Mittwoch, 1. April 2015

Solare Vollversorgung für die Schweiz

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Mittwoch-Sitzung den solaren Vollausbau der schweizerischen Stromversorgung beschlossen. Die Vorlage für die Energiestrategie 2050 soll in diesem Sinn ergänzt und auch beschleunigt werden. Für Details verwies Bundesrätin Leuthard auf die anstehenden Verhandlungen im Ständerat. 

Vom heutigen Bundesratsbeschluss zeigen sich sogar die Umweltorganisationen überrascht. Sie hatten über die Umweltallianz - mit über 50 verschiedenen Organisationen - und über den Fachverband Swissolar bislang stets für einen Solarstromanteil von 20 Prozent bis ins Jahr 2025 geweibelt. Ein solches Ziel schien dem Bundesrat nicht unerreichbar, aber dessen Realisierung war bislang erst für das Jahr 2050 vorgesehen.


Solarfarmen künftig auch in der Schweiz - mit dem Ziel, das Land praktisch vollumfänglich mit Solarstrom zu versorgen. (Bild: eine der grössten Anlagen in den USA)






Nun hat sich die Landesregierung offenbar von jenen Kreisen überzeugen lassen, die mit guten Gründen und schon länger dafür eintreten, eine 100-prozentige Stromversorgung mit inländischen Erneuerbaren Energien zu realisieren. Und nicht nur das - der Bundesrat setzt entgegen früheren Beteuerungen vor allem auf Solarstrom. Die Schweiz verfüge über genügend Dachflächen, um nur schon die anvisierten 20 Prozent zu verdoppeln.

Aber der Bundesrat geht noch weiter, wie die Vorsteherin des zuständigen Departements soeben in Bern vor den Medien erklärte. Doris Leuthard sieht nämlich genügend Möglichkeiten, sowohl auf Seen wie auf Autobahnen und letztlich auch auf landwirtschaftlichen Flächen grossräumig Solaranlagen zu errichten. Mit dem deutschen ISE-Institut für Solarforschung wurde bereits eine Kooperation beschlossen, nachdem dieses im Raum Bodensee eine Agro-PV-Anlage versuchsweise errichten wird (siehe Solarmedia vom 28. März 2015). Der Anteil des Solarstroms, der damit künftig zur schweizerischen Stromversorgung beitragen wird, soll so sukzessive auf bis zu 80 Prozent erhöht werden - den Rest kann die Wasserkraft easy beitragen, deren Bedeutung dürfte im Zeichen des Klimawandels allerdings markant zurückgehen. Immerhin - die Stauseen werden dann die Speicherfunktion für die Solarenergie übernehmen und  eine Rundumversorgung mit Solarstrom garantieren. Bundesrätin Leuthard hat in diesem Zusammenhang auch schon die höchste Auszeichnung der Solarwirtschaft verliehen erhalten - sie firmiert neuerdings als Solar-Doris.

© Solarmedia

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1 Kommentar:

  1. Der Beschluss des Bundesrates ist wirklich das Beste was uns passieren könnte. Noch besser wäre es, wenn es Tatsache und kein Aprilscherz wäre.

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