Wasserstoff wird in der Energiewelt der Zukunft eine Schlüsselrolle
einnehmen. Denn er speichert Energie, treibt Fahrzeuge an und kann in
der Strom- und Wärmeversorgung eingesetzt werden. Hilfreich für den
Klimaschutz ist er dann, wenn er aus Elektrolyse mit Ökostrom erzeugt
wird. Am Donnerstag wurde am Wasserkraftwerk im deutschen Wyhlen unter Beisein von
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
eine solche Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff offiziell
eingeweiht.
„Mobilität ist noch auf absehbare Zeit nicht ohne
Verbrennungsmotoren denkbar. Um gleichwohl die Bemühungen für den
Klimaschutz zu verstärken, müssen auch neue Wege gegangen werden. Der
verstärkte Einsatz regenerativer, synthetischer Kraftstoffe ist solch
ein Weg. Mit der Power-to-Gas-Anlage hier in Wyhlen ist ein
Vorzeigeprojekt für die Energiewende in Baden-Württemberg entstanden.
Mit ihr holen wir Power-to-Gas aus dem Labormaßstab und zeigen den
wirtschaftlichen Betrieb dieser Technologie“, betonte Ministerin Dr.
Nicole Hoffmeister-Kraut. „Wir freuen uns natürlich, dass wir
die Power-to-Gas-Anlage einweihen können“, sagt Martin Steiger,
Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. „Wir
setzen auf emissionsfreie Erzeugung von Wasserstoff. Damit bei seiner
Verwendung in der Industrie und beim Fahrzeugverkehr der CO2-Ausstoß
verringert werden kann.“
Die Power-to-Gas-Anlage nutzt den
Ökostrom des Wasserkraftwerks Wyhlen und erzeugt durch Elektrolyse
Wasserstoff. Dieser Wasserstoff ist so rein, dass er als Kraftstoff für
Brennstoffzellen-Fahrzeuge genutzt werden kann. Die Anlage hat eine
Leistung von 1 Megawatt und erzeugt rund 200 m³ Wasserstoff pro Stunde.
Damit können rund 1.000 Brennstoffzellenfahrzeuge klimaneutral betrieben
werden. Bislang wird Wasserstoff vor allem aus fossilen
Energieträgern gewonnen. Wird er jedoch durch Elektrolyse mit Ökostrom
erzeugt, ist er eine umweltfreundliche Alternative und leistet zudem
einen wichtigen Beitrag zur Sektorenkopplung. Denn der Ausbau der
Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien schreitet zwar voran, die
Energiewende bedeutet aber mehr als nur die reine Stromversorgung. Wärme
und Mobilität benötigen ebenfalls Energie und hier ist der Anteil der
Erneuerbaren noch deutlich ausbaubar, um die Ziele bei der Reduktion der
CO2-Emissionen zu erreichen. Sektorenkopplung heißt, auch in diesen
Sektoren Erneuerbare Energien einzusetzen. Der Wasserstoff reduziert als
Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge den Kohlendioxid-Ausstoß von
Autos oder Zügen. Zugleich kann die bei der Produktion entstehende
Abwärme zur Wärmeversorgung von Baugebieten genutzt werden.
„Der
Standort Wyhlen ist ein Musterbeispiel für das Energiesystem der
Zukunft“, ergänzt Martin Steiger. „Hier greift erstens die
Sektorenkopplung und zweitens kann das Wasserkraftwerk zusammen mit der
Power-to-Gas-Anlage Systemdienstleistungen zur Stabilisierung des
Stromnetzes anbieten.“ Denn das Kraftwerk kann je nach Bedarf
Regelenergie bereitstellen. Es kann nun Energie ins Stromnetz einspeisen
oder mit dem Strom die Wasserstofferzeugungsanlage betreiben. Die
Power-to-Gas-Anlage ist in der Lage, entsprechend rauf oder runter zu
fahren. Neben dieser kommerziellen Anlage von Energiedienst
erprobt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung
Baden-Württemberg (ZSW) in einer Forschungsanlage effizienz- und
kostenoptimierte Elektrolyseblöcke unter realen Bedingungen. Das ZSW
koordiniert das aus beiden Anlagen bestehende Gesamtprojekt. Ziel ist,
einen Leitfaden für den effizienten Betrieb von Power-to-Gas-Anlagen zu
entwickeln.
Energiedienst investiert in die kommerzielle Anlage
rund 6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium des Landes
Baden-Württemberg fördert das gesamte Leuchtturmprojekt mit 4,5
Millionen Euro. Die Power-to-Gas-Anlage ist nun offiziell
eingeweiht worden. In den kommenden Tagen beginnt der Testbetrieb. Ab
März soll die Anlage dann kontinuierlich im Normalbetrieb Wasserstoff
produzieren.
Infos zur Anlage gibt es auf www.energiedienst.de/wasserstoff.
Bild: Martin Steiger, Vorsitzender des Vorstands der Energiedienst Holding AG, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Professor Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, Marion Dammann, Landrätin des Kreises Lörrach und Dr. Tobias Benz, Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen (von links) nehmen die Power-to-Gas-Anlage am Wasserkraftwerk Wyhlen offiziell in Betrieb.
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Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Das Energieunternehmen erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Zudem wächst Energiedienst in neuen Geschäftsfeldern, die die dezentrale erneuerbare und digitale Energiewelt der Zukunft ermöglichen. Für die Energiewende ihrer Kunden bietet die Unternehmensgruppe intelligent vernetzte Produkte und Dienstleistungen, darunter Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Stromspeichersysteme und Elektromobilität nebst E-CarSharing. Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt knapp 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die EnAlpin AG im Wallis sowie die Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.
Mehr Infos unter: www.energiedienst.de/presse
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