Montag, 12. Januar 2015

Mehr «Green Investments» denn je

Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien zogen 2014 kräftig an. Vor allem die Nachfrage nach Photovoltaik-Kraftwerken und –Dachanlagen zog an, da die Technologie wesentlich wettbewerbsfähiger wurde. Das Solarportal solarserver.de hat die wichtigsten Zahlen zusammengestellt.

Zusätzlich zu den bedeutenden Solarinvestitonen wurden laut dem Jahresbericht von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) 19,4 Milliarden US-Dollar in Offshore-Windprojekte investiert. Die Gesamtinvestition in saubere Energien belief sich auf 310 Milliarden US-Dollar, das sind 16 % mehr als 2013 (268,1 Milliarden USD) und mehr als das Fünffache von 2004 (60,2 Milliarden USD). Der Rekord von 2011 (317,5 Milliarden USD) wurde jedoch um 2 % knapp verfehlt.

Erstmals machten weltweit Solarinvestments den grössten Teil der Green Investments aus - ein weiteres Zeichen für das Voranschreiten dieser Art der Erzeugung erneuerbarer Energien. Bild: Vertikale Solardachanlage auf der Überbauung Kalkbreite in Zürich - Foto: Guntram Rehsche. 

Rekord-Investitionen in China: 89,5 Milliarden USD
Die erhöhte Investitionstätigkeit spiegelt die Marktsituation in vielen Zentren des Erneuerbare-Energien-Ausbaus wider: In China wurden 32 % mehr investiert als im Vorjahr (89,5 Milliarden USD), in den USA 8 % mehr (51,8 Milliarden USD, die höchste Zahl seit 2012), in Japan 12 % mehr (41,3 Milliarden USD), in Kanada 26 % mehr (9 Milliarden USD), in Brasilien 88 % mehr (7,9 Milliarden USD), in Indien 14 % mehr (7,9 Milliarden USD) und in Südafrika 5 % mehr (5,5 Milliarden USD). In Europa hingegen stiegen die Investitionen nur um 1 % auf 66 Milliarden USD.

„Im letzten Jahr dachten wir noch, dass die weltweiten Investitionen um höchstens 10 % steigen würden, aber diese Zahlen haben unsere Erwartungen übertroffen. Den größten Anteil haben die Solar-Investitionen, da die Technologien in den letzten fünf Jahren sehr viel kostengünstiger geworden sind“, sagte Michael Liebreich, Aufsichtsratsvorsitzender von Bloomberg New Energy Finance. „Das mag einige überraschen, die wegen des Rückgangs der Ölpreise seit letztem Sommer den Erneuerbaren Schwierigkeiten vorhergesagt haben. Unsere Antwort ist, dass 2014 noch zu früh war, als dass sich dies spürbar in den Investitionen niederschlagen könnte. Außerdem wird sich das billigere Rohöl eher auf den Straßenverkehr auswirken als auf die Stromindustrie.“

Im Hinblick auf die Investitions-Kategorien lagen Finanzierungen von Erneuerbare-Energien-Projekten mit großem Abstand vorne. Hier wurden 170,7 Milliarden USD investiert, 10 % mehr als 2013. Viele große Solar- und Onshore-Windprojekte auf der ganzen Welt wurden 2014 finanziert, unter anderem das Setouchi Mega PV-Projekt mit 250 MW in Japan mit geschätzten 1,1 Milliarden USD und das solarthermische Kraftwerk Xina Solar One mit 100 MW für eine Milliarde USD.

Investitionen in PV-Dachanlagen stiegen um 34 %: Die zweitgrößte Investitionssumme (73,5 Milliarden USD, 34 % mehr als im Vorjahr) floss in dezentrale Anlagen mit einer Nennleistung unter 1 MW, hauptsächlich Photovoltaik-Dachanlagen. Regierungen und Unternehmen steckten 29 Milliarden USD in die Forschung und Entwicklung (2 % mehr als 2013), während für intelligente Technologien wie Smart Meter 16,8 Milliarden USD ausgegeben wurde (8 % mehr als 2013). 

Erneuerbare-Energien-Unternehmen erhielten an der Börse so viel Anteilskapital wie seit sieben Jahren nicht mehr (18,7 Milliarden USD, 52 % mehr als im Vorjahr). Der US-Elektroautohersteller Tesla Motors nahm über Wandelanleihen 2,3 Milliarden USD ein, US-amerikanische und britische „Yieldcos“ und Projektfonds erhielten insgesamt 3,9 Milliarden USD. Unternehmens- und Privatbeteiligungen im Erneuerbaren-Sektor wuchsen im Berichtsjahr um 16 % auf 4,8 Milliarden USD, erreichten aber längst nicht den Rekord von 2008 (12,3 Milliarden USD). Zu den größten Transaktionen zählten die Expansion des Lithium-Ionen-Batterieherstellers Boston-Power in den USA (250 Millionen USD), die Erweiterung des US-Solar-Installateurs Sunnova Energy (250 Millionen USD) und eine Finanzierungsrunde für Sunrun (150 Millionen USD), das private Solarstromanlagen in den USA finanziert.

Fast die Hälfte der Erneuerbaren-Investitionen 2014, so viel wie noch nie, entfiel auf die Solar-Branche. Hier flossen letztes Jahr 149,6 Milliarden USD und damit 25 % mehr als 2013. Die Investitionen in den USA in Höhe von 51,8 Milliarden USD umfassten 15,5 Milliarden für Großanlagen (davon 5,9 Milliarden für Windkraftwerke). In China wurden 89,5 Milliarden USD investiert, davon 73 Milliarden in Anlagen (38,3 Mia. in Wind und 30,4 Mia. in Solar). Das sind 20 % mehr als 2013. 7,6 Milliarden USD flossen in China in den dezentralen Ausbau.

In Großbritannien stiegen die Investitionen um 3 % auf 15,2 Milliarden USD, in Deutschland auch um 3 % auf 15,3 Milliarden USD. Frankreich verzeichnete aufgrund des größten europäischen Photovoltaik-Projekts Cestas mit 300 MW ein 26-prozentiges Wachstum auf 7 Milliarden USD. Große Transaktionen für Offshore-Windparks brachten den Niederlanden einen Investitionszuwachs um 232 % auf 6,7 Milliarden USD ein, dafür fiel Italien um 60 % auf 2 Milliarden USD zurück, da die Photovoltaik-Förderung rückwirkend gekürzt wurde. In Australien sanken die Investitionen in saubere Energien um 35 % auf 3,7 Milliarden USD, ein Tiefpunkt seit 2009. Wind- und Solar-Projektentwickler verschoben ihre Projekte immer wieder und warteten auf eine Entscheidung der Regierung über das „Renewable Energy Target“.

Quelle: Bloomberg New Energy Finance (BNEF) | solarserver.de

^^^ Nach oben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen