In zwei unterschiedlichen Prognosen gehen IHS
Markit und GTM Research von einem geringerem Marktwachstum als im
Vorjahr aus. Die weltweite Photovoltaik-Nachfrage wird sich
noch stärker auf die vier großen Märkte China, USA, Indien und Japan
konzentrieren.
Einer der drei grössten PV-Märkte weltweit ist Japan |
IHS Markit geht davon aus, dass die weltweite Photovoltaik-Nachfrage im Jahr 2017 rund 79 Gigawatt erreichen wird. Das würde einer Steigerung von etwa zwei Prozent gegenüber der dem Vorjahr entsprechen. GTM Research prognostiziert ein Marktwachstum von 9,4 Prozent und Installationen mit einer Gesamtleistung von 85,4 Gigawatt bis zum Jahresende. Beide Prognosen wurden heute veröffentlicht. Das langsamere Marktwachstum beruht vor allem auf einem erwarteten Rückgang der Installationszahlen in den drei größten Märkten China, USA und Japan. IHS Markit rechnet mit einem um insgesamt neun Gigawatt geringeren Zubau in diesen drei Ländern. China wird voraussichtlich bei weitem der größte Markt bleiben. Daher hänge der Gesamtmarkt weiterhin stark von den politischen Entwicklungen in China ab.
GTM Research erwartet in China für 2017 einen 30-Gigawatt-Markt, mit einem ähnlichen Verlauf wie im Jahr 2016 aufgrund einer weiteren Kürzung der Einspeisetarife für Ende Juni. IHS Markit hingegen prognostiziert China für 2017 eine Verkleinerung des Marktes um 16 Prozent. Demnach soll die gesamte Installationsmenge bei rund 26 Gigawatt liegen, wenn sich die politische Linie im Land nicht doch noch ändern sollte. Der US-Markt wird nach einem Wachstum von 97 Prozent im Jahr 2016 in diesem Jahr vermutlich schrumpfen. Denn 2017 gibt es keine Eile, Photovoltaik-Projekte bis zum Ende des Jahres abzuschließen – stattdessen besteht Unsicherheit wie es mit der politischen Unterstützung für Photovoltaik weitergeht. IHS Markit prognostiziert einen Rückgang von 3-Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr, vor allem aufgrund einer sinkenden Nachfrage im Großanlagen-Segment. Indien wird im Jahr 2017 voraussichtlich Japan als drittgrößten Photovoltaik-Markt der Welt überholen. GTM geht von 9,975 Gigawatt Zubau in Indien und acht Gigawatt Zubau in Japan aus. In Japan seien aufgrund eines Übergangs hin zu Ausschreibungen 25 bis 30 Gigawatt an bereits genehmigten Projekten wieder abgesagt worden. Diese Top-4-Märkte werden in diesem Jahr rund drei Viertel der weltweiten Nachfrage ausmachen. "Die Konzentration der weltweiten Nachfrage auf die traditionellen Großmärkte ist stärker ausgeprägt als in den letzten sieben Jahren", schreibt GTM Research im aktuellen Global Solar Demand Monitor.
GTM Research erwartet auch, dass sich die weltweiten Preisrückgänge im Jahr 2017 fortsetzen werden, da mehr Schwellenländer Ausschreibungsmodelle einführen werden und die Produktionskapazitäten weiterhin wachsen. "Die Komponentenpreise werden weiter sinken, vor allem in den großen Märkten", sagt GTM Research. Dies steigere die Wettbewerbsfähigkeit bei Ausschreibungen und lasse neue Gebote mit Rekord-Tiefwerten erwarten. (Mark Hutchins; übersetzt von Mirco Sieg)
Quelle: pv-magazine.de
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