Ende März veröffentlichte Solarbuzz Inc. (San Francisco, Kalifornien, USA) einen Bericht, laut dem die Photovoltaik-Lagerbestände derzeit auf riesige Mengen anwachsen. Der Quartalsbericht "Solarbuzz Quarterly" schlussfolgert daraus und aus der sinkenden Nachfrage, dass die zweite Jahreshälfte 2011 "außergewöhnlich schwierig" werde.
“2011 wird eine Herausforderung für die Branche: Der Marktrückgang muss bewältigt werden“, sagte Solarbuzz-Präsident Craig Stevens. „Europa ist nicht mehr der Wachstumsmotor wie in den letzten Jahren, und die Hersteller müssen neue Märkte erobern. Andernfalls riskieren sie steigende Lagerbestände oder müssen ihre Produktion drosseln, während die Preise sinken.“ Nach verhaltenem Start zur Jahresbeginn wird die weltweite Photovoltaik-Nachfrage zweiten Quartal ein Volumen 7,4 GW erreichen
Ersten Schätzungen von Solarbuzz zufolge sank die Photovoltaik-Nachfrage in Deutschland im ersten Quartal 2011 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal auf weniger als die Hälfte. Das Unternehmen rechnet mit einer Nachfragespitze in den europäischen Märkten, die im zweiten Quartal 2011 zu einer weltweiten Nachfrage von 7,4 Gigawatt (GW) führe, da Projektentwickler und Besitzer ihre Solarstromanlagen noch vor Jahresmitte fertigstellen werden wollen, bevor die Einspeisevergütungen gekürzt werden.
Für die zweite Jahreshälfte 2011 erwartet Solarbuzz, dass das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage eine Drosselung der Produktion erfordert, um übermäßige Lagerbestände zu vermeiden. Wesentliche politische Änderungen auf Grund der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima werden die Photovoltaik-Nachfrage jedoch bis 2012 nicht verstärken, erwartet Solarbuzz. Laut Solarbuzz werden First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) und asiatische Billighersteller am wenigsten von den Folgen eines Marktrückgangs in der zweiten Jahreshälfte betroffen sein. Doch müssten alle Hersteller bis Jahresende mit dem Preisdruck zurechtkommen.
Außerdem soll der Marktanteil von Dünnschichtmodulen im vierten Quartal 2011 bei 11 % liegen. Die Produktion von Modulen auf Basis von kristallinem Silizium in China und Taiwan soll anziehen. Der Quartalsbericht enthält eine Analyse der Photovoltaik-Branche, unter anderem der Produktion, Umsätze, Lagerbestände, Nachfrage und Preise. Außerdem liefert er Quartalszahlen der führenden Solarzellen-Hersteller und Daten entlang der PV-Wertschöpfungskette.
Quelle: Solarbuzz Inc. | solarserver.de
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Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
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Donnerstag, 31. März 2011
Mittwoch, 30. März 2011
PV um einen Viertel billiger
Die Preise von Solarstromanlagen in der Schweiz sind im Jahr 2010 einer Studie zufolge um etwa 24 Prozent gegenüber dem Jahr 2009 gesunken. Die Ergebnisse basieren auf 299 Antworten aus einer Onlineumfrage des Umfragepanel Photovoltaikumfrage® (www.photovoltaikumfrage.de), an der über 241 Betreiber von Photovoltaikanlagen sowie 58 Solarteure aus der Schweiz über einen Zeitraum von drei Monaten teilnahmen.
Die Onlinebefragung wurde in Kooperation mit dem Schweizer Nachrichtenportal ee-news.ch durchgeführt. Der durchschnittliche Preis für eine schlüsselfertige Solarstromanlage im Jahr 2010 betrug 6.064,17 CHF netto je installiertem Kilowattpeak (kWp). Im Jahr 2009 lag der Anlagenpreis im Durchschnitt noch bei 7.979,27 CHF/kWp netto. Das entspricht einer Senkung der Anlagenpreise um etwa 24 Prozent (1.915,10 CHF/kWp).
Eine schlüsselfertige Photovoltaik-Anlage hat sich in der Schweiz innert nur eines Jahres von rund 8000 auf 6000 Franken pro Kilowatt installierte Leistung verbilligt. (Bild einer PV-Liegenschaft nahe des AKW Gösgen: Guntam Rehsche)
Je nach Anlagengröße fallen die Preissenkungen in der Schweiz wiederum sehr unterschiedlich aus. Die höchste Preissenkung liegt bei Photovoltaikanlagen in der Größenordnung zwischen 11 und 15 kWp und beträgt über 30,45 Prozent. In der aktuellen Studie werden die Anlagenpreise zusätzlich zwischen der Art der Anlage sowie der Anlagengröße differenziert, da die Höhe der Einspeisevergütung davon abhängig ist, ob eine Solaranlage aufgeständert über dem Dach montiert oder als Dachersatz integriert wurde.
Über 65 Prozent der Betreiber von Solaranlagen bezogen im Jahr 2009 Solarmodule aus deutscher Herstellung. Die verbleibenden 35 Prozent teilen sich Hersteller aus der Schweiz, Fernost und anderen Ländern. Im Jahr 2010 bezogen 48,45 Prozent der Schweizer deutsche Solarmodule von ihren Solarteuren. Die Anteile von Herstellern aus der Schweiz und Fernost sind gestiegen. Dieses Jahr würden über 55 Prozent der zukünftigen Solaranlagenbetreiber die Solarmodule von deutschen Herstellern beziehen. Auch die Nachfrage nach Solarmodulen von Herstellern aus der Schweiz steigt.
Von den 58 Solarteuren beziehen 43,10 Prozent ihre Solarmodule ausschließlich von deutschen Herstellern und 27,59 Prozent ausschließlich aus Fernost. Nur wenige Solarteure beziehen Solarmodule immer aus unterschiedlichen Ländern. Schweizer Solarteure verlangen im Durchschnitt 6.055,17 CHF/kWp netto für eine schlüsselfertige PV-Anlage von ihren Kunden.
Das Unternehmen PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler mit Sitz in Triefenstein ist ein auf die Solarbranche spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen für Öffentlichkeitsarbeit und Solarmarketing. Das Unternehmen erstellt Marktanalysen und -studien für Unternehmen aus der Solarbranche und führt über das Onlinepanel www.photovoltaikumfrage.de regelmäßig Meinungsumfragen in einem ausgewählten Kreis von Marktteilnehmern durch. Die Ergebnisse werden auf dem Portal www.photovoltaikstudie.de bereitgestellt, worüber auch weitere Spezialprodukte für Solarunternehmen zu beziehen sind. Unter anderem betreibt das Unternehmen eines der führenden Informationsportale der Solarbranche www.photovoltaik-guide.de. Photovoltaikumfrage® und Photovoltaikstudie® sind eingetragene Marken von PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler.
Die Studie umfasst 18 Seiten und ist im Onlineshop von Photovoltaikstudie® erhältlich:
http://www.photovoltaikstudie.de/shop/marktstudien/studie-1007-anlagenpreise-schweiz.php
Quelle: Photovoltaikzentrum.de
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Die Onlinebefragung wurde in Kooperation mit dem Schweizer Nachrichtenportal ee-news.ch durchgeführt. Der durchschnittliche Preis für eine schlüsselfertige Solarstromanlage im Jahr 2010 betrug 6.064,17 CHF netto je installiertem Kilowattpeak (kWp). Im Jahr 2009 lag der Anlagenpreis im Durchschnitt noch bei 7.979,27 CHF/kWp netto. Das entspricht einer Senkung der Anlagenpreise um etwa 24 Prozent (1.915,10 CHF/kWp).
Eine schlüsselfertige Photovoltaik-Anlage hat sich in der Schweiz innert nur eines Jahres von rund 8000 auf 6000 Franken pro Kilowatt installierte Leistung verbilligt. (Bild einer PV-Liegenschaft nahe des AKW Gösgen: Guntam Rehsche)
Je nach Anlagengröße fallen die Preissenkungen in der Schweiz wiederum sehr unterschiedlich aus. Die höchste Preissenkung liegt bei Photovoltaikanlagen in der Größenordnung zwischen 11 und 15 kWp und beträgt über 30,45 Prozent. In der aktuellen Studie werden die Anlagenpreise zusätzlich zwischen der Art der Anlage sowie der Anlagengröße differenziert, da die Höhe der Einspeisevergütung davon abhängig ist, ob eine Solaranlage aufgeständert über dem Dach montiert oder als Dachersatz integriert wurde.
Über 65 Prozent der Betreiber von Solaranlagen bezogen im Jahr 2009 Solarmodule aus deutscher Herstellung. Die verbleibenden 35 Prozent teilen sich Hersteller aus der Schweiz, Fernost und anderen Ländern. Im Jahr 2010 bezogen 48,45 Prozent der Schweizer deutsche Solarmodule von ihren Solarteuren. Die Anteile von Herstellern aus der Schweiz und Fernost sind gestiegen. Dieses Jahr würden über 55 Prozent der zukünftigen Solaranlagenbetreiber die Solarmodule von deutschen Herstellern beziehen. Auch die Nachfrage nach Solarmodulen von Herstellern aus der Schweiz steigt.
Von den 58 Solarteuren beziehen 43,10 Prozent ihre Solarmodule ausschließlich von deutschen Herstellern und 27,59 Prozent ausschließlich aus Fernost. Nur wenige Solarteure beziehen Solarmodule immer aus unterschiedlichen Ländern. Schweizer Solarteure verlangen im Durchschnitt 6.055,17 CHF/kWp netto für eine schlüsselfertige PV-Anlage von ihren Kunden.
Das Unternehmen PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler mit Sitz in Triefenstein ist ein auf die Solarbranche spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen für Öffentlichkeitsarbeit und Solarmarketing. Das Unternehmen erstellt Marktanalysen und -studien für Unternehmen aus der Solarbranche und führt über das Onlinepanel www.photovoltaikumfrage.de regelmäßig Meinungsumfragen in einem ausgewählten Kreis von Marktteilnehmern durch. Die Ergebnisse werden auf dem Portal www.photovoltaikstudie.de bereitgestellt, worüber auch weitere Spezialprodukte für Solarunternehmen zu beziehen sind. Unter anderem betreibt das Unternehmen eines der führenden Informationsportale der Solarbranche www.photovoltaik-guide.de. Photovoltaikumfrage® und Photovoltaikstudie® sind eingetragene Marken von PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler.
Die Studie umfasst 18 Seiten und ist im Onlineshop von Photovoltaikstudie® erhältlich:
http://www.photovoltaikstudie.de/shop/marktstudien/studie-1007-anlagenpreise-schweiz.php
Quelle: Photovoltaikzentrum.de
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Plusenergiehaus für Mobilität
Seit der Verleihung der Schweizer Solarpreise im vergangenen Herbst wissen wir auch hierzulande: Das Plusenergiehaus ist möglich. Jetzt kommt aus Deutschland die Kunde vom erweiterten Konzept - es versorgt nämlich auch gleich zwei Fahrzeuge mit dem nötigen Treibstoff. Die photovoltaische Stromerzeugung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Das Haus der Zukunft ist ein heimliches Kraftwerk: es erzeugt mehr Energie als es verbraucht. Der Überschuss sichert die Elektromobilität der Bewohner oder wird ins Netz eingespeist. Als „Plusenergiehaus mit E-Mobilität“ soll diese Idee nun realisiert werden. Das von Dresdner Wissenschaftlern entworfene vollständig recycelbare Haus bietet eine Wohnfläche von 142 m² und produziert mehr Energie als ein 4-Personen-Haushalt sowie der Betrieb von zwei Elektroautos und einem Elektroroller (mit einer jährlichen Fahrleistung von 29.000 km) benötigen. Mit dem Pilotprojekt erreichte das Forscherteam der Technischen Universität Dresden im Februar 2011 den zweiten Preis beim Planungswettbewerb der Forschungsinitiative Zukunft Bau.
Das Plusenergiehaus entspricht äußerlich weitgehend einem konventionellen Einfamilienhaus mit rechteckigem Grundriss und Satteldach. Es werden keine fossilen Energieträger eingesetzt. Die äußere Form des Gebäudes mit der großen geneigten und nach Süden gerichteten Dachfläche ist das Ergebnis einer energetischen Optimierung. Das Energiekonzept nutzt Solarstrahlung zur Gewinnung von Elektroenergie mittels Photovoltaik, Außenluft als Wärmequelle für die Wärmepumpe und Erdwärme zur Vorwärmung bzw. Vorkühlung der Außenluft.
Mit erneuerbaren Energien wird ein Energieertrag von 112% gemessen am Gesamtenergiebedarf erreicht. Das Haus ist damit nicht nur energieautark, es kann sogar zusätzlichen Strom ins Netz einspeisen. Photovoltaiksysteme strukturieren Fassade und Dach, dabei ist eine vergrößerte und optimal nach Süden ausgerichtete Dachfläche Ergebnis der Kombination von traditioneller Wohnform und ressourcenschonender Energiegewinnung. Der für den Gebäude- und Fahrzeugbetrieb erforderliche Energiebedarf wird über die PV-Anlage gedeckt.
Zentraler Punkt bei der Entwicklung des Hauses war es, eine weitgehende Integration der neuen Technologien zu erreichen. Hierzu äußert sich Dipl.-Ing. Reinhard Mayer, verantwortlicher Architekt des Projektes: „Wesentlich für unseren Entwurf war es, die Aspekte der Energieautarkie und der E-Mobilität als Bestandteile einer zeitgemäßen Wohnarchitektur gestaltbildend in das architektonische Gesamtkonzept einzubinden.“ Die komplexe Gebäudetechnik wird über Touch-Screens gesteuert, die eine intuitive Benutzerführung erlauben.
Jetzt arbeitet das Forscherteam daran, das Konzept marktfähig zu machen. Denn in der eng gesetzten Wettbewerbszeit stand die technische Machbarkeit im Vordergrund. Nun geht es um die wirtschaftliche Optimierung. Das modular aufgebaute Plusenergiehaus kann flexibel an veränderte Anforderungen angepasst werden. Mit dem Ziel einer möglichen Serienfertigung laufen Gespräche mit Herstellern von Fertigteilhäusern und Anbietern von PV-Modulen. Der bisher für das Pilotprojekt kalkulierte Preis von 960.000 Euro lässt sich bei Serienfertigung durch Preissenkungen sowie Kostendegression bei Komponenten deutlich niedriger ansetzen.
Zuvor bedarf es der Umsetzung eines Prototyps. „Die Frage nach komfortablem, aber ressourcenschonendem und energiesparendem Wohnen ist aktueller denn je. Wir befinden uns in einem Prozess globalen Umdenkens, in dem Deutschland schon jetzt eine Vorreiterrolle übernimmt. Durch massentaugliche Projekte wie das Plusenergiehaus, könnten wissenschaftliche Planungsutopien Wirklichkeit werden“, meint Projektleiter Prof. Clemens Felsmann vom Institut für Energietechnik an der TU Dresden.
Die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesbauministerium beurteilte das Plusenergiehaus u.a. wie folgt: „Die Konfiguration des Volumens entwickelt sich folgerichtig aus der Besonnung und der damit verbundenen Maximierung der nach Süden orientierten Flächen. Die Anordnung der PV-Module wird architektonisch integriert und zur Gestaltung des Plusenergiehauses eingesetzt, die mit den schwarzen rahmenlosen Dünnschichtmodulen und den bündig eingebauten Fenstern eine prägnante Eigenständigkeit erreicht. Die Dachformen und Wandverkleidungen können sich je nach Ort und Lage ändern; in dieser Hinsicht erscheint der Beitrag besonders wertvoll. Die Gebäudeform ist für Solarenergieaufnahme optimiert und bleibt kompakt.
Das Konzept beruht auf einem gut dimensionierten Energieertrag der PV-Anlagen in Kombination mit einem 30 kWh-Pufferspeicher. Dies ermöglicht einen Eigennutzungsanteil der Stromerzeugung von 53%. Die Einbindung des Nutzers durch Touch-Screens, adaptive Regelungsmöglichkeiten etc. eröffnet eine gute Koppelung der Haustechnik mit der Elektromobilität. Die energetische Sinnhaftigkeit einer mechanischen Lüftungsanlage für ein Einfamilienhaus wird kritisch gesehen.“
Quelle: BINE Informationsdienst
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Das Haus der Zukunft ist ein heimliches Kraftwerk: es erzeugt mehr Energie als es verbraucht. Der Überschuss sichert die Elektromobilität der Bewohner oder wird ins Netz eingespeist. Als „Plusenergiehaus mit E-Mobilität“ soll diese Idee nun realisiert werden. Das von Dresdner Wissenschaftlern entworfene vollständig recycelbare Haus bietet eine Wohnfläche von 142 m² und produziert mehr Energie als ein 4-Personen-Haushalt sowie der Betrieb von zwei Elektroautos und einem Elektroroller (mit einer jährlichen Fahrleistung von 29.000 km) benötigen. Mit dem Pilotprojekt erreichte das Forscherteam der Technischen Universität Dresden im Februar 2011 den zweiten Preis beim Planungswettbewerb der Forschungsinitiative Zukunft Bau.
Das Plusenergiehaus entspricht äußerlich weitgehend einem konventionellen Einfamilienhaus mit rechteckigem Grundriss und Satteldach. Es werden keine fossilen Energieträger eingesetzt. Die äußere Form des Gebäudes mit der großen geneigten und nach Süden gerichteten Dachfläche ist das Ergebnis einer energetischen Optimierung. Das Energiekonzept nutzt Solarstrahlung zur Gewinnung von Elektroenergie mittels Photovoltaik, Außenluft als Wärmequelle für die Wärmepumpe und Erdwärme zur Vorwärmung bzw. Vorkühlung der Außenluft.
Mit erneuerbaren Energien wird ein Energieertrag von 112% gemessen am Gesamtenergiebedarf erreicht. Das Haus ist damit nicht nur energieautark, es kann sogar zusätzlichen Strom ins Netz einspeisen. Photovoltaiksysteme strukturieren Fassade und Dach, dabei ist eine vergrößerte und optimal nach Süden ausgerichtete Dachfläche Ergebnis der Kombination von traditioneller Wohnform und ressourcenschonender Energiegewinnung. Der für den Gebäude- und Fahrzeugbetrieb erforderliche Energiebedarf wird über die PV-Anlage gedeckt.
Zentraler Punkt bei der Entwicklung des Hauses war es, eine weitgehende Integration der neuen Technologien zu erreichen. Hierzu äußert sich Dipl.-Ing. Reinhard Mayer, verantwortlicher Architekt des Projektes: „Wesentlich für unseren Entwurf war es, die Aspekte der Energieautarkie und der E-Mobilität als Bestandteile einer zeitgemäßen Wohnarchitektur gestaltbildend in das architektonische Gesamtkonzept einzubinden.“ Die komplexe Gebäudetechnik wird über Touch-Screens gesteuert, die eine intuitive Benutzerführung erlauben.
Jetzt arbeitet das Forscherteam daran, das Konzept marktfähig zu machen. Denn in der eng gesetzten Wettbewerbszeit stand die technische Machbarkeit im Vordergrund. Nun geht es um die wirtschaftliche Optimierung. Das modular aufgebaute Plusenergiehaus kann flexibel an veränderte Anforderungen angepasst werden. Mit dem Ziel einer möglichen Serienfertigung laufen Gespräche mit Herstellern von Fertigteilhäusern und Anbietern von PV-Modulen. Der bisher für das Pilotprojekt kalkulierte Preis von 960.000 Euro lässt sich bei Serienfertigung durch Preissenkungen sowie Kostendegression bei Komponenten deutlich niedriger ansetzen.
Zuvor bedarf es der Umsetzung eines Prototyps. „Die Frage nach komfortablem, aber ressourcenschonendem und energiesparendem Wohnen ist aktueller denn je. Wir befinden uns in einem Prozess globalen Umdenkens, in dem Deutschland schon jetzt eine Vorreiterrolle übernimmt. Durch massentaugliche Projekte wie das Plusenergiehaus, könnten wissenschaftliche Planungsutopien Wirklichkeit werden“, meint Projektleiter Prof. Clemens Felsmann vom Institut für Energietechnik an der TU Dresden.
Die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesbauministerium beurteilte das Plusenergiehaus u.a. wie folgt: „Die Konfiguration des Volumens entwickelt sich folgerichtig aus der Besonnung und der damit verbundenen Maximierung der nach Süden orientierten Flächen. Die Anordnung der PV-Module wird architektonisch integriert und zur Gestaltung des Plusenergiehauses eingesetzt, die mit den schwarzen rahmenlosen Dünnschichtmodulen und den bündig eingebauten Fenstern eine prägnante Eigenständigkeit erreicht. Die Dachformen und Wandverkleidungen können sich je nach Ort und Lage ändern; in dieser Hinsicht erscheint der Beitrag besonders wertvoll. Die Gebäudeform ist für Solarenergieaufnahme optimiert und bleibt kompakt.
Das Konzept beruht auf einem gut dimensionierten Energieertrag der PV-Anlagen in Kombination mit einem 30 kWh-Pufferspeicher. Dies ermöglicht einen Eigennutzungsanteil der Stromerzeugung von 53%. Die Einbindung des Nutzers durch Touch-Screens, adaptive Regelungsmöglichkeiten etc. eröffnet eine gute Koppelung der Haustechnik mit der Elektromobilität. Die energetische Sinnhaftigkeit einer mechanischen Lüftungsanlage für ein Einfamilienhaus wird kritisch gesehen.“
Quelle: BINE Informationsdienst
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Dienstag, 29. März 2011
Österreich macht voran
35 Millionen Euro stehen für 7.000 neue Photovoltaik-Anlagen in Österreich zur Verfügung - das ist rund doppelt so viel, wie die Schweiz aktuell ausgibt - wobei hierzulande eine Erhöhung angekündigt ist.
