Erste Auswertungen der Testanlage Totalp der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigen: In den
Bergen lässt sich auch in den kürzeren Wintertagen mit Photovoltaik
(PV) viel Strom produzieren.
Vergrössern mit Klick auf Photo ! |
Seit Oktober 2017 testet EKZ zusammen mit der ZHAW Wädenswil die
Produktion von Solarstrom hoch in den Bergen. Zwanzig Solarmodule mit
unterschiedlichem Neigewinkel wurden auf der Totalp, 2500 m.ü.M., im
Skigebiet Parsenn bei Davos zu Versuchszwecken an einer
Stahlkonstruktion montiert (siehe Bild). Die Testanlage wurde aufgebaut, weil
Solarexperten davon ausgehen, dass Anlagen in den Bergen deutlich höhere
Stromerträge erwirtschaften als jene im Flachland. Es ist aber noch
unklar, wie der Stromertrag in den Alpen maximiert werden kann.
Informationen dazu soll nun die Testanlage in Davos liefern. Eine
Vielzahl von Daten, von der Einstrahlung über die Temperatur bis zum
Schneefall, werden mehrere Jahre lang erfasst und wissenschaftlich
ausgewertet.
Ein erster Zwischenbericht für die Zeit von Oktober 2017 bis Mai 2018
liegt aber bereits vor. «Diese ersten Ergebnisse bestätigen unsere
Berechnungen und Simulationen vollumfänglich, was uns sehr freut», sagt
EKZ-Projektleiter und Photovoltaikexperte Danilo Grunauer. So haben
besonders die sogenannten bifazialen (zweiseitig aktiven), steil
aufgeständerten Module in den sieben Monaten einen Ertrag
erwirtschaftet, der höher ist als der durchschnittliche Jahresertrag
einer Photovoltaik-Anlage im Mittelland. Gerade dieser Winterstrom ist
laut Jürg Rohrer, Professor und Leiter der Forschungsgruppe Erneuerbare
Energien, besonders wichtig: «Dann braucht es besonders viel Strom und
die Schweiz muss ihn zum Teil importieren.»
Dass die Module so viel Strom produzieren hat mehrere Gründe. So ist
in den Bergen die Einstrahlungsintensität höher, es gibt weniger Nebel
und der Schnee reflektiert das Sonnenlicht. Letzteres, der sogenannte
Albedo-Effekt, fällt bei den zweiseitig aktiven Modulen besonders ins
Gewicht, weil so das reflektierte Sonnenlicht hinter dem Modul ebenfalls
zu Strom verarbeitet werden kann. Die Anlage steht noch bis maximal 2022 auf der Totalp bei Davos und
liefert Untersuchungsdaten. Danach wird die Stahlkonstruktion
vollständig abgebaut und das Terrain wieder in den Originalzustand
zurückversetzt.
Quelle: ekz
^^^ Nach oben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen