Die ausstellenden
Unternehmen aller Intersolar Messen weltweit waren aufgerufen, die Jury
mit herausragenden Innovationen zu überzeugen. Voraussetzung für die
Bewerbung war, dass sich die eingereichten Produkte, Projekte,
Dienstleistungen und Lösungen bereits in der Erprobungs- oder
Anwendungsphase befinden und darüber hinaus erstmals auf der Intersolar
vorgestellt werden oder bedeutsame Weiterentwicklungen bestehender
Produkte darstellen. Zudem mussten die solaren Projekte innerhalb der
vergangenen beiden Jahre vollständig realisiert worden sein. Die
Bewertungskriterien orientierten sich dabei an den Herausforderungen des
Marktes. Begutachtet wurden technologischer Innovationsgrad, Nutzen für
Industrie, Umwelt und Gesellschaft, die Wirtschaftlichkeit sowie der
Nachweis der Innovation.
Die Gewinner in der Kategorie „Photovoltaik“
Leicht und robust: Ein Wechseltrichter für individuell geplante Aufdachanlagen
Der dreiphasige TrueString 480V Inverter des jungen
kalifornischen Herstellers HiQ Solar wurde vor allem für industrielle
Aufdachanlagen konzipiert. Zwei unabhängige 1000-V-DC-Eingänge mit
individuellem MPP-Tracking (Maximum Power Point Tracking) erleichtern
eine flexible Anlagenkonfiguration und stellen gleichzeitig sicher, dass
der Anlage die größtmögliche Leistung entnommen werden kann. Modernste
Halbleitertechnologie auf Siliziumkarbid-Basis ermöglicht einen
CEC-Wirkungsgrad (nach Version der California Energy Commission) von 98
Prozent sowie eine hohe Leistungsdichte und damit auch eine
Gewichtsreduktion gegenüber herkömmlichen Systemen. Der lediglich elf
Kilogramm wiegende Wechselrichter lässt sich einfach handhaben und
installieren. Außerdem ist das Gerät so robust, dass es selbst unter
extremen Wüsten- und Küstenbedingungen eingesetzt werden kann. „HiQ
Solar hat damit ein Gerät auf den Markt gebracht, das den Intersolar
AWARD 2015 verdient hat“, so die Jury.
Clever verdrahtet: Mit CELLO zum nachhaltigeren Modul
Der LG Electronics Deutschland GmbH ist es gelungen,
den Wirkungsgrad des Moduls MonoX NeON 2 zu erhöhen und den
Materialverbrauch in der Produktion zu reduzieren. Durch den Einsatz der
CELLO-Technologie können die Module künftig noch günstiger produziert
und angeboten werden. Die neue Technologie nutzt zwölf Drähte, um den
Kontakt zur Vorderseite der Zellen herzustellen. Sie bietet damit eine
intelligente Alternative zu den bislang verwendeten aufgedruckten
Silberstreifen und aufgelöteten Bändchen. Dadurch sinken die
elektrischen Verluste. Die Drähte reflektieren dabei das einfallende
Licht so, dass die Solarstromerzeugung optimiert wird. „Mit dieser
Lösung ist LG ein Vorreiter einer aktuell viel diskutierten und künftig
wohl verstärkt eingesetzten Technologie“, erklärt die Jury.
Erst halbiert und dann verlötet: Modultechnologie sinnvoll weiterentwickelt
Die REC Solar EMEA GmbH präsentiert mit dem Modul
TwinPeak für Dachaufbauten eine besonders effiziente Technologie.
Zunächst halbierte und anschließend wieder miteinander verlötete Zellen
ermöglichen eine verlustarme Verschaltung. Neben PERC-Zellen (Passivated
Emitter Rear Cell) mit multikristallinem Silizium kommen weitere
innovative Lösungen zum Einsatz: Vier statt der bisherigen drei Busbars
stellen die Elektrokontakte zu den Zellen her. Zudem bedienen je zwei
getrennte Anschlussdosen einen Anschlusspol. Auf Basis dieses
Verschaltungskonzeptes leisten die TwinPeak-Module im Vergleich zu
Standard-Modulen 10 Watt mehr. „Innovative Ideen, intelligent verknüpft –
ein Konzept, das die Modultechnologie sinnvoll weiterentwickelt: Auf
Grund dieser Qualitäten wird die REC TwinPeak Series mit dem Intersolar
AWARD 2015 gewürdigt“, lautet die Begründung der Jury.
Die Gewinner der Kategorie „Solare Projekte in Europa“
Mutige Pioniertat: Dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien ist möglich
Die Jury würdigt das von der IBC SOLAR AG
vorgestellte Projekt als mutige Pioniertat. EnFa – Die Energiefabrik ist
ein weiterer Schritt auf dem Weg zum stromnetzautarken Gewerbebetrieb.
Das 2014 in Neuenstadt am Kocher errichtete Gebäude erzeugt die gesamte
für Heizung, Kühlung, E-Mobility und Stromverbrauch benötigte Energie
selbst. Zur Lastabdeckung in ertragsarmen Monaten wird lediglich Biogas
bezogen. Möglich macht dies ein intelligentes Energiemanagement, das
Photovoltaik, Stromspeicher, Blockheizkraftwerk und Wärmepumpen
integriert. EnFa beweist, dass in Deutschland eine dezentrale, rein auf
erneuerbaren Energien basierende Versorgung möglich ist,
unterbrechungsfrei, mit stabilem lokalem Netz und zu niedrigen Kosten.
Das ist aus Sicht der Jury eine preiswürdige Lösung, deren vielfältige
Flexibilitätsoptionen künftig auch dem Verteilnetz oder der
Nachbarschaft bereitgestellt werden sollten.
Starke Partner: Konsortium erhält Intersolar AWARD für Solarkollektor-Feld mit Plasma-Technologie zur Dampferzeugung
Die Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co.
KG, die Ritter XL Solar GmbH, das Fraunhofer-Institut UMSICHT sowie die
GEA Wiegand GmbH und die Uni Karlsruhe haben in enger Zusammenarbeit
dieses anspruchsvolle Projekt realisiert. Das Projekt zur solaren
Gebäudeklimatisierung hat die Jury des Intersolar AWARD mit seinem
Solarkollektor-Feld mit Plasma-Technologie zur Dampferzeugung überzeugt,
weil es die effektive Kombination verschiedener Neuentwicklungen zeigt.
Als zentrale Komponente wird ein hocheffizienter Vakuumröhrenkollektor
eingesetzt. Durch eine spezielle Antireflex-Beschichtung erzielt der
Kollektor selbst bei Temperaturen zwischen 100°C und 150°C noch
beachtliche Wirkungsgrade. Zudem kommt eine projektspezifisch angepasste
Dampfstrahlkältemaschine mit einer Kälteleistung von 80 kW zum Einsatz.
Ergänzt wird die Lösung durch einen eigens entwickelten Wärme- und
Kältespeicher, der weitgehend konstante Betriebsbedingungen ermöglicht.
Das Solarthermie-System belegt eindrucksvoll, dass es auch unter
deutschen Witterungsbedingungen möglich ist, Klimakälte per Solarenergie
effektiv, kostengünstig und umweltfreundlich bereitzustellen.
Alles eingeplant: Mehrfamilienhaus in Frankfurt erzeugt Energieüberschuss
Im Frankfurter Gutleutviertel ist eines der
innovativsten Geschosswohngebäude Europas entstanden: Das mit
Beteiligung der solarnova Deutschland GmbH realisierte „Aktiv-Stadthaus“
gewinnt mehr Energie als die Bewohner der 75 Wohnungen verbrauchen.
Passive Effizienz durch Dämmung und aktive Energiegewinnung werden in
diesem Effizienzhaus Plus optimal kombiniert. Richtungsweisend an diesem
Konzept ist, dass schon bei der Planung der Energiebedarf der Nutzer
sowie die städteplanerische Einbindung berücksichtigt wurden. „Das
Aktiv-Stadthaus macht deutlich, dass die Energieeffizienz-Richtlinie der
EU für das Jahr 2020 zu schaffen ist“, begründet die Jury die
Auszeichnung des Projekts mit dem Intersolar AWARD.
Intersolar Europe 2015 noch bis zum 12. Juni auf der Messe München
Wer mehr über die Gewinner und über viele andere
spannende Lösungen erfahren will, hat dazu noch bis kommenden Freitag,
12. Juni, auf der Intersolar Europe Gelegenheit. Dort präsentieren mehr
als 1.000 Aussteller ihre Produkte, Lösungen und Dienstleistungen auf
der Intersolar Europe. Auf rund 72.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
in acht Messehallen und auf dem Freigelände werden in diesem Jahr 40.000
Besucher erwartet. Parallel zur Intersolar Europe findet die ees Europe
statt, die internationale Fachmesse für Batterien und
Energiespeichersysteme.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen