Sonntag, 20. Februar 2011

Planet Solar überquert Pazifik

Das Projekt ist eines der Vorzeigebeispiele der Schweizer Solarbranche – zumindest in der deutschen Schweiz wird es, im Gegensatz zum Solarflugvorhaben von Bertrand Piccard, aber kaum wahr genommen. Ein Zwischenbericht zur Weltumrundung auf hoher See durch Planet Solar.

Ende September 2010 war es soweit: Nach sechs Jahren Vorbereitung startete die "Planet Solar" zur Weltumseglung (siehe Solarmedia vom 28. September 2010). Das Solarschiff hatte den Hafen von Monaco in Richtung Gibraltar verlassen: Mehrere Monate lagen vor dem Katamaran, um über Atlantik, Pazifik und den Indischen Ozean über den Suezkanal zurück ins Mittelmeer zu gelangen. Auf dem 31 Meter langen, 15 Meter breiten und 7,5 Meter hohen Boot sind Solarmodule auf einer Fläche von 500 Quadratmetern angebracht. Getauft und zu Wasser gelassen wurde das weltgrößte Solarschiff zuvor bereits im April in Kiel – angetrieben ausschließlich durch Solarenergie. 38.000 Solarzellen "fischen" dafür auf der Weltumrundung nach Sonnenenergie, um bis zu vier Elektromotoren anzutreiben. Mithilfe von Batterien kann der Solar-Katamaran Energie speichern und fast drei Tage lang auch ohne strahlendes Sonnenwetter auf Kurs bleiben.

Gerade in den letzten Tagen war die Batteriefüllung das grosse Thema der Meerestour. Denn vor rund zwei Wochen verliess das Schiff mit der Schweizer Crew die letzte Andockstation, die Galapagos-Inseln, vor der grossen Pazifiküberquerung richtung Neuseeland. Und seither wechseln gemäss Bordbuch auf der Website sonnige und regnerische Tage einander ab. Doch der letzte Eintrag tönt wieder positiv: «Wir freuen uns über viel Sonnenschein. Unsere Batterie sind wieder voll aufgeladen. Jetzt können wir wieder mit höherer Geschwindigkeit fahren. Momentan folgen uns 7 Thunfische. Es ist herrlich zu beobachten, mit welcher Geschwindigkeit sie sich neben unseren Schwimmern fortbewegen. Dank unseres Sponsors Polaroid haben wir polarisierende Sonnengläser, die Spiegelungen an der Wasseroberfläche herausfiltern.»

Es sei faszinierend, heisst es im Bordbuch weiter, «all diese Farben und Schattierungen unter der Wasseroberfläche zu sehen, die sich auf der Jagd nach fliegenden Fischen mit unglaublicher Geschwindigkeit fortbewegen. Wir wollen die Thunfische mit unserer mit Weitwinkelobjektiv ausgestatteten Unterwasserkamera filmen. Also bauen wir eine Art Stativvorrichtung und machen unsere ersten Unterwasser-Aufnahmen während der Fahrt. Nun, momentan sieht man hauptsächlich Wasser... Aber morgen werden wir diese Technik verbessern und die Kamera so fixieren, dass wir schöne Bilder bekommen. Einen schönen Sonntag wünschen, aus dem Südpazifik, Raphaël and Crew».

Zum weiteren Verlauf des Vorhabens siehe die stets aktuelle Website Planet Solar

© Solarmedia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen