Sonntag, 23. April 2017

Preis-Sensation an Solarfront

Ein neu am Markt präsenter Solar-General-Unternehmer schickt sich an, den Markt für Solaranlagen in der deutschen Schweiz aufzumischen. Wer sich eines der angebotenen Geschäftsmodelle zu eigen macht, bringt es auf sensationell tiefe Erzeugerpreise von sechs bis zwölf Rappen pro Kilowattstunde. 

Die Bedingungen für eine solare Stromversorgung der Schweiz stellen sich immer besser dar. Hat doch der Wetterdienst Metteotest in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Swissolar in einer neuen Studie ermittelt, dass gegen die Hälfte (!) des hiesigen Stromverbrauchs dank photovoltaischen Anlagen erzeugt werden könnte (bisher war selbst der Fachverband von 20 bis 30 Prozent ausgegangen - Quelle: meteotest.de/photovoltaik.eu - 4/17). Und neben der solaren Verfügbarkeit sind es auch die Preise, die Solarstrom immer attraktiver erscheinen lassen. Sind doch die Kosten für eine hierzulande erzeugte Kilowattstunde (kWh) auf noch vor kurzer Zeit utopisch anmutende sechs bis 18 Rappen gesunken – je nach Berechnungsart. 

Nun ist diese Preisspanne immer noch gross, geschuldet den sehr unterschiedlichen Bedingungen, unter denen Solaranlagen arbeiten. Und selbst die erwähnte obere Preisobergrenze ist nicht überall einzuhalten, je nach Ausrichtung der Anlage und nach baulichen Vorbedingungen (etwa auf Altbauten, deren Dächer für die Errichtung einer PV-Anlage beispielsweise Verstärkungen benötigen oder deren bisheriger Belag entfernt werden muss wie bei einer Dachbegrünung). 

Dennoch – es gibt die Anbieter, die solch günstige Kilowattstunden-Preise budgetieren oder im Rahmen eines Contractings gar auf eigenes Risiko hin offerieren. Zum Beispiel der neu am Markt agierende Zürcher Solar-Generalunternehmer Goldstroem. Wer mit deren Team zusammenarbeitet, kommt nach Angaben des Unternehmens – die kürzlich im Rahmen einer Medienorientierung öffentlich wurden – auf Erzeugerpreise von Solarstrom zwischen sechs und zwölf Rappen pro Kilowattstunde. Und so rechnet Goldstroem:






Quelle: Goldstroem - Vergrössern mit Klick auf Darstellungen !

Bei allen Berechnungen wird die vollständige Nutzung des Solarstroms im Eigenverbrauch vorausgesetzt -  das heisst kein Strom muss zu ungünstigen Bedingungen ins Netz des örtlichen Stromversorgers eingespeist werden. Dann ergeben sich unter obigen Voraussetzungen Kosten von leicht über sechs Rappen pro Kilowattstunde für jene Anlagenersteller, die selbst als Generalunternehmer auftreten (Modell links) und von rund zwölf Rappen für jene, die Erstellung, Finanzierung und Management dem Unternehmen Goldstroem überlassen. 

In beiden Fällen ist der Vorteil von selbst erzeugtem Solarstrom gegenüber herkömmlichem Haushaltstrom eklatant - denn letzterer kostet schweizweit im Durchschnitt 20 Rappen. Im Hochtarif liegt der Preis gar noch deutlich höher. Mit anderen Worten: Schon heute fährt besser, wer sich zum Beispiel mit grösserem Eigenheim, als Genossenschaft mit vielen Wohnungen oder als Gewerbeliegenschaft mit Solarstrom versorgt und diesen selbst nutzen kann. Der Preisvorteil ist zudem bereits so gross, dass der zur Finanzierung einer Batterie ausreicht, die den Eigenverbrauch erst umfassend ermöglicht. Die Nachfrage beim Fachverband Swissolar ergab übrigens, dass diese Berechnungen nicht als völlig abwegig anzusehen sind, wenn auch der tiefste angegebene Erzeugerpreis von sechs Rappen pro Kilowattstunde eher noch Zukunftsmusik darstelle.

Hinweise:  In der Westschweiz ist ein Startup tätig, das unter ähnlichen Voraussetzungen arbeitet (siehe Tages Anzeiger vom 30.5.16). Das Unternehmen Goldstroem stellt für Interessierte ein Rating von Solarmodulen (die rund die Hälfte der Anlagekosten verursachen) zur Verfügung. Eigene Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage ermöglicht > Tool von Swissolar !

© Text:  Solarmedia

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