelgröße von jeweils 5,7 Quadratmetern eingesetzt. Die Photovoltaikmodule im sogenannten Full-Size Format (2200 x 2600 mm) stammen vom thüringischen Dünnschichtspezialisten Masdar PV. Das modifizierte Halbzeug auf Glas-Glas Basis wurde von Arnold Glas aufgerüstet für den Einsatz in die Gebäudeintegration. Im Unterschied zu herkömmlichen Solarzellen ist Voltarlux ein Verbundglas, welches an Kundenwünsche und bauseitige Anforderungen individuell angepasst werden kann. Die integrierte ASI-Solarschicht ist 50- bis 100-mal dünner als ein menschliches Haar. 1.728 Panels à 435 W/Peak erbringen eine Gesamtleistung von 752 kW/Peak.
Voltarlux erzeugt nicht nur Energie, sondern hilft auch, diese einzusparen, da sich das Spezialglas wie jedes andere Verbundsicherheitsglas auch als Überkopfverglasung einsetzen lässt. Dadurch steht darunter Tageslicht zur Verfügung, was bei einer konventionellen Dachkonstruktion mit aufgesetzter Photovoltaikanlage gar nicht erst möglich wäre. Voltarlux kann wahlweise auch als Wärmeschutzglas, Schallschutzglas oder Brandschutzglas ausgeführt werden – als Wärmeschutzglas beispielsweise mit einem ausgezeichneten U-Wert von bis zu 0.5 W/m2K. Hierdurch lässt sich zusätzlich zum produzierten elektrischen Strom, Wärme- und Kühlenergie einsparen. Diverse Farbkombinationen stehen dabei zur individuellen Gestaltung zur Verfügung. Das breite Portfolio der Voltarlux Solargläser kann in senkrechte Fassaden ebenso integriert werden, wie in Dächer. Arnold Glas ist somit mit seinen Partnern Masdar PV und Schott Solar in der Lage gebäudeintegrierte Photovoltaik für nahezu jeden Anwendungsbereich herzustellen.
Quelle: Arnold Glas
Sonntag, 18. Dezember 2011
Avancis fährt Produktion hoch
Copper-Indium-Selenide - diese Halbleiter geben den Dünnschichtmodulen ihre Bezeichnung CIS, und stehen damit für eine Technologie, von der seit längerem der Durchbruch erwartet wird. Mit dem Neubau (siehe Bild) erweitert Avancis, eine Tochter des französischebn Technologiekonzerns Saint-Gobain, nun ihre jährliche Produktionskapazität von derzeit 20 MWp auf insgesamt 120 MWp. Die Bauarbeiten hierfür hatten im Juni 2010 begonnen und wurden innerhalb von nur 18 Monaten termingerecht abgeschlossen. Auf einer Fläche von 25.000 m² wird das Unternehmen bei voller Produktion nun jährlich über 800.000 leistungsfähige CIS-Solarmodule fertigen – genug Leistung, um damit jedes Jahr eine 15.000-Einwohner-Stadt mit sauberem Strom zu versorgen. Die Zahl der Beschäftigten von Avancis verdoppelt sich von bislang 250 auf beinahe 500 Mitarbeiter.
„Wir sind stolz, heute unsere zweite Fabrik am Standort Torgau planmäßig in Betrieb nehmen zu können und damit endgültig in die kommerzielle Großserienproduktion von hoch modernen CIS-Solarmodulen einzusteigen“, betonte Hartmut Fischer, CEO von Avancis. „Unsere neue Fabrik ist gegenwärtig das Modernste, was im CIS-Bereich in Produktion ist: entwickelt und gebaut von unserem eigenen Fabrikplanungsteam und ausgestattet mit dem modernsten Equipment etablierter deutscher Maschinenbauer, werden wir hier die nächste Generation hoch moderner CIS-Solarmodule fertigen“, machte Hartmut Fischer deutlich.
Mit der Vervielfachung der Produktionskapazität geht auch eine Erweiterung des Modulportfolios einher. In diesem Zusammenhang führt Avancis seine bestehende und neue Produktlinie unter der Dachmarke PowerMax® zusammen. Die bereits etablierte Produktlinie, die bislang unter diesem Namen geführt wurde, wird mit Wirkung zum 1. Januar 2012 in PowerMax® STRONG umbenannt, das Moduldesign und die Funktionen dieser Produktlinie bleiben unberührt. Die neue Produktlinie, die in der neuen Fabrik gefertigt wird, soll zum Frühjahr 2012 unter dem Namen PowerMax® SMART im Markt eingeführt werden.
