Kurz vor dem
Abstimmungssonntag zum neuen Energiegesetz (Energiestrategie 2050) ist die
Ausgangslage diffus und das Ergebnis steht in den Sternen - besser es stünde in
der Sonne! Denn um sie und ihre unendlich verfügbare Energie geht es letztlich
– und darum, ob sie die Atomenergie aus dem Schweizer Energiemix verdrängen
kann. Die Gegenkräfte allerdings machen mobil.
Man konnte es schon
länger vermuten – was der Tages-Anzeiger (TA) am Freitag zutage förderte, liess
es zur Gewissheit werden (nicht online verfügbar). Die Gegner der Energiestrategie setzen zumindest im
Geheimen auf eine atomare Zukunft. Ein SVP-Positionspapier enthält einen
einschlägigen und auf Nachfrage weiterhin darin vorhandenen Passus, der immer gemäss
TA, auf den Ersatz der in den 2040er Jahren im Atomstaub zersinkenden alten AKW durch
deren neue setzt. Da ist es nur folgerichtig, wenn die Befürworter der Vorlage
wieder jenen youtube-Video https://twitter.com/ES2050_JA
hervorgeholt haben, in dem SVP-Präsident
Albert Rösti, damals vor dem Parlament, nur die eine Lösung des schweizerischen
Energieproblems sah – eben weiterhin auf Atomkraft zu setzen. Dabei versprach
Rösti, der in den letzten Wochen nur noch selten öffentlich gegen die
Energiestrategie auftrat (in Lachen wurde er entgegen der Vorankündigung durch
Christoph Blocher ersetzt – siehe Solarmedia vom 2. Mai 2017) Atomkraftwerke der so
genannt vierten Generation, die keine Gefahr der Verstrahlung mit sich brächten
und wenn schon, dann nur nach innen impoldierten....
Somit spitzt sich die Abstimmung vom kommenden Wochenende eben doch auf die eine und alles entscheidende Frage zu: Soll die Energieversorgung der Schweiz inskünftig vor allem mit Erneuerbaren Energien oder kombiniert fossil und nuklear erfolgen? Und dabei geht es längst nicht nur um Elektrizität, die bekanntlich nur einen Viertel des gesamten Energiekonsums ausmacht, sondern auch um den Treibstoff für den Luft- und Bodenverkehr und um die Gebäude- und Prozesswärme – die zusammen einen wesentlich grösseren Anteil am Gesamtenergieverbrauch ausmachen. Und die eben auch auf Primärenergie der nuklearen und fossilen Art oder der Sonne beruhen. Denn das in letzter Zeit häufig angeführte Argument, Sonnenstrom sei Flatterstrom, vernebelt die Tatsache, dass er gerade in Überschusssituationen als Treibstoff in der E-Mobilität oder als Wärmereserve zu gebrauchen wäre.
Hier liegt wohl des Pudels Kern der Opposition gegen das Energiegesetz. Denn wer steckt hinter der mehr oder weniger geheimen Atomstrategie, die die Energiestrategie bachab schicken will? Es sind (mal vom eher zur Witzfigur verkommenen Rösti abgesehen) jene Kreise, die die Atomenerige überall im Einsatz sehen wollen - zuallervorderst die Blochers und Aegerters – die einen ganz offen, ohne allerdings die finanzielle Unterstützung transparent zu machen. Aber medial sind Vater Christoph und Tochter Magdalena auf allen Kanälen präsent. Im Hintergrund ist es Mutter Irene und Sohn Daniel Aegerter, ihres Zeichens Alt-Atomfreunde und Neu-Milliardäre, datierend vom Verkauf einer Softwarefirma in den USA.
Brisant ist dabei vor allem die Rolle von Daniel Aegerter (siehe Bild rechts). Er bekennt über das von ihm begründete Internetportal Energy for Huamnity: http://energyforhumanity.ch/, für die einzige wirklich saubere Energiequelle, die Atomkraft einzutreten. Das machte er finanziell auch schon mit Millionen im Abstimmungskampf um die Atomausstiegsinitiative von vergangenem Herbst – und das dürfte er auch jetzt finanziell wieder machen – wenn er sich ansonsten auch im Gegensatz zu seiner Mutter Irene völlig im Hintergrund hält (Auftritt von Irene Aegerter an der Fachhochschule in Brugg-Windisch siehe Solarmedia vom 7. Mai 2017). Aber Aegerter ist gemäss der Website seines Investmentsoffices Armada (die Milliarden müssen ja verwaltet sein) auch in jenem US-Startup namens Transatomic Power (TAP) finanziell engagiert, das im vergangenen Jahr von sich reden machte.
Diese Firma hat sich auf die Fahne geschrieben, einen Nuklearreaktor zu entwickeln, bis zu 75mal effizienter als herkömmliche Atomtechnologie zu sein und Atommüll wiederverwerten zu können. Doch dann waren MIT-Absolventen zur Stelle, die die technischen Angaben von Transatomic und deren Firmenleaderin Leslie Dewan zerzausten. Die Reaktion: Der Termin für den Prototypen des Reaktors wurde um ein Jahr auf 2021 verschoben (auch das ein ambitionierter Plan, denn gemäss Experten dauert es mindestens zehn Jahr, bis ein solcher Reaktor in Funktion treten könnte). Das Magazin Power http://www.powermag.com/blog/molten-salt-reactor-claims-melt-down-under-scrutiny/ schrieb im März dieses Jahres, das Konzept des TAP-Reaktors, basierend auf geschmolzenem Salz, sei einer genaueren Beobachtung zu unterziehen – denn die Aussage von Dewan und ihrem Co-CEO Mark Messie - wonach sie einen Reaktor entwickelten, der halb so viel kostete, Atommüll verwendete und niemals einer Kernschmelze zum Opfer fallen würde, sei schlicht und ergreifend falsch – wegen grundlegender physikalischer Irrtümer. Der von MIT-Professor MIT Kord Smith angemahnte Test legte diese Irrtümer offen – die “Firmenangaben sind völlig unwahr“. Aus der behaupteten Effizienzsteigerung um das 75fache wurde nun das Doppelte – und von Wiederverwertung abgebrannten Kernbrennstoffs konnte keine Rede mehr sein. Und die Kommerzialisierung des Reaktors liegt jetzt wieder – wie bei anderen Projekten für neue Atomreaktoren, Jahrzehnte weit weg.
Vom Schweizer Atomstrippenzieher Daniel Aegerter ist dazu keine Aussage bekannt und zu den Financiers gehört neben ihm auch der Deutsch-Amerikaner Peter Thiel, der sich schon als Trump-Berater in den Vordergrund schob. Das Magazin MIT Technology Review schätzt deren Investitionen auf insgesamt mindestens 4,5 Millionen US-Dollar, zwei Millionen sollen allein von Thiel stammen.
Noch vor kurzem sah SVP-Präsident Rösti bei neuen AKW keine Gefahr, sondern die Chance der Lösung aller Energieprobleme - Screenshot |
Somit spitzt sich die Abstimmung vom kommenden Wochenende eben doch auf die eine und alles entscheidende Frage zu: Soll die Energieversorgung der Schweiz inskünftig vor allem mit Erneuerbaren Energien oder kombiniert fossil und nuklear erfolgen? Und dabei geht es längst nicht nur um Elektrizität, die bekanntlich nur einen Viertel des gesamten Energiekonsums ausmacht, sondern auch um den Treibstoff für den Luft- und Bodenverkehr und um die Gebäude- und Prozesswärme – die zusammen einen wesentlich grösseren Anteil am Gesamtenergieverbrauch ausmachen. Und die eben auch auf Primärenergie der nuklearen und fossilen Art oder der Sonne beruhen. Denn das in letzter Zeit häufig angeführte Argument, Sonnenstrom sei Flatterstrom, vernebelt die Tatsache, dass er gerade in Überschusssituationen als Treibstoff in der E-Mobilität oder als Wärmereserve zu gebrauchen wäre.
Hier liegt wohl des Pudels Kern der Opposition gegen das Energiegesetz. Denn wer steckt hinter der mehr oder weniger geheimen Atomstrategie, die die Energiestrategie bachab schicken will? Es sind (mal vom eher zur Witzfigur verkommenen Rösti abgesehen) jene Kreise, die die Atomenerige überall im Einsatz sehen wollen - zuallervorderst die Blochers und Aegerters – die einen ganz offen, ohne allerdings die finanzielle Unterstützung transparent zu machen. Aber medial sind Vater Christoph und Tochter Magdalena auf allen Kanälen präsent. Im Hintergrund ist es Mutter Irene und Sohn Daniel Aegerter, ihres Zeichens Alt-Atomfreunde und Neu-Milliardäre, datierend vom Verkauf einer Softwarefirma in den USA.
Brisant ist dabei vor allem die Rolle von Daniel Aegerter (siehe Bild rechts). Er bekennt über das von ihm begründete Internetportal Energy for Huamnity: http://energyforhumanity.ch/, für die einzige wirklich saubere Energiequelle, die Atomkraft einzutreten. Das machte er finanziell auch schon mit Millionen im Abstimmungskampf um die Atomausstiegsinitiative von vergangenem Herbst – und das dürfte er auch jetzt finanziell wieder machen – wenn er sich ansonsten auch im Gegensatz zu seiner Mutter Irene völlig im Hintergrund hält (Auftritt von Irene Aegerter an der Fachhochschule in Brugg-Windisch siehe Solarmedia vom 7. Mai 2017). Aber Aegerter ist gemäss der Website seines Investmentsoffices Armada (die Milliarden müssen ja verwaltet sein) auch in jenem US-Startup namens Transatomic Power (TAP) finanziell engagiert, das im vergangenen Jahr von sich reden machte.
Diese Firma hat sich auf die Fahne geschrieben, einen Nuklearreaktor zu entwickeln, bis zu 75mal effizienter als herkömmliche Atomtechnologie zu sein und Atommüll wiederverwerten zu können. Doch dann waren MIT-Absolventen zur Stelle, die die technischen Angaben von Transatomic und deren Firmenleaderin Leslie Dewan zerzausten. Die Reaktion: Der Termin für den Prototypen des Reaktors wurde um ein Jahr auf 2021 verschoben (auch das ein ambitionierter Plan, denn gemäss Experten dauert es mindestens zehn Jahr, bis ein solcher Reaktor in Funktion treten könnte). Das Magazin Power http://www.powermag.com/blog/molten-salt-reactor-claims-melt-down-under-scrutiny/ schrieb im März dieses Jahres, das Konzept des TAP-Reaktors, basierend auf geschmolzenem Salz, sei einer genaueren Beobachtung zu unterziehen – denn die Aussage von Dewan und ihrem Co-CEO Mark Messie - wonach sie einen Reaktor entwickelten, der halb so viel kostete, Atommüll verwendete und niemals einer Kernschmelze zum Opfer fallen würde, sei schlicht und ergreifend falsch – wegen grundlegender physikalischer Irrtümer. Der von MIT-Professor MIT Kord Smith angemahnte Test legte diese Irrtümer offen – die “Firmenangaben sind völlig unwahr“. Aus der behaupteten Effizienzsteigerung um das 75fache wurde nun das Doppelte – und von Wiederverwertung abgebrannten Kernbrennstoffs konnte keine Rede mehr sein. Und die Kommerzialisierung des Reaktors liegt jetzt wieder – wie bei anderen Projekten für neue Atomreaktoren, Jahrzehnte weit weg.
Vom Schweizer Atomstrippenzieher Daniel Aegerter ist dazu keine Aussage bekannt und zu den Financiers gehört neben ihm auch der Deutsch-Amerikaner Peter Thiel, der sich schon als Trump-Berater in den Vordergrund schob. Das Magazin MIT Technology Review schätzt deren Investitionen auf insgesamt mindestens 4,5 Millionen US-Dollar, zwei Millionen sollen allein von Thiel stammen.
Erhellend in diesem
Zusammenhang wirkt auch dieses neue Youtube-Video:
Quellen:
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