Freitag, 30. November 2018

D: Deutlich weniger CO2 dank Erneuerbaren



Mit Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind oder Biomasse wurden 2017 in Deutschland Treibhausgase mit einer Klimawirkung von rund 177,1 Millionen Tonnen CO2 (CO2-Äquivalente) vermieden. Diese und viele weitere Daten liefert die neueste Emissionsbilanz der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat).
Der Ausbau erneuerbarer Energien trägt wesentlich zum Erreichen der Klimaschutzziele bei. Indem fossile Energieträger zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt werden, sinken die energiebedingten Treibhausgasemissionen aus Kohle, Gas und Öl.

Insgesamt wurden im Jahr 2017 durch den Einsatz erneuerbarer Energien 177,1 Millionen Tonnen (Mio. t) CO2-Äquivalente vermieden. Dabei wurden erstmals sektorenübergreifend die meisten Treibhausgasemissionen durch die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen vermieden (ca. 71 Mio. t CO2-Äquivalente). Auf den Stromsektor entfielen insgesamt rund 135,2 Mio. t CO2-Äquivalente, davon sind 115 Mio. t der Strommenge mit EEG-Vergütungsanspruch zuzuordnen. Im Wärmesektor wurden 34,5 Mio. t CO2-Äquivalente und durch Biokraftstoffe 7,4 Mio. t CO2-Äquivalente vermieden.

Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer Netto-Betrachtung. Dabei werden die durch die Endenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger brutto vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen (ohne Rückbau) werden dabei berücksichtigt.

Nähere Informationen zur Methodik sind der Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger des Umweltbundesamts zu entnehmen.
Diagramm: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland durch die Nutzung erneuerbarer Energien 177,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden. Davon 39,9% durch Windenergie, 35,8% durch Biomasse, 13,7% durch Photovoltaik, 8,6 % durch Wasserkraft.
Netto-Bilanz der vermiedenen Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien ...

Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat

Mittwoch, 28. November 2018

Elektrogeräte: immer weniger Strom

Obwohl der Bestand an Elektrogeräten in der Schweiz in den letzten fünfzehn Jahren gesamthaft um fast 40 Prozent zugenommen hat, reduzierte sich deren Stromverbrauch im gleichen Zeitraum um 716 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (- 9,3%). Dies dank Technologiesprüngen, die zu wesentlich energieeffizienteren Geräten geführt haben. Dies zeigt eine im Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführte Analyse der verkauften Elektrogeräte.


Die Analyse basiert auf Angaben des Fachverbands Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und des Schweizerischen Wirtschaftsverbands der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik (Swico). 2017 gab es demnach in der Schweiz 48,56 Millionen Haushaltgrossgeräte sowie IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte, die zusammen 6989 Mio. kWh Strom (12% des schweizerischen Stromendverbrauchs) verbrauchten. Das sind 39,3% mehr Geräte als 2002 (Bestand 34,86 Millionen Stück), deren Stromverbrauch aber um 716 Mio. kWh (-9,3%) tiefer liegt als 2002 (7'705 Mio. kWh).

Dank grösserer Technologiesprünge sind die Effizienzgewinne bei den IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräten mit 51,4% seit dem Jahr 2000 mehr als doppelt so hoch als bei den Haushaltgrossgeräten (24% seit dem Jahr 2002). Wenn also der heutige Gerätebestand mit der Effizienztechnik der Jahre 2000 bzw. 2002 betrieben würde, wäre der Stromverbrauch dieser Geräte um insgesamt 3250 Mio. kWh höher. Die Effizienzgewinne kompensieren damit mehr als die Jahresproduktion des Kernkraftwerks Mühleberg, die 2017 bei 2998 Mio. kWh lag.

Haushaltgrossgeräte (Zahlen von 2002 bis 2017)

  • In der Schweiz waren 2017 rund 17,9 Millionen Haushaltgrossgeräte im Einsatz, das sind 31,8% mehr als 2002 (13,6 Millionen). Ihr Energieverbrauch ist im gleichen Zeitraum aber nur um 2,3% gestiegen: Von 5244 auf 5364 Mio. kWh.
  • Bei allen Gerätekategorien gibt es seit 2002 eine erhebliche Steigerung der Energieeffizienz.
  • Dank der Effizienzgewinne war der Energieverbrauch der Haushaltgrossgeräte 2017 um 1533 Mio. kWh (oder 24 %) tiefer als der hochgerechnete Verbrauch der Geräte mit der Effizienz aus dem Jahre 2002.
  • Die grössten Stromverbraucher in der Kategorie der Haushaltsgrossgeräte sind Elektroherde/Backöfen (1417 Mio. kWh), Kühlgeräte (1075 Mio. kWh) sowie Wäschetrockner (888 Mio. kWh).
  • Die Analyse zeigt, dass der Einfluss der Energieetikette beim Kauf eines Haushaltsgrossgeräts sinkt. So sind 2017 (182'700 Stück) weniger Waschmaschinen der Kategorie A+++ verkauft worden als noch 2016 (190'600 Stück). Bei den Kühl- und Tiefkühlgeräten stagnieren die Verkäufe der bestklassierten Geräte seit zwei Jahren. Dasselbe gilt bei den Backöfen. Grund dafür dürfte sein, dass die Unterschiede der Energieeffizienz bei Geräten in den A-Kategorien (A/A+/A++/A+++) zu gering sind.
  • Aktuell wird die Energieetikette in der EU revidiert. Ziel ist es, von den ausufernden A-Kategorien wegzukommen und wieder Energieetiketten mit einer klaren Einstufung von A-G einzuführen.

IT, Büro- und Unterhaltungselektronikgeräte (Zahlen von 2000 bis 2017)

  • In der Schweiz waren 2017 rund 30,7 Millionen IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte im Einsatz, das sind 52,6% mehr als im Jahr 2000 (20,1 Millionen). Trotz höherer Leistungsfähigkeit und längerer Nutzungsdauer ist ihr Energieverbrauch im selben Zeitraum um 35,5% zurückgegangen: Von 2519 auf 1625 Mio. kWh.
  • Dank der erzielten Effizienzgewinne war der Energieverbrauch der IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte 2017 um 1717 Mio. kWh (oder 51,4 %) tiefer als der hochgerechnete Verbrauch der Geräte mit der Effizienz aus dem Jahre 2000.
  • Gründe für den hohen Verbrauchsrückgang sind technologische Fortschritte aber auch Förderprogramme zugunsten effizienter Geräte (Energy Star, Stand-by Initiativen, neue Technologien usw.) sowie die Mindestanforderungen bezüglich des Standby-Verbrauchs.
  • Die stärkste Bestandeszunahme seit dem Jahr 2000 gab es bei den Notebooks (+4,3 Millionen Stück), Tablets (+4 Millionen) und Set-Top Boxen (+2,9 Milllionen).
  • In den letzten zwei Jahren sind die Verkaufszahlen aller Geräte rückläufig. 2017 wurden beispielsweise 4,7% weniger TV-Geräte verkauft als noch im Jahr zuvor. Weil immer mehr grosse TV-Geräte mit mehr als 32 Zoll Bildschirmdiagonale verkauft werden, steigt deren Energieverbrauch; der Effizienzgewinn fällt daher im Jahr 2017 mit 1,5% eher gering aus.
  • Insbesondere bei den TV-Geräten zeigt sich, dass die Energieetikette an Einfluss auf die Kaufentscheidung verliert. Seit drei Jahren ist der Anteil an verkauften A+ und A++ Geräten rückläufig und lag 2017 noch bei 32% (2015: 56%). Die Zahl der verkauften A-Geräte stieg in der gleichen Zeit von 35 auf über 55%. Grund dafür dürfte sein, dass immer mehr Geräte mit UHD-Auflösung verkauft werden. Diese brauchen mehr Energie pro Fläche, weil sie über zusätzliche Funktionen verfügen.