„Wir erwarten die kommerzielle Verfügbarkeit unserer neuen Produktlinie mitsamt aller gängigen Qualitätszertifikate zum Ende des 1. Quartals nächsten Jahres. Bis dahin werden wir auch die Anlaufphase der neuen Anlage sowie die Zertifizierung der neuen Produktlinie abgeschlossen haben“, erklärte Hartmut Fischer. Anlässlich der kommerziellen Markteinführung von PowerMax® SMART plant Avancis im Frühjahr 2012 in Torgau eine feierliche Veranstaltung unter Beteiligung von Förderern, Politikern, Kunden und Pressevertretern im größeren Rahmen. Bis dahin wird die neue Produktlinie, die derzeit in der Zertifizierungsphase ist, zunächst auf Anfrage verfügbar sein.
Samstag, 17. Dezember 2011
Noch eine solare Verbauung
Der Schweizer Photovoltaik-Pionier TRITEC beteiligt sich am Bau einer Pilotanlage zur Gewinnung von Solarstrom auf bestehenden Lawinenverbauungen. Die ideale Sonneneinstrahlung in hochalpinen Gebieten birgt grosse Ertragspotenziale: Mit dem Forschungsprojekt im Skigebiet der Walliser Gemeinde Bellwald wird die Grundlage für eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Nutzung von Photovoltaik-Anlagen auf Lawinenverbauungen gelegt. Ein zweites Lawinenverbauungsprojekt nach jenem im Prättigau (siehe Solarmedia vom 3. November 2011).
Der Kanton Wallis hat Ende Oktober 2011 die Baubewilligung erteilt – jetzt entsteht eine PV-Anlage auf den Lawinenverbauungen im Skigebiet von Bellwald. Ab Frühjahr 2012 wird diese als eine der ersten in der Schweiz emmissionsfreien Solarstrom ab einer Lawinenverbauung ins lokale Stromnetz einspeisen. Der gewonnene Strom wird direkt vor Ort von der Burgergemeinde Bellwald und den Sportbahnen Bellwald genutzt.
In Zusammenarbeit mit der energieregionGoms, der EnAlpin, der Firma Lauber Iwisa und der Basler Metallbautechnikerschule engagiert sich TRITEC für dieses Projekt und liefert für die Versuchsanlage 60 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 12 kWp und 6 Wechselrichter mit entsprechender Auslegung. Der generierte Strom (ca. 18000 kWh) kann über eine bestehende Leitung (Distanz ca. 200 m) ins öffentliche Stromnetz abgeführt werden. «EnAlpin engagiert sich für neue erneuerbare Energien. Mit dieser Pilotanlage wollen wir testen, ob sich die Lawinenverbauungen für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen», so René Dirren, Direktor der EnAlpin AG.
«In der Schweiz gibt es rund 600 Laufkilometer Lawinenverbauungen. Allein wenn die Hälfte mit PV-Modulen ausgerüstet würde», so TRITEC Projektleiter Giordano Pauli, «könnte Strom für gut 100'000 Haushalte gewonnen werden. Das sind, als Beispiel, die energieregionGoms und die Einwohnergemeinden Brig, Sion, Visp und Leuk zusammengezählt.»
Das betreffende Skigebiet liegt in idealer Südausrichtung. Zudem ist bei der Höhe von 1800 bis 2500 m.ü.M. ein1,5-facher Ertrag gegenüber dem Mittelland möglich. Auch die Kälte und die Reflexionen vom Schnee im Winter wirken sich günstig auf den Wirkungsgrad der Solarzellen und somit auf den Ertrag der Solaranlage aus.
«Wir wollen herausfinden, ob diese Nutzung relevant ist, ob eine Machbarkeit gegeben ist, und wie die Gesellschaft auf solche Bauwerke in der alpinen Landschaft reagiert», erklärt Dionys Hallenbarter von der energieregionGoms. «Sobald die Wetterverhältnisse im Frühjahr 2012 es erlauben, werden die Module an die Lawinenverbauungen montiert. Nach 2 Jahren Betrieb werten wir dann unter anderem aus welche Elevation und welcher Modul-Typ – mono- oder polykristallin – die höhere Rendite erzielt.»
Quelle: Tritec
Freitag, 16. Dezember 2011
CPV-Technologie im Aufwind
Soitec kaufte die Fabrik von Sony Electronics Inc. Die Produktionskapazität für "Concentrix" CPV-Module der fünften Generation werde zunächst 200 Megawatt (MW) pro Jahr betragen und soll dann auf jährlich 400 MW erweitert werden. Dies ist ein bedeutendes Projekt für das Unternehmen. Es ist laut Soitec mit Investitionen in Höhe von mehr als 150 Millionen US-Dollar (115 Millionen Euro) verbunden und schaffe in der Stadt San Diego 450 direkte Arbeitsplätze - darunter Angestellte für das Gemeinschaftsunternehmen - und über 1.000 indirekte Stellen, wenn die volle Produktionsleistung (200 MW) erreicht ist. “Dass Soitec hier jetzt Solar-Produkte herstellt, ist ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen der Stadt, der gemeinnützigen Vereinigung CleanTECH San Diego, der regionalen Wirtschaftsförderung, SDG&E und der University of California, San Diego“, sagte Bürgermeister Jerry Sanders. “Die neue Modulfabrik wird Hunderte gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen und baut auf San Diegos wachsenden Ruf als eines der weltweit führenden Zentren der Umwelttechnik.“
Soitec hatte Concentrix vor Jahresfrist übernommen - eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts, an der auch Good Energy beteiligt war - und will die Fabrik Anfang 2012 umfangreich aufrüsten. Die erste Produktionslinie mit 100 MW Fertigungssleistung soll im vierten Quartal 2012 in Betrieb gehen. Generalunternehmer für den Bau ist M+W U.S. Inc, ein Tochterunternehmen der deutschen M+W Group. M+W ist ein führendes weltweit tätiges Planungs- und Bauunternehmen für Kunden aus der Technologiebranche und bekannt für den Bau von Solarzellen-Fabriken.
