Mittwoch, 3. Mai 2017

D: Immer weniger Kohlestrom

Im Abstimmungskampf um die Energiestrategie 2050 führen deren Gegner immer wieder an, sie bringe mehr Kohlenstrom aus Deutschland. Das dass nicht zutrifft, zeigt die jüngste Entwicklung der dortigen Elektrizitätserzeugung, wie ein Bericht des Portals pv-magazine.de schreibt: 


Blauer Himmel und eine steife Brise dazu – das waren die Grundvoraussetzungen für eine überdurchschnittliche Einspeisung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen am vergangenen Wochenende in Deutschland. Besonders hoch war diese nach einer Auswertung von Agora Energiewende der aktuellen Stromdaten am Sonntag, dabei war offiziell schon Samstag der alljährliche „Tag der erneuerbaren Energien“. Am Sonntag haben die erneuerbaren Energien in der Spitze bis zu 55,2 Gigawatt (12 Uhr) geliefert. Das Minimum lag Agora Energiewende zufolge bei 16 Gigawatt. Im Durchschnitt seien es 35,7 Gigawatt gewesen, womit am letzten April-Tag knapp zwei Drittel des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammte.

Der Spitzenwert des Erneuerbaren-Anteils habe zwischen 13 und 15 Uhr sogar bei 85 Prozent gelegen. Dies führte wiederum zu negativen Preisen an der Strombörse. Dabei waren wie es bei Agora Energiewende weiter hieß. Voso wenig Kohlekraftwerke am Netz wie noch nie in der jüngeren Vergangenheit, von 15 bis 16 Uhr am Sonntag hätten sie nur mit einer Leistung von knapp acht Gigawatt gearbeitet; theoretisch möglich seien rund 50 Gigawatt. Die Steinkohlekraftwerke seien auf 1,8 Gigawatt und die Braunkohlekraftwerke auf 6,2 Gigawatt heruntergefahren worden. Auch die noch am Netz befindlichen AKW in Deutschland hätten ihre Leistung von 7,9 auf 5,0 Gigawatt reduziert.

Die negativen Strompreise sind nach Ansicht von Agora Energiewende ein Zeichen dafür, dass es in Deutschland noch immer zu viele unflexible Kraftwerke gibt. „Beim weiteren Wachstum der erneuerbaren Energien, das zusehends unabhängig von Förderungen erfolgt, werden wir solche Konstellationen immer häufiger erleben und im Jahr 2030 werden sie völlig normal sein“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Nach seiner Meinung braucht Deutschland spätestens dann keine unflexiblen fossilen Kraftwerke mehr. „Bis 2022 wird der Kernenergieausstieg vollendet sein, sodass hier im Jahr 2030 kein Problem mehr besteht. Darüber hinaus muss man jetzt aber auch inflexible, alte Braunkohlekraftwerke in den Blick nehmen. Neben dem Klimaschutz und den künftigen EU-Grenzwerten zum Stickoxid-Ausstoß ist das ein weiterer Grund, diese in absehbarer Zeit vom Netz zu nehmen“, wirbt Graichen für den von Agora Energiewende vorgelegten Plan eines konsensualen Ausstiegs aus der Kohleverstromung.

Quelle: pv-magazine.de 

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