Quelle: http://www.bfe.admin.ch

Freitag, 23. November 2018

D: Energiekommunen des Jahrzehnts ausgezeichnet

Für ihr außergewöhnliches Engagement in Sachen Energiewende kürte die deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) gestern den Rhein-Hunsrück-Kreis und Saerbeck zur „Energie-Kommunen des Jahrzehnts“. Jury und Publikum waren fasziniert und begeistert von den Kommunen und ihrem gelebten Klimaschutz.


Mit der Auszeichnung „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ möchte die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) den Kommunen für deren außerordentliches Engagement im Zeichen der Energiewende danken. Aus diesem Grund gab es einen Jury- und einen Publikumspreis. Letzterer wurde von den Teilnehmenden des „Zukunftsforums Energiewende“ bis zum späten Nachmittag des gestrigen Tages gewählt, nachdem sich die fünf Kommunen Samtgemeinde Lathen, der Landkreis Bamberg, der Rhein-Hunsrück-Kreis, Saerbeck und Pfaffenhofen an der Ilm noch einmal persönlich vorgestellt hatten. Saerbeck konnte sich am Ende gegen die anderen Kommunen beim Publikum durchsetzen. „Alle nominierten Energie-Kommunen hätten diese Auszeichnung verdient“, so Roos. „Sie alle beweisen tagtäglich, dass ein schneller Umstieg auf Erneuerbare schon heute möglich ist.“

Die Entscheidung für eine der fünf nominierten Kommunen fiel der Jury jedoch nicht leicht: Schließlich spielen alle Kommunen bereits in der Champions-League, war von den Jurymitgliedern während der Beratung zu hören. Sehr lange diskutierte die Fachjury über die Kommunen und deren bisherige Umsetzung von Maßnahmen für eine erfolgreiche Energiewende, bis sie sich für den Rhein-Hunsrück-Kreis als „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ entschied. „Zahlreiche Bürger, Gemeinden und Unternehmen haben gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und die dezentrale Energiewende vor Ort mit viel Herzblut umgesetzt“, hieß es in der Begründung der Jury. „Im Jahr 2010 betrug die regionale Wertschöpfung aus dem Betrieb der EEG-Anlagen elf Millionen Euro. Dieser Wert war im Jahr 2017 bereits auf 44 Millionen Euro angewachsen.“ Früher sei der Rhein-Hunsrück-Kreis eine strukturschwache Region gewesen. „Heute haben die Ortsgemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis mit 20 Prozent die landesweit geringste kommunale Verschuldung“, so die Jury.

Energie-Kommune_des_Jahrzehnts-RHK_©deENet_Meyer
Seit zehn Jahren und mehr als 120 geehrte Energie-Kommunen des Monats begleitet die AEE die kommunale Energiewende. Die Umsetzung der Klimaschutzziele beginnt bei den Bürgerinnen und Bürgern und ihren Verantwortlichen in den Kommunen. Aus diesem Grund wurden jeden Monat Kommunen für deren Ideen und Projekte ausgezeichnet. Sie zeigen, dass die dezentrale Energiewende mit bürgerlichem Engagement und entsprechender Kommunalpolitik nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich sein kann. Natürlich gab es auch Hindernisse, die jede einzelne Kommune hin zur Energiewende vor Ort überwinden musste, aber die Mühe hat sich gelohnt: Es entstanden Projekte, die zum Klimaschutz beitragen, nachhaltige Arbeitsplätze schaffen und die Kommunen unabhängiger in ihrer Energieversorgung machen. „Die Auszeichnung ist für uns alle eine Bestätigung und gleichzeitig ein Ansporn, weiter vor Ort die Energiewende voranzutreiben“, sagte der amtierende Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, Marlon Bröhr.
 
Fünf der Energie-Kommunen des Monats der vergangenen Jahre wurden im Vorfeld für die Auszeichnung „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ nominiert. „Wir sind jedes Mal vom Engagement der Energie-Kommune beeindruckt“, sagte Nils Boenigk, der kommissarische Geschäftsführer der AEE. „Städte, Gemeinden und Regionen legen seit Jahrzehnten ein inspirierendes Engagement an den Tag – für Klimaschutz und lokale Wertschöpfung. Dies macht uns dankbar und gleichzeitig ermutigt es uns, weiterhin Kommunen beim Umbau unserer Energieversorgung zu begleiten.“

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien Deutschland

Mittwoch, 21. November 2018

Energiegesetz - doch eher auf Schlingerkurs

Der am Dienstag vom Bundesamt für Energie (BfE) publizierte Monitoringbericht zur Energiestrategie zeigt auf, wo sich die Schweiz auf dem Weg zur Energiewende befindet. Gemessen an den Zielen der Energiestrategie 2050 sind wir «auf Kurs». Das BFE vermittelt damit die Botschaft, man könne sich jetzt zurücklehnen. Das ist gemäss der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) gefährlich. Für die Erreichung der Klimaziele von Paris und für einen Atomausstieg ohne gefährliche Langzeitexperimente ist eine Beschleunigung angesagt. Zuerst die SES-Beurteilung, anschliessend die BfE-Medienmitteilung:

Energieverbrauch und Ausbau erneuerbarer Energien: Das neue Energiegesetz hat die Fördermechanismen für erneuerbare Energien befristet, sie laufen 2022 (für Einspeisevergütung) bzw. 2030 (für Einmalvergütungen) aus (Sunset-Klausel im Energiegesetz). Eine Nachfolge ist nicht in Sicht, der angekündigte Übergang zum Lenkungssystem wird nicht weiter verfolgt, nachdem das «Klima- und Energielenkungssystem» vom Parlament abgelehnt wurde. «Das ist keine zukunftsgerichtete Energiepolitik, sondern manifestierter Stillstand», meint SES-Projektleiter Felix Nipkow. «Die Nachfolgearbeiten zur Energiestrategie müssen jetzt starten.»