In dem neuen Werk wird auch das Gemeinschaftsunternehmen Reflexite Soitec Optical Technology LLC angesiedelt, von dem Soitec letzten Monat berichtete. Dieses neue Unternehmen wird mit seinen eigenen 100 Mitarbeitern die hochmodernen Silizium-auf-Glas (SOG)-Platten herstellen, die Soitec für seine CPV-Module benötigt.
Die hocheffizienten, langlebigen CPV-Anlagen von Soitec machten es möglich, dass Soitec Konzentrator-Photovoltaik-Anlagen im Südwesten der USA mit mehr als 300 Megawatt Nennleistung plant, betont das Unternehmen. Strombezugsvereinbarungen (power purchase agreements, PPA) über 155 MW seien letzten Monat mit dem Energieversorger San Diego Gas & Electric geschlossen und von der kalifornischen Regulierungsbehörde (CPUC) genehmigt worden.
Außerdem genehmigte die CPUC am 15.12.2011 ein PPA über bis zu 150 MW für das "Imperial Solar Energy Center West“, in dem auch die CPV-Module von Soitec zum Einsatz kommen sollen. Tenaska Solar Ventures, LLC, eine Tochter des unabhängigen Energieunternehmens Tenaska, entwickelt das Projekt. Die leistungsfähigen CPV-Module, die in San Diego produziert werden, wurden speziell für solare Großkraftwerke entwickelt. Sie haben einen höheren Wirkungsgrad und sorgen für geringere Stromgestehungskosten.
Quelle: Soitec | solarserver.de
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Italien ist neu an der Spitze
Eine darauf aufbauende Analyse der Zeitschrift Photovoltaik bringt es an den Tag: Dies stellt gegenüber dem Vorjahr fast eine Verdoppelung dar, als Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 3577 Megawatt in Italien ans Netz gingen. Italien steht damit erstmals an der Spitze und löst Deutschland als größten Photovoltaik-Markt der Welt ab (zur Intensität der Einstrahlung siehe nebenstehende Grafik). In Deutschland werde in diesem Jahr hingegen einen Marktrückgang von etwa 20 Prozent verzeichnen, so die Analysten von IHS iSuppli in ihrem Kurzbericht weiter. Es werde mit einem Zubau von knapp sechs Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung gerechnet. 2010 lag die neu installierte Leistung in Deutschland noch bei gut 7400 Megawatt. Beide Länder zusammen werden mit knapp 13 Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Kapazität mehr als die Hälfte des Weltmarktes ausmachen.
Die Analysten gehen von einem weltweiten Zubau an Photovoltaik-Kapazitäten in Höhe von etwa 23,8 Gigawatt aus. Dies sei eine Steigerung von immerhin 34 Prozent gegenüber 2010. Der drittgrößte Photovoltaik-Märkte 2011 waren IHS iSuppli zufolge die USA. Dort habe sich der Zubau auf 2,7 Gigawatt binnen Jahresfrist nahezu verdreifacht. Auf den weiteren Plätzen erwarten die Analysten China mit 1726 Megawatt, Japan mit 1300 Megawatt und Frankreich mit 983 Megawatt. Alle diese Photovoltaik-Märkte haben im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.
Der Aufschwung in Italien sei vor allem auf den Zubau von Dachanlagen und die Investitionen von institutionellen Anlegern zurückzuführen. Dabei war die Marktentwicklung in Italien zweigeteilt: Nach dem Stopp des Conto Energia III im Frühjahr lag der Markt monatelang brach. Erst mit der Einigung auf eine Neugestaltung der Solarförderung im Juni begann der Boom. Nun ist aber zu erwarten, dass die im Conto Energia IV vorgesehenen sechs Milliarden Euro für die Photovoltaik zu Jahresbeginn aufgebraucht sein werden. Eigentlich sollte die neue Regelung der Solarförderung den Investoren bis 2016 Sicherheit geben. Was dann kommt, ist noch weitgehend unklar. Es sei denkbar, dass dann das Conto Energia IV gestoppt wird, also nach einer gewissen Übergangszeit keine Photovoltaik-Anlagen mehr gefördert werden, wie Henning Wicht meint.
