Diese Meldung geht in ihrer Bedeutung weit über die Spekulationen hinaus, Sonnenstrom werde demnächst die so genannte Grid Parity erreichen. Denn für sonnenreiche Gebiete wird nun die Konkurrenzfähigkeit bei der Produktion angepeilt.
Was sich durch die Meldungen zu Grossanlagen für die photovoltaische Stromproduktion abzeichnete (siehe Solarmedia vom 21. Januar 2011), rückt für besonders sonnige Gebiete wie Kalifornien in Reichweite. Nicht mehr nur Grid Parity, also die Kostengleichheit für Strom aus eigener Solarproduktion mit Elektrizität aus der Steckdose, sondern die absolute Wettbewerbsfähigkeit der solaren Stromerzeugung wird bald Realität. Dabei sieht es für die klassische Photovoltaik (PV), also die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Strom über Solarzellen, besser aus als für die thermische Stromerzeugung in Grosskraftwerken.
Letztere, auch Concentrated Solar Power oder kurz CSP geheissen und beispielsweise für die Sonnenkraftwerke des Nordafrikaprojekts Desertec vorgesehen, hat gegenüber der PV Vorteile (wie Speichermöglichkeiten), aber auch Nachteile (nur in Grossprojekten mit riesigem Kapitalaufwand). In einem Bericht von GTM Research wurden die beiden solaren Erzeugungsvarianten einander gegenüber gestellt. Mit dem eindeutigen Verdikt, dass CSP kWh-Preise von 10 bis 12 US-Cent erwarten lasse – Photovoltaik hingegen mit 7 bis 8 US-Cent bereits deutlich günstigere Prognosen zulässt. Selbst wenn CSP dank grosser Salzspeicher Reservekapazität für die sonnenlose Zeit anbietet.
Wem das zu sehr nach Zukunftsmusik tönt, so zeigt der Blick auf das Erreichte: Weil die Photovoltaik in den letzten drei Jahren eine beispiellose Verbilligung erfuhr (um rund die Hälfte vor allem wegen billigerem Silizium und besserer Ausbeute), sind die Stromgestehungskosten pro Kilowattstunde (kWh) unterdessen auch in Mitteleuropa bereits nahe jener für konventionelle Energieformen, also etwa Kohle-, Atom- oder eben auch Windstrom. Der in Deutschland gültige Einspeisetarif für 22 Eurocent je kWh liegt nur noch einen Drittel über jenem für Offshore-Windstrom (15 ç).
Und nun also die Meldung aus den USA, wonach in Kalifornien die staatliche Zulassungsbehörde SCE Anfragen erhielt für Solarkraftwerke mit insgesamt 250 Megawatt Kapazität, die eine Produktion von 567 GWh erreichen sollen – zu einem Preis, der unter jenem der Stromerzeugung in Gaskraftwerken liegen wird. In der Mitteilung der Plattform Renewableenergyworld heisst es dazu bedauernd, Details über die auf 20 Jahre Laufzeit hin berechnete Leistung seien vertraulich und deshalb nicht überprüfbar. Aber auf jeden Fall zeigten die Anfragen für Werke, die nicht einmal speziell gross sind (5 bis 20 MWp), dass Betreiber davon überzeugt sind, die Konkurrenzfähigkeit auf Seiten der Produkton bald zu erreichen. Was insbesondere auch von Bedeutung sein wird für den Konkurrenzkampf der solaren mit der atomaren Energieerzeugung - für die in den neuen und teureren AKW mit Preisen um die 10 US-Cent gerechnet wird.
© Solarmedia
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Wer´s glaubt wird seelig...
AntwortenLöschenNachdem kein Atomkraftwerk ohne staatliche Subventionen gebaut worden ist und wird, ist das ein klarer Hinweis über den ökonomischen Unsinn namens Atomstrom.
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