Photovoltaik ist unterdessen die günstigste Technik zur Produktion von Strom, sogar im Winterhalbjahr. Bundesrat und Parlament blockieren die Solarenergie auch nach dem Volks-Ja zur Energiestrategie, obschon sie den Netzzuschlagsfonds pro Kilowattstunde am geringsten belastet.
 
Die SES zur Klimapolitik: Die Schweiz ist stärker als andere Länder vom Klimawandel betroffen. Das Pariser Klimaabkommen fordert, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen auf netto null sinken. Das bisher Erreichte genügt nicht. Auch der Vorschlag für die Revision des CO2-Gesetzes ist weitgehend untauglich. Der Monitoringbericht erwähnt, dass für die Erreichung der langfristigen Ziele «die Emissionen auf Pro-Kopf-Ebene weiter kontinuierlich reduziert werden [müssen].» Das reicht nicht, die Emissionen müssen sehr viel rascher sinken. SES-Projektleiter Florian Brunner fordert: «Dazu braucht es griffige Massnahmen, zum Beispiel beim Strassen- und beim Flugverkehr». Da ist die Klimapolitik heute ungenügend oder sogar inexistent.

Mehr Informationen SES in deren kürzlich herausgegebener Studie: » www.energiestiftung.ch/strommarkt

Die Medienmitteilung des Bundes hatte folgenden Wortlaut:

Energiestrategie 2050 laut ist auf Kurs: Im Mai 2017 hat sich die Schweizer Stimmbevölkerung für das neue Energiegesetz ausgesprochen und damit für den langfristigen, schrittweisen Umbau des Schweizer Energiesystems. Wie die Schweiz auf diesem Weg vorankommt, wird mit einem Monitoring beobachtet. Heute hat das Bundesamt für Energie (BFE) den ersten Monitoringbericht publiziert, der künftig jährlich erscheinen wird. Er zeigt, dass die Energiestrategie 2050 auf Kurs der Richtwerte bis 2020 ist.


Neben vielen anderen Themen und Indikatoren beobachtet das Monitoring die Richtwerte zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserkraft sowie die Richtwerte zur Senkung des Energie- und Stromverbrauchs, die im neuen Energiegesetz (EnG), das am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist, festgeschrieben sind. Der erstmals publizierte jährliche Monitoringbericht 2018 zeigt die Situation per Ende 2017, also noch vor Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Massnahmen. Fazit: Die Ausgangslage ist sehr gut und es hat sich die nötige Dynamik entwickelt, um den Kurs der Energiestrategie 2050 weiter zu verfolgen.

 

Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft): Sie steigt seit 2000 an, seit 2010 hat sich das Wachstum verstärkt. 2017 lag die erneuerbare Stromproduktion bei 3'653 Gigawattstunden (GWh) oder bei 6,4% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion. Der Richtwert 2020 beträgt 4'400 GWh. Vom angestrebten Zubau von 3'000 GWh zwischen dem Basisjahr 2010 und 2020 waren 2017 bereits 75% erreicht. Stromproduktion aus Wasserkraft: 2017 lag die mittlere Netto-Produktionserwartung bei 35`878 GWh. Der Richtwert 2035 beträgt 37`400 GWh. Basisjahr ist hier 2011, bis 2035 wird ein Nettozubau von rund 2'000 GWh angestrebt (kein Richtwert 2020 im Gesetz). Davon waren 2017 25,6% erreicht.

 

Endenergieverbrauch pro Kopf: Er hat seit 2000 abgenommen. 2017 lag er 15,7% unter dem Basisjahr 2000, witterungsbereinigt beträgt der Rückgang sogar 16,3%. Damit wurde der Richtwert 2020 (-16%) bereits erreicht. Stromverbrauch pro Kopf: 2017 lag er 4,9% unter dem Wert von 2000, witterungsbereinigt betrug der Rückgang 5,0%. Auch hier ist der Richtwert 2020 (-3%) bereits erreicht.

 

40 Indikatoren in 7 Themenfeldern: Der ausführliche Monitoring-Bericht enthält insgesamt rund 40 Indikatoren in sieben Themenfeldern: Energieverbrauch und -produktion, Netzentwicklung, Versorgungssicherheit, Ausgaben und Preise, energiebedingte CO2-Emissionen, Forschung und Technologie und Internationales. Die wichtigsten Indikatoren sind auch in einer Kurzfassung verfügbar.


Beide Berichte sind im Internet verfügbar (www.energiemonitoring.ch). Alle fünf Jahre erfolgt zudem eine Berichterstattung des Bundesrats zuhanden des Parlaments mit vertiefenden Untersuchungen und einer energiepolitischen Standortbestimmung.

Quellen: erwähnt


Dienstag, 20. November 2018

Auch bei Kosten überholt

Mit Ausnahme von Japan haben sich die Stromgestehungskosten für Photovoltaik und Windkraft in allen großen Volkswirtschaften soweit reduziert, dass sie am wettbewerbsfähigsten sind. Im zweiten Halbjahr lagen sie für neue große Photovoltaik-Anlagen bei sechs US-Dollarcent pro Kilowattstunde, wie die Analysten schreiben und das Webmagazin photovoltaik-magazine.de berichtet. Damit sind  Erneuerbare Energien nicht nur dem Umfang nach in Führung (siehe Solarmedia vom 17.11.18), sondern auch bei den Kosten.


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Jedes halbe Jahre nimmt Bloomberg New Energy Finance (NEF) eine Analyse zur Entwicklung der Stromgestehungskosten für die wichtigsten Energiequellen und Batteriespeicher vor. Das Ergebnis: Im zweiten Halbjahr 2018 sind Photovoltaik und Windkraft zur günstigen Energiequelle in allen wichtigen Volkswirtschaften geworden – Ausnahme ist Japan. Auch in China und Indien, wo lange Zeit die Kohle die günstigste Energiequelle war, sind Photovoltaik und Windkraft nun vorbeigezogen. Nach Angaben von Bloomberg NEF kosten die günstigen Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Indien nun nur noch die Hälfte neuer Kohlekraftwerke. Bloomberg NEF hat für seine Analyse nach eigenen Angaben etwa 7000 Projekte mit 20 verschiedenen Technologien in 46 Ländern weltweit untersucht.

Der Politikwechsel in China von Ende Mai in der Photovoltaik-Politik habe dazu geführt, dass wegen der bestehenden Überkapazitäten die Preise weltweit gefallen seien. Die globalen Stromgestehungskosten für neue große Photovoltaik-Anlagen seien gegenüber dem ersten Halbjahr nochmals um 13 Prozent gesunken und lägen nun bei durchschnittlich sechs US-Dollarcent pro Kilowattstunde. Dies bezieht sich auf nicht-nachgeführte Solarparks, wobei die niedrigsten Kosten in Indien (2,8), Chile (3,5) und Australien (4,0 US-Dollarcent pro Kilowattstunde) erzielt worden sein, erklärt Analyst Tifenn Brandily auf Nachfrage von pv magazine. Die höchsten Stromgestehungskosten seien mit 27,9 US-Dollarcent pro Kilowattstunde in Japan zu verzeichnen gewesen. Die Onshore-Windkraft komme auf Stromgestehungskosten von 5,2 US-Cent pro Kilowattstunde im 2. Halbjahr – ein Rückgang um sechs Prozent zum Jahresbeginn.

Bloomberg NEF verweist noch darauf, dass höhere Zinssätze in China und den USA in den vergangenen zwei Jahren den Druck auf die Finanzierungskosten für Photovoltaik und Windkraft erhöht hätten. Die niedrigeren Anschaffungskosten für die Anlagen hätten dies aber mehr als kompensiert.

Kurzzeitbatteriespeicher seien die günstigste Art für neue schnelle Reaktions- und Speicherkapazitäten in allen wichtigen Volkswirtschaften, nur nicht in den USA, wo dank des billigen Gases diese Kraftwerke noch im Vorteil seien. Mit Anlaufen der Elektrofahrzeugproduktion erwarten die Analysten, dass die Kosten für Batterien bis 2030 um weitere 66 Prozent sinken. Damit werde Batteriespeicherung im Energiesektor zunehmend für die Kappung von Spitzenleistungen attraktiv. Immer häufiger würden Batterien auch zusammen mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen installiert. In Australien und Indien sei die Kombination von Solar- und Windparks mit vierstündigen Batteriespeichersystemen im Vergleich zu neuen Kohle- und Gaskraftwerken bereits heutzutage wettbewerbsfähig und ohne Förderung für Netzdienstleistungen realisierbar.

Quelle: pv-magazine.de 


Sonntag, 18. November 2018

Jetzt ist es passiert

Das hatten wir einst nicht für möglich gehalten, dann hatten wir es ungeduldig erwartet. Von der her gesehen, gibt es nun also weltweit mehr -Anlagen (: 402 Gigawatt) und (539) als Atomenergie in Betrieb (353)!

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Grad passend zum Update der Solarwirtschaft, einer Fachveranstaltung dieser Woche in Olten, wurde die Statistik bekannt - an der Veranstaltung selbst wurde sie noch nicht wahrgenommen: Anlagen der Solar- und Windenergie haben, gemessen an ihrer Spitzenkapazität, jene der in Betrieb stehenden Atomkraftwerke unterdessen überholt (unter anderem in Japan stehen die meisten AKW immer noch still). Doch damit zur Veranstaltung , gemeinsam von Swissolar und energie schweiz an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten ausgerichtet und von gut 200 TeilnehmerInnen besucht.

Eine Reihe von Praxisbeispielen zeigte auf, dass der Eigenverbrauch bereits mancherorts etabliert ist. Dazu zählt etwa die Mehrfamilienhaussiedlung in Härkingen (SO) am südlichen Jurafuss. Möglich machen das Software-Lösungen, die aufgrund einer Fülle von Daten ermöglichen, den Stromverbrauch detailliert zu erfassen - und damit dem einzelnen Mieter zuzuordnen. Dank den vielen Daten wird dann auch erst möglich, diesen Eigenverbrauch zu optimieren - also beispielsweise dafür zu sorgen, dass gewisse Geräte dann benutzt werden, wenn die Sonne scheint, was in der Folge den Anteil des Eigenverbrauchs erhöht. Technische Lösungen stellen etwa die Firmen Blockstrom, Climkit, EVG-Zentrum, engytec, Egon und Imovatec zur Verfügung. Interessant ist auch der Einbezug von Wärmepumpen ins Gesamtsystem, also deren Betrieb mit Solarstrom. Wie gut das harmoniert, liess Pius Hüsser, Geschäftsführer von Nova Energie allerdings eher im Dunklen. Noch gibt es offenbar zu wenig Erfahrungen.

Einigkeit herrschte hingegen betreffs der Möglichkeit, solche Anlagen zu errichten: Bei Neubauten scheint Eigenverbrauch unproblematisch und schon ein Gebot der Stunde - bei Altbauten aber schwieriger zu realisieren. Dort stellen sich vor allem im Vertragswesen viele Hindernisse im Weg, eine Umorientierung der Betroffenen scheint häufig schwierig. Minergie-Lösungen sind aber so oder so auf viele Daten angewiesen und entsprechend eine gute Voraussetzung, eine Eigenverbrauchslösung zu etablieren, selbst in Altbauten. Und klar scheint auch, dass sich vor allem grössere Immobilien dafür anbieten. Wenn dann noch auf den Einbezug der Elektro-Mobilität geachtet wird, kann der Eigenverbrauch schon mal deutlich über zwei Drittel des erzeugten Solarstroms zu liegen kommen. Will heissen, der Übergang zu Elektrofahrzeugen geht Hand in Hand mit dem dringend nötigen Ausbau der Erzeugung von Solarstrom. Generell dürften gemäss der Angaben an der Veranstaltung eine Optimierung des Eigenverbrauchs durch Steuerung 10-20 Prozent betragen - durch Einbezug von Stromspeichern nochmals deren 15-20. 

Noch ein Wort zur Entwicklung am Speichermarkt: Speicher sind auch heute NOCH nicht wirtschaftlich - aber die Kostendegression schreitet unvermindert voran. Und wenn der Preis für Spitzenlaststrom steigen wird, steht dem wirtschaftlichen Einsatz von Batterien in den Haushalten nichts mehr entgegen. 

Donnerstag, 15. November 2018

Power to Gas in kommerzieller Phase

Wasserstoff wird in der Energiewelt der Zukunft eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn er speichert Energie, treibt Fahrzeuge an und kann in der Strom- und Wärmeversorgung eingesetzt werden. Hilfreich für den Klimaschutz ist er dann, wenn er aus Elektrolyse mit Ökostrom erzeugt wird. Am Donnerstag wurde am Wasserkraftwerk im deutschen Wyhlen unter Beisein von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut eine solche Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff offiziell eingeweiht. 

Energiedienst investiert auch kontinuierlich
in den Ausbau der Wasserkraft.
Nach siebenjähriger Bauzeit ging 2010
das neue Wasserkraftwerk in Rheinfelden in Betrieb.
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„Mobilität ist noch auf absehbare Zeit nicht ohne Verbrennungsmotoren denkbar. Um gleichwohl die Bemühungen für den Klimaschutz zu verstärken, müssen auch neue Wege gegangen werden. Der verstärkte Einsatz regenerativer, synthetischer Kraftstoffe ist solch ein Weg. Mit der Power-to-Gas-Anlage hier in Wyhlen ist ein Vorzeigeprojekt für die Energiewende in Baden-Württemberg entstanden. Mit ihr holen wir Power-to-Gas aus dem Labormaßstab und zeigen den wirtschaftlichen Betrieb dieser Technologie“, betonte Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Wir freuen uns natürlich, dass wir die Power-to-Gas-Anlage einweihen können“, sagt Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. „Wir setzen auf emissionsfreie Erzeugung von Wasserstoff. Damit bei seiner Verwendung in der Industrie und beim Fahrzeugverkehr der CO2-Ausstoß verringert werden kann.“ 