Und so gehts in Österreich nach neuesten Vorstellungen: Die größte je durchgeführte PV-Förderaktion startet ab 4.April 2011, sie führt zu einem Ausbausprung von 30 Megawatt neuer Leistung und gilt als wichtiger Schritt in Richtung Energieautarkie. Der Klima- und Energiefonds richtet sich mit seiner Förderaktion „Photovoltaik 2011“ erneut ausschließlich an private Haushalte. Es gibt keine Beschränkung hinsichtlich der Größe, gefördert wird allerdings nur bis zu einer Größe von 5 kWpeak. Die Förderung ist mit 30 Prozent der Investitionskosten beschränkt, die Förderpauschale beträgt 1.100 Euro pro kWpeak. „35 Millionen Euro stehen heuer wieder für Photovoltaikanlagen für private Haushalte bereit. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unseres Zieles, Österreich unabhängig von Energieimporten zu machen. Auch die österreichische Wirtschaft profitiert von der PV-Aktion mit rund 120 Millionen Euro an zusätzlichen Umsätzen“, erklärt Umweltminister Niki Berlakovich. „Im Vorjahr konnten gut 5.000 Anlagen gefördert werden. Heuer werden es an die 7.000 sein. Damit gelingt ein großer Ausbausprung für die Photovoltaik in Österreich mit 30 Megawatt neu geförderter Leistung.“, freut sich Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.
Gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen – hier übernimmt die Technologie eine konkrete Gebäudefunktion z.B. als Fassade, Dach oder Sonnenschutz – werden mit 1.450 Euro pro kWpeak gefördert. Das Einreichverfahren 2011 ist wie im Vorjahr zweistufig gestaltet. Die Einreichtage sind nach Bundesländern gestaffelt. Die Antragstellung erfolgt ausschließlich online und nach dem „first-come – first-served“ Prinzip. Das heißt, die Förderungen werden nach dem Einlangen der Ansuchen pro Bundesland gereiht und vergeben. Antragsteller haben bis zum jeweiligen Bundesländerstart Zeit, um ein verbindliches Angebot einzuholen, das eine der Einreichvoraussetzungen ist. Die Kommunalkredit Public Consulting steht den AntragstellerInnen unter 01/31631-730 zur Verfügung.
Der Einreichstart in den Bundesländern erfolgt zu den auf der Site des Klimafonds angegebenen Zeiten.
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Und so gehts in Österreich nach neuesten Vorstellungen: Die größte je durchgeführte PV-Förderaktion startet ab 4.April 2011, sie führt zu einem Ausbausprung von 30 Megawatt neuer Leistung und gilt als wichtiger Schritt in Richtung Energieautarkie. Der Klima- und Energiefonds richtet sich mit seiner Förderaktion „Photovoltaik 2011“ erneut ausschließlich an private Haushalte. Es gibt keine Beschränkung hinsichtlich der Größe, gefördert wird allerdings nur bis zu einer Größe von 5 kWpeak. Die Förderung ist mit 30 Prozent der Investitionskosten beschränkt, die Förderpauschale beträgt 1.100 Euro pro kWpeak. „35 Millionen Euro stehen heuer wieder für Photovoltaikanlagen für private Haushalte bereit. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unseres Zieles, Österreich unabhängig von Energieimporten zu machen. Auch die österreichische Wirtschaft profitiert von der PV-Aktion mit rund 120 Millionen Euro an zusätzlichen Umsätzen“, erklärt Umweltminister Niki Berlakovich. „Im Vorjahr konnten gut 5.000 Anlagen gefördert werden. Heuer werden es an die 7.000 sein. Damit gelingt ein großer Ausbausprung für die Photovoltaik in Österreich mit 30 Megawatt neu geförderter Leistung.“, freut sich Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.
Gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen – hier übernimmt die Technologie eine konkrete Gebäudefunktion z.B. als Fassade, Dach oder Sonnenschutz – werden mit 1.450 Euro pro kWpeak gefördert. Das Einreichverfahren 2011 ist wie im Vorjahr zweistufig gestaltet. Die Einreichtage sind nach Bundesländern gestaffelt. Die Antragstellung erfolgt ausschließlich online und nach dem „first-come – first-served“ Prinzip. Das heißt, die Förderungen werden nach dem Einlangen der Ansuchen pro Bundesland gereiht und vergeben. Antragsteller haben bis zum jeweiligen Bundesländerstart Zeit, um ein verbindliches Angebot einzuholen, das eine der Einreichvoraussetzungen ist. Die Kommunalkredit Public Consulting steht den AntragstellerInnen unter 01/31631-730 zur Verfügung.
Der Einreichstart in den Bundesländern erfolgt zu den auf der Site des Klimafonds angegebenen Zeiten.
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Q-Cells schafft Turnaround
Q-Cells galt bis 2009 als the raising star unter den Photovoltaik-Unternehmen und schickte sich gar an, die Weltmarktführerschaft zu üernehmen. Doch die Ausbauschritte waren zu verzettelt und die Grünergarde musste abtreten (siehe Solarmedia vom 12. November 2009). Nun hat nach der im vergangenen März 2010 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung das Geschäftsjahr 2010 mit einer Umsatzsteigerung um 70% auf 1,35 Mrd. Euro erfolgreich abgeschlossen.
Q-Cells (im Bild der Firmenhauptsitz in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt)) hatte im März 2010 bekanntgegeben, sich im Rahmen seiner strategischen Neuausrichtung mittelfristig zu einem integrierten Anbieter von Photovoltaik-Lösungen zu entwickeln. Neben der Produktion von Solarzellen und der Realisierung von großen Freiflächenanlagen wurde das Produktportfolio deutlich erweitert. In den neuen strategischen Geschäftsfeldern Solarmodule und Systemgeschäft für mittelgroße Dachanlagen und kleine Freiflächenanlagen (sog. „Commercial & Industrial bzw. C&I“) konnte im vergangenen Jahr, auch wegen eines sehr starken Marktes, bereits ein Umsatz von rund 363 Mio. Euro oder 27% des Gesamtumsatzes von 1,35 Mrd. Euro erzielt werden. Diese neuen margenstärkeren Geschäftsfelder eröffnen Q-Cells in Zukunft ein größeres Umsatz- und Ertragspotential. Auch die internationale Expansion in Hinblick auf Vertrieb und Produktion war schon im vergangenen Jahr ein Arbeitsschwerpunkt des Unternehmens. Q-Cells realisierte im vergangenen Jahr bereits mehr als 50% seines Umsatzes außerhalb von Deutschland.
Der Umsatz für das Gesamtjahr 2010 konnte um 70% gegenüber dem Vorjahr auf 1,35 Mrd. Euro gesteigert werden. Damit zählt Q-Cells zumindest in Europa wieder zu den umsatzstärksten Solarunternehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 82,3 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern (aus fortzuführenden Geschäftsbereichen) betrug für das Gesamtjahr 2010 90,9 Mio. Euro; inklusive des Ergebnisanteils aufgegebener Geschäftsbereiche beläuft sich das Jahresergebnis auf 18,9 Mio. Euro. Seit Frühjahr des vergangenen Jahres hat Q-Cells sein Beteiligungsportfolio konsequent fokussiert. Im Herbst 2010 führte das Unternehmen eine Reihe von Kapitalmaßnahmen zur weitgehenden Refinanzierung einer im Jahre 2012 fälligen Wandelanleihe durch. Die liquiden Mittel lagen am Geschäftsjahresende bei 473,9 Mio. Euro und damit 15% über dem Vorjahreswert. Im vierten Quartal 2010 hat sich die Nettoverschuldung von Q-Cells mit nunmehr 330 Mio. Euro mehr als halbiert. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zu EBITDA reduzierte sich um 55% auf 1,8 (Ende Q3 2010: 4,0). Marion Helmes, Finanzvorstand von Q-Cells, kommentiert: „Q-Cells hat jetzt wieder eine solide Bilanzstruktur und hat sich damit Handlungsspielraum für ein schwieriges Marktumfeld geschaffen.“
Im März 2011 wurde Prof. Dr. Eicke R. Weber als neues Mitglied des Q-Cells Aufsichtsrats gewonnen. Er wird zunächst durch gerichtlichen Beschluss bestellt und soll auf der Hauptversammlung im Juni 2011 zur Wahl gestellt werden. Eicke Weber tritt damit die Nachfolge des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Marcel Brenninkmeijer an, der sein Mandat Ende November 2010 niedergelegt hatte. Prof. Dr. Eicke Weber ist Leiter des Fraunhofer Instituts für Solar Energiesysteme ISE in Freiburg, dem größten Solarforschungsinstitut Europas. Im Juli 2008 wurde er in das Direktorium des internationalen Branchenverbands SEMI (Semiconductor Equipment and Materials International) berufen. Eicke Weber wurde in seiner Laufbahn mit verschiedenen renommierten Wissenschaftspreisen ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2006 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit seinen Kompetenzen wird Eicke Weber dazu beitragen, Q-Cells’ Position als technologisch führendes Solarunternehmen weiter auszubauen.
Quelle: Q-Cells
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Q-Cells (im Bild der Firmenhauptsitz in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt)) hatte im März 2010 bekanntgegeben, sich im Rahmen seiner strategischen Neuausrichtung mittelfristig zu einem integrierten Anbieter von Photovoltaik-Lösungen zu entwickeln. Neben der Produktion von Solarzellen und der Realisierung von großen Freiflächenanlagen wurde das Produktportfolio deutlich erweitert. In den neuen strategischen Geschäftsfeldern Solarmodule und Systemgeschäft für mittelgroße Dachanlagen und kleine Freiflächenanlagen (sog. „Commercial & Industrial bzw. C&I“) konnte im vergangenen Jahr, auch wegen eines sehr starken Marktes, bereits ein Umsatz von rund 363 Mio. Euro oder 27% des Gesamtumsatzes von 1,35 Mrd. Euro erzielt werden. Diese neuen margenstärkeren Geschäftsfelder eröffnen Q-Cells in Zukunft ein größeres Umsatz- und Ertragspotential. Auch die internationale Expansion in Hinblick auf Vertrieb und Produktion war schon im vergangenen Jahr ein Arbeitsschwerpunkt des Unternehmens. Q-Cells realisierte im vergangenen Jahr bereits mehr als 50% seines Umsatzes außerhalb von Deutschland.
Der Umsatz für das Gesamtjahr 2010 konnte um 70% gegenüber dem Vorjahr auf 1,35 Mrd. Euro gesteigert werden. Damit zählt Q-Cells zumindest in Europa wieder zu den umsatzstärksten Solarunternehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 82,3 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern (aus fortzuführenden Geschäftsbereichen) betrug für das Gesamtjahr 2010 90,9 Mio. Euro; inklusive des Ergebnisanteils aufgegebener Geschäftsbereiche beläuft sich das Jahresergebnis auf 18,9 Mio. Euro. Seit Frühjahr des vergangenen Jahres hat Q-Cells sein Beteiligungsportfolio konsequent fokussiert. Im Herbst 2010 führte das Unternehmen eine Reihe von Kapitalmaßnahmen zur weitgehenden Refinanzierung einer im Jahre 2012 fälligen Wandelanleihe durch. Die liquiden Mittel lagen am Geschäftsjahresende bei 473,9 Mio. Euro und damit 15% über dem Vorjahreswert. Im vierten Quartal 2010 hat sich die Nettoverschuldung von Q-Cells mit nunmehr 330 Mio. Euro mehr als halbiert. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zu EBITDA reduzierte sich um 55% auf 1,8 (Ende Q3 2010: 4,0). Marion Helmes, Finanzvorstand von Q-Cells, kommentiert: „Q-Cells hat jetzt wieder eine solide Bilanzstruktur und hat sich damit Handlungsspielraum für ein schwieriges Marktumfeld geschaffen.“
Im März 2011 wurde Prof. Dr. Eicke R. Weber als neues Mitglied des Q-Cells Aufsichtsrats gewonnen. Er wird zunächst durch gerichtlichen Beschluss bestellt und soll auf der Hauptversammlung im Juni 2011 zur Wahl gestellt werden. Eicke Weber tritt damit die Nachfolge des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Marcel Brenninkmeijer an, der sein Mandat Ende November 2010 niedergelegt hatte. Prof. Dr. Eicke Weber ist Leiter des Fraunhofer Instituts für Solar Energiesysteme ISE in Freiburg, dem größten Solarforschungsinstitut Europas. Im Juli 2008 wurde er in das Direktorium des internationalen Branchenverbands SEMI (Semiconductor Equipment and Materials International) berufen. Eicke Weber wurde in seiner Laufbahn mit verschiedenen renommierten Wissenschaftspreisen ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2006 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit seinen Kompetenzen wird Eicke Weber dazu beitragen, Q-Cells’ Position als technologisch führendes Solarunternehmen weiter auszubauen.
Quelle: Q-Cells
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Montag, 28. März 2011
Riesenbatterien für Ökostrom
Künftig müssen die wachsenden Mengen an Sonnen- und Windstrom für dunkle oder windschwache Zeiten gespeichert werden. Eine Lösung sind Redox-Flow-Batterien, die bis zu 2000 Haushalte versorgen können. Mehrere Fraunhofer-Institute arbeiten gemeinsam an diesen Flüssigbatterien der Zukunft. Auf der Hannover Messe (4. bis 8. April 2011, Halle 13, Stand C41) stellen die Forscher ihre große Batterieanlage vor.
Ökostrom ist ein unstetes Gut. Photovoltaik-Anlagen ruhen nachts, und bei Flaute stehen Windräder still. Künftig wird man den umweltfreundlichen Strom daher in beträchtlichen Mengen zwischenspeichern müssen. Derzeit werden unter anderem Elektroautos als mobiler Speicher heiß diskutiert. Experten sind sich einig, dass das allein nicht reichen wird. Große stationäre Speicher müssen her, die an zentralen Stellen im Versorgungsnetz sitzen und Energie in Megawatt-Mengen für stromarme Stunden puffern können.
Ein Fraunhofer-Konsortium treibt derzeit die Entwicklung von großen Energiespeichern, Redox-Flow-Batterien, voran. Das Fernziel der Experten ist der Bau einer hand-ballfeldgroßen Batterieanlage mit 20 Megawattstunden Kapazität, die etwa 2000 Haushalte während einer langen Winternacht oder an wolkigen Tagen mit Strom versorgt. Ganz so weit ist es noch nicht: Derzeit haben die größten Labor-Anlagen im Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT eine Leistung von einigen Kilowatt.
Auf der Hannover-Messe demonstrieren die Forscher die Funktionsweise der Redox-Flow-Batterie an einer 2-Kilowatt-Anlage. Drei Fraunhofer-Institute sind an dem Konsortium beteiligt, das die Entwicklung dieser Akkus vorantreibt. "Das Verfahren arbeitet bereits zuverlässig", sagt Christian Dötsch, Geschäftsfeldleiter Energie-Effizienz-Technologien am UMSICHT, einem der beteiligten Institute. "Die Herausforderung besteht im Upscale, der Vergrößerung der Anlagen."
Bei den Redox-Flow-Speichern handelt es sich um große Vanadium-Flüssigbatterien, in denen chemische Vanadium-Verbindungen an Membranen abwechselnd Elektronen aufnehmen und abgeben. Da bei diesen Batterien nur Vanadium-Verbindungen und nicht wie in anderen Systemen zugleich zwei verschiedene Flüssigkeiten zum Einsatz kommen, bleiben Verunreinigungen aus. "Dadurch lassen sich sehr robuste und langlebige Batterien bauen – ein entscheidender Vorteil dieser Batterietechnologie", betont Dr. Tom Smolinka, der die Arbeiten am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE koordiniert.
Die Ladung und Entladung des Vanadiums findet in kleinen Reaktionskammern statt. Mehrere dieser Zellen werden nebeneinander zu Stapeln, Stacks, aufgereiht, wodurch sich die Leistung einer Batterieanlage weiter erhöht. Derzeit haben die Membranen und damit auch die einzelnen Zellen eine Fläche von der Größe eines DIN A4-Blatts. "Um Megawatt-Werte zu erreichen, müssen sie mindestens DIN A0-Größe erreichen", schätzt Dr. Jens Tübke, Abteilungsleiter beim dritten Projekt-Partner, dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT. Die Herausforderung besteht unter anderem darin, die Vanadium-Flüssigkeit gleichmäßig durch diese großen Membranen und an den filzartigen Kohlenstoff-Elektroden der Zellen vorbei strömen zu lassen. Die Fraunhofer-Forscher setzen deshalb Strömungs-Simulationen ein, um den Aufbau der Zellen weiter zu verbessern.
Seit vergangenem Jahr arbeitet das Fraunhofer-Konsortium außerdem in einem vom Bundesumweltministerium geförderten Kooperationsprojekt an neuen Membranmaterialien und Batteriedesigns. Noch in diesem Jahr soll ein weiteres Projekt mit Industriebeteiligung starten. Grundsätzlich können im neuen Fraunhofer-Redox-Flow-Labor Batterien mit bis zu 80 Kilowatt aufgebaut werden – Ende kommenden Jahres soll eine 20-Kilowatt-Anlage in Betrieb gehen. Die Megawatt-Grenze hoffen die Forscher in etwa fünf Jahren überschreiten zu können.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik 2011
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Ökostrom ist ein unstetes Gut. Photovoltaik-Anlagen ruhen nachts, und bei Flaute stehen Windräder still. Künftig wird man den umweltfreundlichen Strom daher in beträchtlichen Mengen zwischenspeichern müssen. Derzeit werden unter anderem Elektroautos als mobiler Speicher heiß diskutiert. Experten sind sich einig, dass das allein nicht reichen wird. Große stationäre Speicher müssen her, die an zentralen Stellen im Versorgungsnetz sitzen und Energie in Megawatt-Mengen für stromarme Stunden puffern können.
Ein Fraunhofer-Konsortium treibt derzeit die Entwicklung von großen Energiespeichern, Redox-Flow-Batterien, voran. Das Fernziel der Experten ist der Bau einer hand-ballfeldgroßen Batterieanlage mit 20 Megawattstunden Kapazität, die etwa 2000 Haushalte während einer langen Winternacht oder an wolkigen Tagen mit Strom versorgt. Ganz so weit ist es noch nicht: Derzeit haben die größten Labor-Anlagen im Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT eine Leistung von einigen Kilowatt.
Auf der Hannover-Messe demonstrieren die Forscher die Funktionsweise der Redox-Flow-Batterie an einer 2-Kilowatt-Anlage. Drei Fraunhofer-Institute sind an dem Konsortium beteiligt, das die Entwicklung dieser Akkus vorantreibt. "Das Verfahren arbeitet bereits zuverlässig", sagt Christian Dötsch, Geschäftsfeldleiter Energie-Effizienz-Technologien am UMSICHT, einem der beteiligten Institute. "Die Herausforderung besteht im Upscale, der Vergrößerung der Anlagen."
Bei den Redox-Flow-Speichern handelt es sich um große Vanadium-Flüssigbatterien, in denen chemische Vanadium-Verbindungen an Membranen abwechselnd Elektronen aufnehmen und abgeben. Da bei diesen Batterien nur Vanadium-Verbindungen und nicht wie in anderen Systemen zugleich zwei verschiedene Flüssigkeiten zum Einsatz kommen, bleiben Verunreinigungen aus. "Dadurch lassen sich sehr robuste und langlebige Batterien bauen – ein entscheidender Vorteil dieser Batterietechnologie", betont Dr. Tom Smolinka, der die Arbeiten am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE koordiniert.
Die Ladung und Entladung des Vanadiums findet in kleinen Reaktionskammern statt. Mehrere dieser Zellen werden nebeneinander zu Stapeln, Stacks, aufgereiht, wodurch sich die Leistung einer Batterieanlage weiter erhöht. Derzeit haben die Membranen und damit auch die einzelnen Zellen eine Fläche von der Größe eines DIN A4-Blatts. "Um Megawatt-Werte zu erreichen, müssen sie mindestens DIN A0-Größe erreichen", schätzt Dr. Jens Tübke, Abteilungsleiter beim dritten Projekt-Partner, dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT. Die Herausforderung besteht unter anderem darin, die Vanadium-Flüssigkeit gleichmäßig durch diese großen Membranen und an den filzartigen Kohlenstoff-Elektroden der Zellen vorbei strömen zu lassen. Die Fraunhofer-Forscher setzen deshalb Strömungs-Simulationen ein, um den Aufbau der Zellen weiter zu verbessern.
Seit vergangenem Jahr arbeitet das Fraunhofer-Konsortium außerdem in einem vom Bundesumweltministerium geförderten Kooperationsprojekt an neuen Membranmaterialien und Batteriedesigns. Noch in diesem Jahr soll ein weiteres Projekt mit Industriebeteiligung starten. Grundsätzlich können im neuen Fraunhofer-Redox-Flow-Labor Batterien mit bis zu 80 Kilowatt aufgebaut werden – Ende kommenden Jahres soll eine 20-Kilowatt-Anlage in Betrieb gehen. Die Megawatt-Grenze hoffen die Forscher in etwa fünf Jahren überschreiten zu können.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik 2011
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Sonntag, 27. März 2011
Solarenergie ins Zentrum
Die Wogen der Politdiskussion um die Atomfrage gleichen schon bald einem Tsunami. Dies zu beklagen, wäre allerdings fehl am Platz, vielmehr gilt: Endlich ist die Atom- und Energiefrage wieder zuoberst auf der politischen Agenda. Lösungsansätze gibt es viele – aber eigentlich verspricht nur einer die Wende: Volle Kraft voraus für die Solarenergie!
Einen verheissungsvollen Start ins Diskussionswochenende rund um die Enegiewende hatte die Arena-Sendung des Schweizer Fernsehens hingelegt. Wohltuend eine Expertenrunde, die Fakten betonte, die zwar bereits bekannt waren, aber längst noch nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen sind. Urs Muntwyler (siehe Bild), seit kurzem Professor für Photovoltaik an der Fachhochschule Bern (siehe Solarmedia vom 25. Januar 2011) brachte es dabei auf den Punkt: In der Schweiz gibt es genügend Sonnenschein, um sowohl Wärme fürs Brauchwasser und Heizungszwecke sowie Strom in einer Menge herzustellen, die den Ersatz von Atomkraftwerken hierzulande – und damit von rund 40 Prozent des Verbrauchsstroms – möglich macht.
Muntwyler betonte die Notwendigkeit des effizienten Energieeinsatzes – liess aber keinen Zweifel daran, dass es neben dem Energiesparen neue Energiekapazitäten braucht. Das Sparen allein kann weder die AKW ersetzen noch - trotz aller Effizienz - partiell wachsende Energie- insbesondere Strombedürfnisse decken. Zu dieser Sicht gibt es selbst in der Umweltbewegung unterschiedliche Meinungen, Buchautor Marcel Hänggi etwa redet immer wieder der so genannten Suffzienz das Wort, die an vorderste Stelle das Herunterfahren des Verbrauchs setzt und sich von den Erneuerbaren Energien eigentlich gar keine Lösung verspricht, sondern allenfalls eine Vertagung des Problems. Hänggi präsentiert sein neues Buch «Ausgepowert» am 18. April 2011 in Zürich und wird noch für Gesprächsstoff sorgen.
Die Arena-Gesprächsrunde derweil schien sich einig, dass zumindest der Strombedarf weiterhin wachsen wird – während Einsparungen vor allem beim Heizen der Gebäude sowie in der Industrie und im Dienstleistungssektor möglich sind. Nationalrat Filippo Leutenegger (FDP/ZH) betonte dies in der anschliessenden Politikerrunde. Er scheint, bei aller früherer Euphorie für die Atomkraft (und noch früherer energischer Gegnerschaft) nun wieder zum Skeptiker mutiert zu sein, der auch konkrete Massnahmen zugunsten der Erneuerbaren zu ergreifen bereit ist. Da waren die beiden VertreterInnen von SVP (Walter Wobmann, Nationalrat SO) und CVP (Ruth Humbel, Nationalrätin AG) schon fast folkloristische Beigabe aus einer verflossenen Zeit. Sie verwahrten sich gegen Aktionismus und räumten der Atomkraft (nach genauer Analyse der Vorkommnisse in Japan natürlich...) auch für die Zukunft eine Chance ein.
Ein Experte stand in der Arena-Diskussion zwar nur im zweiten Glied, meldete sich aber mehrfach vehement zu Wort. Nationalrat und Swissolar-Präsident Roger Nordmann aus Lausanne (siehe Bild) verwies auf Deutschland, wo der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix bereits 18 Prozent erreicht hat – und vor allem die Sonnenenergie bereits zwischen zwei und drei Prozent beiträgt – und nicht wie Humbel gebetsmühlenartig aber falsch wiederholt von nur einem Prozent sprach. Nordmann hat ebenfalls ein umfassendes, erst auf Französisch verfügbares Buch geschrieben über eine Schweiz ohne fossile und nukleare Energie, das im Mai auf Deutsch erscheint und als tragfähiges Konzept für eine solare Schweiz dienen kann («Atom- und Erdölfrei in die Zukunft»).
Solchen Überlegungen haben die aktuellen Sonntagsmedien wenig neues hinzuzufügen. Immerhin verweist die Sonntagszeitung darauf, dass ebenso wie in der Landwirtschaft auch in der Energie eine volle Autarkie kein erfolgversprechendes Konzept darstellt. Gerade die Einbindung in ein europäisches Stromnetz bietet neben den kommerziellen Chancen – die die Industrie ja reizen sollten – auch die Möglichkeit, von den jeweils günstigsten Voraussetzungen für die Produktion Erneuerbarer zu profitieren (etwa von Windstrom aus der Nordsee). Die Schweizer Pumpspeicherwerke bieten hier sogar hervorragende Voraussetzungen für eine Einbindung. Schliesslich betont ebenfalls die Sonntagszeitung, dass die Atomkraft nun wohl vor allem auch aus ökonomischen Gründen als erledigt gelten muss – nur schon die nach Fukushima nötigen Sanierungsschritte dürften etwa Gösgen und Leibstadt nach Meinung des unabhängigen Finanzexperten Kaspar Müller an ihre finanziellen Grenzen bringen.
© Solarmedia
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Einen verheissungsvollen Start ins Diskussionswochenende rund um die Enegiewende hatte die Arena-Sendung des Schweizer Fernsehens hingelegt. Wohltuend eine Expertenrunde, die Fakten betonte, die zwar bereits bekannt waren, aber längst noch nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen sind. Urs Muntwyler (siehe Bild), seit kurzem Professor für Photovoltaik an der Fachhochschule Bern (siehe Solarmedia vom 25. Januar 2011) brachte es dabei auf den Punkt: In der Schweiz gibt es genügend Sonnenschein, um sowohl Wärme fürs Brauchwasser und Heizungszwecke sowie Strom in einer Menge herzustellen, die den Ersatz von Atomkraftwerken hierzulande – und damit von rund 40 Prozent des Verbrauchsstroms – möglich macht.
Muntwyler betonte die Notwendigkeit des effizienten Energieeinsatzes – liess aber keinen Zweifel daran, dass es neben dem Energiesparen neue Energiekapazitäten braucht. Das Sparen allein kann weder die AKW ersetzen noch - trotz aller Effizienz - partiell wachsende Energie- insbesondere Strombedürfnisse decken. Zu dieser Sicht gibt es selbst in der Umweltbewegung unterschiedliche Meinungen, Buchautor Marcel Hänggi etwa redet immer wieder der so genannten Suffzienz das Wort, die an vorderste Stelle das Herunterfahren des Verbrauchs setzt und sich von den Erneuerbaren Energien eigentlich gar keine Lösung verspricht, sondern allenfalls eine Vertagung des Problems. Hänggi präsentiert sein neues Buch «Ausgepowert» am 18. April 2011 in Zürich und wird noch für Gesprächsstoff sorgen.
Die Arena-Gesprächsrunde derweil schien sich einig, dass zumindest der Strombedarf weiterhin wachsen wird – während Einsparungen vor allem beim Heizen der Gebäude sowie in der Industrie und im Dienstleistungssektor möglich sind. Nationalrat Filippo Leutenegger (FDP/ZH) betonte dies in der anschliessenden Politikerrunde. Er scheint, bei aller früherer Euphorie für die Atomkraft (und noch früherer energischer Gegnerschaft) nun wieder zum Skeptiker mutiert zu sein, der auch konkrete Massnahmen zugunsten der Erneuerbaren zu ergreifen bereit ist. Da waren die beiden VertreterInnen von SVP (Walter Wobmann, Nationalrat SO) und CVP (Ruth Humbel, Nationalrätin AG) schon fast folkloristische Beigabe aus einer verflossenen Zeit. Sie verwahrten sich gegen Aktionismus und räumten der Atomkraft (nach genauer Analyse der Vorkommnisse in Japan natürlich...) auch für die Zukunft eine Chance ein.
Ein Experte stand in der Arena-Diskussion zwar nur im zweiten Glied, meldete sich aber mehrfach vehement zu Wort. Nationalrat und Swissolar-Präsident Roger Nordmann aus Lausanne (siehe Bild) verwies auf Deutschland, wo der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix bereits 18 Prozent erreicht hat – und vor allem die Sonnenenergie bereits zwischen zwei und drei Prozent beiträgt – und nicht wie Humbel gebetsmühlenartig aber falsch wiederholt von nur einem Prozent sprach. Nordmann hat ebenfalls ein umfassendes, erst auf Französisch verfügbares Buch geschrieben über eine Schweiz ohne fossile und nukleare Energie, das im Mai auf Deutsch erscheint und als tragfähiges Konzept für eine solare Schweiz dienen kann («Atom- und Erdölfrei in die Zukunft»).
Solchen Überlegungen haben die aktuellen Sonntagsmedien wenig neues hinzuzufügen. Immerhin verweist die Sonntagszeitung darauf, dass ebenso wie in der Landwirtschaft auch in der Energie eine volle Autarkie kein erfolgversprechendes Konzept darstellt. Gerade die Einbindung in ein europäisches Stromnetz bietet neben den kommerziellen Chancen – die die Industrie ja reizen sollten – auch die Möglichkeit, von den jeweils günstigsten Voraussetzungen für die Produktion Erneuerbarer zu profitieren (etwa von Windstrom aus der Nordsee). Die Schweizer Pumpspeicherwerke bieten hier sogar hervorragende Voraussetzungen für eine Einbindung. Schliesslich betont ebenfalls die Sonntagszeitung, dass die Atomkraft nun wohl vor allem auch aus ökonomischen Gründen als erledigt gelten muss – nur schon die nach Fukushima nötigen Sanierungsschritte dürften etwa Gösgen und Leibstadt nach Meinung des unabhängigen Finanzexperten Kaspar Müller an ihre finanziellen Grenzen bringen.
© Solarmedia
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Samstag, 26. März 2011
Planet Solar in Tahiti
Die TÛRANOR PlanetSolar war Stargast der 1. Nacht der Nautik von Papeete, die gestern Abend im Rahmen des Salon Nautica Porentia 2011 in der französisch-polynesischen Hauptstadt stattfand. Eine weitere Etappe der ersten Weltumrundung mit einem Solarboot ist geschafft (siehe letzten Solarmedia-Bericht vom 20. Februar 2011).
Mit Begeisterung verfolgten die Zuschauer die Parade und den ausschließlich mit Sonnenenergie betriebenen Katamaran, der sich im Zuge seiner Weltumrundung aktuell in Französisch-Polynesien befindet. Zum Auftakt der 1. Nacht der Nautik im Hafen von Papeete (Tahiti) führten traditionelle polynesische Segelkanus die Einlaufparade an, gefolgt von Schiffen offizieller Repräsentanten. Nach der festlichen Eröffnungszeremonie folgte der futuristisch anmutende Hightech-Katamaran TÛRANOR PlanetSolar, der die beeindruckenden Bilder einer langen Seefahrtstradition um den Ausblick in die Zukunft erweiterte. Wassersport-Darbietungen mit Segel-, Paddelbooten und Jet-Ski, an denen auch die Miss Tahiti und die Miss Polynésie teilnahmen, rundeten das Programm ab - so eine Medienmitteilung der Crew aus der Südsee.
„Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist eine große Ehre für uns“, so Raphaël Domjan, Projektgründer von PlanetSolar. „Wir freuen uns, in diesem außergewöhnlichen Rahmen auf die Möglichkeiten erneuerbarer Energien in der Schifffahrt hinzuweisen. Wir hoffen, mit unserem Aufenthalt einen Impuls für die solare Mobilität geben zu können.“
Das größte Solarboot der Welt hatte am vergangenen Dienstag, 22. März 2011 Papeete erreicht. Während des fünftägigen Aufenthaltes auf Tahiti fanden zusammen mit den PlanetSolar Projektpartnern Ifremer (Institut français de recherche pour l’exploitation de la mer) und Météo France Gespräche mit Behördenvertretern aus den Bereichen Tourismus und Energiewirtschaft zum Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien statt. Heute verlässt die TÛRANOR PlanetSolar Tahiti und nimmt Kurs auf
Bora Bora. Weitere Stationen sind geplant für Tonga (April), Neukaledonien (Mai) und Australien (ebenfalls Mai).
Foto: Das beigefügte Foto zeigt die TÛRANOR PlanetSolar bei der Ankunft in Papeete.
Quelle: Planetsolar
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Mit Begeisterung verfolgten die Zuschauer die Parade und den ausschließlich mit Sonnenenergie betriebenen Katamaran, der sich im Zuge seiner Weltumrundung aktuell in Französisch-Polynesien befindet. Zum Auftakt der 1. Nacht der Nautik im Hafen von Papeete (Tahiti) führten traditionelle polynesische Segelkanus die Einlaufparade an, gefolgt von Schiffen offizieller Repräsentanten. Nach der festlichen Eröffnungszeremonie folgte der futuristisch anmutende Hightech-Katamaran TÛRANOR PlanetSolar, der die beeindruckenden Bilder einer langen Seefahrtstradition um den Ausblick in die Zukunft erweiterte. Wassersport-Darbietungen mit Segel-, Paddelbooten und Jet-Ski, an denen auch die Miss Tahiti und die Miss Polynésie teilnahmen, rundeten das Programm ab - so eine Medienmitteilung der Crew aus der Südsee.
„Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist eine große Ehre für uns“, so Raphaël Domjan, Projektgründer von PlanetSolar. „Wir freuen uns, in diesem außergewöhnlichen Rahmen auf die Möglichkeiten erneuerbarer Energien in der Schifffahrt hinzuweisen. Wir hoffen, mit unserem Aufenthalt einen Impuls für die solare Mobilität geben zu können.“
Das größte Solarboot der Welt hatte am vergangenen Dienstag, 22. März 2011 Papeete erreicht. Während des fünftägigen Aufenthaltes auf Tahiti fanden zusammen mit den PlanetSolar Projektpartnern Ifremer (Institut français de recherche pour l’exploitation de la mer) und Météo France Gespräche mit Behördenvertretern aus den Bereichen Tourismus und Energiewirtschaft zum Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien statt. Heute verlässt die TÛRANOR PlanetSolar Tahiti und nimmt Kurs auf
Bora Bora. Weitere Stationen sind geplant für Tonga (April), Neukaledonien (Mai) und Australien (ebenfalls Mai).
Foto: Das beigefügte Foto zeigt die TÛRANOR PlanetSolar bei der Ankunft in Papeete.
Quelle: Planetsolar
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Freitag, 25. März 2011
Solare Stromerzeugung bringt's
Die Stromerzeugung aus Solarenergie (Photovoltaik) kann einen wesentlichen Beitrag zum Systemwandel in der Energieversorgung leisten, wenn jetzt die Weichen richtig gestellt werden. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die vollständige Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung.
Nach Auffassung des Sonnenenergie-Fachverbands Swissolar ist der Systemwandel weg von fossilen und nuklearen Energieträgern hin zu einer hundertprozentigen, dezentralen Energieversorgung auf der Basis Erneuerbarer Energien schneller realisierbar, als dies häufig dargestellt wird. Dies gilt insbesondere auch für den Ausbau der Photovoltaik, der eine bedeutende Rolle im zukünftigen Strommix zukommen wird. Bereits im November 2009 hat Swissolar mit einer Studie aufgezeigt, wie das europäische Ziel von 12 Prozent Abdeckung des Stromverbrauchs mit Photovoltaikanlagen auch in der Schweiz umgesetzt werden könnte. Ergebnis: Das Ziel ist mit einem grossen Effort bis 2020 erreichbar. Die produzierte Strommenge von 7 Terawattstunden (TWh) wäre um 1 TWh höher als jene der AKW Beznau I und II.
Bedingung dafür wäre allerdings die Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Zurzeit stehen über 8300 projektierte Photovoltaik-Anlagen auf der Warteliste für dieses zentrale Förderinstrument. Nur gerade etwa 1800 Gesuchsteller werden Mitte 2011 – nach mehr als 2 Jahren Wartezeit - einen positiven Bescheid erhalten. Für Swissolar ist das völlig unverständlich. Es liegt jetzt an der Politik, das Tempo des Ausbaus zu definieren.
Für die 8300 PV-Anlagen auf der Warteliste bleiben die Aussichten unklar, da die verfügbaren Mittel trotz einer Erhöhung durch das Parlament im vergangenen Jahr limitiert bleiben. Angesichts der katastrophalen Ereignisse in Japan verlangt Swissolar dringend eine vollständige Deblockierung der Mittel für die KEV. Jeder Hausbesitzer, jede Hausbesitzerin soll die Möglichkeit erhalten, Solarstrom zu einem kostendeckenden Tarif ins Netz einzuspeisen und so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten!
Swissolar - Tagung Photovoltaik Schweiz 2011 im Forum Fribourg: "10% Solarstrom bis 2025" lautet das Motto der Tagung "Photovoltaik Schweiz" vom 13. und 14. April in Fribourg. Prominente Vertreter aus Solarwirtschaft, Politik, Forschung und Energieversorgung zeigen auf, wie das Ziel zu erreichen ist. Das Programm sowie den Link zur Anmeldung finden Sie unter http://www.swissolar.ch/de/news-von-der-sonne/tagung-photovoltaik-schweiz-2011/
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Nach Auffassung des Sonnenenergie-Fachverbands Swissolar ist der Systemwandel weg von fossilen und nuklearen Energieträgern hin zu einer hundertprozentigen, dezentralen Energieversorgung auf der Basis Erneuerbarer Energien schneller realisierbar, als dies häufig dargestellt wird. Dies gilt insbesondere auch für den Ausbau der Photovoltaik, der eine bedeutende Rolle im zukünftigen Strommix zukommen wird. Bereits im November 2009 hat Swissolar mit einer Studie aufgezeigt, wie das europäische Ziel von 12 Prozent Abdeckung des Stromverbrauchs mit Photovoltaikanlagen auch in der Schweiz umgesetzt werden könnte. Ergebnis: Das Ziel ist mit einem grossen Effort bis 2020 erreichbar. Die produzierte Strommenge von 7 Terawattstunden (TWh) wäre um 1 TWh höher als jene der AKW Beznau I und II.
Bedingung dafür wäre allerdings die Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Zurzeit stehen über 8300 projektierte Photovoltaik-Anlagen auf der Warteliste für dieses zentrale Förderinstrument. Nur gerade etwa 1800 Gesuchsteller werden Mitte 2011 – nach mehr als 2 Jahren Wartezeit - einen positiven Bescheid erhalten. Für Swissolar ist das völlig unverständlich. Es liegt jetzt an der Politik, das Tempo des Ausbaus zu definieren.
Für die 8300 PV-Anlagen auf der Warteliste bleiben die Aussichten unklar, da die verfügbaren Mittel trotz einer Erhöhung durch das Parlament im vergangenen Jahr limitiert bleiben. Angesichts der katastrophalen Ereignisse in Japan verlangt Swissolar dringend eine vollständige Deblockierung der Mittel für die KEV. Jeder Hausbesitzer, jede Hausbesitzerin soll die Möglichkeit erhalten, Solarstrom zu einem kostendeckenden Tarif ins Netz einzuspeisen und so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten!
Swissolar - Tagung Photovoltaik Schweiz 2011 im Forum Fribourg: "10% Solarstrom bis 2025" lautet das Motto der Tagung "Photovoltaik Schweiz" vom 13. und 14. April in Fribourg. Prominente Vertreter aus Solarwirtschaft, Politik, Forschung und Energieversorgung zeigen auf, wie das Ziel zu erreichen ist. Das Programm sowie den Link zur Anmeldung finden Sie unter http://www.swissolar.ch/de/news-von-der-sonne/tagung-photovoltaik-schweiz-2011/
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Solar überflügelt Atomar
In der 12. Kalenderwoche 2011 ist in Deutschland erstmals mehr Solar-Kapazität am Netz als AKW-Leistung. Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 17 Gigawatt (GW) übertreffen nach dem Herunterfahren der ältesten deutschen Atomkraftwerke erstmals die Kernkraftwerke mit insgesamt etwa 15 GW.
Allerdings erzeugen die PV-Anlagen nicht ununterbrochen Strom. 2010 wurden in Deutschland nach Zahlen des Bundesumweltministeriums rund 12 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert, der Anteil am Stromverbrauch stieg auf 2 %. Nach Angaben der Betreiber produzierten die deutschen AKW im vergangenen Jahr rund 140 Milliarden kWh Strom. Laut vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) betrug der Anteil der Atomenergie am Primärenergieverbrauch 10,9 %, sämtliche erneuerbare Energien kamen 2010 laut AGEB auf 9,4 %.
"Mit überfälligen Verbesserungen beim Energiesparen und der Energieeffizienz wie weiterem Ausbau der Erneuerbaren Energien können wir zügig die Atomkraft und dann auch die klimaschädliche Kohlekraft ablösen", kommentiert die Bayern Allianz für Atomausstieg + Klimaschutz. Noch 1993 prognostizierten die Stromkonzerne, dass auch langfristig mit Sonne, Wasser und Wind nicht mehr als 4 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden könnten. Heute werden schon 20 Prozent des deutschen Stromverbrauchs regenerativ gedeckt. 2020 können es bereits 50 Prozent sein. "Und ab etwa dem Jahr 2030 wollen wir uns in den meisten Gemeinden und Landkreisen zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien versorgen", so die bayerischen Atomkraftgegner.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien müsse jedoch begleitet werden durch intelligentes Verbrauchsmanagement (Lastmanagement), den Umbau des Stromnetzes und die Schaffung vielfältiger, vornehmlich dezentraler Energie- und Stromspeicher.
Informationen zur Leistung der Solar- und Windanlagen im Internet: SMA Solar Technology AG / European Energy Exchange AG (ggf. lange Ladezeiten)
Quelle: Bayern Allianz für Atomausstieg + Klimaschutz; BMU, AGEB; Foto: SMA Solar Technology AG | solarserver.de
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Allerdings erzeugen die PV-Anlagen nicht ununterbrochen Strom. 2010 wurden in Deutschland nach Zahlen des Bundesumweltministeriums rund 12 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert, der Anteil am Stromverbrauch stieg auf 2 %. Nach Angaben der Betreiber produzierten die deutschen AKW im vergangenen Jahr rund 140 Milliarden kWh Strom. Laut vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) betrug der Anteil der Atomenergie am Primärenergieverbrauch 10,9 %, sämtliche erneuerbare Energien kamen 2010 laut AGEB auf 9,4 %.
"Mit überfälligen Verbesserungen beim Energiesparen und der Energieeffizienz wie weiterem Ausbau der Erneuerbaren Energien können wir zügig die Atomkraft und dann auch die klimaschädliche Kohlekraft ablösen", kommentiert die Bayern Allianz für Atomausstieg + Klimaschutz. Noch 1993 prognostizierten die Stromkonzerne, dass auch langfristig mit Sonne, Wasser und Wind nicht mehr als 4 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden könnten. Heute werden schon 20 Prozent des deutschen Stromverbrauchs regenerativ gedeckt. 2020 können es bereits 50 Prozent sein. "Und ab etwa dem Jahr 2030 wollen wir uns in den meisten Gemeinden und Landkreisen zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien versorgen", so die bayerischen Atomkraftgegner.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien müsse jedoch begleitet werden durch intelligentes Verbrauchsmanagement (Lastmanagement), den Umbau des Stromnetzes und die Schaffung vielfältiger, vornehmlich dezentraler Energie- und Stromspeicher.
Informationen zur Leistung der Solar- und Windanlagen im Internet: SMA Solar Technology AG / European Energy Exchange AG (ggf. lange Ladezeiten)
Quelle: Bayern Allianz für Atomausstieg + Klimaschutz; BMU, AGEB; Foto: SMA Solar Technology AG | solarserver.de
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Die Leute wollen sanieren
Seit über einem Jahr fördert das Gebäudeprogramm energieeffiziente Sanierungen und erneuerbare Energien. Und dies sehr erfolgreich: Die bis Ende 2010 eingegangenen Gesuche übertreffen den jährlichen Sollwert bei Weitem (siehe Solarmedia vom 2. März 2011). Um einen Liquiditätsengpass zu vermeiden und um gleichzeitig die CO2-Wirkung des Programms zu erhöhen, werden auf den 1. April 2011 sanfte Anpassungen vorgenommen.
Im Jahr 2010 sind im Rahmen des Gebäudeprogramms fast 30'000 Gesuche zur Sanierung der Gebäudehülle mit einer Fördersumme von insgesamt 244 Mio. Franken eingegangen. Dies ist weit mehr als prognostiziert. Gestützt auf Erfahrungen mit früheren Förderprogrammen rechneten Bund und Kantone mit 12'000 bis 16'000 Gesuchen pro Jahr. Auch in den ersten Monaten des laufenden Jahres war keine abnehmende Tendenz beim Gesuchseingang zu beobachten. Hausbesitzer zeigen also ungebrochen grosses Interesse, ihre Liegenschaften energetisch zu sanieren. Denn langfristig profitieren sie von tieferen Energiekosten und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Der Erfolg des Programms hat aber eine Kehrseite. Die jährlich zur Verfügung stehenden Fördermittel von rund 133 Mio. Franken (zur Sanierung der Gebäudehülle) werden im ersten Programmjahr deutlich überbeansprucht. Konkret: die Fördermittel für das Jahr 2011 waren bereits zu Jahresbeginn verpflichtet. Um über die gesamte Laufzeit von zehn Jahren die Liquidität gewährleisten zu können und um die CO2-Wirkung des Programms zu optimieren, haben Bund und Kantone beschlossen, auf den 1. April 2011 sanfte Programmanpassungen vorzunehmen.
Konkret treten auf den 1. April 2011 folgende zwei Programmanpassungen in Kraft:
* Die Minimalfördersumme pro Gesuch wird von 1'000 auf 3'000 Franken erhöht;
* der Förderbeitrag für den Fensterersatz wird von 70 auf 40 Franken gesenkt.
Dahinter stehen folgende Überlegungen: Die Erhöhung der Minimalfördersumme erhöht die Effizienz des Programms: Die Anzahl der Kleingesuche wird reduziert, und somit auch die Bearbeitungskosten pro gefördertem Quadratmeter. Durch die gesamthaft tieferen Bearbeitungskosten stehen nun mehr Mittel für Sanierungsprojekte zur Verfügung; dadurch kann das Gebäudeprogramm noch mehr CO2-Emissionen reduzieren.
Die Senkung des Förderbeitrags für den Fensterersatz wiederspiegelt die rasante technische Entwicklung: Dreifachverglaste Fenster werden immer mehr zum Standard; die Preisdifferenz zu den zweifach verglasten Fenstern wird kleiner. Der bisherige Beitrag von 70 Franken pro Quadratmeter kann fallweise gar die Preisdifferenz zwischen zwei- und dreifach verglasten Fenstern übertreffen. Ein Förderbeitrag von mehr als 40 Franken pro Quadratmeter Fensterersatz ist deshalb nicht mehr gerechtfertigt. Durch den tieferen Fördersatz kann mit weniger Mitteln gleich viel CO2 eingespart werden.
Die Programmanpassungen gehen teilweise zu Lasten der Breitenwirkung des Programms. Die Bedürfnisse „kleiner" Gesuchsteller stehen jedoch im Konflikt mit einer zentralen Zielsetzung des Gebäudeprogramms: dem effizienten Einsatz der Fördergelder zur Senkung der CO2-Emissionen. Bund und Kantone haben diese widersprüchlichen Zielsetzungen sorgfältig gegeneinander abgewogen und sich für eine sanfte Anpassung mit möglichst grosser Wirkung entschieden. Der Charakter des Gebäudeprogramms wird dabei gewahrt: Es ist kundenfreundlich, effizient und mit hoher Klimawirkung verbunden. Auch für Einfamilienhausbesitzer bleibt das Programm attraktiv: So entspricht die neu festgelegte Minimalfördersumme von CHF 3‘000.- beispielsweise einer Aussendämmung der Fassade und/oder des Daches von 75 Quadratmetern.
Was überhaupt ist Das Gebäudeprogramm?
Dieses wurde durch einen Parlamentsbeschluss ausgelöst und soll einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Es wird aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert, was auch seine zwei Bestandteile definiert:
1. Ein nationaler, schweizweit einheitlicher Teil mit Massnahmen zur Gebäudehülle. Hierfür stellt der Bund aus der CO2-Abgabe auf Brennstoffen 133 Mio. Franken pro Jahr zur Verfügung.
2. Kantonal unterschiedliche Zusatzprogramme zur Förderung erneuerbarer Energien, der Abwärmenutzung und der Optimierung der Haustechnik. Dafür stellt der Bund aus der CO2-Abgabe 67 Mio. Franken zur Verfügung, die von den Kantonen um mindest denselben Beitrag ergänzt werden. Die Kantone haben dafür in ihren Budgets 80 bis 100 Mio. Franken pro Jahr eingestellt.
Während zehn Jahren können somit insgesamt 280 bis 300 Mio. Franken pro Jahr für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien eingesetzt werden. (Die aktuell vorliegende Jahresstatistik bezieht sich nur auf den Teil zur Sanierung der Gebäudehülle. Der erste umfassende Jahresbericht zu beiden Teilen folgt voraussichtlich im August 2011.) Hinter dem Gebäudeprogramm stehen sowohl die Kantone als auch der Bund. Entwickelt wurde es von den Kantonen, vertreten durch die Konferenz kantonaler Energiedirektoren (EnDK), gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie (BFE) und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU). Die Hauptverantwortung für die Realisierung des Programms liegt bei den Kantonen.
Quelle: Bundesamt für Umwelt
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Im Jahr 2010 sind im Rahmen des Gebäudeprogramms fast 30'000 Gesuche zur Sanierung der Gebäudehülle mit einer Fördersumme von insgesamt 244 Mio. Franken eingegangen. Dies ist weit mehr als prognostiziert. Gestützt auf Erfahrungen mit früheren Förderprogrammen rechneten Bund und Kantone mit 12'000 bis 16'000 Gesuchen pro Jahr. Auch in den ersten Monaten des laufenden Jahres war keine abnehmende Tendenz beim Gesuchseingang zu beobachten. Hausbesitzer zeigen also ungebrochen grosses Interesse, ihre Liegenschaften energetisch zu sanieren. Denn langfristig profitieren sie von tieferen Energiekosten und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Der Erfolg des Programms hat aber eine Kehrseite. Die jährlich zur Verfügung stehenden Fördermittel von rund 133 Mio. Franken (zur Sanierung der Gebäudehülle) werden im ersten Programmjahr deutlich überbeansprucht. Konkret: die Fördermittel für das Jahr 2011 waren bereits zu Jahresbeginn verpflichtet. Um über die gesamte Laufzeit von zehn Jahren die Liquidität gewährleisten zu können und um die CO2-Wirkung des Programms zu optimieren, haben Bund und Kantone beschlossen, auf den 1. April 2011 sanfte Programmanpassungen vorzunehmen.
Konkret treten auf den 1. April 2011 folgende zwei Programmanpassungen in Kraft:
* Die Minimalfördersumme pro Gesuch wird von 1'000 auf 3'000 Franken erhöht;
* der Förderbeitrag für den Fensterersatz wird von 70 auf 40 Franken gesenkt.
Dahinter stehen folgende Überlegungen: Die Erhöhung der Minimalfördersumme erhöht die Effizienz des Programms: Die Anzahl der Kleingesuche wird reduziert, und somit auch die Bearbeitungskosten pro gefördertem Quadratmeter. Durch die gesamthaft tieferen Bearbeitungskosten stehen nun mehr Mittel für Sanierungsprojekte zur Verfügung; dadurch kann das Gebäudeprogramm noch mehr CO2-Emissionen reduzieren.
Die Senkung des Förderbeitrags für den Fensterersatz wiederspiegelt die rasante technische Entwicklung: Dreifachverglaste Fenster werden immer mehr zum Standard; die Preisdifferenz zu den zweifach verglasten Fenstern wird kleiner. Der bisherige Beitrag von 70 Franken pro Quadratmeter kann fallweise gar die Preisdifferenz zwischen zwei- und dreifach verglasten Fenstern übertreffen. Ein Förderbeitrag von mehr als 40 Franken pro Quadratmeter Fensterersatz ist deshalb nicht mehr gerechtfertigt. Durch den tieferen Fördersatz kann mit weniger Mitteln gleich viel CO2 eingespart werden.
Die Programmanpassungen gehen teilweise zu Lasten der Breitenwirkung des Programms. Die Bedürfnisse „kleiner" Gesuchsteller stehen jedoch im Konflikt mit einer zentralen Zielsetzung des Gebäudeprogramms: dem effizienten Einsatz der Fördergelder zur Senkung der CO2-Emissionen. Bund und Kantone haben diese widersprüchlichen Zielsetzungen sorgfältig gegeneinander abgewogen und sich für eine sanfte Anpassung mit möglichst grosser Wirkung entschieden. Der Charakter des Gebäudeprogramms wird dabei gewahrt: Es ist kundenfreundlich, effizient und mit hoher Klimawirkung verbunden. Auch für Einfamilienhausbesitzer bleibt das Programm attraktiv: So entspricht die neu festgelegte Minimalfördersumme von CHF 3‘000.- beispielsweise einer Aussendämmung der Fassade und/oder des Daches von 75 Quadratmetern.
Was überhaupt ist Das Gebäudeprogramm?
Dieses wurde durch einen Parlamentsbeschluss ausgelöst und soll einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Es wird aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert, was auch seine zwei Bestandteile definiert:
1. Ein nationaler, schweizweit einheitlicher Teil mit Massnahmen zur Gebäudehülle. Hierfür stellt der Bund aus der CO2-Abgabe auf Brennstoffen 133 Mio. Franken pro Jahr zur Verfügung.
2. Kantonal unterschiedliche Zusatzprogramme zur Förderung erneuerbarer Energien, der Abwärmenutzung und der Optimierung der Haustechnik. Dafür stellt der Bund aus der CO2-Abgabe 67 Mio. Franken zur Verfügung, die von den Kantonen um mindest denselben Beitrag ergänzt werden. Die Kantone haben dafür in ihren Budgets 80 bis 100 Mio. Franken pro Jahr eingestellt.
Während zehn Jahren können somit insgesamt 280 bis 300 Mio. Franken pro Jahr für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien eingesetzt werden. (Die aktuell vorliegende Jahresstatistik bezieht sich nur auf den Teil zur Sanierung der Gebäudehülle. Der erste umfassende Jahresbericht zu beiden Teilen folgt voraussichtlich im August 2011.) Hinter dem Gebäudeprogramm stehen sowohl die Kantone als auch der Bund. Entwickelt wurde es von den Kantonen, vertreten durch die Konferenz kantonaler Energiedirektoren (EnDK), gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie (BFE) und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU). Die Hauptverantwortung für die Realisierung des Programms liegt bei den Kantonen.
Quelle: Bundesamt für Umwelt
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Donnerstag, 24. März 2011
Sechs Eckpfeiler für die Zukunft
Für ein energiepolitisches Zukunftspaket, das menschengemachte Katastrophen heute und in der Zukunft ausschließt - mit diesem Aufruf wenden sich "Brot für die Welt", Germanwatch, Greenpeace, Oxfam und WWF vor den deutschen Wahlen an die Öffentlichkeit. Der Aufruf gilt sinngemäss für die Schweiz.
Die Katastrophe von Fukushima erfordert jetzt den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomtechnologie in Deutschland und Europa. Hierüber zeichnet sich in Deutschland ein breiter gesellschaftlicher Konsens ab. Aber auch angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel müssen die Weichen in der Energiepolitik neu gestellt werden und der Klimaschutz ein elementarer Teil der neuen Energiestrategie werden. Nur so lassen sich in Zukunft die Gefahren menschengemachter Katastrophen durch eine verfehlte Energiepolitik minimieren. Umwelt- und Entwicklungsverbände fordern ein energiepolitisches Zukunftspaket ohne klimaschädliche und hochriskante Energietechnologien.
Die sechs zentralen Eckpfeiler für eine klima- und energiesichere Zukunft sind:
1. Ausstieg aus der Atomenergie. Es müssen zehn der 17 deutschen Kernreaktoren sofort und dauerhaft vom Netz genommen werden. Vier weitere Kernkraftwerke sollten bis 2013 vom Netz gehen. Die restlichen drei sollten wenige Jahre später auslaufen. Angesichts der gegenwärtigen Überkapazitäten des laufenden Ausbaus der erneuerbaren Energien, der heute existierenden Kaltreserve, der derzeit in Bau befindlichen Kraftwerkskapazitäten und einem Spitzenlastmanagement droht weder heute noch künftig eine Stromlücke.
2. Keine neuen Kohlekraftwerke. Der Neubau von Kohlekraftwerken muss ausgeschlossen werden. Neue klimaschädliche Kohlekraftwerke mit langer Lebensdauer würden hohe CO2-Emissionen für Jahrzehnte zementieren. Dies ist nicht vereinbar mit den mittel- und langfristigen Erfordernissen zur Emissionsminderung.
3. Beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien. Die erneuerbaren Energien müssen schneller als bisher ausgebaut werden. Dazu sind ein robustes Fördersystem und umfassende Maßnahmen zur Schaffung der notwendigen Infrastruktur, wie neue Stromtrassen, intelligente Netze und Speicher notwendig. Der gesamte Ausbau muss strikten Nachhaltigkeitskriterien genügen.
4. Ein ehrgeiziges deutsches Effizienzziel. Deutschland muss sich das verbindliche Ziel setzen, die Energieeffizienz um mindestens 3 Prozent pro Jahr zu steigern. Zudem müssen umfassende Mittel für Energiesparmaßnahmen bereitgestellt und entsprechende ordnungsrechtliche Maßnahmen - insbesondere im Gebäude- und Verkehrsbereich - ergriffen werden. Für Energieeffizienz müssen jährlich mindestens 5 Mrd. Euro bereitgestellt werden.
5. Europa als Vorbild beim Klimaschutz. Nur mit einem klaren politischen Rahmen und klaren Zielen kann Europa eine nachhaltige, zukunftsfähige und risikofreie Energieversorgung realisieren. Hierzu gehört an erster Stelle ein angemessenes Ziel bei der Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen. Die Bundesregierung muss jetzt ohne Wenn und Aber ein EU-Klimaziel von mindestens 30 Prozent heimischen Reduktionen bis 2020 und 95 Prozent Reduktionen bis 2050 gegenüber 1990 unterstützen. Dieses Ziel muss noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Diese Festlegung wäre auch im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
6. Europa mit ehrgeizigem Effizienzziel. Das europäische Ziel, den Energieverbrauch durch Effizienzsteigerungen um 20 Prozent bis 2020 zu senken, muss jetzt als verbindliches Ziel festgeschrieben werden. Der im März 2011 vorgestellte Effizienzplan des EU-Energiekommissars Oettinger ist noch deutlich zu schwach. Er enthält keine verbindlichen Vorgaben und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Diesen Effizienzplan gilt es jetzt grundsätzlich zu überarbeiten.
Quelle: Sonnenseite / Sauber bleiben
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Die Katastrophe von Fukushima erfordert jetzt den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomtechnologie in Deutschland und Europa. Hierüber zeichnet sich in Deutschland ein breiter gesellschaftlicher Konsens ab. Aber auch angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel müssen die Weichen in der Energiepolitik neu gestellt werden und der Klimaschutz ein elementarer Teil der neuen Energiestrategie werden. Nur so lassen sich in Zukunft die Gefahren menschengemachter Katastrophen durch eine verfehlte Energiepolitik minimieren. Umwelt- und Entwicklungsverbände fordern ein energiepolitisches Zukunftspaket ohne klimaschädliche und hochriskante Energietechnologien.
Die sechs zentralen Eckpfeiler für eine klima- und energiesichere Zukunft sind:
1. Ausstieg aus der Atomenergie. Es müssen zehn der 17 deutschen Kernreaktoren sofort und dauerhaft vom Netz genommen werden. Vier weitere Kernkraftwerke sollten bis 2013 vom Netz gehen. Die restlichen drei sollten wenige Jahre später auslaufen. Angesichts der gegenwärtigen Überkapazitäten des laufenden Ausbaus der erneuerbaren Energien, der heute existierenden Kaltreserve, der derzeit in Bau befindlichen Kraftwerkskapazitäten und einem Spitzenlastmanagement droht weder heute noch künftig eine Stromlücke.
2. Keine neuen Kohlekraftwerke. Der Neubau von Kohlekraftwerken muss ausgeschlossen werden. Neue klimaschädliche Kohlekraftwerke mit langer Lebensdauer würden hohe CO2-Emissionen für Jahrzehnte zementieren. Dies ist nicht vereinbar mit den mittel- und langfristigen Erfordernissen zur Emissionsminderung.
3. Beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien. Die erneuerbaren Energien müssen schneller als bisher ausgebaut werden. Dazu sind ein robustes Fördersystem und umfassende Maßnahmen zur Schaffung der notwendigen Infrastruktur, wie neue Stromtrassen, intelligente Netze und Speicher notwendig. Der gesamte Ausbau muss strikten Nachhaltigkeitskriterien genügen.
4. Ein ehrgeiziges deutsches Effizienzziel. Deutschland muss sich das verbindliche Ziel setzen, die Energieeffizienz um mindestens 3 Prozent pro Jahr zu steigern. Zudem müssen umfassende Mittel für Energiesparmaßnahmen bereitgestellt und entsprechende ordnungsrechtliche Maßnahmen - insbesondere im Gebäude- und Verkehrsbereich - ergriffen werden. Für Energieeffizienz müssen jährlich mindestens 5 Mrd. Euro bereitgestellt werden.
5. Europa als Vorbild beim Klimaschutz. Nur mit einem klaren politischen Rahmen und klaren Zielen kann Europa eine nachhaltige, zukunftsfähige und risikofreie Energieversorgung realisieren. Hierzu gehört an erster Stelle ein angemessenes Ziel bei der Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen. Die Bundesregierung muss jetzt ohne Wenn und Aber ein EU-Klimaziel von mindestens 30 Prozent heimischen Reduktionen bis 2020 und 95 Prozent Reduktionen bis 2050 gegenüber 1990 unterstützen. Dieses Ziel muss noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Diese Festlegung wäre auch im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
6. Europa mit ehrgeizigem Effizienzziel. Das europäische Ziel, den Energieverbrauch durch Effizienzsteigerungen um 20 Prozent bis 2020 zu senken, muss jetzt als verbindliches Ziel festgeschrieben werden. Der im März 2011 vorgestellte Effizienzplan des EU-Energiekommissars Oettinger ist noch deutlich zu schwach. Er enthält keine verbindlichen Vorgaben und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Diesen Effizienzplan gilt es jetzt grundsätzlich zu überarbeiten.
Quelle: Sonnenseite / Sauber bleiben
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Dienstag, 22. März 2011
7,4 GW Zubau in Deutschland
Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag ihren Statistikbericht zur Jahresendabrechnung 2009 nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) veröffentlicht, ebenso die provisorischen deutschen Zahlen für 2010.Im Vergleich zum Vorjahr stieg die installierte Leistung von PV-Anlagen im Jahr 2010 um knapp 75 Prozent auf rund 17.300 MW.
"Die Solarbranche erlebte mit einem Zubau von etwa 7.400 MW im vergangenen Jahr einen wahren Boom. Damit war der Zubau von Solaranlagen im Jahr 2010 fast doppelt so hoch wie 2009", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. Der tatsächliche Zubau im Jahr 2010 liegt deutlich unter der Prognose von 9.500 MW. Auf der Grundlage der Prognose wird die EEG-Umlage von den Übertragungsnetzbetreibern jährlich zum 15. Oktober für das Folgejahr festgelegt. Für das Jahr 2011 beträgt die EEG-Umlage 3,53 Cent pro Kilowattstunde. Mit der EEG-Umlage wird die Differenz zwischen der an die Anlagenbetreiber gezahlten Einspeisevergütung für EEG-Strom und den Einnahmen aus seiner Vermarktung an der Börse finanziert.
"Der Zubau von Solaranlagen beruht auf den Investitionsentscheidungen vieler unterschiedlichster potenzieller Anlagenbetreiber und ist daher schwer zu prognostizieren. In der Vergangenheit wurde der Zubau regelmäßig unterschätzt. Inwieweit sich die für 2010 zu hohe Prognose auf die EEG-Umlage auswirkt, lässt sich noch nicht absehen. Denn die Höhe der EEG-Umlage hängt von weiteren Einflussfaktoren ab. So bestimmen u. a. der Wetterverlauf und die Entwicklung der Börsenpreise die Höhe der EEG-Umlage. Sollte sich die EEG-Umlage 2011 als zu hoch erweisen, werden die Überschüsse auf dem EEG-Konto der Übertragungsnetzbetreiber verzinst und bei der Ermittlung der EEG-Umlage 2012 entsprechend verrechnet", erläuterte Kurth.
Statistikbericht EEG Jahresendabrechnung 2009
Die Endabrechung 2009 zeigt, dass die installierte Leistung der nach dem EEG vergüteten Anlagen zum 31. Dezember 2009 auf 41.355 MW angestiegen ist. Dies entspricht einer Zuwachsrate gegenüber 2008 von 19 Prozent. Bei der installierten Leistung dominierte als Energieträger weiterhin die Windkraft mit einem Anteil von 61 Prozent vor der Solarenergie mit 24 Prozent und der Biomasse mit zehn Prozent.
Die eingespeiste Strommenge lag bei gut 75.000 GWh und damit fünf Prozent über dem Wert von 2008. Auch hier dominierte der Wind mit 51 Prozent, gefolgt von Biomasse mit 31 Prozent und Solarenergie mit neun Prozent. Die nach dem EEG im Jahr 2009 gezahlten Vergütungen beliefen sich auf insgesamt knapp elf Milliarden Euro, wobei die Anteile von Windkraft, Solarenergie und Biomasse jeweils bei etwa 30 Prozent lagen. Im Jahr 2009 betrug die durchschnittliche Einspeisevergütung 14,36 Cent pro Kilowattstunde.
2009 wurde EEG-Strom von insgesamt 318 GWh direkt vermarktet, dies entspricht lediglich 0,4 Prozent der gesamten EEG-Strommenge. Den direkt vermarkteten Strom nahmen in erster Linie Stromlieferanten ab, um das sog. Grünstromprivileg zu nutzen. Das Grünstromprivileg setzt voraus, dass für mindestens 50 Prozent des gelieferten Stroms direkt vermarktete erneuerbare Energien eingesetzt werden. Diese Lieferanten sind von der Zahlung der EEG-Umlage ausgenommen. Bei der Direktvermarktung erhalten die Anlagenbetreiber keine Vergütung nach dem EEG.
Die Bundesnetzagentur überprüft jährlich die von Stromnetzbetreibern und Stromlieferanten übermittelten EEG-Daten und veröffentlicht die wesentlichen Ergebnisse im Statistikbericht in aggregierter Form. Der EEG-Statistikbericht 2009 sowie die aktuellen Zahlen zu der installierten PV-Leistung 2010 sind auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur veröffentlicht.
Quelle: Bundesnetzagentur
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"Die Solarbranche erlebte mit einem Zubau von etwa 7.400 MW im vergangenen Jahr einen wahren Boom. Damit war der Zubau von Solaranlagen im Jahr 2010 fast doppelt so hoch wie 2009", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. Der tatsächliche Zubau im Jahr 2010 liegt deutlich unter der Prognose von 9.500 MW. Auf der Grundlage der Prognose wird die EEG-Umlage von den Übertragungsnetzbetreibern jährlich zum 15. Oktober für das Folgejahr festgelegt. Für das Jahr 2011 beträgt die EEG-Umlage 3,53 Cent pro Kilowattstunde. Mit der EEG-Umlage wird die Differenz zwischen der an die Anlagenbetreiber gezahlten Einspeisevergütung für EEG-Strom und den Einnahmen aus seiner Vermarktung an der Börse finanziert.
"Der Zubau von Solaranlagen beruht auf den Investitionsentscheidungen vieler unterschiedlichster potenzieller Anlagenbetreiber und ist daher schwer zu prognostizieren. In der Vergangenheit wurde der Zubau regelmäßig unterschätzt. Inwieweit sich die für 2010 zu hohe Prognose auf die EEG-Umlage auswirkt, lässt sich noch nicht absehen. Denn die Höhe der EEG-Umlage hängt von weiteren Einflussfaktoren ab. So bestimmen u. a. der Wetterverlauf und die Entwicklung der Börsenpreise die Höhe der EEG-Umlage. Sollte sich die EEG-Umlage 2011 als zu hoch erweisen, werden die Überschüsse auf dem EEG-Konto der Übertragungsnetzbetreiber verzinst und bei der Ermittlung der EEG-Umlage 2012 entsprechend verrechnet", erläuterte Kurth.
Statistikbericht EEG Jahresendabrechnung 2009
Die Endabrechung 2009 zeigt, dass die installierte Leistung der nach dem EEG vergüteten Anlagen zum 31. Dezember 2009 auf 41.355 MW angestiegen ist. Dies entspricht einer Zuwachsrate gegenüber 2008 von 19 Prozent. Bei der installierten Leistung dominierte als Energieträger weiterhin die Windkraft mit einem Anteil von 61 Prozent vor der Solarenergie mit 24 Prozent und der Biomasse mit zehn Prozent.
Die eingespeiste Strommenge lag bei gut 75.000 GWh und damit fünf Prozent über dem Wert von 2008. Auch hier dominierte der Wind mit 51 Prozent, gefolgt von Biomasse mit 31 Prozent und Solarenergie mit neun Prozent. Die nach dem EEG im Jahr 2009 gezahlten Vergütungen beliefen sich auf insgesamt knapp elf Milliarden Euro, wobei die Anteile von Windkraft, Solarenergie und Biomasse jeweils bei etwa 30 Prozent lagen. Im Jahr 2009 betrug die durchschnittliche Einspeisevergütung 14,36 Cent pro Kilowattstunde.
2009 wurde EEG-Strom von insgesamt 318 GWh direkt vermarktet, dies entspricht lediglich 0,4 Prozent der gesamten EEG-Strommenge. Den direkt vermarkteten Strom nahmen in erster Linie Stromlieferanten ab, um das sog. Grünstromprivileg zu nutzen. Das Grünstromprivileg setzt voraus, dass für mindestens 50 Prozent des gelieferten Stroms direkt vermarktete erneuerbare Energien eingesetzt werden. Diese Lieferanten sind von der Zahlung der EEG-Umlage ausgenommen. Bei der Direktvermarktung erhalten die Anlagenbetreiber keine Vergütung nach dem EEG.
Die Bundesnetzagentur überprüft jährlich die von Stromnetzbetreibern und Stromlieferanten übermittelten EEG-Daten und veröffentlicht die wesentlichen Ergebnisse im Statistikbericht in aggregierter Form. Der EEG-Statistikbericht 2009 sowie die aktuellen Zahlen zu der installierten PV-Leistung 2010 sind auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur veröffentlicht.
Quelle: Bundesnetzagentur
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Montag, 21. März 2011
Jetzt geht's um die Speicherung
Die Zukunft der Energieversorgung ist erneuerbar und dezentral. Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg dahin liegt nach Expertenmeinung in der langfristigen Speicherung von enormen Ökostrommengen.
Eine Antwort auf das Problem erproben nun die juwi-Gruppe und die SolarFuel GmbH mit ganz konkreten, technischen Schritten: Eine Laboranlage von SolarFuel in der Morbacher Energielandschaft im Hunsrück wandelt elektrische Energie in Erdgas um. Am heutigen Tage wurde die Anlage in Anwesenheit der rheinlandpfälzischen Umweltministerin Margit Conrad eingeweiht. Die elektrische Anschlussleistung beträgt 25 Kilowatt. Die Grundlagen der Technik stammen von den Forschungsinstituten ZSW und Fraunhofer IWES. Ziel des einzigartigen Vorhabens ist ein optimal entwickelter Baustein für eine regenerative Energieinfrastruktur. Die Wörrstädter juwi- Gruppe beteiligt sich darüber hinaus mit rund fünf Prozent an dem Stuttgarter Energieumwandlungsspezialisten SolarFuel.
Mit dem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien wächst auch der Bedarf nach Speichertechnologien. Sie machen die unstetig anfallende Elektrizität der Wind- und Solarenergie lagerfähig. Die neue Ökostromspeichertechnik von SolarFuel wurde im Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) entwickelt. SolarFuel realisiert die Anlagen. „Mit der klimaneutralen Umwandlung in Erdgas schaffen wir einen erneuerbaren Stromspeicher. Unsere Technologie passt Wind- und Solarenergie an den Bedarf an und trägt somit auch zur Stabilität der Netze bei“, sagt Gregor Waldstein, Geschäftsführer der SolarFuel GmbH, bei der Einweihung. Das unterstütze auch den weiteren Ausbau der regenerativen Energien.
Die juwi-Gruppe ist von dem Verfahren begeistert und forciert das Projekt, unter anderem mit einer Beteiligung an der SolarFuel GmbH von fünf Prozent. „Die Ökostromkonvertierung ist ein wichtiger Baustein im Konzept einer 100-prozentigen, dezentralen Versorgung mit erneuerbaren Energien. Mit einem derart flexiblen Speicherkonzept können Regionen, Kommunen und Unternehmen autark werden und sich so langfristig stabile und bezahlbare Energie sichern“, betont Matthias Willenbacher, Gründer und Vorstand der juwi-Gruppe. Der Spezialist für erneuerbare Energien will das Verfahren in Rheinland-Pfalz in einer Modellregion im Hunsrück testen und analysieren - mit der Kombination einer SolarFuel-Anlage, eines Windparks und einer Biogasanlage. Das Modellprojekt soll Aufschluss darüber geben, wie die Technologie in eine dezentrale Energieversorgung mit regionalen Kombikraftwerken integriert werden kann.
Die Verwendung des Erdgases aus Ökostrom ist vielfältig. „Damit verbindet die Technologie die Märkte für Strom, Wärme und Mobilität miteinander“, erklärt Dr. Michael Specht, Leiter der Abteilung „Regenerative Energieträger und Verfahren“ am ZSW. „Das Erdgassubstitut kann im Wärme- oder Kraftstoffmarkt eingesetzt werden, etwa in der Industrie, in Gebäuden oder im Verkehr. Darüber hinaus ist auch eine Rückverstromung möglich.“ Eingespeist wird der als Gas gespeicherte Ökostrom wie herkömmliches Erdgas in das Erdgasversorgungsnetz, das über eine enorme Speicherkapazität von Monaten verfügt.
Auch das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) unterstreicht die Bedeutung des Verfahrens für eine bedarfsgerechte und unabhängige Versorgung mit erneuerbaren Energien. „Um die Energiewende zu vollziehen und dauerhaft nukleare und fossile Kraftwerke zu ersetzen, brauchen wir Langzeitspeicher. Die Kopplung von Strom- und Gasnetz ist dafür die einzige nationale Lösung“, so Dr. Michael Sterner, Leiter der Gruppe „Energiewirtschaft und Netzbetrieb“ beim IWES.
Als „Baustein für eine sichere Energieversorgung mit erneuerbaren Energien“, bezeichnet Umweltministerin Margit Conrad das Projekt, das die Landesregierung unterstütze. „100 Prozent regenerative Energie ist möglich“, sagt sie. „Rheinland-Pfalz hat bewiesen, dass man von einem Energieimportland mit erneuerbaren Energien und hoch effizienten Kraftwerken in Kraftwärmekopplung zum Energieland werden kann. Wir brauchen keine Atomkraft, und Rheinland-Pfalz setzt sich für die Rückkehr zum Atomkonsens und die zügige Abschaltung der ältesten und am schlechtesten gegen Flugzeugabstürze geschützten Reaktoren ein.“
Die neue Speichertechnologie biete für die Langzeitspeicherung von Wind- und Solarstrom nicht nur eine kostengünstige Variante, sondern auch die größten Speicherkapazitäten. Das SolarFuel-Verfahren mache Wind- und Solarstrom zu einem universell einsetzbaren Energieträger, so Conrad. „Die Infrastruktur für Erdgas aus Wind- und Solarstrom ist in über ganz Deutschland verteilten großen Erdgasspeichern bereits vorhanden. Gespeicherter Wind- und Solarstrom wird so zum Lieferanten von Ausgleichsenergie, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Durch die Möglichkeit der Konversion zu Flüssigkraftstoffen bis hin zu Kerosin für den Flugverkehr entsteht auch eine Alternative zu Biokraftstoffen. Auch für die Chemieindustrie ergibt sich ein potenzieller Lieferant für Basischemikalien. Nicht zuletzt im Hinblick auf diese Wertschöpfungspotenziale ist diese neue Entwicklung für Rheinland- Pfalz ausgesprochen interessant.“
Die neue Technologie wandelt Wasser und Kohlendioxid (CO2) mit Hilfe von Wind- oder Solarstrom direkt in synthetisches Erdgas um: In der Elektrolyse wird im ersten Schritt Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Im zweiten Schritt wird der Wasserstoff mit CO2 direkt zu Methan (CH4) umgesetzt. Dabei steigt die Energiedichte um den Faktor 3 an und es entsteht ein marktfähiger und handelbarer Energieträger, der Erdgasqualität besitzt.
Quellen: Juwi / ISE
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Eine Antwort auf das Problem erproben nun die juwi-Gruppe und die SolarFuel GmbH mit ganz konkreten, technischen Schritten: Eine Laboranlage von SolarFuel in der Morbacher Energielandschaft im Hunsrück wandelt elektrische Energie in Erdgas um. Am heutigen Tage wurde die Anlage in Anwesenheit der rheinlandpfälzischen Umweltministerin Margit Conrad eingeweiht. Die elektrische Anschlussleistung beträgt 25 Kilowatt. Die Grundlagen der Technik stammen von den Forschungsinstituten ZSW und Fraunhofer IWES. Ziel des einzigartigen Vorhabens ist ein optimal entwickelter Baustein für eine regenerative Energieinfrastruktur. Die Wörrstädter juwi- Gruppe beteiligt sich darüber hinaus mit rund fünf Prozent an dem Stuttgarter Energieumwandlungsspezialisten SolarFuel.
Mit dem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien wächst auch der Bedarf nach Speichertechnologien. Sie machen die unstetig anfallende Elektrizität der Wind- und Solarenergie lagerfähig. Die neue Ökostromspeichertechnik von SolarFuel wurde im Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) entwickelt. SolarFuel realisiert die Anlagen. „Mit der klimaneutralen Umwandlung in Erdgas schaffen wir einen erneuerbaren Stromspeicher. Unsere Technologie passt Wind- und Solarenergie an den Bedarf an und trägt somit auch zur Stabilität der Netze bei“, sagt Gregor Waldstein, Geschäftsführer der SolarFuel GmbH, bei der Einweihung. Das unterstütze auch den weiteren Ausbau der regenerativen Energien.
Die juwi-Gruppe ist von dem Verfahren begeistert und forciert das Projekt, unter anderem mit einer Beteiligung an der SolarFuel GmbH von fünf Prozent. „Die Ökostromkonvertierung ist ein wichtiger Baustein im Konzept einer 100-prozentigen, dezentralen Versorgung mit erneuerbaren Energien. Mit einem derart flexiblen Speicherkonzept können Regionen, Kommunen und Unternehmen autark werden und sich so langfristig stabile und bezahlbare Energie sichern“, betont Matthias Willenbacher, Gründer und Vorstand der juwi-Gruppe. Der Spezialist für erneuerbare Energien will das Verfahren in Rheinland-Pfalz in einer Modellregion im Hunsrück testen und analysieren - mit der Kombination einer SolarFuel-Anlage, eines Windparks und einer Biogasanlage. Das Modellprojekt soll Aufschluss darüber geben, wie die Technologie in eine dezentrale Energieversorgung mit regionalen Kombikraftwerken integriert werden kann.
Die Verwendung des Erdgases aus Ökostrom ist vielfältig. „Damit verbindet die Technologie die Märkte für Strom, Wärme und Mobilität miteinander“, erklärt Dr. Michael Specht, Leiter der Abteilung „Regenerative Energieträger und Verfahren“ am ZSW. „Das Erdgassubstitut kann im Wärme- oder Kraftstoffmarkt eingesetzt werden, etwa in der Industrie, in Gebäuden oder im Verkehr. Darüber hinaus ist auch eine Rückverstromung möglich.“ Eingespeist wird der als Gas gespeicherte Ökostrom wie herkömmliches Erdgas in das Erdgasversorgungsnetz, das über eine enorme Speicherkapazität von Monaten verfügt.
Auch das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) unterstreicht die Bedeutung des Verfahrens für eine bedarfsgerechte und unabhängige Versorgung mit erneuerbaren Energien. „Um die Energiewende zu vollziehen und dauerhaft nukleare und fossile Kraftwerke zu ersetzen, brauchen wir Langzeitspeicher. Die Kopplung von Strom- und Gasnetz ist dafür die einzige nationale Lösung“, so Dr. Michael Sterner, Leiter der Gruppe „Energiewirtschaft und Netzbetrieb“ beim IWES.
Als „Baustein für eine sichere Energieversorgung mit erneuerbaren Energien“, bezeichnet Umweltministerin Margit Conrad das Projekt, das die Landesregierung unterstütze. „100 Prozent regenerative Energie ist möglich“, sagt sie. „Rheinland-Pfalz hat bewiesen, dass man von einem Energieimportland mit erneuerbaren Energien und hoch effizienten Kraftwerken in Kraftwärmekopplung zum Energieland werden kann. Wir brauchen keine Atomkraft, und Rheinland-Pfalz setzt sich für die Rückkehr zum Atomkonsens und die zügige Abschaltung der ältesten und am schlechtesten gegen Flugzeugabstürze geschützten Reaktoren ein.“
Die neue Speichertechnologie biete für die Langzeitspeicherung von Wind- und Solarstrom nicht nur eine kostengünstige Variante, sondern auch die größten Speicherkapazitäten. Das SolarFuel-Verfahren mache Wind- und Solarstrom zu einem universell einsetzbaren Energieträger, so Conrad. „Die Infrastruktur für Erdgas aus Wind- und Solarstrom ist in über ganz Deutschland verteilten großen Erdgasspeichern bereits vorhanden. Gespeicherter Wind- und Solarstrom wird so zum Lieferanten von Ausgleichsenergie, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Durch die Möglichkeit der Konversion zu Flüssigkraftstoffen bis hin zu Kerosin für den Flugverkehr entsteht auch eine Alternative zu Biokraftstoffen. Auch für die Chemieindustrie ergibt sich ein potenzieller Lieferant für Basischemikalien. Nicht zuletzt im Hinblick auf diese Wertschöpfungspotenziale ist diese neue Entwicklung für Rheinland- Pfalz ausgesprochen interessant.“
Die neue Technologie wandelt Wasser und Kohlendioxid (CO2) mit Hilfe von Wind- oder Solarstrom direkt in synthetisches Erdgas um: In der Elektrolyse wird im ersten Schritt Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Im zweiten Schritt wird der Wasserstoff mit CO2 direkt zu Methan (CH4) umgesetzt. Dabei steigt die Energiedichte um den Faktor 3 an und es entsteht ein marktfähiger und handelbarer Energieträger, der Erdgasqualität besitzt.
Quellen: Juwi / ISE
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Sonntag, 20. März 2011
Atomskepsis und Alternativen
Schweizer Energieexponenten überbieten sich plötzlich in atomarer Skepsis. Selbst die Exponenten der Stromwirtschaft gehören dazu – angesichts der Tatsache, dass sie noch bis vor zehn Tagen wirklich keine einzige realistische Alternative sahen. Von solchen ist allerdings in den Sonntagsblättern weiterhin wenig zu vernehmen, obwohl es sie gibt.
«Ich glaube, dass der Schock so gross ist, dass niemand in nächster Zeit daran denkt, die Planung für Ersatzkernkraftwerke wieder aufzunehmen», sagte Heinz Karrer in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Das ist nur eine von vielen prägnanten Aussagen in den Sonntagszeitungen dieses Wochenendes. Sie stellen viele Meinungen und Absichten, die bis vor kurzem als unerschütterlich galten, auf den Kopf. Der Axpo-Chef weiter: Die für 2013 vorgesehene Abstimmung über AKW werde es «garantiert» nicht geben. «Das ist vom Tisch.»
Weiteres Beispiel gefällig: Der Aargauer «Sonntag» stammt ja aus dem typischen Schweizer Atomkanton. Seine Berichterstattung fiel schon am vergangenen Wochenende erstaunlich atomkritisch aus (siehe Solarmedia vom 13. März 2011) – er macht an diesem Sonntag darauf aufmerksam, dass mit der BDP nun eine erste bürgerliche Partei aus dem bisherigen Pro-Atom-Konsens der Bürgerlichen auszuscheren scheint – und damit auch die erste bürgerliche Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Ebenso vermeldet der Sonntag als einziges Blatt, dass Karrer offenbar das Gesuch für den Bau neuer AKW’s zurückziehen wollte – die Alpiq als anderer grosser Schweizer Atomkonzern sich dem widersetzte. Es blieb bei der Sistierung der Gesuche durch Bundesrätin Leuthard.
Nun zu den Alternativen. Natürlich steht für den Blog Solarmedia die Nutzung der Solarenergie im Vordergrund – unterdessen Hunderte von Artikeln (um genau zu sein bald deren 1000) haben in den vergangenen beiden Jahren immer wieder von diesen Alternativen berichtet. In der Sonntagspresse steht anderes im Vordergrund – die vermehrte Nutzung der Wasserkraft und der allfällige Bau neuer Gaskraftwerke.
Aus der Sonntagslektüre stechen zwei Erkenntnisse hervor: Die Botschaft, dass insbesondere die solare Energieerzeugung – und zwar sowohl von Wärme wie von Strom – eine hervorstechende und auch für die Schweiz geeignete Alternative ist, wird immer noch zu wenig reflektiert und weiter entwickelt. Und der Erkenntnis, dass im Grossanlagenbereich Gaskraftwerke vonnöten sind, fehlt die Folgerung, dass solche Gaskraftwerke sukzessive und zunehmend auf «Biogas» verschiedenster Herkunft umgestellt werden können. Gerade hat GreenpeaceEnergy in Deutschland ein Projekt gestartet, das Windstrom durch Umwandlung in Methangas nicht nur speicherbar machen würde, sondern auch die bisherige Infrastruktur nutzbringend anwenden würde.
Als einzig umfassendes Konzept kommt jenes des Westschweizer Nationalrats Roger Nordmann zur Sprache (erneut im «Sonntag»), das die verschiedenen Potenziale der Erneuerbaren differenziert abschätzt – 1,2 Prozent der Oberfläche der Schweiz mit modernsten Photovoltaikmodulen belegt, würden nach seinen Berechnungen den gesamten Stromverbrauch erzeugen! Die anderen Erneuerbaren bräuchte es, um den unregelmässigen Anfall der Solarenergie auszugleichen – eine Vollversorgung aber mit Erneuerbaren wäre absolut möglich. Diese wirkliche Alternative zu diskutieren, hat die Zeit nun eingesetzt.
© Solarmedia
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«Ich glaube, dass der Schock so gross ist, dass niemand in nächster Zeit daran denkt, die Planung für Ersatzkernkraftwerke wieder aufzunehmen», sagte Heinz Karrer in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Das ist nur eine von vielen prägnanten Aussagen in den Sonntagszeitungen dieses Wochenendes. Sie stellen viele Meinungen und Absichten, die bis vor kurzem als unerschütterlich galten, auf den Kopf. Der Axpo-Chef weiter: Die für 2013 vorgesehene Abstimmung über AKW werde es «garantiert» nicht geben. «Das ist vom Tisch.»
Weiteres Beispiel gefällig: Der Aargauer «Sonntag» stammt ja aus dem typischen Schweizer Atomkanton. Seine Berichterstattung fiel schon am vergangenen Wochenende erstaunlich atomkritisch aus (siehe Solarmedia vom 13. März 2011) – er macht an diesem Sonntag darauf aufmerksam, dass mit der BDP nun eine erste bürgerliche Partei aus dem bisherigen Pro-Atom-Konsens der Bürgerlichen auszuscheren scheint – und damit auch die erste bürgerliche Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Ebenso vermeldet der Sonntag als einziges Blatt, dass Karrer offenbar das Gesuch für den Bau neuer AKW’s zurückziehen wollte – die Alpiq als anderer grosser Schweizer Atomkonzern sich dem widersetzte. Es blieb bei der Sistierung der Gesuche durch Bundesrätin Leuthard.
Nun zu den Alternativen. Natürlich steht für den Blog Solarmedia die Nutzung der Solarenergie im Vordergrund – unterdessen Hunderte von Artikeln (um genau zu sein bald deren 1000) haben in den vergangenen beiden Jahren immer wieder von diesen Alternativen berichtet. In der Sonntagspresse steht anderes im Vordergrund – die vermehrte Nutzung der Wasserkraft und der allfällige Bau neuer Gaskraftwerke.
Aus der Sonntagslektüre stechen zwei Erkenntnisse hervor: Die Botschaft, dass insbesondere die solare Energieerzeugung – und zwar sowohl von Wärme wie von Strom – eine hervorstechende und auch für die Schweiz geeignete Alternative ist, wird immer noch zu wenig reflektiert und weiter entwickelt. Und der Erkenntnis, dass im Grossanlagenbereich Gaskraftwerke vonnöten sind, fehlt die Folgerung, dass solche Gaskraftwerke sukzessive und zunehmend auf «Biogas» verschiedenster Herkunft umgestellt werden können. Gerade hat GreenpeaceEnergy in Deutschland ein Projekt gestartet, das Windstrom durch Umwandlung in Methangas nicht nur speicherbar machen würde, sondern auch die bisherige Infrastruktur nutzbringend anwenden würde.
Als einzig umfassendes Konzept kommt jenes des Westschweizer Nationalrats Roger Nordmann zur Sprache (erneut im «Sonntag»), das die verschiedenen Potenziale der Erneuerbaren differenziert abschätzt – 1,2 Prozent der Oberfläche der Schweiz mit modernsten Photovoltaikmodulen belegt, würden nach seinen Berechnungen den gesamten Stromverbrauch erzeugen! Die anderen Erneuerbaren bräuchte es, um den unregelmässigen Anfall der Solarenergie auszugleichen – eine Vollversorgung aber mit Erneuerbaren wäre absolut möglich. Diese wirkliche Alternative zu diskutieren, hat die Zeit nun eingesetzt.
© Solarmedia
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Freitag, 18. März 2011
Ausstieg ohne Stromlücke
Ein zügiger Ausstieg aus der Kernenergie bietet Chancen für Fortschritte im Klimaschutz, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden oder die Portemonnaies der Bürger übermäßig zu strapazieren. Zu dieser Einschätzung kommen WWF und Öko-Institut aufgrund einer Analyse des Strommarktes Deutschland.
„Unsere Berechnungen zeigen: Es geht beides – Klimaschutz und Ausstieg aus der Kernenergie“, sagt Regine Günther, Leiterin des Bereichs Energie- und Klimaschutz beim WWF Deutschland. „Wir müssen jetzt einen Weg für die Energieversorgung einschlagen, der Menschen gemachte Katastrophen heute und in Zukunft ausschließt. Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch. Jetzt muss die Bundesregierung endlich einen kohärenten Plan für eine fast treibhausgasfreie Entwicklung ohne Kernenergie bis 2050 vorlegen“, so die WWF-Klimaleiterin. Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator beim Öko-Institut, hat für den WWF ein beschleunigtes Ausstiegsszenario durchgerechnet. Demnach könnte die gesamte installierte Nettoleistung der heute am Netz befindlichen Kernkraftwerke von insgesamt 20.500 MW bis zum Jahr 2020 anders erbracht werden. „Der vollständige Ausstieg aus der Kernenergie ist in Deutschland bis 2020 möglich. Zehn Kernkraftwerke können sofort abgeschaltet werden, vier Kraftwerke bis 2013 und die verbliebenen drei Kernkraftwerke im zweiten Drittel der Dekade“, fasst Dr. Felix Christian Matthes zusammen. „Die Effekte der Kraftwerksstilllegungen auf den Strompreis werden ausgesprochen gering sein. Auch die gefürchtete „Stromlücke“ bleibt aus, weil es genügend Alternativen gibt.“
Konkret könnte der beschleunigter Auslaufpfad so aussehen: Sehr kurzfristige dauerhafte Stilllegung der sieben ältesten Kernkraftwerke sowie des derzeit nicht betriebenen KKW Krümmel, ermöglicht durch die vorhandenen Reserven des Systems. Zwei weitere Blöcke könnten dank der so genannten Kaltreserven im deutschen Stromversorgungssystem ebenfalls sehr kurzfristig abgeschaltet werden. Vier weitere Blöcke ließen sich bis 2013 stilllegen – in Kombination mit Lastmanagement-Maßnahmen sowie der Inbetriebnahme der Kraftwerke, die bis 2013 ans Netz gehen. Durch den Neubau von Kraftwerken in den Bereichen Biomasse, Kraft-Werke-Kopplungs-Anlagen sowie anderen Erdgas-Kraftwerken ließen sich drei weitere Blöcke bis 2020 abschalten.
Insgesamt könnten bis 2020 so 21.000 MW ganz ohne Kernenergie erzeugt werden, zeigen die Berechnungen des Öko-Instituts. Dies sind 500 MW mehr als die derzeitige Leistung aller deutschen Kernkraftwerke. Öko-Institut und WWF gehen davon aus, dass von einem veränderten energiepolitischen Kurs positive Impulse für den Klimaschutz ausgehen können. Das Ziel, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur unterhalb von zwei Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen, sei erreichbar. Dazu müssen die Industrieländer ihre Treibhausgase allerdings bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Die WWF-Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“ zeigt, wie sich dieses Ziel erreichen lässt.
Um den Wandel von einer klimaschädlichen zur klimaverträglichen Wirtschaftsweise voranzutreiben, seien gezielte Investitionen und Förderungen von Innovationen in allen Bereichen notwendig. Neben der Stromerzeugung seien weitere zentrale Handlungsfelder der Gebäudesektor, der Straßenverkehr sowie die Industrie. Ohne den Einbezug der Landwirtschaft sowie der Landnutzung sei das ambitionierte Klimaschutzziel ebenfalls nicht zu erreichen. „Anspruchsvoller Klimaschutz muss alle Sektoren erfassen“, so Regine Günther. „Die heute vermeintlich preiswerten Wege führen langfristig häufig in die Irre. Wir müssen eine Energieversorgung hinbekommen, die menschengemachte Katastrophen ausschließt.“
Neben einer massiven Steigerung der Energieeffizienz spielen die erneuerbaren Energien eine herausragende Rolle für das „Modell Deutschland“. Sie könnten 83 Prozent der Stromerzeugung bis 2050 ausmachen. Dafür würden intelligente Stromnetze, massiv ausgebaute Speicherkapazitäten sowie neue Marktregeln benötigt.
Quelle: WWF Deutschland
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„Unsere Berechnungen zeigen: Es geht beides – Klimaschutz und Ausstieg aus der Kernenergie“, sagt Regine Günther, Leiterin des Bereichs Energie- und Klimaschutz beim WWF Deutschland. „Wir müssen jetzt einen Weg für die Energieversorgung einschlagen, der Menschen gemachte Katastrophen heute und in Zukunft ausschließt. Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch. Jetzt muss die Bundesregierung endlich einen kohärenten Plan für eine fast treibhausgasfreie Entwicklung ohne Kernenergie bis 2050 vorlegen“, so die WWF-Klimaleiterin. Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator beim Öko-Institut, hat für den WWF ein beschleunigtes Ausstiegsszenario durchgerechnet. Demnach könnte die gesamte installierte Nettoleistung der heute am Netz befindlichen Kernkraftwerke von insgesamt 20.500 MW bis zum Jahr 2020 anders erbracht werden. „Der vollständige Ausstieg aus der Kernenergie ist in Deutschland bis 2020 möglich. Zehn Kernkraftwerke können sofort abgeschaltet werden, vier Kraftwerke bis 2013 und die verbliebenen drei Kernkraftwerke im zweiten Drittel der Dekade“, fasst Dr. Felix Christian Matthes zusammen. „Die Effekte der Kraftwerksstilllegungen auf den Strompreis werden ausgesprochen gering sein. Auch die gefürchtete „Stromlücke“ bleibt aus, weil es genügend Alternativen gibt.“
Konkret könnte der beschleunigter Auslaufpfad so aussehen: Sehr kurzfristige dauerhafte Stilllegung der sieben ältesten Kernkraftwerke sowie des derzeit nicht betriebenen KKW Krümmel, ermöglicht durch die vorhandenen Reserven des Systems. Zwei weitere Blöcke könnten dank der so genannten Kaltreserven im deutschen Stromversorgungssystem ebenfalls sehr kurzfristig abgeschaltet werden. Vier weitere Blöcke ließen sich bis 2013 stilllegen – in Kombination mit Lastmanagement-Maßnahmen sowie der Inbetriebnahme der Kraftwerke, die bis 2013 ans Netz gehen. Durch den Neubau von Kraftwerken in den Bereichen Biomasse, Kraft-Werke-Kopplungs-Anlagen sowie anderen Erdgas-Kraftwerken ließen sich drei weitere Blöcke bis 2020 abschalten.
Insgesamt könnten bis 2020 so 21.000 MW ganz ohne Kernenergie erzeugt werden, zeigen die Berechnungen des Öko-Instituts. Dies sind 500 MW mehr als die derzeitige Leistung aller deutschen Kernkraftwerke. Öko-Institut und WWF gehen davon aus, dass von einem veränderten energiepolitischen Kurs positive Impulse für den Klimaschutz ausgehen können. Das Ziel, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur unterhalb von zwei Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen, sei erreichbar. Dazu müssen die Industrieländer ihre Treibhausgase allerdings bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Die WWF-Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“ zeigt, wie sich dieses Ziel erreichen lässt.
Um den Wandel von einer klimaschädlichen zur klimaverträglichen Wirtschaftsweise voranzutreiben, seien gezielte Investitionen und Förderungen von Innovationen in allen Bereichen notwendig. Neben der Stromerzeugung seien weitere zentrale Handlungsfelder der Gebäudesektor, der Straßenverkehr sowie die Industrie. Ohne den Einbezug der Landwirtschaft sowie der Landnutzung sei das ambitionierte Klimaschutzziel ebenfalls nicht zu erreichen. „Anspruchsvoller Klimaschutz muss alle Sektoren erfassen“, so Regine Günther. „Die heute vermeintlich preiswerten Wege führen langfristig häufig in die Irre. Wir müssen eine Energieversorgung hinbekommen, die menschengemachte Katastrophen ausschließt.“
Neben einer massiven Steigerung der Energieeffizienz spielen die erneuerbaren Energien eine herausragende Rolle für das „Modell Deutschland“. Sie könnten 83 Prozent der Stromerzeugung bis 2050 ausmachen. Dafür würden intelligente Stromnetze, massiv ausgebaute Speicherkapazitäten sowie neue Marktregeln benötigt.
Quelle: WWF Deutschland
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Solarausbau schnell möglich
Nach Auffassung des deutschen Bundesverbands Solarwirtschaft ist der Systemwandel weg von fossilen und nuklearen Energieträgern hin zu einer hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung auf der Basis Erneuerbarer Energien schneller möglich, als dies häufig dargestellt wird. Dies gilt insbesondere auch für den Ausbau der Photovoltaik, der eine bedeutende Rolle im zukünftigen Energiemix zukommen wird.
"Wir haben uns als Photovoltaik-Branche schon immer klar gegen eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke in Deutschland ausgesprochen. Für den Systemwandel in der Energieversorgung benötigen wir die Atomenergie nicht - auch nicht als Brückentechnologie", erklärt Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). "Wir müssen stattdessen den Weg hin zu einer hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien noch schneller beschreiten und die hierfür erforderlichen Maßnahmen, beispielsweise zur Netzintegration der Erneuerbaren, beschleunigen." Die Solarenergie entwickelt sich zunehmend zu einer wesentlichen Säule einer sicheren, sauberen und zuverlässigen Stromversorgung. Schon heute werden an einem Sonntag mit hoher Sonneneinstrahlung bis zu 25 Prozent der Leistung in Deutschland gedeckt. Mit ihrer PV-Roadmap "Wegweiser Solarwirtschaft" hat die Photovoltaik-Branche deutlich gemacht, dass ein Ausbau der Stromerzeugung aus Solarenergie von bis zu 70 GW im Jahr 2020 an neu installierter Leistung in Deutschland möglich ist. Dies bedeutet, den Anteil von heute 2 auf mindestens 11 Prozent am deutschen Strommix bis 2020 zu steigern.
"Mit unserer PV-Roadmap haben wir eindeutig aufgezeigt, dass wir mit der Photovoltaik bereits in wenigen Jahren einen signifikanten Anteil an der deutschen Stromversorgung erreichen können, ohne die Umlage für Verbraucher wesentlich zu erhöhen", so Cramer weiter. "Sollte die Bundesregierung die von uns immer wieder aufgezeigte Möglichkeit eines stärker forcierten Ausbaus der Erneuerbaren Energien jetzt umsetzen wollen, ist aber auch ein schnellerer Ausbau der Photovoltaik in Deutschland denkbar."
Die Stromerzeugung aus Solarenergie steht wie keine andere Energieerzeugungsart unter den Erneuerbaren für das Prinzip und die Vorteile der dezentralen Energieerzeugung. Solarstrom wird dort produziert, wo er auch gebraucht wird - auf den Dächern von Haushalten, Büros und Industriegebäuden. Und zu Zeiten, in den besonders viel Energie benötigt wird: So gleicht er insbesondere die Lastspitzen zur Mittagszeit aus und entlastet damit die Übertragungsnetze.
Mit einem forcierten Ausbau der Photovoltaik und der anderen Erneuerbaren Energien kann bereits bis 2020 mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs gedeckt werden.
Alles zur PV-Roadmap findet sich hier >>>
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft
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"Wir haben uns als Photovoltaik-Branche schon immer klar gegen eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke in Deutschland ausgesprochen. Für den Systemwandel in der Energieversorgung benötigen wir die Atomenergie nicht - auch nicht als Brückentechnologie", erklärt Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). "Wir müssen stattdessen den Weg hin zu einer hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien noch schneller beschreiten und die hierfür erforderlichen Maßnahmen, beispielsweise zur Netzintegration der Erneuerbaren, beschleunigen." Die Solarenergie entwickelt sich zunehmend zu einer wesentlichen Säule einer sicheren, sauberen und zuverlässigen Stromversorgung. Schon heute werden an einem Sonntag mit hoher Sonneneinstrahlung bis zu 25 Prozent der Leistung in Deutschland gedeckt. Mit ihrer PV-Roadmap "Wegweiser Solarwirtschaft" hat die Photovoltaik-Branche deutlich gemacht, dass ein Ausbau der Stromerzeugung aus Solarenergie von bis zu 70 GW im Jahr 2020 an neu installierter Leistung in Deutschland möglich ist. Dies bedeutet, den Anteil von heute 2 auf mindestens 11 Prozent am deutschen Strommix bis 2020 zu steigern.
"Mit unserer PV-Roadmap haben wir eindeutig aufgezeigt, dass wir mit der Photovoltaik bereits in wenigen Jahren einen signifikanten Anteil an der deutschen Stromversorgung erreichen können, ohne die Umlage für Verbraucher wesentlich zu erhöhen", so Cramer weiter. "Sollte die Bundesregierung die von uns immer wieder aufgezeigte Möglichkeit eines stärker forcierten Ausbaus der Erneuerbaren Energien jetzt umsetzen wollen, ist aber auch ein schnellerer Ausbau der Photovoltaik in Deutschland denkbar."
Die Stromerzeugung aus Solarenergie steht wie keine andere Energieerzeugungsart unter den Erneuerbaren für das Prinzip und die Vorteile der dezentralen Energieerzeugung. Solarstrom wird dort produziert, wo er auch gebraucht wird - auf den Dächern von Haushalten, Büros und Industriegebäuden. Und zu Zeiten, in den besonders viel Energie benötigt wird: So gleicht er insbesondere die Lastspitzen zur Mittagszeit aus und entlastet damit die Übertragungsnetze.
Mit einem forcierten Ausbau der Photovoltaik und der anderen Erneuerbaren Energien kann bereits bis 2020 mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs gedeckt werden.
Alles zur PV-Roadmap findet sich hier >>>
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft
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Atomparteien: Ja oder Nein?
Die panikartigen Reaktionen der deutschen Bundeskanzlerin auf die Fukushima-Katastrophe machen deutlich: Der Physikerin im Kanzleramt fürchtet sich mehr vor dem Machtverlust als vor der Atomkraft. Bis vor wenigen Tagen waren die die deutschen AKW nach Meinung der Bundeskanzlerin „die sichersten der Welt“. Mit dieser Begründung wollte sie unbedingt längere AKW-Laufzeiten. Jetzt aber will dieselbe Kanzlerin sofort sieben AKW abschalten, um ihre Sicherheit zu überprüfen – obwohl Deutschland weder von einem Tsunami noch von einem Erdbeben heimgesucht wurde. Ein Kommentar des Publizisten Franz Alt.
Theodor zu Guttenberg musste zurücktreten, weil er in seiner Doktorarbeit geschummelt hatte. Aber eine Kanzlerin und ein Vizekanzler, die bei der gefährlichsten Technologie der Welt schummeln und tricksen, dürfen einfach so weitermachen wie bisher? Zweifel an der Aufrichtigkeit der Westerwelle-Merkel- Atomwende sind angebracht. Welcher Deal mit der Atomlobby steckt diesmal hinter dem „Moratorium“. Moratorium heißt Aufschieben. Wird nur aufgeschoben oder wirklich ausgestiegen?