Es könne aber auch sein, dass die Regierung dann neue Einspeisetarife festlegen werde. Aktuell sind laut Netzagentur GSE rund 5,25 der 6 Milliarden Euro Solarförderung aufgebraucht. „Die GSE wird voraussichtlich im Januar oder Februar die Reißleine ziehen“, so Wicht weiter. Eine Einschätzung, die auch andere Analysten teilen. Allerdings kann niemand sagen, was danach kommt: Eine monatelange Hängepartie für die Photovoltaik in Italien wie in diesem Jahr ist wohl nicht auszuschließen.
Quelle: Photovoltaik / Sandra Enkhardt
Marokko plant solar
Deutschland unterstützt demnach den Bau des ersten großen solarthermischen Kraftwerks in Marokko finanziell. Einen entsprechenden Vertrag haben die marokkanische Solarenergieagentur und die KfW-Entwicklungsbank unterzeichnet. Das Kraftwerk mit Parabolrinnenkollektoren soll über eine Leistung von 160 MW verfügen. Durch die ins Konzept integrierten Speicherkapazitäten kann es den Betrieb bis zu drei Stunden nach Sonnenuntergang fortsetzen. Die Errichtung soll 2012 beginnen und rund ein Jahr dauern. Standort ist die Stadt Ouarzazate, am nördlichen Ausläufer der Sahara gelegen.
Nordöstlich von Ouarzazate soll ein Solarkomplex von über 500 MW Leistung entstehen. © bine / Willi Schnitzler
Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative IKI beteiligt sich das Bundesumweltministerium mit einem Zuschuss in Höhe von 15 Millionen Euro an der Eigenkapitaleinlage der staatlichen Marokkanischen Agentur für Solarenergie als Projektgesellschaft. Eingebracht werden diese Mittel über die KfW Entwicklungsbank. Das deutsche Engagement erfolgt in Abstimmung mit weiteren Fördergebern wie der Weltbank, der Afrikanischen Entwicklungsbank, der Europäischen Investitionsbank, der Französischen Entwicklungsbank und der Europäischen Kommission. Mit diesem Beitrag wird Deutschland zu einem der wichtigsten bilateralen Partner Marokkos bei der Realisierung des Solarkraftwerks Ouarzazate 1.
Marokko verfolgt beim Ausbau der erneuerbaren Energien ambitionierte Ziele. Der Solarplan sieht u. a. vor, an fünf Standorten im Land solarthermische Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 2.000 MW bis zum Jahr 2020 zu errichten. Für die Nutzung der Sonnenenergie sind die natürlichen Voraussetzungen in Nordafrika günstig. Mit etwa 2.600 kWh/m² liegt die jährliche Sonneneinstrahlung ca. 30 Prozent höher als an den besten europäischen Standorten. Im Verbund mit dem gleichfalls verfolgten Ausbau der Windenergienutzung würde Marokko am Ende dieses Jahrzehnts bereits rund 28 Prozent seiner Stromversorgung über erneuerbare Energien decken. Mit diesem Ausbau werden Kapazitätsengpässe aufgrund steigender Energienachfrage und einer wachsenden Bevölkerung beseitigt. Außerdem verringert Marokko damit seine Importabhängigkeit (derzeit ca. 97 Prozent) für fossile Energieträger und verbessert die nationale CO2-Bilanz.
Der Standort des Kraftwerks liegt sieben Kilometer nordöstlich der Stadt Ouarzazate. Durch einen benachbarten Stausee kann der Kühlwasserbedarf des solarthermischen Kraftwerks gedeckt werden. Das Kraftwerk Ouarzazate 1 soll nach zwei Betriebsjahren eine jährliche Strommenge von 370.000 MWh erzeugen und rund 230.000 Tonnen CO2 einsparen. Das geplante Kraftwerk ist die erste Anlage für den geplanten Solarkomplex am Standort, der im Endausbau eine Kapazität von 500 MW umfassen soll.
Bei Parabolrinnenkollektoren sammeln lange, verspiegelte und parabolförmige Rinnen, die durch Drehung um die Längsachse dem Sonnenstand nachgeführt werden, das Sonnenlicht ein und konzentrieren es um das 80-fache auf eine Brennlinie. Dort befindet sich ein Stahlrohr mit einer selektiven Beschichtung als Absorber. In diesem Rohr zirkuliert als Wärmeträger ein Thermoöl, das Temperaturen um die 400 °C erreichen kann. Um Wärmeverluste zu vermeiden, umhüllt eine evakuierte Glasröhre das Stahlrohr. Bei einem Parabolrinnenkraftwerk sind Hunderte von Rinnen in einem Raster angeordnet. Im Zentrum der Anlage findet sich ein zentrales Gebäude mit dem konventionellen Kraftwerksteil. In diese Kraftwerke lassen sich auch thermische Speicher integrieren, in denen beispielsweise durch das Schmelzen von Salzen die Wärmeüberschüsse über Tag für den abendlichen Betrieb einspeichert werden können. Das BINE-Projektinfo Solarthermische Kraftwerke werden Praxis stellt die verschiedenen Technologien für solarthermische Kraftwerke vor.
Quelle: bine Informationsdienst^^^
Mittwoch, 14. Dezember 2011
BR-Wahl: Atomausstieg gestützt
Regula Rytz von den Grünen brachte es auf den Punkt in ihrem Nachwahlkommentar: Die Wiederwahl von Elisabeth Widmer-Schlumpf ist eine Bestätigung des Atomausstiegskurses, verbunden mit der Hoffnung, dass auch die Förderung der Erneuerbaren Energien die nötige Aufmerksamkeit findet. Dies soll geschehen nicht zuletzt dank einer nunmehr im Amt bestätigtenFinanzministerin, die mit einer ökologischen Steuerreform vorwärts macht und der Energiewende die nötigen Mittel verschafft. Denn ohne finanzielle Unterstützung, ohne gewaltige Investitionen, ist sie nicht zu machen.
Dass Nationalratspräsident Hansjörg Walter nach dem gescheiterten Wahlgang gegen Bunesrätin Widmer-Schlumpf nicht mehr als SVP-Kampfkandidat zur Verfügung stand, bedeutete für die letzten drei Wahlgänge auch: Der Atomausstieg stand erneut zur Disposition, denn der verbliebene SVP-Kandidat Jean-François Rime gilt im Gegensatz zu Walter als eindeutiger Atombefürworter – obwohl er eigentlich einer nachhaltigen Branche nahe steht, der Holzwirtschaft. «Rache scheint das einzige Gedankengut der SVP zu sein», kommentierte SP-Nationalrat Roger Nordmann in einem Tages-Anzeiger-Newsnet-Interview diesen Schritt. Der bringe auch die Kandidaten bei der Wahl um den zweiten SP-Sitz in Bedrängnis. Swissolar-Präsident Nordmann zeigte sich jedoch fürs Erste befriedigt, dass die glänzende Wiederwahl von Widmer-Schlumpf den Atomausstieg stützt.
Doch das Geschachere der SVP-Strategen nützte nichts mehr – dem verbliebenen einzigen Rechtskandidaten waren nur die eigenen Parteigänger in den restlichen Wahlgängen (zuerst gegen Somaruga, dann gegen Schneider-Ammann) zugetan. Und schliesslich wurde der Friburger SP-Ständerat Alain Berset bereits im zweiten Wahlgang als (einziger) neuer Bundesrat gewählt – womit der Atomausstieg im Trockenen war. Es bleibt als Herkulesaufgabe für den neugewählten Gesamtbundesrat, den Umstieg auf Vollversorgung mit Erneuerbaren zu realisieren.
Basel-Stadt mit Solarkataster
Damit könnte Strom für 1400 Haushalte erzeugt werden. Um 5 Prozent des heutigen Stromverbrauchs in Basel zu decken, müssten 15 Prozent der geeigneten Flächen mit einer Photovoltaikanlage bestückt werden. Finanziell lohnt sich eine Photovoltaikanlage langfristig immer. Dank der kostendeckenden Einspeisevergütung erhält der Besitzer einer Anlage in Basel für jede ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde Strom rund 30 bis 50 Rappen. Diese Vergütung reicht aus, um die Anschaffungskosten der Anlage in etwa zwölf Jahren zu decken, sie wird aber für 25 Jahre garantiert. Trotz dieser finanziellen Anreize liegt der Neubau von Solaranlagen noch unter den Erwartungen.
Der Regierungsrat will dem Bau von Solaranlagen neue Impulse verleihen. Mit dem Basler Solarkataster soll es für Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümer möglichst einfach gemacht werden, sich für eine Anlage zu entscheiden: Das Basler Solarkataster (siehe Bild oben) zeigt auf dem Stadtplan im Internet für jede Dachfläche im Kanton an, wie gut sie für die Solarenergienutzung geeignet ist. Ein Mausklick genügt und ein Datenblatt gibt Auskunft über die Grösse, den möglichen Jahresertrag und Tipps zur Realisierung einer Solaranlage.
Einen zusätzlichen finanziellen Anreiz will der Regierungsrat durch die Kombination mit der energetischen Sanierung von Dachflächen schaffen. Die meisten Dächer im Kanton sind energetisch nicht saniert. Wer jetzt die Wärmedämmung seines Daches verbessert und dann eine Photovoltaikanlage darauf baut, bekommt den doppelten Beitrag für die Dachsanierung. Normalerweise werden heute 40 Franken pro m2 sanierte Dachfläche bezahlt; im Rahmen der Aktion sind es 80 Franken. Damit soll erreicht werden, dass Photovoltaikanlagen für die nächsten 25 bis 30 Jahre auf einem sanierten Dach stehen bleiben können.
Ziel der Aktion ist es, dass rund 50'000 m2 Dachfläche neu mit einer PV-Anlage ausgerüstet werden. Dieses "Basler Solarkraftwerk" könnte mit einer Leistung von etwa 5'000 Kilowatt Strom für rund 1400 Haushalte produzieren. Die Aktion ist auf zwei Jahre und auf eine Summe von zwei Millionen Franken zusätzliche Förderbeiträge beschränkt.
Viele Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümer sind unsicher, ob sich eine Solaranlage rechnet und welchen Aufwand der Bau erfordert. Die IWB Energieberatung leistet ihnen Unterstützung, von der Erstbesichtigung des Gebäudes bis zur Abnahme der realisierten Anlage. Selbstverständlich beschränkt die IWB Energieberatung sich nicht auf die Aspekte der Solarenergie, sondern gibt auch Hinweise auf weiteres Energiesparpotenzial und berät über die verschiedenen Fördermöglichkeiten
Der Kanton Basel-Stadt will beim Energie- und Ressourcenverbrauch eine Vorbildrolle einnehmen. Heute stehen auf den Gebäuden des Kantons bereits 37 Photovoltaikanlagen. In diesem Jahr hat die IWB Energieberatung zusammen mit Immobilien Basel-Stadt über 220 Gebäude des Kantons systematisch auf ihre Eignung für Photovoltaik- oder thermische Solaranlagen geprüft. Die Realisierung der Anlagen erfolgt bei einigen der Liegenschaften im Rahmen der bevorstehenden Sanierungen; für die restlichen Liegenschaften werden verschiedene Pakete für die Ausschreibung gebildet. Die meisten Anlagen sollen schon in den Jahren 2012 und 2013 realisiert werden.
Zum Solarkataster: http://www.geo.bs.ch/solarkataster
Zur Aktion Solarkraftwerk Basel: http://www.aue.bs.ch/solarkraftwerk
Zur IWB Energieberatung: http://www.iwb.ch/energieberatung
Weitere Auskünfte
Für das AUE
Jürg Hofer, 061 639 22 26,
Amtsleiter Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt
Für die IWB:
Erik Rummer, 061 275 96 58,
IWB Unternehmenskommunikation
Dienstag, 13. Dezember 2011
Solarenergie im Zentrum
Mit einer ästhetisch ansprechenden Lösung kann der Hausbesitzer mit dem Kombi-Indach-System auf seiner Dachhaut gleichzeitig Wärme und Elektrizität erzeugen und sogar komplett auf Ziegel verzichten. Auf grosses Interesse dürften auch die Holz/Metall-Fenster und die Schiebetür STI stossen, die allesamt Minergie-P® zertifiziert sind. Schweizer Premiere wird die neue automatisierte Schiebetür DRIVE feiern: mit ihren schlanken Profilen, den herausragenden Dämmwerten und dem unsichtbaren Antrieb kann sie der Aufmerksamkeit des Fachpublikums gewiss sein. Ein zusätzlicher Hingucker ist das Fassadenmodell der Hochhäuser in Leimbach (siehe Modellbild). Die nach dem Prinzip der 2000-Watt-Gesellschaft sanierten Wohnhäuser werden mit einer PV-Fassade eingehüllt.
Eine Premiere an der Swissbau ist zudem der "Swissbau Focus" - eine Kompetenzplattform, die sich mit dem nachhaltigen Bauen und Erneuern auseinandersetzt. In Themenanlässen und Workshops werden Fachwissen vermittelt, die Vernetzung der Marktteilnehmer gefördert, Haltungen kontrovers diskutiert und Wege zu kreativen Lösungen aufgezeigt. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Schweizer ist an der Lounge und den Aktivitäten der A EE, Swissolar, Minergie und SZFF beteiligt.
Montag, 12. Dezember 2011
Solarskilift geht in Betrieb
Im bündnerischen Tenna wird zurzeit der erste Solar-Skilift der Welt montiert. Im Winter wird mit dem erzeugten Strom der Lift betrieben, die restliche Zeit liefert die Anlage Energie für 15 Haushaltungen. In den nächsten Tagen gehen Lift und Solaranlage in Betrieb.
Vollversorgung mit Solarstrom
Auf der Grundlage von Solar-Potenzialkatastern für 26 nordrhein-westfälische Städte und Gemeinden hat die tetraeder.solar gmbh (Dortmund) das Solarstrompotenzial auf Dachflächen in Nordrhein-Westfalen (dunkelrot in Mitte der Karte) prognostiziert. Würden alle Potenziale genutzt, können laut tetraeder.solar 38 Gigawatt (GWp) Photovoltaik-Gesamtleistung installiert und damit rund 1.940 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr und Einwohner erzeugt werden. Somit lasse sich bilanziell der gesamte privat benötigte Strom allein mit Photovoltaik-Anlagen auf vorhandenen Dachflächen bereitstellen. Im Vorfeld der Untersuchung wurde eine Faktoranalyse durchgeführt. Diese ergab, dass die geringsten Abweichungen der durch Kataster ermittelten Solar-Potenziale von der jeweiligen Hochrechnung durch eine Kategorisierung nach Stadtgrößen und -typen erzielt werden konnten. Zur weiteren Qualitätssteigerung der Hochrechnung wurden die relevanten Gebäude- und Freiflächen der Städte und Gemeinden je nach Stadtgröße und -typ mit der Grundflächenzahl (GRZ) gewichtet.
Das prognostizierte Solarpotenzial der einzelnen Kreise und kreisfreien Städte zeigt, dass vor allem ländliche Regionen aufgrund der geringeren Dichte, d.h. des höheren Dachflächenpotenzials je Einwohner, ein relativ hohes Potenzial je Einwohner aufweisen (siehe Abbildung). Hier sind laut tetraeder.solar 2.000 bis über 3.000 kWh pro Jahr und Einwohner allein durch die Nutzung vorhandener Dachflächen erzielbar. Gerade in den ländlichen Regionen, in denen häufig aufgrund der vorhandenen Eigentümerstruktur (höherer Wohneigentumsanteil und geringerer Anteil an Geschosswohnungsbau) großes Eigeninteresse an der Nutzung solarer Energie besteht, können die Gemeinden in Verbindung mit den privaten Eigentümern eine Erschließung dieser Potenziale anstreben.
Großstädte weisen aufgrund ihrer Größe absolut ein sehr hohes Gesamtpotenzial auf. Dieses relativiert sich jedoch aufgrund der Bebauungsstruktur und Bevölkerungsdichte in Bezug auf die Einwohnerzahl. Dementsprechend haben Großstädte ein geringeres Potenzial pro Einwohner im Vergleich zu den weniger verdichteten und ländlicher strukturierten Gebieten. Doch auch dort ist es immer noch möglich, bis zu 1.500 kWh Solarstrom pro Jahr und Einwohner zu erzeugen.
In diesen Gebieten sollten auch die großen Wohnungseigentümer (bspw. Wohnungsbaugesellschaften) aktiv in die Projektierung von Photovoltaik-Anlagen eingebunden werden. Für ganz Nordrhein-Westfalen wird deutlich, dass die Kreise und einige kreisfreie Städte des vorhandenen Dachflächenpotenzials bilanziell dazu in der Lage sind, den privaten Strombedarf zu decken und darüber hinaus sogar Überschüsse zu generieren. Diese führen in der Gesamtbetrachtung dazu, dass in Nordrhein-Westfalen bilanziell der gesamte private Strombedarf durch die Nutzung der Sonnenergie auf Dachflächen gedeckt werden kann.
Die überwiegende Zahl der Gemeinden nutzt bislang nur einen sehr geringen Teil ihres Dachflächenpotenzials für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Dabei ist der Nutzungsgrad in verdichteten Gebieten besonders gering (lediglich bis zu 2,5 %) und steigt in weniger verdichten und ländlicher strukturierten Gebieten auf über 10 %. Bisher sind in Nordrhein-Westfalen rund 2,2 GWp Photovoltaik-Leistung installiert, dies entspricht 5,7 % der nach der Hochrechnung potenziell installierbaren Leistung. Ein Großteil der solaren Ertragspotenziale ist in Nordrhein-Westfalen bisher noch nicht erschlossen und kann durch gezielte Kampagnen deutlich erhöht werden.
Ein Beispiel sind die in Kooperation mit Sparkassen und Volksbanken unter Einbeziehung des Handwerks realisierten Solarpotenzialkataster der tetraeder.solar gmbh. Diese Kooperationen dienen dem öffentlichen Auftrag und der Verfolgung kommunaler sowie landespolitischer Klimaschutzziele. Mit Unterstützung der Städte und Gemeinden sowie Sparkassen und Volksbanken können Energiegenossenschaften entstehen, die es breiten Teilen der Bevölkerung erlauben, sich an Bürgersolaranlagen zu beteiligen. Die tetraeder. solar gmbh steht gemeinsam mit ihren Partnern auch bei der Entwicklung von Kommunikations- und Marketingstrategien sowie bei der Errichtung von Energiegenossenschaften beratend zur Seite.
Quelle: tetraeder.solar gmbh | solarserver.de
Sonntag, 11. Dezember 2011
Rückschlag in Durban oder?
"Angesichts des schwierigen Verhandlungsverlaufes wäre es besser gewesen, die Klimakonferenz hätte keine Beschlüsse gefasst, sondern im neuen Jahr so lange weiter verhandelt, bis ein wirklich gutes Ergebnis erzielt worden wäre", sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik von Greenpeace. Er hat die zweiwöchigen Verhandlungen als Beobachter begleitet.
Anders als von der EU angestrebt, wird das künftige globale Klimaabkommen, das bis 2015 ausgehandelt sein und ab 2020 in Kraft treten soll, kaum rechtlich bindend sein. "Die Staatengemeinschaft ist den Menschen einmal mehr eine Antwort auf die dringend zu lösende Klimafrage schuldig geblieben. Mit einem solch schwachen Klimavertrag wird das 2-Grad-Ziel nicht zu erreichen sein", sagt Kaiser.
Auf Druck der USA und Indiens einigte sich die Konferenz auf eine Kompromisslösung. Völlig ungeklärt blieb in Durban, um wie viel die großen Staaten ihre CO2-Emissionen in den kommenden Jahren reduzieren wollen. "Mit diesem Fahrplan für ein Weltklimaabkommen werden sich Blockierer wie die USA, aber auch die großen Schwellenländer wie China und Indien aus der Verantwortung ziehen können", so Kaiser.
"Die Staaten hatten in Durban nicht den Mut, die Zukunft der Menschen über ihre nationalen Interessen und die Interessen der Öl-und Kohleindustrie zu stellen." Zwar sieht das Beschlusspaket auch eine zweite Verpflichtungsperiode für das im Jahr 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll vor, beantwortet jedoch nicht die entscheidenden Fragen: Es wurde nicht festgelegt, ob das Protokoll fünf oder acht Jahre gelten soll und ob die zahlreichen Schlupflöcher, die das bisherige Kyoto-Protokoll abschwächten, künftig geschlossen werden.
Thema der Debatten war auch die Finanzierung von Klimaschutz in Entwicklungsländern und deren Anpassung an den Klimawandel. Woher die geplanten Milliardensummen für diesen Fond kommen sollen, wurde auch in Durban wieder nicht geklärt. "Von der Dringlichkeit der Klimakrise war in den klimatisierten Verhandlungsräumen nichts zu spüren, obwohl Afrika vom Klimawandel schon heute stark betroffen ist", kommentiert Kaiser. "Mit diesen Beschlüssen steuern wir weiter auf eine Welt von vier bis sechs Grad Erwärmung zu." Bereits eine durchschnittliche Erwärmung von zwei Grad global würde für viele Länder Afrikas vier Grad oder mehr bedeuten.
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Germanwatch: Ein Durchbruch, der nicht ausreicht
"Dieser Gipfel zeigt zwei Dinge: Der UN-Prozess bleibt notwendig, denn nur hier bekommen die Länder, deren Existenz gefährdet ist, eine Stimme.
Nur hier können sie die großen Länder bewegen. Aber dieser Gipfel zeigt auch, dass er allein nicht ausreicht, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. Die Vorreiterkoalition aus verletzlichen Ländern sowie progressiven Industrie- und Schwellenländern haben in Durban einen wichtigen Grundstein gelegt. Diese Kooperation brauchen wir nun auch außerhalb des UN-Prozesses", so Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch
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NABU: Die Welt muss aus dem schwachem Mandat ein starkes Abkommen machen, sonst ist die Klimakatastrophe unvermeidlich
„Jetzt muss jedes einzelne Land zu Hause zeigen, dass viel mehr Klimaschutz nötig und möglich ist, als hier in Durban vereinbart wurde. Um das Zwei-Grad-Ziel zu realisieren bleiben uns nur noch wenige Jahre. Die Welt muss aus einem schwachen Mandat ein starkes Abkommen machen, sonst ist die Klimakatastrophe unvermeidlich“, warnt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
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„Das Paket von Durban ist ein großer, wegweisender Erfolg für den Klimaschutz“, sagte Röttgen am Sonntag nach Abschluss der Verhandlungen in Südafrika: „Wir haben jetzt das Fundament und die Dynamik für ein internationales Klimaschutzabkommen, das erstmalig für alle gilt,“ lobt Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) die Beschlüsse des Klimagipfels.
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„Das kostet wieder Zeit, Zeit die wir uns weder ökologisch noch ökonomisch leisten können“, so Hermann Ott, klimapolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag.
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BUND-Vorsitzender Hubert Weiger in Durban:
Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen im kommenden Jahr sei auch, dass die EU ihre Klimaschutzziele verschärfe und ausreichend Geld für den Klimafonds zur Verfügung stelle. Die Bundesregierung müsse zur Steigerung ihrer eigenen Glaubwürdigkeit umgehend ein nationales Klimaschutzgesetz verabschieden, damit Deutschland seine CO2-Emissionen bis 2020 tatsächlich um 40 Prozent reduzieren könne.
Quelle: Greenpeace