Dienstag, 15. März 2011

Solar und erneuerbar

Angesichts der katastrophalen Ereignisse in Japan ruft Swissolar dazu auf, entschlossene Schritte zu einer hundertprozentigen Stromversorgung mit erneuerbaren Energien in der Schweiz zu unternehmen. Bereits 2025 könnte die Schweiz sich zu 10%
mit Solarstrom versorgen.


Der Fachverband Swissolar ist zutiefst betroffen sowohl über die schrecklichen Naturkatastrophen wie das atomare Desaster, die derzeit Japan heimsuchen. Das Mitgefühl gilt der japanischen Bevölkerung insgesamt wie auch jenen vielen EnergieaktivistInnen in Japan, die sich seit vielen Jahren vehement und erfolgreich für Erneuerbare Energien einsetzen. So war Japan einst Pionierland – übrigens zusammen mit der Schweiz – sowohl was die technische Entwicklung wie auch erste Praxisanwendungen im Alltag betraf. Dort wie hier verursachte eine Stop-and-Go-Politik leider einen weit gehenden Stillstand, der erst in jüngster Zeit wieder (noch vor der Katastrophe) deblockiert wurde. Das Atomdebakel von Fukushima zeigt für Swissolar unzweideutig, dass Atomtechnologie wegen ihrer Unbeherrschbarkeit niemals die Lösung für unsere Energieprobleme sein kann. Dass nun auch noch ein Lager für abgebrannte Brennstäbe Feuer fing, erinnert auch daran, dass es nicht nur um den sicheren Betrieb, sondern auch um die Frage der Lösung des Endmüllproblems geht – eine Lösung, die immer noch in weitester Ferne zu liegen scheint, in Japan wie in der Schweiz.

Lösungen für eine vernünftige und menschengerechte Energieversorgung allerdings gibt es! Auch wenn Immer-Noch-Atombefürworter dies derzeit gern abstreiten. Der Beitrag der Atomenergie an die Gesamtenergieversorgung liegt weltweit bei nur zwei Prozent. Eine nukleare Aufrüstung kann deshalb niemals einen nennenswerten Beitrag zur klimaschonenden Energieproduktion leisten. Die nachhaltige Lösung kann einzig und allein in einem Mix aus Erneuerbaren Energien in Kombination mit einer effizienteren Energienutzung bestehen – und sie hat das Potenzial für eine 100-Prozent-Lösung, global und in der Schweiz.

Die Voraussetzungen der Schweiz für eine Erneuerbare Energiepolitik sind entgegen vieler Skeptiker sogar hervorragend. Welches Land kann schon bei der Stromversorgung auf einen solch grossen Anteil von Wasserkraft aufbauen? Welches Land wenn nicht die Schweiz hat die Mittel, um Massnahmen zur Effizienzsteigerung vorzufinanzieren – die sich langfristig sowieso auszahlen werden. Wo ist soviel Know-how im Bereich der neuen Energietechnologien angesiedelt? Und schliesslich hat unser Land hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung solarer Energien. Allein auf bestehenden Gebäuden könnte mindestens ein Drittel unseres Strombedarfs solar erzeugt werden. Dazu kommt das enorme Potenzial der Wärmeproduktion mittels Sonnenkollektoren. In Deutschland und Österreich wird diese Energie schon in weit grösserem Ausmass genutzt (auch pro Kopf der Bevölkerung gerechnet). Zusätzlich stehen weitere Formen der Erneuerbaren bereit, die wie die Biomasse (Holz), Wind oder die Abwärmenutzung aus der Kehrichtverbrennung je ihren Beitrag liefern können.

Die Potenziale dieser Technologien liegen weit über dem heute realisierten und sind hervorragend geeignet, die Schweiz vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Atomanlagen hingegen eignen sich nicht einmal als Brückentechnologie – im Gegenteil: mit ihrem Bandlast-Strom behindern sie die Integration von Solar- und Windstrom ins Stromnetz. Swissolar fordert inständig dazu auf, die furchtbaren Ereignisse dazu zu nutzen, inne zu halten – aber auch die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Die Zukunft ist solar und erneuerbar.

Veranstaltungshinweis: An der Tagung «Photovoltaik 2011» vom 13./14.4.2011 zeigt Swissolar auf, wie bereits bis 2025 10 Prozent unseres Strombedarfs mit Solarzellen gedeckt werden könnten. Siehe www.swissolar.ch/pv2011

Auskunft für Medien: David Stickelberger, Swissolar, Tel. 079 323 18 68, info@swissolar.ch

Quelle: Swissolar

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