Samstag, 30. Januar 2021

Strom von der Hauswand

Nicht nur Dächer bieten Platz für technische Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie. Auch Fassaden könnten bei Energiewende und Bodenschutz eine viel bedeutendere Rolle spielen als bisher. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung hat gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE das theoretische Flächenpotenzial für Photovoltaik an Fassaden für ganz Deutschland erhoben. Es ist doppelt so groß wie das der Dächer. Ihre Ergebnisse haben sie im Fachmagazin "Transforming Cities" veröffentlicht.

Die Solaranlage auf dem Hausdach hat sich im deutschen Gebäudesektor längst etabliert. Vielerorts geben Solarkataster Auskunft über das Potenzial, auf Dächern Energie aus Sonnenstrahlen zu gewinnen. Kommunen setzen damit Anreize, sich für die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu entscheiden. Doch wie steht es um die Fassaden der Gebäude? Wie viel potenzielle Fläche bieten sie für die Gewinnung erneuerbarer Energien?

12.000 Quadratkilometer Flächenpotenzial – in der Theorie": Für das Ziel der deutschen Bundesregierung, im Gebäudebestand bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, wird es nicht ausreichen, auf allen geeigneten Dächern in Deutschland Solaranlagen zu installieren", erläutert Dr. Martin Behnisch vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Deshalb hat das IÖR im Projekt Standard-BIPV in enger Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern wie dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), dem Institut für Angewandte Bauforschung Weimar (IAB), dem Lehrstuhl für Geoinformatik der TU München sowie mit Praxispartnern der Solarindustrie zusätzlich die Fassaden von Gebäuden in den Blick genommen. Gefördert wurde das Vorhaben durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Auf der Basis amtlicher Geodaten hat das Team um Martin Behnisch am IÖR untersucht, welche Flächenpotenziale für bauwerksintegrierte Photovoltaik (BIPV) die Gebäudefassaden in Deutschland bieten.

Die ermittelten Zahlen sind beachtlich: "Das theoretische Flächenpotenzial lässt sich auf rund 12.000 Quadratkilometer Fassadenfläche und knapp 6.000 Quadratkilometer Dachfläche beziffern", erläutert Dr. Martin Behnisch. Gebäudefassaden böten damit rund doppelt so viel potenzielle Fläche für Photovoltaik-Module wie Dächer. Das entspricht rund der Hälfte der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern. "Allerdings müssen wir auch betonen, dass es sich im Moment noch um theoretische Flächenpotenziale handelt", schränkt Behnisch ein.

Das Ergebnis sind verschiedene Visualisierungen zu Flächenpotenzialen und möglichen Solarenergieerträgen in Deutschland. So lässt sich zum Beispiel die räumliche Verteilung der Flächenpotenziale in Deutschland aufzeigen. Deutlich wird: Wo viele Menschen auf relativ engem Raum leben, ist auch das Potenzial für bauwerksintegrierte Photovoltaik-Module besonders hoch. Das ist zum Beispiel in den Ballungsräumen Rhein-Main, Rhein-Neckar und Rhein-Ruhr der Fall, ebenso wie in den städtischen Ballungszentren Berlin, Hamburg, Bremen, München oder dem Sachsendreieck Dresden-Leipzig-Chemnitz.

Die Modellierung der potenziellen Sonnenenergieerträge am Beispiel konkreter Gebäude macht deutlich, dass sich die Installation von Photovoltaikanlagen an Fassaden vor allem bei großen Gebäuden wie Produktionshallen, Bildungseinrichtungen oder öffentlichen Gebäuden lohnt. "Aber auch große Wohnkomplexe wie Hochhäuser bieten durchaus großes Potenzial für die Installation von Photovoltaik", so Martin Behnisch. Das Projektteam im IÖR sieht die gewonnenen Daten als ersten Schritt zu einer besseren Planung der Energiegewinnung an Gebäuden. "Die Daten müssen an den konkreten Standorten noch durch genauere Analysen spezifiziert werden. Aber sie geben doch einen Eindruck davon, welche großen Potenziale in bauwerksintegrierter Photovoltaik schlummern. Vor allem mit Blick auf die Ziele zur CO2-Einsparung sind das wichtige Ansatzpunkte", erklärt Martin Behnisch. Auch mit Blick auf die Verkehrswende und die Herausforderungen der E-Mobilität sei es sinnvoll, mehr saubere Energie in den Städten zu gewinnen. Darüber hinaus gebe es auch Vorteile für den Umweltschutz. "Jedes Photovoltaik-Modul, das wir an einer Hausfassade installieren, hilft dabei, Natur und kostbaren Boden zu schonen, denn es macht den Bau flächenintensiver Solarparks überflüssig."

Quelle: Kontakt im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)

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Donnerstag, 28. Januar 2021

Bundesrätin Sommaruga zur CH-Klimastrategie


Das Übereinkommen von Paris fordert die Staaten auf, eine langfristige Klimastrategie zu erarbeiten. Die vom Bundesrat in dieser Woche Strategie für die Schweiz zeigt auf, wie das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreicht werden kann. Die Regierung hat den Bericht, der gemeinsam mit verschiedenen direkt betroffenen Bundesämtern erarbeitet wurde, am Mittwoch verabschiedet, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Die «langfristige Klimastrategie der Schweiz» soll demnächst beim Uno-Klimasekretariat eingereicht werden.

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Montag, 25. Januar 2021

Europaweit überholen Erneuerbare Kohle & Gas


Im Jahr 2020 lieferten Wind- und Solaranlagen sowie Wasserkraft und Biomasse 38 Prozent des EU-Stroms. Das zeigt eine Analyse von Ember und Agora Energiewende. Deutschland hat den dritthöchsten Anteil Erneuerbarer Energien in der Europäischen Union. Die Studie ergab auch, dass Europas Strom im Jahr 2020 um 29 Prozent weniger CO2-wintensiv war als 2015. Die Kohlenstoffintensität der europäischen Stromerzeugung erreichte im Jahr 2020 ein Rekordtief von 226 Gramm CO2 pro Kilowattstunde.

Europa konnte 2020 das grünste Stromjahr aller Zeiten verzeichnen: Zum ersten Mal übertraf die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien jene aus fossilen Brennstoffen. Erneuerbare Energien hatten 2020 einen Anteil von 38 Prozent am europäischen Strommix, wohingegen fossile Energieträger nur auf 37 Prozent kamen. Das zeigt eine gemeinsame Analyse von Agora Energiewende und dem britischen Thinktank Ember.

Vorangetrieben wurde der Wandel durch das rasante Wachstum der Wind- und Solarstromerzeugung; diese hat sich seit 2015 fast verdoppelt. Im Jahr 2020 stammte bereits ein Fünftel des EU-Stroms aus Wind- und Solarenergieanlagen. Die höchsten Anteile wurden in Dänemark (61 Prozent), Irland (35 Prozent), Deutschland (33 Prozent) und Spanien (29 Prozent) verzeichnet.

Umgekehrt zum Wachstum bei den Erneuerbaren Energien hat sich die Kohleverstromung seit 2015 halbiert. Allein im Jahr 2020 sank sie um ein Fünftel. Kohlekraftwerke lieferten damit nur noch 13 Prozent des europäischen Stroms. Die Stromerzeugung aus Erdgas sank 2020 hingegen nur um 4 Prozent. Hintergrund dieser ungleichen Entwicklung ist der deutlich gestiegene Preis für Emissionszertifikate. Dadurch produzierten vergleichsweise klimafreundliche Gaskraftwerke vielfach den billigsten Strom unter den fossilen Kraftwerken. Sie unterboten in Deutschland, Polen und Tschechien sogar erstmals für einige Monate die Braunkohleverstromung. 

„Europa hat zu Beginn eines Jahrzehnts globaler Klimaschutzmaßnahmen einen Meilenstein erreicht“, sagt Dave Jones, leitender Stromanalyst bei Ember und Hauptautor des Berichts. „Das rasante Wachstum von Wind- und Solarenergie hat die Kohle zum Niedergang gezwungen. Doch das ist erst der Anfang, denn Europa setzt auf Wind- und Solarenergie, um nicht nur den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 sicherzustellen, sondern auch um die Verstromung von Gas auslaufen zu lassen, stillgelegte Kernkraftwerke zu ersetzen und den steigenden Strombedarf von Elektroautos, Wärmepumpen und Elektrolyseuren zu decken.“

Die europäische Stromnachfrage sank 2020 um vier Prozent und erreichte im April während der ersten Covid-19-Welle einen Tiefstand. Der Zuwachs bei den Erneuerbaren Energien war trotz der Pandemie robust. Ein weiterer Rückgang bei den fossilen Energien wurde durch den Anstieg der Stromnachfrage später im Jahr sowie eine unterdurchschnittliche Erzeugung von Atomstrom gebremst.

Die Studie ergab auch, dass Europas Strom im Jahr 2020 um 29 Prozent weniger CO2-wintensiv war als 2015. Die Kohlenstoffintensität der europäischen Stromerzeugung erreichte im Jahr 2020 ein Rekordtief von 226 Gramm CO2 pro Kilowattstunde.

„Die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie darf den Klimaschutz nicht ausbremsen“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Wir brauchen daher eine starke Klimapolitik - wie zum Beispiel den Green Deal -, um einen stetigen Fortschritt zu gewährleisten.“

Der Zuwachs von Strom aus Wind- und Solarenergie liegt mit 51 Terawattstunden im Jahr 2020 über dem durchschnittlichen Wachstum der vergangenen zehn Jahre mit im Mittel 38 Terawattstunden. „Um die für die Klimaneutralität erforderlichen 100 Terawattstunden jährlichen Zubaus zu erreichen, ist jedoch eine Verdoppelung des Niveaus von 2020 notwendig", erklärt Graichen. Die aktuellen Nationalen Energie- und Klimapläne (NECP) der EU-Mitgliedsstaaten würden diesen Wert bis 2030 nur auf 75 Terawattstunden pro Jahr erhöhen.

Die Studie „The European Power Sector in 2020“ steht auf www.ember-climate.org und www.agora-energiewende.de zum kostenlosen Download bereit. Die Studie enthält aktuelle Daten zur EU-27 sowie zu 19 einzelnen Ländern.

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Samstag, 23. Januar 2021

Mit Solaraktien läuft es auch im neuen Jahr

Der PPVX stieg letzte Woche um 15,4% auf 4.992, der NYSE Arca Oil fiel um 0,6%. Der PPVX liegt mit +22,7% seit Jahresanfang 2021 währungsbereinigt rund 11 Prozentpunkte vor dem Erdölaktienindex NYSE Arca Oil (+11,7%). Die Top-3-Titel seit Jahresanfang sind SunPower(+84%),Daqo New Energy (+69%)und Maxeon Solar Technologies(+68%).Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 144,0 Mrd. Euro. Die grössten Gewinnerder Woche waren SunPower (+48%) undGCL Poly Energy Holding(+45%), die grössten Verlierer Solarpack(-11%) und United Renewable Energy(-5%).Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+1.674%) rund 1.605 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +69%).Am 22.1.21 wurden die beiden kleinsten Titel Motech Industries und Shinsung E&G durch Grenergy Renovables SA und Renesola Ltd. ersetzt.

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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu

Quelle: oeko-invest.net

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Freitag, 15. Januar 2021

Solartechnik - schön wie ein Schmetterlingsflügel

Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen wirken in ästhetischer Hinsicht an Gebäuden oft wie Fremdkörper. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat deshalb Beschichtungsverfahren entwickelt, mit denen Solarmodule mit einer homogenen farbigen Oberfläche bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad hergestellt werden können. Das Prinzip wurde dem Flügel des Morpho-Schmetterlings entlehnt. Die Module werden auf der digitalen Messe BAU vorgestellt (13.-15. Januar 2021).



 

 

 

 

Photovoltaik-Anlagen haben sich längst zu einer Standard-Technologie entwickelt, die mit etablierten Verfahren in großen Mengen preiswert hergestellt wird. Eines aber hat sich in all den Jahren nicht wirklich verändert: das Aussehen der Photovoltaik-Module als dunkelblau-schwarze Platten. Bei Bauherren und Architekten sind Photovoltaik-Anlagen als gestalterisches Element daher wenig beliebt. Dabei wäre es überaus sinnvoll, nicht nur die Dächer, sondern auch Fassaden mit Photovoltaik-Anlagen zu versehen, um die für die Energiewende notwendigen 2500 Quadratkilometer (Solarmedia: in Deutschland - in der Schweiz ca. 200 km2)  zusätzlicher Photovoltaik-Anlagen zu erreichen.

Blauer Morpho-Falter als Vorbild: Forscherinnen und Forscher vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg haben deshalb ästhetische, farbige Module für Fassaden entwickelt, denen man ihren eigentlichen Zweck gar nicht mehr ansieht. »Die zündende Idee für die Entwicklung bestand darin, die Deckgläser der Module nicht mit Farbpigmenten einzufärben, sondern vielmehr den physikalischen Effekt des Schmetterlingsflügels nachzuahmen«, sagt Dr. Thomas Kroyer, Leiter der Gruppe Beschichtungstechnologien und -systeme. Denn beschichtet man Gläser mit Pigmenten, büßen diese viel von ihrem Wirkungsgrad ein, weil das Licht nicht mehr ungehindert eindringen kann.

Anders der Flügel des Morpho-Falters: Die im Regenwald Mittel- und Südamerikas lebenden Schmetterlinge erzeugen einen Farbeindruck nicht durch Pigmente, sondern durch eine mikrometerfeine Oberflächenstruktur auf der Flügeloberfläche, die gezielt einen engen Wellenlängenbereich, sprich eine Farbe, reflektiert. Den Fraunhofer ISE-Experten ist es gelungen, eine ähnliche Oberflächenstruktur durch einen Vakuumprozess auf die Rückseite des Deckglases ihrer Photovoltaik-Module aufzubringen. »Rund 93 Prozent des Lichts können diese Schicht durchdringen – nur etwa sieben Prozent werden reflektiert und lösen den Farbeffekt aus«, erläutert Thomas Kroyer.

Für eine noch ästhetischere Optik der Solarmodule haben die Fraunhofer ISE-Experten eine Montagemethode entwickelt, die an das Prinzip der Dachschindeln erinnert. Dafür werden Photovoltaik-Zellen in Streifen angefertigt und wenige Millimeter überlappend zu einem größeren Modul zusammengeklebt. So entsteht ein homogenes Ganzes ohne störende Zwischenräume oder sichtbare Kontaktdrähte. »Man kann aus verschiedenen Winkeln auf unsere geschindelten Photovoltaik-Module mit MorphoColor®-Beschichtung schauen – und trotzdem bleibt der homogene Eindruck.«

Die im Vakuumverfahren bedampften Deckgläser lassen sich auch in Solarthermie-Kollektoren zur solaren Wärmezeugung integrieren. So kann man mit einer Fertigungslinie beide Produkte bedienen, und Photovoltaik- und Solarthermie-Module können künftig mit derselben Farbe versehen quasi unsichtbar nebeneinander montiert werden. Passt man den Farbton an das restliche Gebäude an, lässt sich eine farbliche homogene Fassade, die zugleich Strom und Wärme liefert.

Quelle: Fraunhofer ISE

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Mittwoch, 13. Januar 2021

Sparsame E-Geräte sind in der Schweiz gefragt


In der Schweiz sind immer mehr Elektro-Haushaltsgeräte im Einsatz. Dennoch: Der Stromverbrauch ist seit 2002 zurückgegangen. Der Grund: Geschirrspüler, Kühlschrank oder Wäschetrockner werden immer effizienter. Das zeigt die Energieeffizienz-Analyse von Elektrogeräten, die das Bundesamt für Energie kürzlich publiziert hat.

1990 verbrauchte ein typischer Kühlschrank 400 kWh pro Jahr. 30 Jahre später ist es weniger als halb so viel. Diese Information erhält, wer im Internet die unabhängige Plattform topten.ch anklickt, die Geräte nach Energieeffizienz, Umweltbelastung und Qualität bewertet.

Trotz deutlich höherer Energieeffizienz: Kühlschrank und Tiefkühler sind die grössten Stromverbraucher im Haushalt, gefolgt von Elektroherd und Backofen, so die Energie-Effizienz-Analyse des BFE. Was besonders auffällt im Haushalt: Die Verdoppelung der Wäschetrockner seit 2002 und damit verbunden eine deutliche Zunahme des Stromverbrauchs.

«Der Kühlschrank ist ein Arbeitstier»: Gerade bei Kühlschränken oder Tiefkühlern sei die Sensibilisierung für energieeffiziente Geräte bei den Käuferinnen und Käufern sehr hoch, sagt Marcel Niederberger, Leiter Nachhaltigkeit bei V-Zug. V-Zug gehört zu den führenden Herstellern von Elektro-Geräten für Küche und Waschraum. «Ein Kühlschrank ist ein Arbeitstier.» Sie laufen 24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr. Da sei der Stromverbrauch ein wichtiges Kriterium.

Allerdings: Die effizientesten Geräte sind nicht per se jene, die am meisten verkauft werden, sagt der V-Zug-Nachhaltigkeitsbeauftragte. Denn: Energieeffiziente Geräte seien eher teurer, auch weil sie auch sonst einen höheren Standard bieten und mehr Funktionen aufweisen.

Bei gewissen Geräten stehe die Effizienz aber nicht an vorderster Stelle, hat Marcel Niederberger festgestellt. Design und Funktionalität seien ebenso relevant. Er nennt als Beispiel die Dunstabzugshaube. Für den Kaufentscheid sei da wichtig, wie leicht sich das Gerät reinigen lasse oder wie geräuscharm es sei.

Privatpersonen setzten auf Nachhaltigkeit: Energieeffizienz sei ein Kriterium, das stetig an Bedeutung gewinnt, heisst es auch bei Electrolux. Der schwedische Konzern ist ebenfalls ein bedeutender Hersteller von Elektro-Haushaltgeräten. Insbesondere bei institutionellen Käufern und Investoren spiele der Preis jedoch noch immer eine entscheidende Rolle, sagt Marius Rübenacker, Product Line Manager von Electrolux. Privatpersonen hingegen würden zunehmend die Nachhaltigkeit höher gewichten als den Preis, dies nicht zuletzt auch, weil der Kauf von Kühlschrank oder Waschmaschine eine langfristige Investition sei.

Gemäss Electrolux gibt es durchaus Unterschiede bei den verschiedenen Geräten. Bei Geschirrspülern sei Energieeffizienz besonders gefragt. «Rund zwei Drittel aller verkauften Electrolux Geräte gehören der höchsten Klasse A+++ an.» Bei den Wäschetrocknern sei jedes zweite verkaufte Electrolux-Gerät ein A+++-Gerät, bei den Kühlgeräten noch rund ein Drittel. Bei den Waschmaschinen sind mittlerweile fast ausschliesslich A+++-Geräte auf dem Markt – dank der technologischen Entwicklung.

Eine Anpassung der Energieetiketten war deshalb angezeigt. Die neue Etikette gilt ab März 2021 für alle Geräte und weist neu wieder die ursprünglichen Klassen von A bis G auf, ohne +-Erweiterungen. Vorderhand wird kein Gerät der besten Energieklasse zugeteilt.

Energieetikette treibt Forschung voran: Ziel ist, dass die neue Energieetikette wieder für mehr Transparenz beim Kaufentscheid sorgt. Auch die beiden Haushaltsgeräte-Hersteller sehen darin Vorteile: «Wir sehen die neue Energieetikette als wichtigen Treiber für die Forschung und Weiterentwicklung noch energieeffizienterer Haushaltsgeräte», sagt Marius Rübenacker von Electrolux. Bei der Einteilung in die entsprechende Energieeffizienzklasse geht man von einem Normverbrauch aus. Der tatsächliche Energie-Verbrauch kann aber davon abweichen. Oder anders gesagt: Es hängt auch von der konkreten Nutzung ab, ob die Energieeffizienz voll zum Tragen kommt.

Für Marcel Niederberger von V-Zug bietet die Digitalisierung hier eine Chance, Einfluss auf das Nutzerverhalten zu nehmen. Stichwort Smart Home: Wird eine Waschmaschine ins Heimnetzwerk integriert, sieht man, wann das Gerät im Einsatz ist. So könne man den NutzerInnen auch Tipps zum ressourcenschonenden Einsatz des Geräts geben.

Quelle: energeiaplus.com

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Dienstag, 12. Januar 2021

Mit nur wenigen Klicks Übersicht zur Förderung

Auf dem neu gestalteten Portal energiefranken.ch finden Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen rasch das für sie passende Förderprogramm für Energie und Mobilität. energiefranken.ch listet alle verfügbaren Förderangebote von Bund, Kantonen, Gemeinden, regionalen Energieversorgungsunternehmen und weiterer Anbieter auf. energiefranken.ch steht auf Deutsch, Französisch und Italienisch zur Verfügung und vereinfacht die Suche nach finanzieller Unterstützung für Energieprojekte. 
 
Finanzielle Anreize sind ein wichtiges Instrument zur Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien. Die öffentliche Hand (Bund, Kantone und Gemeinden), aber auch Energieversorger und andere Akteure bieten Förderprogramme in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Elektrogeräte an. Angesichts dieser Vielfalt ist es für Privatpersonen oder Unternehmen nicht immer einfach, das richtige Förderprogramm für ihr Projekt zu finden.

Das Portal energiefranken.ch vereinfacht die Suche. Es wurde kürzlich neu gestaltet und ist nun auch auf Französisch und italienisch verfügbar. Es informiert über alle aktuellen Förderprogramme im Energiesektor, einschliesslich steuerlicher Anreize. Die Bedienung ist einfach: Geben Sie die Postleitzahl Ihres Wohn- oder Geschäftssitz ein, wählen Sie den Bereich "Gebäude" oder "Mobilität" und die Zielgruppe "Privatperson" oder "Unternehmen". Die Plattform zeigt dann eine vollständige Übersicht aller relevanten Subventionsangebote, sortiert nach Themen. Mit einem weiteren Klick finden Sie aktuelle Informationen zu den verschiedenen Förderprogrammen, darunter Informationen zu Beiträgen und Förderbedingungen sowie zur Antragstellung.

Das dreisprachige Portal ist ein gemeinsames Projekt der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ), der Faktor Journalisten AG und des Bundesamtes für Energie mit dem Programm EnergieSchweiz.

 Quelle: admin.ch

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Sonntag, 10. Januar 2021

100 Prozent sind machbar


Das Gegenteil dessen, was #Energieskeptiker unverdrossen behaupten, ist richtig: #Energiewende / #Energiestrategie / #es2050 ist nicht gescheitert! Sie ist dank ständiger Fortschritte der #Erneuerbaren ohne Zweifel erreichbar, siehe Prof. Eike #Weber in diesem rund 30-minütigem Film (ab 3.Minute) - der sich zwar auf Deutschland bezieht, sinngemäss aber auch für die Schweiz gilt. Die Schweiz hat dank ihrer bereits vorhandenen Wasser-Speicher-Kapazität sogar noch bessere Möglichkeiten, das Ziel einer 100prozentigen Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien zu erreichen, auch früher als erst im Jahr 2050 (Hashtags verweisen auf entsprechende Beiträge auf Twitter).

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Freitag, 8. Januar 2021

Klimastreik stellt Aktionsplan vor

Am Freitag stellte der Klimastreik zusammen mit Expert*innen einen über 350-seitigen Plan vor. Er zeigt auf, wie die Schweiz bis 2030 netto null Treibhausgasemissionen erreichen kann. Der Plan umfasst unter anderem ein Verbot von fossilen Brennstoffen, eine Solarpflicht, ein Werbeverbot und die Anerkennung der Klimakrise als Fluchtgrund.

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Der Klima-Aktionsplan ist mit 377 Seiten und 138 Massnahmen ein stattliches Dokument. Er wurde im letzten Jahr von Klimastreikenden und Expert*innen gemeinsam erarbeitet. Heute stellten sie ihren Plan an einer digitalen Pressekonferenz vor.  Sie betonten, dass sie sich zur Schaffung des Aktionsplans gezwungen sahen, da die institutionelle Politik immer noch keinen adäquaten Plan zur Lösung der Klimakrise vorzuweisen hat.

“Mit dem Klima-Aktionsplan zeigen wir, dass eine andere Welt möglich ist. Unser Plan beinhaltet die wichtigsten ökologischen und sozialen Massnahmen für einen raschen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Wir haben noch Zeit, das Steuer herumzureissen, doch wir müssen jetzt beginnen”, meint die Klimastreikende Lena Bühler.

Was auffällt: Der Plan setzt neben augeklügelten technischen Massnahmen auch auf gesellschaftliche Veränderungen wie Ausbildungsprogramme für Arbeiter*innen oder die Priorisierung von Menschenrechten und Klimaschutz bei Freihandelsabkommen. “Klimaschutz hat einen Einfluss auf alle Bereiche der Gesellschaft. Deshalb war es uns bei der Erarbeitung des Plans wichtig, die gesellschaftlichen und sozialen Folgen ebenfalls zu berücksichtigen, um einen gerechten Wandel zu ermöglichen”, erklärt Beat Ringger, Mitautor des Klima-Aktionsplans.

Die Massnahmen würden definitiv das gesellschaftliche Leben umkrempeln. Anstelle von Werbung sollten wir Kunst oder Bildungsbeiträge bestaunen. In der Vision zeichnet der Aktionsplan das Bild einer autofreien Stadt, in der die Menschen sich primär zu Fuss, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Fossile Heizungssysteme werden ersetzt und auf den Bau neuer Gebäude gilt bis 2030 ein Moratorium. Der Plan greift das Konzept der Care-Gesellschaft auf, da diese Tätigkeiten klimafreundlicher sind als andere Arten der Beschäftigung. So sollten beide Elternteile je ein Jahr Elternzeit nach der Geburt eines Kindes haben.

Der Klimastreikende Matthias Hafner stellt fest: “Der realitätsfernen Politik von Parlament und Bundesrat stellen wir einen pragmatischen, umsetzbaren Klimaplan gegenüber, der sozial gerecht ist. Die im Plan enthaltenen Massnahmen bilden das Fundament einer Gesellschaft, die das Wohlbefinden aller Menschen ins Zentrum stellt. Der Schlüssel zu einer klimagerechten Welt ist dieser Klima-Aktionsplan.”

Die heutig präsentierte Version des Aktionsplans sei aber nicht die finale: “In Klimaversammlungen, Gesprächen mit verschiedensten Organisationen, Gewerkschaften und der Öffentlichkeit aber auch im Austausch mit Direktbetroffenen werden wir den Klima-Aktionsplan weiterentwickeln. Dieser Plan sollte zu einem gemeinsamen Produkt unserer Gesellschaft werden”, sagt Anja Kollmuss, Mitautorin des Klima-Aktionsplans.

Plan auf Website

Der ganze Plan kann auf der Website unter folgender URL eingesehen werden: climatestrike.ch/cap

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Donnerstag, 7. Januar 2021

Aqua-PV ausgezeichnet

 

Romande Energie und ABB Schweiz haben auf 1800 Metern über Meer auf einem Stausee in den Walliser Alpen ein schwimmendes Solarkraftwerk installiert (so genannte Aqua-Photovoltaik-(PV). Das Pilotprojekt liefert Strom für 220 Haushalte und soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden. Das ist eines der fünf Projekte, die am Donnerstag mit dem Energiepreis Watt d’Or 2021 ausgezeichnet wurden. Seit 2007 vergibt das Bundesamt für Energie diese Auszeichnung – in vier Kategorien. Das Motto dieses Jahr: Das richtige Mass - französischsprachiges Video mit deutschen Untertiteln. 

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