Hohe Realisierungsquote bei sehr niedrigen Preisen:
Solarpark-Auktionen erweisen sich in Deutschland als erfolgreich. Vor dem Hintergrund
erzielter Erzeugungskosten von sechs bis sieben Eurocent je Kilowattstunde fordert
die Branche von der Bundesregierung die Beseitigung bestehender
Ausbaudeckel.
Bild: First Solar |
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi)
zog zu Monatsbeginn eine positive Zwischenbilanz zu den vor zwei Jahren
eingeführten Förderauktionen für große Photovoltaikanlagen. Dazu erklärt
der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft
(BSW-Solar), Carsten Körnig: „Die bisherigen Auktionsergebnisse sind ein
Beleg für die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit der Photovoltaik und
für ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir freuen uns, dass
die Auktionen von der Branche angenommen werden. Die Teilnahme- und
Realisierungsquoten belegen dies. Mit 6,6 Cent je Kilowattstunde hat im
Kraftwerksmaßstab erzeugter Solarstrom inzwischen in Deutschland die
Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten
Kraftwerken unterschritten. Es gibt keinen Grund mehr, die Photovoltaik
weiter zu deckeln. Das jährliche Auktionsvolumen sollte zeitnah in einem
ersten Schritt verdreifacht werden. Diese Maßnahme ist erforderlich, um
die Klimaschutzziele doch noch zu erreichen und den wachsenden
Ökostrombedarf – nicht zuletzt für die Elektromobilität – effizient und
verbrauchsnah zu decken. Eine weitere Kostensenkung von Solarstrom ist
möglich, wenn gleichzeitig die Größen- und Standortbeschränkungen für
neue Solarparks gelockert werden.“
Nicht zielführend sei es nach BSW-Einschätzung, Solar- und Windkraft
künftig gegeneinander in den Wettbewerb zu stellen, wie es von der
Europäischen Union ab 2018 in einer ersten Pilotausschreibung gefordert
wird. Für eine erfolgreiche und kosteneffiziente Energiewende brauche es
zwei tragende Säulen: Windkraft und Solarenergie. Wissenschaftler
empfehlen ein Verhältnis von 1:1 bei der installierten Leistung der
beiden Technologien. Nach übereinstimmender Einschätzung des
Bundesverbandes Solarwirtschaft und des Bundesverbandes Windenergie wird
es nicht gelingen, im Rahmen einer gemeinsamen Ausschreibung – mit
verträglichem Komplexitätsgrad – faire Wettbewerbsbedingungen zu
schaffen, die einen ausgewogenen Mix Erneuerbarer Energien
sicherstellen. Sinnvoller wäre es, ergänzend zu technologiespezifische
Ausschreibungen die Kombination verschiedener EE-Technologien auf
geeignete Weise anzureizen.
Um die hohe Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung zu sichern,
sei es nach BSW-Einschätzung schließlich wichtig, die Beteiligung von
Bürgern und Energiegenossenschaften auch an größeren
Photovoltaikprojekten wieder zu ermöglichen. Im Rahmen des aktuellen
Ausschreibungsdesigns hätten diese gegenüber professionellen Investoren
mit entsprechenden Portfolio-Vorteilen kaum eine Chance, Projekte zu
gewinnen.
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