In Deutschland ist der so genannte Eigenverbrauch von Solarstrom unterdessen rentabel. Will heissen: Es lohnt auch ökonomisch, neben der PV-Anlage eine Speichereinrichtung zu erstellen und damit den Anteil an selbst verbrauchtem Solarstrom deutlich zu erhöhen. Im folgenden einige der Argumente für den Eigenverbrauch, die wegen der Preisverhältnisse für die Schweiz noch nicht ganz zutreffen - vielleicht aber bald:
Die Energiewende ist eine unausweichliche
Notwendigkeit, sie zu schaffen eine gewaltige und schwierige Aufgabe.
„Man kann nicht einfach einen Energiewende-Schalter umlegen, das wird
lange dauern und viele kleine Schritte erfordern.“ Sagt Siegfried
Schröpf, Geschäftsführer von Grammer Solar aus Amberg.
Eigenverbrauch rentabel
Eine dieser Veränderungen
fand in den vergangenen drei Jahren statt. In dieser Zeit sind die
Stromgestehungskosten von Solarstrom nicht nur im Bereich deutlich unter
20 Cent (in Süddeutschland lt. Fraunhofer Institut im Durchschnitt 15
Cent) angekommen, gleichzeitig wurden auch die lange nachgefragten
Speichersysteme so leistungsfähig und preiswert, dass sich ein System
aus Photovoltaik-Anlage und Stromspeicher inzwischen wirtschaftlich
lohnt.
Unabhängigkeit gewinnen
„Aber es geht nicht nur
ums Geld, es geht auch um mehr Unabhängigkeit. Die Strompreise sind
deutlich gestiegen und werden auch noch weiter steigen. Wer Solarstrom
zum Eigenverbrauch produziert, erhält einen Teil seines Stroms zu
festen, gleichbleibenden Konditionen. Wer seinen Strom speichern kann,
erhöht diesen Anteil und wird damit noch unabhängiger.“ erklärt Schröpf.
Kompakte Technik mit großem Nutzen
Etwa so groß
wie ein Zigarettenautomat sind die modernen Systeme mit
Lithiumionen-Akkus. Die Kapazität liegt bei vier bis fünf kWh. Das
reicht, um eine Nacht zu überbrücken. Tagsüber, wenn die PV-Anlage mehr
Strom liefert, als gebraucht wird, lädt sich der Akku mit Solarstrom
auf. Nachts, wenn kein Strom mehr vom Dach kommt, wird der Strom aus dem
Akku verwendet.
Warum lohnt sich der Eigenverbrauch?
„Eine kWh
Strom hat für den Endverbrauchereinen Wert von etwa 25 Cent, weil er so
viel beim Stromversorger bezahlen muss. Die kWh aus der PV-Anlage kostet
zwischen 8 und 15 Cent. Die Differenz ist gespartes Geld.“ rechnet
Siegfried Schröpf vor. Und weiter: „Für die Einspeisung bekommt man
nicht einmal mehr 13 Cent, da ist der Eigenverbrauch einfach das bessere
Geschäft.“
Wie unabhängig kann ich mit Solarstromwerden?
Schröpf
dazu: „Um das gleich zu sagen: 100%sind alleine mit Solarstrom nicht
drin. Jedenfalls nicht, wenn man die Kosten im Auge behält. Aber eine
Autarkiequote von 60 bis 65 Prozent ist realistisch. Das bedeutet, dass
man nur noch 35 bis 40 Prozent seines Stroms vom Versorger kaufen muss.
Den Rest macht man zu günstigeren und vor allem stabilen Konditionen
selbst.“
Warum ist es unwirtschaftlich, die Quote noch weiter zu erhöhen?
„Das
hat zwei Gründe: Spitzenlast und Zeit. Wollte man jede denkbare
Spitzenlast abdecken, müsste die Kapazität um ein Vielfaches größer
sein. Man würde also Batteriekapazität kaufen und vorhalten, die man nur
selten braucht. Gleichermaßen verhält es sich mit dem Ausgleich von
ertragsarmen Tagen. Letzten Endes würde das letzte Viertel Autarkie viel
mehr kosten, als es je einspielen könnte. Darum macht man das
eigentlich nicht. Aber zu 65 Prozent autark zu sein, ist ja auch schon
sehr ordentlich.“ so Schröpf. „Das bedeutet zum Beispiel, dass man von
künftigen Strompreiserhöhungen nur noch zu 35 Prozent betroffen ist.“
Sinnvolle Ergänzung
Wer also über den Kauf einer
PV-Anlage nachdenkt, sollte diese von Anfang an mit Stromspeicher
planen. Komplett installierte Qualitäts- Anlagen in der Größenordnung
von 6 kWp Solarleistung und vier bis fünf kWh Speicherkapazität´sind
heute für (netto) unter 20.000 Euro zu haben. Zur Finanzierung bieten
sich sehr zinsgünstige Darlehen z.B. der KfW an. Dank günstiger
Finanzierung und hohem Nutzen amortisieren sich PV-Anlagen in
überschaubaren Zeiträumen. Wer bereits eine PV-Anlage betreibt, kann sie
mit einem Nachrüst-Speicher sinnvoll erweitern.
Quelle sonnenseite.com / Grammer Solar GmbH 2015
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