Die Power-to-Gas-Anlage nutzt den Ökostrom des Wasserkraftwerks Wyhlen und erzeugt durch Elektrolyse Wasserstoff. Dieser Wasserstoff ist so rein, dass er als Kraftstoff für Brennstoffzellen-Fahrzeuge genutzt werden kann. Die Anlage hat eine Leistung von 1 Megawatt und erzeugt rund 200 m³ Wasserstoff pro Stunde. Damit können rund 1.000 Brennstoffzellenfahrzeuge klimaneutral betrieben werden. Bislang wird Wasserstoff vor allem aus fossilen Energieträgern gewonnen. Wird er jedoch durch Elektrolyse mit Ökostrom erzeugt, ist er eine umweltfreundliche Alternative und leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur Sektorenkopplung. Denn der Ausbau der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien schreitet zwar voran, die Energiewende bedeutet aber mehr als nur die reine Stromversorgung. Wärme und Mobilität benötigen ebenfalls Energie und hier ist der Anteil der Erneuerbaren noch deutlich ausbaubar, um die Ziele bei der Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen. Sektorenkopplung heißt, auch in diesen Sektoren Erneuerbare Energien einzusetzen. Der Wasserstoff reduziert als Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge den Kohlendioxid-Ausstoß von Autos oder Zügen. Zugleich kann die bei der Produktion entstehende Abwärme zur Wärmeversorgung von Baugebieten genutzt werden. 

„Der Standort Wyhlen ist ein Musterbeispiel für das Energiesystem der Zukunft“, ergänzt Martin Steiger. „Hier greift erstens die Sektorenkopplung und zweitens kann das Wasserkraftwerk zusammen mit der Power-to-Gas-Anlage Systemdienstleistungen zur Stabilisierung des Stromnetzes anbieten.“ Denn das Kraftwerk kann je nach Bedarf Regelenergie bereitstellen. Es kann nun Energie ins Stromnetz einspeisen oder mit dem Strom die Wasserstofferzeugungsanlage betreiben. Die Power-to-Gas-Anlage ist in der Lage, entsprechend rauf oder runter zu fahren. Neben dieser kommerziellen Anlage von Energiedienst erprobt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in einer Forschungsanlage effizienz- und kostenoptimierte Elektrolyseblöcke unter realen Bedingungen. Das ZSW koordiniert das aus beiden Anlagen bestehende Gesamtprojekt. Ziel ist, einen Leitfaden für den effizienten Betrieb von Power-to-Gas-Anlagen zu entwickeln.

Energiedienst investiert in die kommerzielle Anlage rund 6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg fördert das gesamte Leuchtturmprojekt mit 4,5 Millionen Euro. Die Power-to-Gas-Anlage ist nun offiziell eingeweiht worden. In den kommenden Tagen beginnt der Testbetrieb. Ab März soll die Anlage dann kontinuierlich im Normalbetrieb Wasserstoff produzieren. 

Infos zur Anlage gibt es auf www.energiedienst.de/wasserstoff.

Bild: Martin Steiger, Vorsitzender des Vorstands der Energiedienst Holding AG, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Professor Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, Marion Dammann, Landrätin des Kreises Lörrach und Dr. Tobias Benz, Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen (von links) nehmen die Power-to-Gas-Anlage am Wasserkraftwerk Wyhlen offiziell in Betrieb.
Presseinfo als PDF 
 
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Das Energieunternehmen erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Zudem wächst Energiedienst in neuen Geschäftsfeldern, die die dezentrale erneuerbare und digitale Energiewelt der Zukunft ermöglichen. Für die Energiewende ihrer Kunden bietet die Unternehmensgruppe intelligent vernetzte Produkte und Dienstleistungen, darunter Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Stromspeichersysteme und Elektromobilität nebst E-CarSharing. Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt knapp 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die EnAlpin AG im Wallis sowie die Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.

Mehr Infos unter: www.energiedienst.de/presse

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Mittwoch, 14. November 2018

Tandemsolarzelle erreicht Rekord


Das deutsche ZSW und das Institut imec aus Belgien haben eine Tandem-Dünnschichtsolarzelle mit einem Rekordwirkungsgrad von 24,6 Prozent entwickelt.

Aufbau eines Tandemmoduls
aus Perowskit- (oben)
und CIGS-Solarzellen (unten).
Grafik: ZSW
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Die Tandemzelle besteht aus einer Perowskitzelle von imec und einer Solarzelle des ZSW mit einem Halbleiter aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen (CIGS). Die Perowskitzelle entstand im Rahmen der Partnerschaft mit den belgischen Organisationen EnergyVille und Solliance. Tandemsolarzellen bestehen aus unterschiedlichen, übereinander geschichteten Solarzellen. Das Konzept elektrisiert viele Forscher: Die Schichten nutzen verschiedene Bereiche des Sonnenlichtspektrums besser aus als die jeweilige Einfachsolarzelle. Dadurch weisen die Mehrfachsolarzellen einen höheren Wirkungsgrad auf. Mittlerweile stehen mehrere Varianten von Tandemzellen zur Verfügung. 

Bei der belgisch-deutschen Kooperation wandelt eine Perowskitzelle das Licht im sichtbaren Teil des Sonnenspektrums in Strom um, während das Licht im Infrarot-nahen Spektrum, das die Perowskitzelle durchdringt, von einer CIGS-Solarzelle aufgefangen wird. Beide Zelltypen sind in Dünnschichttechnologie herstellbar und eignen sich besonders für flexible Hocheffizienzsolarzellen und gebäudeintegrierte Photovoltaiklösungen.

Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung

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Sonntag, 11. November 2018

Grosser Schritt vorwärts

Darauf hat die Solarwirtschaft lange gewartet! Das Bundesamt für Energie hat die Förderkontingente 2019 für Photovoltaik deutlich erhöht. Damit kann die Einmalvergütung, die rund einen Viertel der Kosten einer Anlage deckt, deutlich rascher als bisher ausbezahlt werden. So wird der Bau einer Solaranlage im Zusammenhang mit Eigenverbrauch wirtschaftlich richtig attraktiv - wie der Fachverband Swissolar in einer Medienmitteilung festhält.
 

Solarinvestitionen lohnen wieder,
besonders auch für Industrie
und Gewerbe (wie Bauernbetriebe).
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Zu Beginn dieses Jahres sind die neuen Fördermassnahmen für erneuerbare Energien in Umsetzung der Energiestrategie 2050 in Kraft getreten. Für die Photovoltaik bewirkten sie bisher nicht den dringend nötigen Schub (siehe auch Solarmedia vom 30.Oktober 2018). Hauptgrund für den fehlenden Schub waren die langen Wartefristen für die Auszahlung der Einmalvergütung durch die Förderstelle Pronovo. Besonders bei Grossanlagen mit über 100 Kilowatt Leistung, was Fläche von ca. 700 Quadratmetern entspricht, war Zurückhaltung bei Investoren angesichts Wartefrist von 6 Jahren zu spüren.

Der Fachverband Swissolar ist deshalb sehr zufrieden mit der in dieser Woche angekündigten Erhöhung der Kontingente durch das Bundesamt für Energie: 
  • Für Grossanlagen (>100 kW) wird die Wartezeit bis zur Zusage der Einmalvergütung mehr als halbiert und gemäss BFE auf unter 3 Jahre reduziert. Für den Baubeginn muss der Investor auch nicht auf eine  Zusage warten. 
  • Bei Kleinanlagen (2-99,9 kW) kann der Investor anmelden und sofort bauen. Die Auszahlung erfolgt gemäss BFE nach 1 ½ Jahren nach der Inbetriebnahme. Wenn der Investor sich mit der Förderung für 99,9 kW begnügt, darf er auch eine grössere Anlage im System der Kleinanlagen fördern lassen.
Dies macht den Bau von Photovoltaikanlagen noch attraktiver als bisher. Solarstrom vom eigenen Dach kostet bei Einfamilienhäusern rund 15 Rappen pro Kilowattstunde, bei Grossanlagen sogar nur etwa 10 Rappen. Das ist fast immer günstiger als Strom vom Netz und im Fall von Grossanlagen auch günstiger als Strom aus neuen Kraftwerken anderer Technologien. Die verkürzten Wartezeiten helfen das enorme Potenzial der Solarstromproduktion auf unseren Gebäuden rascher nutzbar zu machen. Allein auf den Dächern der Schweiz könnten gemäss Berechnungen des Bundesamts für Energie jährlich bis zu 50 Milliarden Kilowattstunden (85% des heutigen Stromverbrauchs) produziert werden. 

Ein grosses ungenutztes Potenzial für Solaranlagen sieht Swissolar insbesondere bei Industrie- und Gewerbebetrieben mit ihren grossen Dächern und hohem Stromverbrauch. „Eine solche Investition, unterstützt durch die Einmalvergütung, sorgt für sichere Erträge über eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren bei vernünftigen Renditen“, meint David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar. Interessant ist auch die seit Jahresbeginn bestehende Möglichkeit des Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch (ZEV): Mehrere Verbraucher, auch auf angrenzenden Grundstücken, können gemeinsam den Strom einer Solaranlage nutzen und damit den Eigenverbrauch erhöhen.

Über Swissolar
Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 700 Verbandsmitgliedern mit rund 6‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Wärme und Strom von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein. www.swissolar.ch

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Freitag, 9. November 2018

Abbau Wartelisten für PV kommt voran

Im laufenden Jahr konnten in der Schweiz insgesamt rund 8500 Anlagen zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien neu gefördert werden. Dank steigender Strompreise und der ausreichenden Liquidität des Netzzuschlagsfonds stehen für das nächste Jahr mehr Mittel zur Verfügung. Damit werden die Wartelisten deutlich abgebaut und die Wartezeiten verkürzt. Auch bei den Investitionsbeiträgen für die Kleinwasserkraft können 2019 erheblich mehr Mittel gesprochen werden.

 

Einmalvergütung für kleine Photovoltaikanlagen (KLEIV) bis 100 kW Leistung: Anfang 2018 befanden sich 15'000 Anlagen auf der Warteliste der KLEIV. Im Verlauf des Jahres wurden pro Monat durchschnittlich rund 700 PV-Anlagen neu angemeldet. Bis Ende des Jahres wird die KLEIV an rund 6'800 dieser Anlagen ausbezahlt, insgesamt 178 Millionen Franken.


Ausblick 2019: Bis Ende 2019 wird die KLEIV voraussichtlich für alle Anlagenbetreiber ausbezahlt, die ihr vollständiges Gesuch bis 30. Juni 2018 eingereicht haben. Das betrifft rund 13'500 Anlagen mit einer Leistung von etwa 260 MW. Die Wartezeit bis zur Auszahlung der KLEIV für Betreiber, die ihr Gesuch Ende 2018 einreichen, beträgt rund eineinhalb Jahre. Das Fördervolumen beträgt 100 Millionen Franken.

 

Einmalvergütung für grosse Photovoltaikanlagen (GREIV) ab 100 kW Leistung: Anfang 2018 befanden sich 4400 Anlagen auf der Warteliste der GREIV. Bis Ende des Jahres werden 292 Antragsteller eine GREIV-Zusicherung erhalten. Dies entspricht einem Fördervolumen von insgesamt 22 Millionen Franken.


Ausblick 2019: Bis Ende 2019 erhalten voraussichtlich alle Anlagenbetreiber eine GREIV-Zusicherung, die ihr Gesuch bis 30. September 2013 eingereicht hatten. Das betrifft rund 605 realisierte Anlagen mit einer Leistung von etwa 172 MW und 1073 nicht realisierte Anlagen mit einer Leistung von etwa 330 MW. Die Zusicherungen werden im ersten Quartal 2019 ausgestellt. Durch den beschleunigten Abbau kann die Wartefrist halbiert werden. Projektanten, die sich Ende 2018 für die GREIV anmelden, müssen voraussichtlich 2 bis 3 Jahre (bislang 6 Jahre) auf die Zusicherung warten. Das Fördervolumen beträgt 150 Millionen Franken.

 

Einspeisevergütung für Photovoltaik-, Wind-, Kleinwasserkraft-, Biomasse und Geothermie-Anlagen: 2018 wurden insgesamt 230 Anlagen in das Einspeisevergütungssystem aufgenommen. Bei den Photovoltaikanlagen wurde die Warteliste bis zu den Anlagen abgebaut, die sich bis und mit 11. Januar 2012 angemeldet hatten.


Ausblick 2019: Die steigenden Strommarktpreise ermöglichen einen wesentlichen Abbau der Warteliste. Baureife oder bereits realisierte Anlagen, welche die vollständigen Unterlagen bis zum 31. Dezember 2017 bei Swissgrid eingereicht hatten, werden im Juli 2019 in das Einspeisevergütungssystem aufgenommen. Es handelt sich dabei um 57 Biomasse-, 79 Kleinwasserkraft- und 2 Windkraftanlagen. Ebenfalls im Juli 2019 in das Einspeisevergütungssystem aufgenommen werden 222 Photovoltaikanlagen ab 100 kW (total 75 MW), die bis und mit 30. April 2012 angemeldet wurden und für die der Betreiber das Wahlrecht zugunsten der Einspeisevergütung ausgeübt hat. 

 

Investitionsbeiträge für Biomasse-Anlagen: Seit Anfang Jahr können Investitionsbeiträge für stromproduzierende Klärgas- und Kehrichtverbrennungsanlagen sowie für Holzkraftwerke beantragt werden. 2018 wurden bislang 18 Anträge gestellt, davon wurden bereits 10 Anträge im Umfang von 1,4 Millionen Franken positiv beurteilt.

 

Investitionsbeiträge für Kleinwasserkraft-Anlagen (300 kW bis 10 MW): Seit Anfang Jahr können Investitionsbeiträge für erheblich erweiterte und erneuerte Kleinwasserkraftwerke beantragt werden. 2018 wurden bislang 22 Anträge gestellt. Bis Ende des Jahres können voraussichtlich Zusicherungen in der Höhe von insgesamt rund 13 Millionen Franken erteilt werden. Das Fördervolumen 2019 wird auf 50 Millionen Franken erhöht, sodass die bereits eingereichten Anträge sowie die ab 2019 hinzukommenden Anträge berücksichtigt werden können.


Wie werden die Fördermassnahmen finanziert? Für die Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, Stromeffizienzmassnahmen und Gewässersanierungen bezahlen die Schweizer Stromkonsumentinnen und -konsumenten seit 1. Januar 2018 einen Netzzuschlag von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde. Das Geld fliesst in den Netzzuschlagsfonds, aus dem verschiedene Fördermassnahmen finanziert werden (siehe Grafik in der Beilage). Die Höhe der Einspeisevergütung orientiert sich an den Produktionskosten der Anlagen. Bei tiefen Marktpreisen müssen daher mehr Fördermittel aufgewendet werden. Bei höheren Marktpreisen braucht es für die gleiche Anzahl von Anlagen weniger Fördermittel; entsprechend können mehr Anlagen gefördert werden.

Mittwoch, 7. November 2018

17-MW- Photovoltaik: Schwimmende Anlage in F

Trina Solar Limited, nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von Gesamtlösungen für Solarenergie, hat 17 Megawatt Photovoltaik-Module für die größte schwimmende PV-Anlage in Europa geliefert. 
 
Das größte schwimmende
SolarkraftwerkEuropas
in Piolenc (F)  - Modell -
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Das PV-Projekt „O'MEGA 1" wurde von Akuo Energy entwickelt, Frankreichs führendem unabhängigen Erzeuger erneuerbarer Energie, der unter den spezifischen Vorgaben der französischen CRE4.1-Ausschreibung mit den Trina Solar Modulen mit niedriger CO2-Bilanz den Zuschlag erhalten konnte. Nach Inbetriebnahme wird das in Piolenc (Vaucluse) gelegene Solarkraftwerk zu 100% erneuerbare Energie liefern, deren Menge dem Energieverbrauch von mehr als 4.700 Haushalten entspricht. Die Anlage erstreckt sich über eine 17 Hektar große Fläche und wird ca. 11.100 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden. 

 
„O'MEGA 1" wird von über 46.000 monokristallinen PERC-Doppelglas-Modulen TSM-DEG14.20(II) von Trina Solar mit niedriger CO2-Bilanz angetrieben. Das PV-Modul Duomax M Plus bietet eine hohe Ausgangsleistung für große Solarkraftwerke. Die herausragende Effizienz und hohe Leistungsdichte des Duomax M Plus Moduls, das mit der branchenweit führenden 1500 V UL/IEC-Zertifizierung verfügbar ist, sorgt für maximale Energieausbeute und ist beständig gegenüber schwierigen Umweltbedingungen. Seine langlebige Doppelglas-Struktur aus hochwertigem Solarglas und Einbettungsmaterial schützt die Solarzellen während der gesamten Lebensdauer vor starker Feuchtigkeit und verhindert Verluste durch PID (potenzialinduzierte Degradation).

 
Eric Scotto, Präsident und Mitgründer von Akuo Energy, resümiert: „O'MEGA 1 bedeutet für Akuo Energy mehrere Premieren: Erstens ist es das erste schwimmende Solarkraftwerk in Frankreich. Zweitens öffnet die Gruppe zum ersten Mal das Projektkapital für Einzelpersonen. Und drittens existiert eine gemeinsame, erste Bankfinanzierung für ein schwimmendes Solarprojekt. Mit diesem Gesellschaftsprojekt treiben wir als globaler Akteur die Energiewende voran und hoffen, diese Anlage zu einem Modell zu machen, dem weitere folgen werden. Wir sind sehr stolz auf den Verbund mit all diesen Mitwirkenden, die dies zu einem beispielhaften und inspirierenden Projekt machen.“
 

Gonzalo de la Viña, Leiter des europäischen Modulgeschäfts bei Trina Solar, fügt hinzu: „Für uns ist es eine Ehre, von Akuo für das größte schwimmende Solarsystem in Europa ausgewählt worden zu sein. Dieses Projekt, das unter den spezifischen Vorgaben der französischen CRE4.1 Ausschreibung entwickelt wurde, nutzt eine konkurrenzfähige technische und wirtschaftliche Lösung, die auf unseren monokristallinen PERC-Doppelglas-Modulen mit niedriger CO2-Bilanz in Kombination mit einer Schwimmkonstruktion von Ciel et Terre basiert. Wir sind optimistisch, dass dieses Projekt die Türen für die Entwicklung schwimmender PV-Projekte in ganz Frankreich und Europa öffnen wird.“

Über Trina Solar
Trina Solar ist ein weltweit führender Anbieter von Gesamtlösungen für Solarenergie. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und entwickelt heute eigene, intelligente PV-Lösungen für Großanlagen sowie gewerbliche und private Anwendungen, Energiespeichersysteme und Photovoltaikmodule. Als weltweit führender Anbieter von integrierten Solarenergielösungen geht Trina Solar bei der Transformation zu einer Marke in der Welt des Energie-IoT (Internet der Dinge) voran und hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem neuen und aufstrebenden Sektor weltweit führend zu werden. Weitere Informationen unter: http://www.trinasolar.com.

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Montag, 5. November 2018

Totalp - Sonnenstrom aus Bergen - so geht's



So funktioniert die EKZ-Testanlage bei Davos - Solarmedia hat bereits berichtet, siehe hier > Damit bestätigt sich: In den Bergen lässt sich auch in den kürzeren Wintertagen mit Photovoltaik (PV) viel Strom produzieren.

Quelle: EKZ 

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Samstag, 3. November 2018

Deutschland's PV wieder mal zurückgebunden

Die deutsche Solarwirtschaft kritisiert heftig die geplanten Einschnitte bei der Photovoltaik-Förderung. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) übt konkret scharfe Kritik an den jüngsten Plänen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, die Förderung neuer Solarstromanlagen auf Gebäuden auf einen Schlag um rund 20 Prozent zu kürzen. 

Die jüngsten Kürzungspläne gehen aus dem diese Woche  vorgelegten Referentenentwurf des Energiesammelgesetzes hervor. Sie sollen bereits zum Jahreswechsel 2019 in Kraft treten. Für Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), sind die Kürzungspläne überzogen und nicht nachvollziehbar: "Die geplanten Einschnitte bei der Solarenergie sind ein Anschlag auf die Energiewende. Eine so hohe Förderkürzung mit so kurzer Vorwarnung greift tief in die Planungssicherheit der Handwerksbetriebe ein. Viele Vertragsverpflichtungen und Finanzierungen werden sich nicht mehr erfüllen lassen. Das könnte in Einzelfällen bis zur Insolvenz von Installationsbetrieben führen." Der BSW fordert, die Förderkürzung im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens zeitlich zu verschieben und zu strecken, um den Vertrauensschutz der Branche zu sichern.

Überdies setzt die Bundesregierung nach Einschätzung des BSW mit der Förderkürzung einmal mehr das völlig falsche Signal. "Die geplanten Einschnitte treffen einen der wichtigsten Motoren der Energiewende: Photovoltaikanlagen auf Gebäuden, die oft von Bürgerhand und vom Mittelstand bezahlt und installiert werden. Eine zentralisierte Energiewende wird aber schon an der fehlenden Akzeptanz scheitern. Unter diesen Vorzeichen wird weder ein Ausstiegspfad aus der Kohleverbrennung noch eine Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien zu machen sein", so Körnig. 

Rund die Hälfte der jährlich neu installierten PV-Leistung ist von den nun geplanten Förderkürzungen betroffen, das PV-Anlagensegment mit einer Leistungsspanne von 40 bis 750 Kilowattpeak auf Gebäuden. Die in den letzten Monaten verzeichnete erfreuliche Marktentwicklung genau dieses Marktsegments sorgte nach Daten der Bundesnetzagentur erst dafür, dass 2018 das erste Mal seit fünf Jahren das – ohnehin niedrige - Zubauziel der Bundesregierung erreicht werden dürfte. Körnig: „Diese erfreuliche Entwicklung gilt es zu stärken und nicht abzuwürgen!" 

Der BSW weist zudem darauf hin, dass sich eine maßvolle Anpassung der Solarstromvergütung für neue Solarstromanlagen in den nächsten Monaten durch den in §49 EEG geregelten atmenden Degressionsmechanismus von selbst ergeben hätte. Deutschland wird seine Klimaschutzziele nur erreichen und Strafzahlungen für zu hohe CO2-Emissionen nur vermeiden können, wenn die Bundesregierung den Photovoltaikausbau nicht nur auf Freiflächen, sondern auch auf Gebäuden deutlich erhöht. Körnig: "Überzogene Fördereinschnitte stehen diesem Ziel ebenso im Wege wie der 52-Gigawatt-Förderdeckel, der spätestens im Verlauf des Jahres 2020 erreicht werden dürfte. Die Bundesregierung kann nicht auf der einen Seite den Eigenverbrauch und die Direktversorgung mit Solarstrom unter anderem durch die anteilige EEG-Umlage weiterhin massiv behindern und andererseits noch erforderliche EEG-Marktprämien zu schnell kappen." 

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW)

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Freitag, 2. November 2018

Sonne gewinnt - Solarzeitalter beginnt

Wer heute noch in Kohle, Gas oder Öl investiert, geht ein immer größeres Risiko ein. Seit etwa fünf Jahren wird weltweit mehr Geld in erneuerbare Energieträger gesteckt als in die alten fossil-atomaren Energien. Die Relation 2017: 280 Milliarden Dollar in Öko-Energien und noch 230 Milliarden in die alten Energien. Ein Kommentar von Franz Alt.

Eine neue Studie sagt sogar voraus, dass die alten Energieträger zur Gefahr für die Weltwirtschaft werden und eine neue Weltwirtschaftskrise heraufbeschwören, wenn Staaten und Firmen nicht rechtzeitig umdenken und um handeln.

Die Expertengruppe Carbon Tracker: Billionen von Dollar werden noch immer in die falsche Energievergangenheit investiert und damit zur Gefahr einer weltweiten Wirtschaftskrise. Alte Energiesysteme sind die Industrieruinen von morgen. Aber Sonne und Wind seien bereits heute konkurrenzlos preiswert und werden immer preisgünstiger.  Die Energiewende werde schneller kommen als die alten Energieexperten es erwarten, so die neue Studie.

Sonne und Wind schicken keine Rechnung: Das Papier „2020 Vision“ von Carbon Tracker sagt voraus, dass durch die Fehlinvestitionen die nächste Weltwirtschaftskrise ausgelöst werden könne. Der Siegeszug der erneuerbaren Energien sei nicht mehr aufzuhalten. Vor allem die riesigen Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien decken ihren wachsenden Energiebedarf  mit erneuerbaren Energien – einfach deshalb weil diese schon heute – und erst recht morgen – konkurrenzlos billig sein werden. Ursache: Sonne und Wind schicken keine Rechnung – es sind Geschenke des Himmels. Und sie verursachen so gut wie keine Folgekosten.

Der Siegeszug der Erneuerbaren passiere weniger aus ökologischen, sondern aus ökonomischen Gründen. Auch die Umstellung von Pferdedroschken auf Autos sei bereits vor 100 Jahren weit schneller erfolgt als von den damaligen Experten vorausgesagt. Ebenso sei es bei der Umstellung vom Telefonfestnetz aufs Mobiltelefon gekommen. Im Internet- und Digital-Zeitalter werde die Umstellung vom alten Energiesystem auf 100% erneuerbare Energien noch schneller geschehen.

Der Druck auf alle Regierungen der Welt auf saubere Luft, trinkbares Wasser sowie fruchtbare Böden und preiswerte, saubere und bezahlbare  Energie wächst weltweit. Wer in dieser Situation noch immer auf alte dreckige und teure Energie setze und in diese investiere, werde sein Geld verlieren, so die Carbon Tracker-Studie.

Diese Prophezeiung wagte der Solarpionier Hermann Scheer schon vor 25 Jahren als erster oder vor kurzem auch der Silicon Valley-Unternehmer Tony Seba in seinem Buch „Saubere Revolution 2030“. In den alten Energieträgern stecken etwa 25 Billionen Dollar Kapital, das sind 25.000 Milliarden Dollar. Ihr baldiger Wertverlust kann tatsächlich in eine Weltwirtschaftskrise führen.

Das gilt zum Beispiel für Länder wie Kuweit, Saudi-Arabien, Irak, Venezuela oder auch Russland. Irak hängt zu 42% seiner Wirtschaftskraft vom Öl ab, Saudi-Arabien zu 27% , Russland zu 10%. Nicht zufällig plant Saudi-Arabien das größte Solarkraftwerk der Welt mit einer Leistung von 80 Atomkraftwerken zum Preis von einem Cent die Kilowattstunde Solarstrom.

Staaten und Firmen, welche diese Entwicklung  hin zu 100% erneuerbare Energien verschlafen, sind die Verlierer von morgen  bei dieser unaufhaltsamen Transformation. Erneuerbare Energien sind der Megatrend von heute und erst recht von morgen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben – oder die Sonne. Diese ökologische Revolution ist mehr als eine technische – sie ist zugleich eine gesellschaftliche und eine ethische Revolution. Die Sonne gewinnt, das Solarzeitalter beginnt. Es gibt ein Menschenrecht auf Sonne.

Quelle:   Franz Alt 2018 / sonnenseite.com

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