Politiker a l l e r Couleur setzen immer wieder auf die Vergesslichkeit und die Verdrängungskunst ihrer Wähler. Bei der Atomenergie aber kann diese Taktik lebensgefährlich sein, wie wir jetzt in Japan erleben und wie wir es in Tschernobyl schon einmal erlebt haben. Günther Oettinger, der EU-Energiekommissar, sagt: „In Japan ist das Undenkbare passiert“. Undenkbar? Tschernobyl schon verdrängt? Der Kommissar bestätigt selbst, dass er zu wenig gedacht hat!
Spätestens seit Tschernobyl kann Jedermann und jede Frau wissen, dass Atomkraft unbeherrschbar und unverantwortlich ist, ein Angriff auf das Leben. Es gibt kein einziges zu 100 % sicheres AKW auf der Welt – nicht in Russland, nicht in Japan, nicht in Deutschland. Das Restrisiko kann niemand bestreiten. Die Atomparteien und die Atomlobbyisten haben uns jahrzehntelang einfach angelogen – sie haben wider besseres Wissen argumentiert wie sie jetzt kleinlaut zugeben müssen. Ihre Milliardengewinne waren und sind wichtiger als die Sicherheit von Millionen Menschen. Wenn Sicherheit zu teuer ist, war sie noch nie wirklich wichtig. Das wird sich jetzt beim Moratorium wieder bestätigen. Geld regiert die Welt – das gilt auch nach Tschernobyl und nach Fukushima. So funktioniert halt der real existierende Kapitalismus.
Bürgerinnen und Bürger, die nicht mehr länger angelogen werden wollen, nehmen jetzt ihren Atomausstieg selber in die Hand. Das geht über den Direktbezug von Ökostrom oder über eigene Solaranlagen oder auch durch Beteiligungen an Windrädern oder Biogasanlagen. Strom machen kann jeder und jede. Der GAU von Fukushima und das Leid der Menschen in Japan fordern eine radikale Wende, eine hundertprozentige solare Energiewende. Bis 2030 können Deutschland und Europa zu 100% erneuerbar sein, wenn jetzt endlich und ernsthaft dieser Weg gegangen wird.
Bei der Diskussion, ob Guttenberg zurücktreten muss oder nicht, stand nicht die Zukunft des Landes auf dem Spiel, wohl aber die politische Ethik. Bei der sinnlosen und gefährlichen Atompolitik steht weit mehr auf dem Spiel: Das Überleben und die Zukunft ganzer Gesellschaften. Deshalb sind jetzt die Wähler gefragt: Atomparteien – ja oder nein? Man wünscht sich als Wähler Politiker, die ihren Amtseid wichtiger nehmen als ihre Abhängigkeit von der Atomlobby. Intelligente Wähler können sich jetzt für das Motto aussprechen: Abwählen, abschalten, abtreten!
Quelle: Franz Alt – www.sonnenseite.com
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Theodor zu Guttenberg musste zurücktreten, weil er in seiner Doktorarbeit geschummelt hatte. Aber eine Kanzlerin und ein Vizekanzler, die bei der gefährlichsten Technologie der Welt schummeln und tricksen, dürfen einfach so weitermachen wie bisher? Zweifel an der Aufrichtigkeit der Westerwelle-Merkel- Atomwende sind angebracht. Welcher Deal mit der Atomlobby steckt diesmal hinter dem „Moratorium“. Moratorium heißt Aufschieben. Wird nur aufgeschoben oder wirklich ausgestiegen?
Politiker a l l e r Couleur setzen immer wieder auf die Vergesslichkeit und die Verdrängungskunst ihrer Wähler. Bei der Atomenergie aber kann diese Taktik lebensgefährlich sein, wie wir jetzt in Japan erleben und wie wir es in Tschernobyl schon einmal erlebt haben. Günther Oettinger, der EU-Energiekommissar, sagt: „In Japan ist das Undenkbare passiert“. Undenkbar? Tschernobyl schon verdrängt? Der Kommissar bestätigt selbst, dass er zu wenig gedacht hat!
Spätestens seit Tschernobyl kann Jedermann und jede Frau wissen, dass Atomkraft unbeherrschbar und unverantwortlich ist, ein Angriff auf das Leben. Es gibt kein einziges zu 100 % sicheres AKW auf der Welt – nicht in Russland, nicht in Japan, nicht in Deutschland. Das Restrisiko kann niemand bestreiten. Die Atomparteien und die Atomlobbyisten haben uns jahrzehntelang einfach angelogen – sie haben wider besseres Wissen argumentiert wie sie jetzt kleinlaut zugeben müssen. Ihre Milliardengewinne waren und sind wichtiger als die Sicherheit von Millionen Menschen. Wenn Sicherheit zu teuer ist, war sie noch nie wirklich wichtig. Das wird sich jetzt beim Moratorium wieder bestätigen. Geld regiert die Welt – das gilt auch nach Tschernobyl und nach Fukushima. So funktioniert halt der real existierende Kapitalismus.
Bürgerinnen und Bürger, die nicht mehr länger angelogen werden wollen, nehmen jetzt ihren Atomausstieg selber in die Hand. Das geht über den Direktbezug von Ökostrom oder über eigene Solaranlagen oder auch durch Beteiligungen an Windrädern oder Biogasanlagen. Strom machen kann jeder und jede. Der GAU von Fukushima und das Leid der Menschen in Japan fordern eine radikale Wende, eine hundertprozentige solare Energiewende. Bis 2030 können Deutschland und Europa zu 100% erneuerbar sein, wenn jetzt endlich und ernsthaft dieser Weg gegangen wird.
Bei der Diskussion, ob Guttenberg zurücktreten muss oder nicht, stand nicht die Zukunft des Landes auf dem Spiel, wohl aber die politische Ethik. Bei der sinnlosen und gefährlichen Atompolitik steht weit mehr auf dem Spiel: Das Überleben und die Zukunft ganzer Gesellschaften. Deshalb sind jetzt die Wähler gefragt: Atomparteien – ja oder nein? Man wünscht sich als Wähler Politiker, die ihren Amtseid wichtiger nehmen als ihre Abhängigkeit von der Atomlobby. Intelligente Wähler können sich jetzt für das Motto aussprechen: Abwählen, abschalten, abtreten!
Quelle: Franz Alt – www.sonnenseite.com
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Alle AKW vor dem Aus?
Der deutsche TV-Kanal ARD hat im Politmagazin «Kontraste» von Mittwoch den an sich geheimen Prüfkatalog für die Atommeiler im nördlichen Nachbarland bekannt gemacht. Brisant: Diese Prüfung dürfte vermutlich kein einziges Werk überstehen. Legt man die gleichen Kriterien für eine Prüfung in der Schweiz zugrunde (Erdbebensicherheit, Hochwasserschutz, Mehrfach-Notstrom, Schutz vor Flugzeugabsturz und Terror), dürfte wohl auch in der Schweiz kein AKW weiter betrieben werden.
Alle AKW vor dem Aus? So lautet die Frage, die sich in Deutschland ganz konkret stellt - und die mit dem gleichen Kriterienkatalog auch für die Schweiz gelten kann. Die Internen Unterlagen der Bundesregierung, die KONTRASTE exklusiv vorliegen, belegen: Allen deutschen Kernkraftwerken droht das AUS. Experten fordern neue Sicherheitsstandards, deren Umsetzung die Energiewirtschaft Milliarden kosten würde.
Die Unfallszenarien bei japanischen Kernkraftwerken seit dem 11. März 2011 geben Anlass, auch für Deutschland die Sicherheitslage neu zu bewerten. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Fukushima-Szenarien (I.), ähnlicher Schadensszenarien (II.) als auch hinsichtlich einer generellen Neubewertung von Risiken (III.). Die Durchführung der Überprüfungen muss darüber hinaus gehen, dass alte Prüfungsergebnisse lediglich nachvollzogen werden (IV.). Die geforderten Überprüfungen und Maßnahmen sind für alle Anlagen kurzfristig und als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aufgrund der gesetzlichen Laufzeitverlängerung nach dem (aktuellen) Stand von Wissenschaft und Technik umzusetzen.
Die nachfolgende Liste basiert auf vorläufigen Überlegungen nach dem jetzigen Erkenntnisstand. Sie wird insbesondere unter Berücksichtigung der Fortentwicklung der Erkenntnisse aus den japanischen Kernkraftwerken und den Zwischenergebnissen des Überprüfungsergebnisses gegebenenfalls weiterentwickelt werden.
I. Fukushima-Szenario – Schlussfolgerungen für deutsche KKW
1. Erdbebenauslegung und Bodendynamik
a) Die Erdbebenauslegung wird nach Stand von Wissenschaft und Technik mit aktuellen Erdbebenlasten kurzfristig neu berechnet. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
b) Einwirkungen aus bodendynamischen Prozessen wie Erdfälle und Subrosion, Erdrutsche und sonstige Massenverlagerungen aller Art, und zwar als direkte Einwirkung als auch ausgelöst in Folge Erdbeben, werden in den Neuberechnung der Erdbebenauslegung mit einbezogen. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
c) Insbesondere werden alle für den sicheren Betrieb bei und nach einem Erdbeben erforderlichen Komponenten aller vier Sicherheitsebenen überprüft und ggf. entsprechend ersetzt oder ertüchtigt.
2. Hochwasserauslegung
a) Die Hochwasserauslegung wird nach Stand von Wissenschaft und Technik unter Berücksichtigung des Klimawandels kurzfristig neu berechnet und ggf. Nachrüstmaßnahmen unverzüglich umgesetzt. Bei der Berechnung von Überflutungen werden auch Flutwellen (Nordsee) und größere Wogen an angrenzenden Gewässern betrachtet, die z. B. durch Erdbeben oder Stürme überlagert mit Hochwässern hervorgerufen werden.
b) Insbesondere werden alle für den sicheren Betrieb bei einem Hochwasserereignis erforderlichen Komponenten für alle vier Sicherheitsebenen überprüft und ggf. entsprechend ersetzt oder ertüchtigt
3. Weitere externe Ereignisse
a) Die Auslegung und die Betriebsvorschriften der KKW im Hinblick auf weitere externe Ereignisse werden nach Stand von Wissenschaft und Technik auch unter Berücksichtigung des Klimawandels kurzfristig überprüft (z. B. extreme Wetterbedingungen, Flugzeugabsturz, Cyberangriff, Pandemie). Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt. Dabei wird u. a. geprüft, inwieweit die Auslegungsannahmen (z. B. für Erdbeben, Hochwasser) in die Systemauslegung eingehen und ob mögliche Einwirkungen durch das Versagen anderer Systeme und Komponenten (z. B. Hilfssysteme) hinreichend berücksichtigt sind.
4. Kombinationswirkung von externen Ereignissen
Es wird überprüft, welche Kombinationen von Ereignissen (z. B. Erdbeben und großflächiger Stromnetzausfall) nach Stand von Wissenschaft und Technik bei der Auslegung zu berücksichtigen sind. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
5. Konkrete Maßnahmen
a) Die Erdbebensicherheit insbesondere der Notstromversorgungsanlagen incl. aller für deren Betrieb notwendigen Hilfs- und Versorgungseinrichtungen wird nach Stand von Wissenschaft und Technik überprüft.
b) Die sicherheitstechnisch relevante Nebenkühlwasserversorgung ist zudem im Hinblick auf Ereignisse mit „common cause Potential“ wie Fremdstoffe (Heu, Muscheln, Quallen etc.) zu überprüfen und ggf. zu ertüchtigen.
c) Zur Kenntnis des Anlagenzustandes muss die Messung von systemwichtigen Betriebs- Störfall und Unfalldaten von der Warte und der Notsteuerstelle aus sichergestellt sein. Zudem muss sichergestellt sein, dass diese Daten kontinuierlich den Aufsichtsbehörden übermittelt werden (Überprüfung der Notfallplanungen). Hierzu sind redundante Messungen erforderlich die über örtlich getrennte Wege geführt werden.
d) Die Kern- und Störfallinstrumentierung ist nach Stand von Wissenschaft und Technik zu überprüfen, um auch im Auslegungsüberschreitenden Bereich aussagekräftige Werte sicherzustellen.
e) Eine Notsteuerstelle für jeden Reaktorblock ist vorzusehen, entsprechend zu verbunkern und räumlich so anzuordnen, dass sie auch bei größeren Freisetzungen auf dem Anlagengelände durchgängig besetzt werden kann.
f) Die Autarkie der Notstromversorgung ist für 72 Stunden sicherzustellen.
g) Die Notfallmaßnahme zum Fluten des Reaktordruckbehälters (RDB -Außenkühlung) ist nach Stand von Wissenschaft und Technik zu überprüfen. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
h) Rückfördermaßnahmen aus dem Reaktorgebäude (SWR) oder dem Ringraum (DWR) sind für Lecks aus dem Sicherheitsbehälter vorzusehen.
i) Es sind Maßnahmen zu ergreifen, die die Auswirkungen von Wasserstoffexplosionen bei einem Stör- oder Unfall soweit mindern, dass die Störfall- und Notfallsysteme funktionsfähig bleiben.
j) Bei SWR: Verstärkung der Einspeisemöglichkeiten in einen unter Druck (>10bar) stehenden RDB zusätzlich zu TJ und TM, um weniger von einer Druckentlastung und Einsatz der ND-Systeme abhängig zu sein.
k) Bei DWR: Verstärkung der Einspeisemöglichkeiten in den Primärkreis durch eine dampfgetriebene Pumpe wie bei SWR vorhanden, die nur von Steuerstrom, nicht aber Leistungsstrom abhängig ist.
II. Ähnliche Schadensszenarien
a) Es wird überprüft, ob der Ausfall der Notkühlung bzw. der Notstromversorgung bei einem Flugzeugabsturz (zufällig, terroristisch) verhindert werden kann.
b) Die Robustheit sowie die Dauer der Wirksamkeit der Notkühlung und der Notstromversorgung (Notstromdiesel, Batterien) werden im Hinblick auf längerfristigen Ausfall der Infrastruktur (z. B. externe Stromversorgung) überprüft.
c) Sämtliche Notstromdiesel sind zu verbunkern.
d) Die Rohrleitungen zur Kühlung der Sicherheitssysteme sind in zugänglichen verbunkerten Rohrleitungskanälen zu führen.
e) Das Not- und Nachkühlsystem wird durchgängig auf vier Stränge mit je 100% Nachkühlkapazität aufgerüstet. Die vier Stränge weisen eine 2+2 Diversität auf. Alle Stränge sind durchgängig gegen Einwirkungen von Außen zu schützen und ggf. räumlich getrennt aufgebaut werden.
f) Jede der Anlagen soll zusätzlich mit einem dampfgetriebenen, batteriegepufferten Hochdruck-Einspeisesystem in Anlehnung an entsprechende Systeme bei den deutschen Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 und dem Druckwasserreaktor Biblis A nachgerüstet werden. Diese Systeme sind gegen den Station Black Out (totaler Stromausfall) ausgelegt.
g) Es werden zur Kühlung des BE-Lagerbeckens, neben den zwei hierzu herangezogenen Not- und Nachkühlsträngen, zwei weitere Kühlstränge mit 2x100% Kapazität gefordert, von denen wenigsten ein Strang durchgängig vollständig verbunkert und hochwassergeschützt ist.
h) Die Notstromsysteme, die die Notkühlsysteme mit Strom versorgen, sollen durchgängig auf 4x 100% Notstromkapazität aufgerüstet werden. Die vier Stränge sind diversitär aufzubauen. Je zwei 100% Stränge paarweise in bauartverschiedener Konstruktion der aktiven Notstromkomponenten.
i) Mobile Notstromaggregate sowie die Installation von festen Einspeisepunkten für diese sind vorzunehmen, um sie ohne Zeitverzug anschließen und sicherheitstechnisch wichtige Verbraucher damit versorgen zu können.
j) In allen Anlagen sollen durchgängig zusätzliche Notstandssysteme nachgerüstet werden. Diese sind in den Vor-Konvoi- und Konvoi-Anlagen Stand der Technik. Die nachzurüstenden Notstandssysteme sollen zu den nachzurüstenden Not- und Nachkühlsytemen und den Notstromsystemen konsistent sein. D. h. statt nur 4x50% Kapazität wie bei Konvoi-Anlagen sollen auch hier diversitäre Systeme 4x100% eingerichtet werden, je 2x100% + 2x100% mit bauartverschiedenen aktiven Komponenten. Die Notstandssysteme sind zu verbunkern.
k) In Siedewasserreaktoren ist das Kühlmittelinventar zu vergrößern durch vergrößerte Kühlmittellagerbehälter, die störfallfest auszuführen sind. In Druckwasserreaktoren sollen die sogenannten Flutbehälter in ihrem Fassungsvermögen vergrößert werden.
l) Bei Druckwasserreaktoren soll zur Gewährleistung der dritten Barriere bei sekundärseitigem Abfahren durch Abblasen über Dach, eine sekundärseitige Kondensationskammer nachgerüstet werden. Diese Kondensationskammer soll ein Wasserinventar haben, das als Vorlage zum Abblasen – wie bei Siedewasserreaktoren – dient. Dieses Wasserinventar soll zudem wieder in die Dampferzeuger eingespeist werden können. Für diese DWR-Sekundärkondensationskammer ist ein Wärmeanfuhrsystem zu installieren.
m) Das BE-Lagerbecken ist innerhalb des Sicherheitsbehälters vorzusehen oder mit einer dem Sicherheitsbehälter äquivalenten Barriere gegenüber Freisetzungen zu versehen.
n) Räumlich getrennte, erdbeben- und überflutungsgesicherte verbunkerte Brunnen mit Borlagern, mobilen Notstromgeneratoren und Pumpen vor Ort sind vorzusehen.
III. generellen Neubewertung von Risiken
a) Sofortige Inkraftsetzung des neuen kerntechnischen Regelwerks (Sicherheitskriterien für Kernkraftwerke).
b) Das Einzelfehlerkonzept ist zu überprüfen, u. U. ist das gleichzeitige Auftreten von mehreren Einzelfehlern zu unterstellen.
c) Die Beherrschung der Auslegungsstörfälle, die nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik zu unterstellen sind (Modul 3 Sicherheitskriterien), muss nachgewiesen werden.
d) Ein wirksames IT-Security-konzept wird in allen deutschen Anlagen kurzfristig umgesetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass der sichere Betrieb der Anlagen nicht durch IT-Angriffe beeinträchtigt werden kann.
e) Digitale Systeme im Reaktorschutz werden nur eingeführt, wenn diese mit gleicher Sicherheit vor Manipulationen geschützt werden können, wie die derzeit verwendete Analogtechnik.
f) Auswirkungen auf die Sicherheit von KKW aufgrund von Stromnetzausfällen z.B. bei simultanen IT-Angriffen auf Einrichtungen der Stromversorgungsinfrastruktur müssen ausgeschlossen werden.
g) Es wird geprüft, ob durch simultane IT-Angriffe auf mehrere KKW gleichzeitige Schnellabschaltungen ausgelöst werden können.
h) Kurzfristige Umsetzung von Sicherheitsverbesserungen auf der Basis der „Nachrüstungsliste“ des BMU unter Verzicht auf die Konditionierung von Nachrüstforderungen durch Wahrscheinlichkeitsüberlegungen (P2-Punkte) als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aus der Laufzeitverlängerung.
i) Die Qualität von Einrichtungen und Maßnahmen zur Beherrschung von Ereignissen, die bisher als seltene Ereignisse der Sicherheitsebene 4a zugeordnet wurden, soll an das Niveau der Sicherheitsebene 3 herangeführt werden.
j) Systematische Überprüfung der Einrichtungen und Maßnahmen der Sicherheitsebene 4 b und c in Hinblick auf Qualität und Wirksamkeit, entsprechend dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik.
k) Die Auslegung für Reaktordruckbehälter und deren Einbauten bei Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 sind mit Verfahren nach Stand von W&T für alle Schwachstellen hinsichtlich Ermüdung und Versprödung mit allen möglichen Belastungsfällen (für aktuelle Kernbeladungen, Anreicherungen, Abbrandzuständen, Schwingungen) nachzuvollziehen. Dabei sind die eingeschränkten Prüfmöglichkeiten hinsichtlich Auffindbarkeit von Rissen sowie mögliche Korrosion zu berücksichtigen.
l) Für alle Behälter und Rohrleitungen der Druckführenden Umschließung ist der Bruchausschluss für die nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik möglichen Belastungsfälle (Flugzeugabsturz, Erdbeben, Störfälle, ATWS) für die vorgesehene Betriebszeit zu gewährleisten. Der Zustand (Ermüdung, Verlagerungen, Schwingungen, Dehnungen) sind kontinuierlich zu ermitteln und auszuwerten.
m) Für alle Behälter und Rohrleitungen sind die Nachweise für die Verankerungen (z.B. Dübel) der sicherheitstechnisch wichtigen Systeme nach Stand von W&T und allen Belastungen vorzulegen.
n) Freischaltungen der Sicherheitskühlsysteme während des Leistungsbetriebes zur vorbeugenden Instandhaltung sind unzulässig. Sie sollen stattdessen in der Revision erfolgen.
IV. Überprüfungsverfahren
a) Für jede Anlage wird ein Gutachterteam gebildet, dem nur Mitarbeiter von Sachverständigenorganisationen angehören, die nicht in der jeweiligen Anlage als Hauptgutachter tätig waren, also: andere TÜV, GRS, Öko-Institut, Physikerbüro, ESN u. a.
b) Die Bundesaufsicht erhält ohne Einschränkung alle gewünschten Unterlagen und zieht die RSK zu übergeordneten Fragen hinzu.
c) Die geforderten Maßnahmen sind für alle Anlagen kurzfristig und als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aus der Laufzeitverlängerung umzusetzen.
Das Dokument kann unter http://tinyurl.com/6bp7j8w heruntergeladen werden. Zusätzlich ist es auch auf der KONTRASTE-Seite bei Facebook einsehbar.
Quelle: ARD / Kontraste vom 17.3.11
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Alle AKW vor dem Aus? So lautet die Frage, die sich in Deutschland ganz konkret stellt - und die mit dem gleichen Kriterienkatalog auch für die Schweiz gelten kann. Die Internen Unterlagen der Bundesregierung, die KONTRASTE exklusiv vorliegen, belegen: Allen deutschen Kernkraftwerken droht das AUS. Experten fordern neue Sicherheitsstandards, deren Umsetzung die Energiewirtschaft Milliarden kosten würde.
Die Unfallszenarien bei japanischen Kernkraftwerken seit dem 11. März 2011 geben Anlass, auch für Deutschland die Sicherheitslage neu zu bewerten. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Fukushima-Szenarien (I.), ähnlicher Schadensszenarien (II.) als auch hinsichtlich einer generellen Neubewertung von Risiken (III.). Die Durchführung der Überprüfungen muss darüber hinaus gehen, dass alte Prüfungsergebnisse lediglich nachvollzogen werden (IV.). Die geforderten Überprüfungen und Maßnahmen sind für alle Anlagen kurzfristig und als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aufgrund der gesetzlichen Laufzeitverlängerung nach dem (aktuellen) Stand von Wissenschaft und Technik umzusetzen.
Die nachfolgende Liste basiert auf vorläufigen Überlegungen nach dem jetzigen Erkenntnisstand. Sie wird insbesondere unter Berücksichtigung der Fortentwicklung der Erkenntnisse aus den japanischen Kernkraftwerken und den Zwischenergebnissen des Überprüfungsergebnisses gegebenenfalls weiterentwickelt werden.
I. Fukushima-Szenario – Schlussfolgerungen für deutsche KKW
1. Erdbebenauslegung und Bodendynamik
a) Die Erdbebenauslegung wird nach Stand von Wissenschaft und Technik mit aktuellen Erdbebenlasten kurzfristig neu berechnet. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
b) Einwirkungen aus bodendynamischen Prozessen wie Erdfälle und Subrosion, Erdrutsche und sonstige Massenverlagerungen aller Art, und zwar als direkte Einwirkung als auch ausgelöst in Folge Erdbeben, werden in den Neuberechnung der Erdbebenauslegung mit einbezogen. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
c) Insbesondere werden alle für den sicheren Betrieb bei und nach einem Erdbeben erforderlichen Komponenten aller vier Sicherheitsebenen überprüft und ggf. entsprechend ersetzt oder ertüchtigt.
2. Hochwasserauslegung
a) Die Hochwasserauslegung wird nach Stand von Wissenschaft und Technik unter Berücksichtigung des Klimawandels kurzfristig neu berechnet und ggf. Nachrüstmaßnahmen unverzüglich umgesetzt. Bei der Berechnung von Überflutungen werden auch Flutwellen (Nordsee) und größere Wogen an angrenzenden Gewässern betrachtet, die z. B. durch Erdbeben oder Stürme überlagert mit Hochwässern hervorgerufen werden.
b) Insbesondere werden alle für den sicheren Betrieb bei einem Hochwasserereignis erforderlichen Komponenten für alle vier Sicherheitsebenen überprüft und ggf. entsprechend ersetzt oder ertüchtigt
3. Weitere externe Ereignisse
a) Die Auslegung und die Betriebsvorschriften der KKW im Hinblick auf weitere externe Ereignisse werden nach Stand von Wissenschaft und Technik auch unter Berücksichtigung des Klimawandels kurzfristig überprüft (z. B. extreme Wetterbedingungen, Flugzeugabsturz, Cyberangriff, Pandemie). Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt. Dabei wird u. a. geprüft, inwieweit die Auslegungsannahmen (z. B. für Erdbeben, Hochwasser) in die Systemauslegung eingehen und ob mögliche Einwirkungen durch das Versagen anderer Systeme und Komponenten (z. B. Hilfssysteme) hinreichend berücksichtigt sind.
4. Kombinationswirkung von externen Ereignissen
Es wird überprüft, welche Kombinationen von Ereignissen (z. B. Erdbeben und großflächiger Stromnetzausfall) nach Stand von Wissenschaft und Technik bei der Auslegung zu berücksichtigen sind. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
5. Konkrete Maßnahmen
a) Die Erdbebensicherheit insbesondere der Notstromversorgungsanlagen incl. aller für deren Betrieb notwendigen Hilfs- und Versorgungseinrichtungen wird nach Stand von Wissenschaft und Technik überprüft.
b) Die sicherheitstechnisch relevante Nebenkühlwasserversorgung ist zudem im Hinblick auf Ereignisse mit „common cause Potential“ wie Fremdstoffe (Heu, Muscheln, Quallen etc.) zu überprüfen und ggf. zu ertüchtigen.
c) Zur Kenntnis des Anlagenzustandes muss die Messung von systemwichtigen Betriebs- Störfall und Unfalldaten von der Warte und der Notsteuerstelle aus sichergestellt sein. Zudem muss sichergestellt sein, dass diese Daten kontinuierlich den Aufsichtsbehörden übermittelt werden (Überprüfung der Notfallplanungen). Hierzu sind redundante Messungen erforderlich die über örtlich getrennte Wege geführt werden.
d) Die Kern- und Störfallinstrumentierung ist nach Stand von Wissenschaft und Technik zu überprüfen, um auch im Auslegungsüberschreitenden Bereich aussagekräftige Werte sicherzustellen.
e) Eine Notsteuerstelle für jeden Reaktorblock ist vorzusehen, entsprechend zu verbunkern und räumlich so anzuordnen, dass sie auch bei größeren Freisetzungen auf dem Anlagengelände durchgängig besetzt werden kann.
f) Die Autarkie der Notstromversorgung ist für 72 Stunden sicherzustellen.
g) Die Notfallmaßnahme zum Fluten des Reaktordruckbehälters (RDB -Außenkühlung) ist nach Stand von Wissenschaft und Technik zu überprüfen. Nachrüstmaßnahmen werden ggf. unverzüglich umgesetzt.
h) Rückfördermaßnahmen aus dem Reaktorgebäude (SWR) oder dem Ringraum (DWR) sind für Lecks aus dem Sicherheitsbehälter vorzusehen.
i) Es sind Maßnahmen zu ergreifen, die die Auswirkungen von Wasserstoffexplosionen bei einem Stör- oder Unfall soweit mindern, dass die Störfall- und Notfallsysteme funktionsfähig bleiben.
j) Bei SWR: Verstärkung der Einspeisemöglichkeiten in einen unter Druck (>10bar) stehenden RDB zusätzlich zu TJ und TM, um weniger von einer Druckentlastung und Einsatz der ND-Systeme abhängig zu sein.
k) Bei DWR: Verstärkung der Einspeisemöglichkeiten in den Primärkreis durch eine dampfgetriebene Pumpe wie bei SWR vorhanden, die nur von Steuerstrom, nicht aber Leistungsstrom abhängig ist.
II. Ähnliche Schadensszenarien
a) Es wird überprüft, ob der Ausfall der Notkühlung bzw. der Notstromversorgung bei einem Flugzeugabsturz (zufällig, terroristisch) verhindert werden kann.
b) Die Robustheit sowie die Dauer der Wirksamkeit der Notkühlung und der Notstromversorgung (Notstromdiesel, Batterien) werden im Hinblick auf längerfristigen Ausfall der Infrastruktur (z. B. externe Stromversorgung) überprüft.
c) Sämtliche Notstromdiesel sind zu verbunkern.
d) Die Rohrleitungen zur Kühlung der Sicherheitssysteme sind in zugänglichen verbunkerten Rohrleitungskanälen zu führen.
e) Das Not- und Nachkühlsystem wird durchgängig auf vier Stränge mit je 100% Nachkühlkapazität aufgerüstet. Die vier Stränge weisen eine 2+2 Diversität auf. Alle Stränge sind durchgängig gegen Einwirkungen von Außen zu schützen und ggf. räumlich getrennt aufgebaut werden.
f) Jede der Anlagen soll zusätzlich mit einem dampfgetriebenen, batteriegepufferten Hochdruck-Einspeisesystem in Anlehnung an entsprechende Systeme bei den deutschen Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 und dem Druckwasserreaktor Biblis A nachgerüstet werden. Diese Systeme sind gegen den Station Black Out (totaler Stromausfall) ausgelegt.
g) Es werden zur Kühlung des BE-Lagerbeckens, neben den zwei hierzu herangezogenen Not- und Nachkühlsträngen, zwei weitere Kühlstränge mit 2x100% Kapazität gefordert, von denen wenigsten ein Strang durchgängig vollständig verbunkert und hochwassergeschützt ist.
h) Die Notstromsysteme, die die Notkühlsysteme mit Strom versorgen, sollen durchgängig auf 4x 100% Notstromkapazität aufgerüstet werden. Die vier Stränge sind diversitär aufzubauen. Je zwei 100% Stränge paarweise in bauartverschiedener Konstruktion der aktiven Notstromkomponenten.
i) Mobile Notstromaggregate sowie die Installation von festen Einspeisepunkten für diese sind vorzunehmen, um sie ohne Zeitverzug anschließen und sicherheitstechnisch wichtige Verbraucher damit versorgen zu können.
j) In allen Anlagen sollen durchgängig zusätzliche Notstandssysteme nachgerüstet werden. Diese sind in den Vor-Konvoi- und Konvoi-Anlagen Stand der Technik. Die nachzurüstenden Notstandssysteme sollen zu den nachzurüstenden Not- und Nachkühlsytemen und den Notstromsystemen konsistent sein. D. h. statt nur 4x50% Kapazität wie bei Konvoi-Anlagen sollen auch hier diversitäre Systeme 4x100% eingerichtet werden, je 2x100% + 2x100% mit bauartverschiedenen aktiven Komponenten. Die Notstandssysteme sind zu verbunkern.
k) In Siedewasserreaktoren ist das Kühlmittelinventar zu vergrößern durch vergrößerte Kühlmittellagerbehälter, die störfallfest auszuführen sind. In Druckwasserreaktoren sollen die sogenannten Flutbehälter in ihrem Fassungsvermögen vergrößert werden.
l) Bei Druckwasserreaktoren soll zur Gewährleistung der dritten Barriere bei sekundärseitigem Abfahren durch Abblasen über Dach, eine sekundärseitige Kondensationskammer nachgerüstet werden. Diese Kondensationskammer soll ein Wasserinventar haben, das als Vorlage zum Abblasen – wie bei Siedewasserreaktoren – dient. Dieses Wasserinventar soll zudem wieder in die Dampferzeuger eingespeist werden können. Für diese DWR-Sekundärkondensationskammer ist ein Wärmeanfuhrsystem zu installieren.
m) Das BE-Lagerbecken ist innerhalb des Sicherheitsbehälters vorzusehen oder mit einer dem Sicherheitsbehälter äquivalenten Barriere gegenüber Freisetzungen zu versehen.
n) Räumlich getrennte, erdbeben- und überflutungsgesicherte verbunkerte Brunnen mit Borlagern, mobilen Notstromgeneratoren und Pumpen vor Ort sind vorzusehen.
III. generellen Neubewertung von Risiken
a) Sofortige Inkraftsetzung des neuen kerntechnischen Regelwerks (Sicherheitskriterien für Kernkraftwerke).
b) Das Einzelfehlerkonzept ist zu überprüfen, u. U. ist das gleichzeitige Auftreten von mehreren Einzelfehlern zu unterstellen.
c) Die Beherrschung der Auslegungsstörfälle, die nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik zu unterstellen sind (Modul 3 Sicherheitskriterien), muss nachgewiesen werden.
d) Ein wirksames IT-Security-konzept wird in allen deutschen Anlagen kurzfristig umgesetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass der sichere Betrieb der Anlagen nicht durch IT-Angriffe beeinträchtigt werden kann.
e) Digitale Systeme im Reaktorschutz werden nur eingeführt, wenn diese mit gleicher Sicherheit vor Manipulationen geschützt werden können, wie die derzeit verwendete Analogtechnik.
f) Auswirkungen auf die Sicherheit von KKW aufgrund von Stromnetzausfällen z.B. bei simultanen IT-Angriffen auf Einrichtungen der Stromversorgungsinfrastruktur müssen ausgeschlossen werden.
g) Es wird geprüft, ob durch simultane IT-Angriffe auf mehrere KKW gleichzeitige Schnellabschaltungen ausgelöst werden können.
h) Kurzfristige Umsetzung von Sicherheitsverbesserungen auf der Basis der „Nachrüstungsliste“ des BMU unter Verzicht auf die Konditionierung von Nachrüstforderungen durch Wahrscheinlichkeitsüberlegungen (P2-Punkte) als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aus der Laufzeitverlängerung.
i) Die Qualität von Einrichtungen und Maßnahmen zur Beherrschung von Ereignissen, die bisher als seltene Ereignisse der Sicherheitsebene 4a zugeordnet wurden, soll an das Niveau der Sicherheitsebene 3 herangeführt werden.
j) Systematische Überprüfung der Einrichtungen und Maßnahmen der Sicherheitsebene 4 b und c in Hinblick auf Qualität und Wirksamkeit, entsprechend dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik.
k) Die Auslegung für Reaktordruckbehälter und deren Einbauten bei Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 sind mit Verfahren nach Stand von W&T für alle Schwachstellen hinsichtlich Ermüdung und Versprödung mit allen möglichen Belastungsfällen (für aktuelle Kernbeladungen, Anreicherungen, Abbrandzuständen, Schwingungen) nachzuvollziehen. Dabei sind die eingeschränkten Prüfmöglichkeiten hinsichtlich Auffindbarkeit von Rissen sowie mögliche Korrosion zu berücksichtigen.
l) Für alle Behälter und Rohrleitungen der Druckführenden Umschließung ist der Bruchausschluss für die nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik möglichen Belastungsfälle (Flugzeugabsturz, Erdbeben, Störfälle, ATWS) für die vorgesehene Betriebszeit zu gewährleisten. Der Zustand (Ermüdung, Verlagerungen, Schwingungen, Dehnungen) sind kontinuierlich zu ermitteln und auszuwerten.
m) Für alle Behälter und Rohrleitungen sind die Nachweise für die Verankerungen (z.B. Dübel) der sicherheitstechnisch wichtigen Systeme nach Stand von W&T und allen Belastungen vorzulegen.
n) Freischaltungen der Sicherheitskühlsysteme während des Leistungsbetriebes zur vorbeugenden Instandhaltung sind unzulässig. Sie sollen stattdessen in der Revision erfolgen.
IV. Überprüfungsverfahren
a) Für jede Anlage wird ein Gutachterteam gebildet, dem nur Mitarbeiter von Sachverständigenorganisationen angehören, die nicht in der jeweiligen Anlage als Hauptgutachter tätig waren, also: andere TÜV, GRS, Öko-Institut, Physikerbüro, ESN u. a.
b) Die Bundesaufsicht erhält ohne Einschränkung alle gewünschten Unterlagen und zieht die RSK zu übergeordneten Fragen hinzu.
c) Die geforderten Maßnahmen sind für alle Anlagen kurzfristig und als Voraussetzung für die Nutzung der zusätzlichen Strommengen aus der Laufzeitverlängerung umzusetzen.
Das Dokument kann unter http://tinyurl.com/6bp7j8w heruntergeladen werden. Zusätzlich ist es auch auf der KONTRASTE-Seite bei Facebook einsehbar.
Quelle: ARD / Kontraste vom 17.3.11
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Unglaubliche 18 Gigawatt Zubau
Mitte März meldet Solarbuzz Inc. aus San Francisco im jährlichen Photovoltaik-Marktbericht, dass der PV-Markt 2010 um 139 Prozent gewachsen sei. Während des Jahres gab es einen weltweiten Photovoltaik-Zubau von 18,2 Gigawatt (GW). Dieser Wert ist nochmals höher als alle Vorhersagen - die installierte Kapazität erzeugt mindestens so viel Strom wie zwei grosse Atomkraftwerke!
Laut dem Bericht "Marketbuzz 2011" machte die weltweite Photovoltaik-Branche letztes Jahr 82 Milliarden US-Dollar (rund 59 Milliarden Euro) Umsatz, wie die Website Solarserver für den deutschsprachigen Raum bekannt macht. “Die Branche ist jetzt in eine Phase eingetreten, in der Förderanreize in den wichtigen europäischen Märkten geringer werden. Die Einspeisevergütungen werden schneller gekürzt, als die Industrie die Preise senkt“, sagte Solarbuzz-Präsident Craig Stevens. „Während einige Schlüsselmärkte deshalb in den nächsten zwei Jahren kleiner würden, zählten die USA, Kanada, China und Japan immer noch zu den Ländern mit Wachstumspotenzial.“
Laut Bericht waren nach Italien und Deutschland 2010 die Republik Tschechien, Japan und die USA die größten PV-Märkte. 80 % der weltweiten Nachfrage kam aus diesen Ländern. Und auch der weltweite Zubau erfolgte 2010 zu 81 % in Europa (14,7 GW). Außerdem hat sich die weltweite Solarzellen-Produktionskapazität 2010 fast verdoppelt und erreichte 20,5 GW. Dabei haben Suntech und JA Solar den Modulhersteller First Solar von seiner Spitzenposition verdrängt. 13,5 % aller produzierten Module waren Dünnschichtmodule.
Geographisch betrachtet kommen derzeit 59 % der weltweit produzierten Module aus China und Taiwan. Nach Angaben im Marketbuzz-Report wurde mehr produziert als nachgefragt, und dies hatte zur Folge, dass 2010 die Preise für kristalline Si-Module ab Fabrik um 14 % sanken. Das ist bedeutend weniger als im Vorjahr (38 %). Der Bericht stellt drei Szenarien für Angebot, Nachfrage und Preise vor. Der europäische Anteil am PV-Weltmarkt geht laut Solarbuzz bis 2015 voraussichtlich auf 45 - 54 % zurück. In den nächsten fünf Jahren sollen die Modulpreise ab Fabrik im Vergleich zu 2010 um 37-50 % sinken.
Nach Berechnungen von Solarmedia erbringt der Zubau von 18 (auf unterdessen weltweit rund 40) Gigawatt Produktionskapazität so viel Strom wie der Bau zweier grosser Atomkraftwerke. Nicht nur Windstrom, sondern zunehmend auch photovoltaisch erzeugter Solarstrom erreicht also das Potential, die Atomtechnologie zu ersetzen.
Quelle: Solarbuzz Inc. | solarserver.de
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Laut dem Bericht "Marketbuzz 2011" machte die weltweite Photovoltaik-Branche letztes Jahr 82 Milliarden US-Dollar (rund 59 Milliarden Euro) Umsatz, wie die Website Solarserver für den deutschsprachigen Raum bekannt macht. “Die Branche ist jetzt in eine Phase eingetreten, in der Förderanreize in den wichtigen europäischen Märkten geringer werden. Die Einspeisevergütungen werden schneller gekürzt, als die Industrie die Preise senkt“, sagte Solarbuzz-Präsident Craig Stevens. „Während einige Schlüsselmärkte deshalb in den nächsten zwei Jahren kleiner würden, zählten die USA, Kanada, China und Japan immer noch zu den Ländern mit Wachstumspotenzial.“
Laut Bericht waren nach Italien und Deutschland 2010 die Republik Tschechien, Japan und die USA die größten PV-Märkte. 80 % der weltweiten Nachfrage kam aus diesen Ländern. Und auch der weltweite Zubau erfolgte 2010 zu 81 % in Europa (14,7 GW). Außerdem hat sich die weltweite Solarzellen-Produktionskapazität 2010 fast verdoppelt und erreichte 20,5 GW. Dabei haben Suntech und JA Solar den Modulhersteller First Solar von seiner Spitzenposition verdrängt. 13,5 % aller produzierten Module waren Dünnschichtmodule.
Geographisch betrachtet kommen derzeit 59 % der weltweit produzierten Module aus China und Taiwan. Nach Angaben im Marketbuzz-Report wurde mehr produziert als nachgefragt, und dies hatte zur Folge, dass 2010 die Preise für kristalline Si-Module ab Fabrik um 14 % sanken. Das ist bedeutend weniger als im Vorjahr (38 %). Der Bericht stellt drei Szenarien für Angebot, Nachfrage und Preise vor. Der europäische Anteil am PV-Weltmarkt geht laut Solarbuzz bis 2015 voraussichtlich auf 45 - 54 % zurück. In den nächsten fünf Jahren sollen die Modulpreise ab Fabrik im Vergleich zu 2010 um 37-50 % sinken.
Nach Berechnungen von Solarmedia erbringt der Zubau von 18 (auf unterdessen weltweit rund 40) Gigawatt Produktionskapazität so viel Strom wie der Bau zweier grosser Atomkraftwerke. Nicht nur Windstrom, sondern zunehmend auch photovoltaisch erzeugter Solarstrom erreicht also das Potential, die Atomtechnologie zu ersetzen.
Quelle: Solarbuzz Inc. | solarserver.de
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