Für ihr außergewöhnliches Engagement in Sachen Energiewende
kürte die deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) gestern den
Rhein-Hunsrück-Kreis und Saerbeck zur „Energie-Kommunen des Jahrzehnts“.
Jury und Publikum waren fasziniert und begeistert von den Kommunen und
ihrem gelebten Klimaschutz.
Mit der Auszeichnung „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ möchte die
Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) den Kommunen für deren
außerordentliches Engagement im Zeichen der Energiewende danken. Aus
diesem Grund gab es einen Jury- und einen Publikumspreis. Letzterer
wurde von den Teilnehmenden des „Zukunftsforums Energiewende“ bis zum
späten Nachmittag des gestrigen Tages gewählt, nachdem sich die fünf
Kommunen Samtgemeinde Lathen, der Landkreis Bamberg, der
Rhein-Hunsrück-Kreis, Saerbeck und Pfaffenhofen an der Ilm noch einmal
persönlich vorgestellt hatten. Saerbeck konnte sich am Ende gegen die
anderen Kommunen beim Publikum durchsetzen. „Alle nominierten
Energie-Kommunen hätten diese Auszeichnung verdient“, so Roos. „Sie alle
beweisen tagtäglich, dass ein schneller Umstieg auf Erneuerbare schon
heute möglich ist.“
Die Entscheidung für eine der fünf nominierten Kommunen fiel der
Jury jedoch nicht leicht: Schließlich spielen alle Kommunen bereits in
der Champions-League, war von den Jurymitgliedern während der Beratung
zu hören. Sehr lange diskutierte die Fachjury über die Kommunen und
deren bisherige Umsetzung von Maßnahmen für eine erfolgreiche
Energiewende, bis sie sich für den Rhein-Hunsrück-Kreis als
„Energie-Kommune des Jahrzehnts“ entschied. „Zahlreiche Bürger,
Gemeinden und Unternehmen haben gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und
die dezentrale Energiewende vor Ort mit viel Herzblut umgesetzt“, hieß
es in der Begründung der Jury. „Im Jahr 2010 betrug die regionale
Wertschöpfung aus dem Betrieb der EEG-Anlagen elf Millionen Euro. Dieser
Wert war im Jahr 2017 bereits auf 44 Millionen Euro angewachsen.“
Früher sei der Rhein-Hunsrück-Kreis eine strukturschwache Region
gewesen. „Heute haben die Ortsgemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis mit 20
Prozent die landesweit geringste kommunale Verschuldung“, so die Jury.
Seit
zehn Jahren und mehr als 120 geehrte Energie-Kommunen des Monats
begleitet die AEE die kommunale Energiewende. Die Umsetzung der
Klimaschutzziele beginnt bei den Bürgerinnen und Bürgern und ihren
Verantwortlichen in den Kommunen. Aus diesem Grund wurden jeden Monat
Kommunen für deren Ideen und Projekte ausgezeichnet. Sie zeigen, dass
die dezentrale Energiewende mit bürgerlichem Engagement und
entsprechender Kommunalpolitik nicht nur möglich, sondern auch
erfolgreich sein kann. Natürlich gab es auch Hindernisse, die jede
einzelne Kommune hin zur Energiewende vor Ort überwinden musste, aber
die Mühe hat sich gelohnt: Es entstanden Projekte, die zum Klimaschutz
beitragen, nachhaltige Arbeitsplätze schaffen und die Kommunen
unabhängiger in ihrer Energieversorgung machen. „Die Auszeichnung ist
für uns alle eine Bestätigung und gleichzeitig ein Ansporn, weiter vor
Ort die Energiewende voranzutreiben“, sagte der amtierende Landrat des
Rhein-Hunsrück-Kreises, Marlon Bröhr.
Fünf der Energie-Kommunen des Monats der vergangenen Jahre wurden
im Vorfeld für die Auszeichnung „Energie-Kommune des Jahrzehnts“
nominiert. „Wir sind jedes Mal vom Engagement der Energie-Kommune
beeindruckt“, sagte Nils Boenigk, der kommissarische Geschäftsführer der
AEE. „Städte, Gemeinden und Regionen legen seit Jahrzehnten ein
inspirierendes Engagement an den Tag – für Klimaschutz und lokale
Wertschöpfung. Dies macht uns dankbar und gleichzeitig ermutigt es uns,
weiterhin Kommunen beim Umbau unserer Energieversorgung zu begleiten.“
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien Deutschland
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen