Unweit vom Bahnhof
Lausanne entfernt steht im Keller eines 1872 errichteten Bauwerks eine
Pelletheizung, die in Kombination mit einer solarthermischen Anlage den
gesamten Gebäudekomplex ganzjährlich mit erneuerbarer Wärme versorgt. Die Substitution
von rund 20‘000 Liter Heizöl ersparen der Umwelt über 50
Tonnen CO2 pro Jahr.
Von
aussen betrachtet deutet nichts darauf hin, dass im Keller des
denkmalgeschützten Gebäudes an der Rue du Midi 1 mitten im Lausanner
Stadtzentrum ein kleines Holzheizkraftwerk steht. Ein 99 kW leistungsstarker
Pelletkessel produziert in Kombination mit einer solarthermischen Anlage
jährlich rund 200‘000 kWh Wärmeenergie, die insgesamt fünf Wohnungen und drei
Ladengeschäfte mit Heiz- und Brauchwarmwasser versorgt. Dies freut den Besitzer,
Monsieur Stéphane Rousset, gleich in doppelter Hinsicht: Der Betriebsaufwand der
Anlage als auch die Umweltbelastungen sind minimal.
Nicht
weil die 15 Jahre alte Ölheizung sanierungsbedürftig war, sondern aus
Überzeugung und Pioniergeist ersetzte Monsieur Rousset den Ölbrenner im Herbst
2008 durch eine moderne Pelletheizung. Über einen 800 Liter fassenden
Wärmespeicher beheizt er während den kälteren Jahreszeiten eine Gesamtfläche
von über 1000 m2. Zur Deckung des Brauchwarmwasserbedarfs
produzieren zwölf Paneele auf einer Fläche von 24 m2 auf der Südseite
des Hausdachs jährlich über 10‘000 kWh heisses Wasser zum Kochen und Duschen.
Dieses wird über zwei Solarwärmespeicher mit einem Volumen von insgesamt 1600
Litern bereitgestellt. Falls diese aufgrund anhaltend schlechten Wetters einmal
nicht genügend aufgeladen sein sollten, steht ein etwa 150 Liter fassender
Boiler bereit, der bei Bedarf auch das Brauchwasser über die Pelletheizung
erhitzen kann. Im Optimalfall wird sie jeweils zwischen Mitte Mai und Oktober
ausgeschaltet.
Insgesamt
substituiert die erneuerbare Energie aus Sonne und Holz im Durchschnitt rund 20‘000
Liter Heizöl jedes Jahr. Dadurch werden der Umwelt jährlich über 50 Tonnen CO2
erspart. Die durch die kantonale
Abteilung Luftreinhaltung gemessenen Emissionswerte (Feinstaub, CO und NOx)
liegen deutlich unter den Emissionsgrenzwerten der Luftreinhalteverordnung
(LRV), die kürzlich vom Bund verschärft wurden.
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