Freitag, 29. November 2013

Südafrika: Nächster heisser Markt

Für den deutschen Anlagenbauer Juwi ist es das größte Einzelprojekt der Firmengeschichte. Der Auftrag bestätigt nach Meinung der Verantwortlichen Juwi's erfolgreiches Internationalisierungskonzept - vor allem aber die wachsende Bedeutung des neuen Solarmarktes Südafrika und auch der Schwellenländer insgesamt für die Solartechnologie. 

Juwi ist gemäss einer Firmenmitteilung auch international weiter auf Erfolgskurs. In Südafrika soll das Unternehmen für den unabhängigen Stromerzeuger Sonnedix nahe Prieska in der Provinz Nordkap einen 86 Megawatt (MW) großen Solarpark bauen. Beim Bieterverfahren des Südafrikanischen Renewable Energy Independent Power Producer Programms (REIPPP) erhielt der Juwi-Kunde den Zuschlag für die Projektrechte. Nach Abschluss der Finanzierungsarrangements 2014 soll mit dem Bau begonnen werden. 
 
Der Northern Cape in Südafrika bietet hervorragende Bedingungen für die Solarenergie. Nahe Prieska bauen Sonnedix, die südafrikanische Firma Mulilo und Juwi den 86 Megawatt großen Mulilo Sonnedix Prieska Solarpark. Bildquelle: Sonnedix

 

 

Ans Netz gehen könnte das Sonnenkraftwerk bereits in der zweiten Jahreshälfte 2015. Für Juwi ist der „Mulilo Sonnedix Prieska Solarpark“ das bisher größte Einzelprojekt der Firmengeschichte. Bislang war dies der 71 MW große Solarpark Lieberose in der Gemeinde Turnow-Preilack in Brandenburg. juwi-Vorstand Jochen Magerfleisch wertet den Auftrag als Beleg für die erfolgreiche Internationalisierung des Wörrstädter Unternehmens: „Wir haben es geschafft, juwi erfolgreich in den globalen Boommärkten für Solarenergie zu etablieren und werden in den kommenden Jahren weiter von der Ausbaudynamik in diesen Ländern profitieren.“

Auch Sonnedix ist von Juwis internationaler Expertise im Bau von großen Solarparks überzeugt. „Wir sind froh mit Juwi einen der erfahrensten Unternehmen für die Realisierung von großen Solar-Freiflächenanlagen an Bord zu haben“, so Franck Constant, Präsident von Sonnedix. „Bei Juwi wissen wir das Projekt in sehr guten Händen“, so Constant weiter. Weltweit hat Juwi bislang mehr als 1.500 Photovoltaikanlagen ans Netz gebracht.
 

„Für uns ist der Auftrag ein Meilenstein in der noch jungen Firmengeschichte. Wir sind stolz darauf, dass wir uns als bevorzugter EPC-Dienstleister eines der sechs PV-Projekte in der dritten Bieterrunde des Energieministeriums sichern konnten“, so Greg Austin, Geschäftsführer von Juwi-Südafrika. Für die Juwi-Tochter am Kap der Guten Hoffnung ist es bereits das fünfte Solarprojekt – aber das mit Abstand Größte. Neben den EPC-Dienstleistungen wird Juwi auch die Betriebsführung für das PV-Projekt übernehmen. „Zudem freuen wir uns darauf, unseren Partner Sonnedix dabei zu unterstützen, ein erfolgreiches Projekt umzusetzen“, ergänzt Juwi-Vorstand Jochen Magerfleisch. Mit dem Bau des Solarparks bei Prieska wird juwi erneut eine wichtige Rolle bei der Transformation des südafrikanischen Energiesektors in Richtung Nachhaltigkeit spielen. Juwis Expertise bei der Realisierung großer Solarprojekte ist weltweit gefragt: „Wir begrüßen sehr, dass juwi über diese internationale wie lokale Erfahrung beim Bau von Solarprojekten in Südafrika verfügt“, so Olivier Renon, Ländermanager Südafrika bei Sonnedix.

Quelle: Juwi 

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Donnerstag, 28. November 2013

Solar betrieben Auto fahren

Die solare Mobilität macht einen Schritt vorwärts, auch hierzulande: Dank der Kooperation der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) mit dem Automobilbauer BMW wird solares Autofahren schon fast kinderleicht. Gleichzeitig absolviert ein anderer Autokonzern eine rekordverdächtige Fernfahrt - willkommen in der Grünstrom-Mobilität

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) gehen mit BMW (Schweiz) AG eine Kooperation für nachhaltiges Fahren ein. Sie ermöglicht es den Käufern eines BMW i3-Elektroautos (siehe Bild), ihr Fahrzeug mit Naturstrom zu tanken und damit jederzeit und überall ökologisch unterwegs zu sein.  Für viele Elektromobilfahrer ist es gemäss einer EKZ-Medienmitteilung ein Bedürfnis, den Strom für ihr Fahrzeug aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. So sind sie nachhaltig und CO2-frei unterwegs. Die EKZ garantieren als schweizweiter Partner, dass der Strom für den BMW i3 ökologisch produziert wird. Für Philippe Dehennin, CEO BMW Schweiz, ist die Zusammenarbeit folgerichtig: "Die EKZ engagieren sich bereits seit längerem für Erneuerbare Energien und Elektromobilität. Sie sind somit der richtige Partner, um unseren Kunden nachhaltiges und emissionsfreies Fahren zu ermöglichen."

Beim Kauf eines BMW i3 kann der Käufer gleichzeitig ein Zertifikat der EKZ für Naturstrom  erwerben. Damit garantieren die EKZ dem Kunden, dass die Strommenge für den Verbrauch seines BMW i3 ökologisch produziert wurde. Der Käufer hat die Wahl zwischen EKZ Naturstrom solar oder EKZ Naturstrom star sowie zwischen den drei Kilometerpauschalen 10'000, 15'000 und 20‘000 km. "Wir freuen uns, Besitzern eines BMW i3 eine innovative, ökologische Lösung für den Strom ihres Autos anbieten zu können", meint Urs Rengel, CEO der EKZ und selbst begeisterter Elektroautofahrer. Zum Zertifikat erhalten die neuen Autobesitzer eine EKZ Naturstrom-Vignette mit der das Engagement für Strom aus erneuerbaren Energien für alle sichtbar wird. "Wir sind stolz, auch unsere eigenen BMW i3-Fahrzeuge in der Schweiz mit EKZ Naturstrom solar zu betanken", kommentiert Philippe Dehennin. 

Solche Bemühungen verfolgen auch andere Marktteilnehmer: Von München nach Barcelona durch fünf europäische Länder fuhr Werner Hillebrand-Hansen am 15. und 16.11.2013 mit dem eMobil ZOE. Die Fahrt fand rein elektrisch statt und zeigt die beeindruckende Reichweite, die heute bei modernen Elektroautos und der vorhandenen Ladeinfrastruktur möglich ist. Damit legte er 1.362 km in 2 Tagen zurück.  Werner Hillebrand-Hansen, Veranstalter der eTourEurope gab damit ein Beispiel von der Alltagstauglichkeit und der Leistungsfähigkeit der eMobilität. Ziel war die internationale eMobil Messe EVS 27 in Barcelona, auf der das Fahrzeug auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesverbandes Solare Mobilität BSM ausgestellt wurde.
Mit der Fahrt bewiesen der eMobil-Pionier Werner Hillebrand-Hansen und seine Beifahrerin Annette Schwabenhaus, dass moderne Elektroautos die Alltagstauglichkeit erreicht haben. Möglich ist dies durch die heute verwendeten Lithium Ionen Batterien, die sich schnell beladen lassen. „Entscheidend ist die Leistung des Ladegerätes.“ so Werner Hillebrand-Hansen. Die in den Medien oft diskutierte „Reichweitenangst“ gehört damit der Vergangenheit an! Die Fahrt über 1.362 km macht zwar deutlich, dass die Dichte der Lademöglichkeiten prinzipiell jetzt schon ausreicht, aber für mehr Komfort der eFahrer weiter ausgebaut und der Zugang verbessert werden muss.
Für die Rekordfahrt verbrauchte der ZOE 210 kWh Strom mit Kosten von nur 51,50 €. Der Energieinhalt des Stroms entspricht ca. 16,5 Liter Superbenzin. Der niedrige Verbrauch und die dadurch niedrigen Kosten kommen durch die im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor überlegene Effizienz des Elektroantriebs zustande. Für die Energiewende und die Nutzung des fluktuierenden Wind- und Solar-Stromes kommt den eAutos eine entscheidende Rolle als Speicher zu. Schon heute ist das Elektroauto die ideale Ergänzung für jeden Solaranlagenbesitzer, um seinen Eigenverbrauch zu erhöhen, die Netze zu entlasten und die Wirtschaftlichkeit seiner Solaranlage zu erhöhen.

Quellen:
- EKZ
- eRegion München
 
©  Solarmedia

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D: Hans-Josef Fell sieht schwarz

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell sieht im Vertrag für eine grosse Koalition in Deutschland das endgültige Abwürgen der Energiewende. Im Folgenden die grundsätzliche Einschätzung des Mitglieds der Grünen Partei wörtlich und in voller Länge.




Union und SPD meinen es ernst mit dem massiven Abwürgen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Mit purer staatlicher Planwirtschaft werden sie das Bürgerengagement für die Erneuerbaren Energien zum Schutze der Kohlewirtschaft weitgehend zu Nichte machen. Der staatlich verordnete Ausbaudeckel von maximal 60% Ökostrom bis 2035 bedeutet im Klartext einen jahrzehntelangen staatlich verordneten Schutz der klimaschädlichen Kohleverstromung und fast eine Halbierung der in den Jahren 2011 und 2012 realisierten jährlichen Investitionen in der Ökostrombranche. Union und SPD nehmen für den Schutz der Kohlekonzerne viele weitere Insolvenzen und zehntausende Arbeitsplatzverluste in der Branche Erneuerbare Energien in Kauf.

Man darf sich von richtigen und wohlklingenden Worten im Koalitionsvertrag nicht täuschen lassen. Zwar steht dort völlig richtig: „Für die Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen sowie für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes ist die Energiewende eine der größten Herausforderungen. Sie schützt Umwelt und Klima, macht uns unabhängiger von Importen und sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland. Wir wollen sie zu einer Erfolgsgeschichte machen und Deutschland zu einem der modernsten Energiestandorte der Welt entwickeln.“ In Wirklichkeit gibt es aber für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, vor allem im Stromsektor nur harte Bandagen, die sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Genehmigungsgrundlagen der Erneuerbaren Energien massiv verschlechtern. In allen einzelnen Branchen geht es kräftig mit Ausbaubremsen zur Sache.

Für die notleidende Branche der Solarwirtschaft werden die massiv verschlechterten Bedingungen des letzten Jahres fortgeschrieben. Eine Industriepolitik für die deutsche Solarwirtschaft, die sie im Wettbewerb mit China stärken könnte, gibt es nicht. Gerade zu zynisch heißt es im Koalitionsvertrag: „Die jetzt geltende Regelung … hat sich bewährt.“ Es war doch genau die letzte EEG Novelle, die neben einer fehlenden Industriepolitik Ursache für den Verlust von etwa 50 000 Arbeitsplätzen in der Solarwirtschaft war!

Der Biogasbranche, wo die Neuinvestitionen in diesem Jahr schon fast völlig zum Erliegen gekommen sind, werden weitere massive Verschlechterungen aufgebürdet. Neuanlagen sollen sich künftig überwiegend auf die Verwertung von Reststoffen konzentrieren, die aber in Deutschland kaum mehr in nennenswerten wirtschaftlich erschließbaren, großen Mengen zu erhalten sind. Statt die Fehlentwicklungen der Maismonokulturen mit einer Ökologisierung der Anbaufrüchte anzugehen, wird die Nutzung der nachwachsenden Rohstoffe für neue Biogasanlagen gleich ganz verhindert.
Die Wasserkraft bleibt ebenfalls in ihren schlechten Rahmenbedingungen, die in den letzten Jahren einen naturverträglichen Ausbau, der auch unter Artenschutz gelingen kann, kaum mehr ermöglichten. Die Geothermie, bei der Projekte mit über 700 Millionen Euro Investitionsvolumen seit letztem Jahr auf Eis liegen, wird im Koalitionsvertrag nicht einmal erwähnt.

Die einzige noch gut gehende Ökostrombranche, die Windkraft, wird schließlich massiv gleich über zwei Wege attackiert: Vergütungssenkungen und Erschwerungen der Genehmigungen. Die Vergütungen sollen nur noch für gute Windstandorte ausreichende Investitionsbedingungen bringen. Im Süden Deutschlands, wo gute Standorte meist nur auf den Höhen der Mittelgebirge zu finden sind, stehen den Investitionen aber oftmals Naturparkverordnungen entgegen. Zudem hat sich der bayerische Ministerpräsident Seehofer durchgesetzt, der dem Wunsch weniger lokaler Antiwindkraftbürgerinitiativen entsprechend, die Abstände zur Wohnbebauung auf 2000 Meter erhöhen will, womit der Ausbau der Windkraft in Bayern zunächst faktisch beendet wäre. Doch diese ganzen Verschlechterungen reichen Union und SPD offensichtlich noch nicht. Die, für die Investitionen nach dem EEG existenziell notwendigen, Vergütungshöhen werden mit weiteren Maßnahmen auf Korn genommen. Nun sollen auch Anlagen der Eigenstromerzeugung und Selbstvermarktung die EEG Umlage bezahlen und es gibt weitere Aufschläge. Das Ökostromprivileg, die wichtigste Grundlage für den Ökostromhandel wird gestrichen und dafür die verpflichtende Direktvermarktung eingeführt, was viele Unternehmen nicht stemmen werden können und daher die Investitionen unterlassen.

Alles wird damit begründet, dass die Kosten des Ökostromausbaus begrenzt werden müssen. Doch an den entscheidenden Stellen der Preissteigerung der EEG-Umlage gehen Union und SPD gar nicht ran: weder sollen unnötige Ausnahmen der Industriebefreiungen abgeschmolzen werden, es gibt hier lediglich unverbindliche Prüfaufträge, noch soll das Paradoxon beseitigt werden, dass billiger Solar- und Windstrom die Börsenstrompreise senken, aber auf diesem Weg die EEG-Umlage nach oben getrieben wird.

Auch in anderen Sektoren, wie der solaren Wärme oder im Verkehrssektor gibt es keine nennenswerten Verbesserungen. Von einer Wiederbelebung des reinen Biokraftstoffmarktes ist nicht einmal mehr die Rede und die steuerliche Förderung der Altbausanierung ist in letzter Minute wieder rausgestrichen worden. Stattdessen haben sich die Atomleute wieder durchgesetzt. Wie der Bedrohung vieler Bundesbürger durch unsichere Atomkraftwerke in den deutschen Nachbarländern, von Tschechien bis Frankreich begegnet werden soll, dazu hat die große Koalition keine Vorstellungen. Das Fundament der Atomwirtschaft, der Euratomvertrag bleibt unangetastet. Eine Übertragung der Rückstellungen für die Entsorgung der Kernkraftwerke in einen öffentlichen Fonds kommt doch nicht, aber an der seit Jahrzehnten völlig erfolglosen milliardenschweren Forschungsunterstützung für Kernfusion wird ausdrücklich festgehalten. Diese Förderung für die Kernfusionsforschung blockiert die Mittel für die notwendige Neuausrichtung der Energieforschung auf die Energiewende und wird dadurch letztere eben nicht ermöglichen, auch wenn es als Ziel im Koalitionsvertrag steht. Es ist genauso gekommen, wie es viele nicht wahrhaben wollten: Wenn die Atomparteien CDU und CSU, sowie die Kohlepartei SPD ein starkes Wahlergebnis haben, dann kommt der Roll Back in den Erneuerbaren Energien.

Nun liegt es in der Hand der SPD Mitglieder, ob sie den gemeinsam mit den Grünen auf den Weg gebrachten dynamischen Ausbau der Erneuerbaren Energien wieder verlassen und mit der Zustimmung zu diesem Koalitionsvertrag, den Ausbau der Erneuerbaren Energien deckeln und ausbremsen wollen.

Quelle: Hans-Josef Fell

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Mittwoch, 27. November 2013

Euro-Solar-Preise für CH-Projekte

Am 29. November 2013 wurde in Berlin zum 20. Mal der Europäische Solarpreis für herausragendes Engagement im Bereich Erneuerbare Energien vergeben. Trotz starker Konkurrenz aus 27 EU-Ländern zählen gleich zwei Schweizer zu den Gewinnern: Die PlusEnergieBau- Sanierung Viridén aus Romanshorn und das solare Weltumrundungsprojekt PlanetSolar wurden mit dem Europäischen Solarpreis 2013 ausgezeichnet!

Die 107%-PlusEnergieBau-Sanierung wurde am 14. Oktober 2013 von Paul Kalkhoven von Foster + Partners mit dem Schweizer Solarpreis und dem 1. Norman Foster Solar Award 2013 ausgezeichnet. Mit der Sanierung erhöhte die Viridén+Partner AG die Wohnungsanzahl von 6 auf 22 und reduzierte den Gesamtenergiebedarf von 296‘000 kWh/a auf 84‘000 kWh/a. Die Eigenenergieversorgung beträgt 107% mit 89‘000 kWh/a und zeigt beispielhaft, wie verdichtetes Bauen mit PlusEnergieBauten (PEB) realisierbar ist. 

Das Solarschiff MS Tûranor PlanetSolar schaffte die erste solare Weltumrundung und erreichte dadurch ein grosses internationales Medienecho zu Gunsten der Solarenergie. Nach dem Schweizer Solarpreis 2012 wird es nun dieses Jahr auch mit dem Europäischen Solarpreis gewürdigt. 


Quelle: Solaragentur

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Eigenverbrauch nützt Gewerbe

REC, Anbieter von Solarenergielösungen, hat die Wirtschaftlichkeit von gewerblichen Eigenverbrauchsanlagen analysiert. Zentraler Aspekt der Untersuchung sind regulatorische Auswirkungen auf die Profitabilität, wenn beispielsweise falls Eigenverbrauch umlagepflichtig würde. 

 Die - für Deutschland - erstellte Studie unterteilt Unternehmen anhand ihrer Stromabgaben in die drei Segmente Handel, produzierendes Gewerbe und Schwerindustrie. Anschließend wurden für jedes Unternehmenssegment die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen wie beispielsweise die Amortisationsdauer, der Netto-Kapitalwert oder der interne Zinsfuß berechnet, indem Einsparungen aus dem Eigenverbrauch mit Rückflüssen aus der Einspeisevergütung und dem vermiedenen Strombezugspreis verglichen wurden. Zur Analyse hat REC reale Lastprofile aus den drei Segmenten herangezogen, beispielsweise einen Supermarkt für den Bereich Handel oder einen Lebensmittelhersteller für das produzierende Gewerbe.  

Die Analyse ergibt, dass die Investition in eine Eigenverbrauchsanlage für Supermärkte am profitabelsten ist, denn sie erreichen je nach Standort einen Netto Kapitalwert von bis zu 800 €/kWp (siehe Grafik oben - vergrössern mit Klick auf Darstellung). Für Lebensmittelhersteller ist eine Investition mit einem Netto-Kapitalwert von mehr als 600 €/kWp ebenfalls noch attraktiv. Dagegen lohnt sich für die Schwerindustrie eine solare Eigenverbrauchsanlage aufgrund der geringen Strompreise nicht. 

Die Studie zeigt, dass die Rentabilität von solaren Eigenverbrauchsanlagen viel mehr von politischen Rahmenbedingungen beeinflusst wird als von den Strompreisen der kommenden 10 bis 15 Jahre. Derzeit sind Solaranlagen für den Eigenverbrauch von der EEG-Umlage befreit. Sollte sich das ändern und dieser umlagepflichtig werden, sind Solaranlagen für den Eigenverbrauch weniger bis gar nicht mehr wirtschaftlich (siehe Grafik 2). Besonders das produzierende Gewerbe würde von der EEG-Umlage unverhältnismäßig stark getroffen werden. 

„Es spricht nichts gegen eine faire Beteiligung an den Netzentgelten für Eigenverbrauchsanlagen“, sagt Luc Graré, Senior Vice President Solar Sales and Marketing. „Jedoch sollten die Kosten das Geschäftsmodell Eigenverbrauch nicht zunichtemachen, denn dieses leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende – gerade im Hinblick auf die politischen Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren.“ 

Trotz hoher Eigenverbrauchsraten im produzierenden Gewerbe decken diese mit einer solaren Eigenverbrauchsanlage nur 2,4 Prozent ihres gesamten Strombedarfs – und tragen einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Energiewende. Denn mit den Solaranlagen zum Eigenverbrauch wird die installierte Kapazität an Solarmodulen erhöht und gleichzeitig das Verteilnetz entlastet. Dadurch, dass das produzierende Gewerbe über den Eigenverbrauch nur 2,4 Prozent ihres gesamten Strombedarfs abdecken, kann nicht von einer Entsolidarisierung gesprochen werden. Denn für 97.6 Prozent des Stroms zahlt das Gewerbe die EEG-Umlage.   


Quelle: REC

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Dienstag, 26. November 2013

D: Alle können unterschreiben

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) hat eine Online-Petition gestartet. Sie fordert die Politik auf, schnellstmöglich 100 % Erneuerbare Energien, ggf im nationalen Alleingang anzustreben. Die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie (DGS)  unterstützt - wie Solarmedia - die Aktion, deren Wichtigkeit kurz vor der Bildung einer grossen Koalition gegeben ist.

Der Klimawandel fordert zunehmend Opfer an Menschenleben und verursacht immer schlimmere Schäden an der Infrastruktur. Es ist absehbar, dass künftige Generationen immer mehr Mittel in Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen stecken müssen. Für eine grundlegende Umstellung der Energieversorgung werden dann schließlich die wirtschaftlichen Reserven kaum mehr ausreichen.

Die Hoffnung auf eine internationale gemeinsame Aktion hat sich in Warschau endgültig als Illusion erwiesen. Weltklimakonferenzen sind der falsche Weg! Persönliche Opfer von Idealisten, die freiwillig ihren Bedarf an umweltschädlicher Energie einschränken, führen ebenfalls nicht zum Ziel. Doch es gibt zwischen weltweiter Einigung oder persönlicher Aufopferung einen aussichtsreichen Mittelweg: Ein nationaler Alleingang kann globale Erfolge bringen.

Die Solaranlagen-Markteinführung in Deutschland in den Jahren von 2000 bis 2010 ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel: Langfristig garantierte kostendeckende Einspeisevergütungen für Solarstrom bei gleichzeitigem Einspeisevorrang haben zur Massennachfrage geführt, deren Auswirkungen bis nach China reichten. Weltweit wurden Solarmodulfabriken gebaut, deren Massenproduktion die Kosten senkte. Solarstrom stand bereits innerhalb von 10 Jahren international kurz vor der Wirtschaftlichkeit.

Gestoppt wurde diese Erfolgsgeschichte indes durch eine mutlose Politik der "Strompreisbremse". Der Schaden war erheblich. Der Zubau an Solaranlagen ging auf die Hälfte zurück. Mehr als jeder zweite Solar-Arbeitsplatz ging verloren; und - das Vertrauen auf staatliche Zusagen zur Markteinführung ebenso!

Es ist höchste Zeit, auf den ursprünglichen Erfolgspfad zurückzukehren. Soziale Gerechtigkeit darf nicht - wie es leider geschehen ist - als Vorwand dienen, im Kampf gegen den Klimawandel nachzulassen! Einem wohlhabenden Staat stehen genügend Mittel und Maßnahmen zur Verfügung, um negative Auswirkungen auf arme Bevölkerungsschichten auszugleichen.

Deutschland kann diesen nationalen Alleingang erfolgreich durchstehen, denn hier sind die drei Voraussetzungen gegeben: Umweltbewusstsein, technisches Wissen und Wohlstand. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird Arbeitsplätze schaffen und die Energie-Infrastruktur modernisieren.

Eine Aufnahme der Zielbestimmung "Umstieg auf Erneuerbare Energien ggf. im nationalen Alleingang" ins Grundgesetz könnte das Vertrauen in die Beständigkeit der Markteinführungsprogramme wieder herstellen.

Notwendige Einzelmaßnahmen:
 
  • Entschlossene Wiederaufnahme des ursprünglichen Solarenergie-Markteinführungsprogramms ohne jede Deckelung und ohne kurzfristige Vergütungskürzungen.
  • Bereitstellung des notwendigen Anteils der jeweiligen Landesfläche für den Ausbau der Windenergie in allen Bundesländern. 
  • Markteinführung von Pufferspeichern in zukünftigen Solaranlagen, damit die Überschüsse der sonnigen Mittagszeit abends und nachts verfügbar werden. 
  • Markteinführung von Langzeitspeichern für Erneuerbare Energien z.B. auf chemischer Basis (Power to Gas oder Power to Liquid bzw. Methan oder Methanol) für eine Stromerzeugung in Gas- und Blockheizkraftwerk.



Quelle: Deutsche Gesellschaft für Solarenergie

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EE-Total ist auch für Schweiz möglich

Die Schweiz kann bis zum Jahr 2050 98 Prozent ihres Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen (EE)  abdecken, in Polen sind es knapp 90 Prozent. Langfristig ist eine nachhaltige Energieversorgung beider Länder möglich. Dies zeigen Energieszenarien, die DLR-Forscher im Auftrag von Greenpeace erstellt haben. 


Vergrössern mit Klick auf Grafik !

Nach einem 2012 veröffentlichten globalen Energieszenario erstellt das DLR derzeit verschiedene Länderstudien, die aufzeigen, wie eine nachhaltige Energieversorgung auf nationaler Ebene möglich ist und der CO2-Ausstoß dabei drastisch gesenkt werden kann. Die Szenarien zeigen Entwicklungspfade auf, wie die Energieversorgung in einzelnen Ländern mit den dort vorhandenen Ressourcen nachhaltig gestaltet werden kann. "Wir berechnen dabei, mit welchen Investitionen ein Umstieg auf erneuerbare Energien gelingen kann und welche Kosten und Einsparungen dabei auf die Volkswirtschaft zukommen", beschreibt Thomas Pregger, Projektleiter beim DLR-Institut für Technische Thermodynamik die Arbeit der Systemanalyse. Die Studien zeigen zudem auf, welches Potential zur Steigerung der Energieeffizienz in den jeweiligen Ländern steckt.

"Die Länderszenarien bieten eine gute Möglichkeit, den nationalen Entscheidern zu verdeutlichen, dass eine nachhaltige Energieversorgung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist", sagt Sven Teske von Greenpeace International. "Auch in Ländern wie Polen, dessen Energieversorgung bisher sehr von fossilen Energiequellen abhängt, ist das möglich." Neben dem DLR arbeitet Greenpeace in den Ländern jeweils mit nationalen Experten für Erneuerbare Energien zusammen.

Für die Schweiz sieht das DLR einen natur- und landschaftsnahen Mix aus Erneuerbaren Energien als viel versprechenden Weg. Schon heute - dank der reichlich vorhandenen Wasserkraft - versorgt sich die Schweiz zu knapp 57 Prozent mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Bis zum Jahr 2050 kann dieser Anteil, so das Greenpeace-Szenario der DLR-Systemanalyse bei 98 Prozent liegen. Dies gelingt durch einen schnellen Ausbau der Photovoltaik und einen maßvollen, natur- und landschaftsnahen  Ausbau von Windkraft, Geothermie, Wasserkraft und Biomasse. Zudem sieht das Szenario einen begrenzten Import von Windstrom aus dem Norden und Solarstrom aus dem Süden vor. Ein Ausstieg der Schweiz aus der Kernkraft ist für das Jahr 2025 vorgesehen.

In dem Szenario wurde die Stromversorgung in der Schweiz stundengenau simuliert. Dabei zeigt sich, dass tagsüber, während der Sommermonate durch den großen Anteil an PV-Anlagen ein Überschuss an Strom vorhanden sein wird. Kapazitäten von Pumpspeicherkraftwerken sind in der Schweiz zwar reichlich vorhanden, aber nicht ausreichend, um diesen Überschuss aufzunehmen. Ein Teil des Stromüberschusses kann in die Nachbarländer der Schweiz exportiert werden, ein Teil lässt sich durch Lastmanagement in Bedarfszeiten verlagern. "In Überschusszeiten kann der Strom verstärkt zum Aufladen von Elektroautos und die für Wärmeerzeugung verwendet werden", erläutert Thomas Pregger. "Aus erneuerbarem Strom können zudem synthetische Energieträger wie Wasserstoff hergestellt werden, die im Verkehr und in der Industrie fossile Energieträger ersetzen können. So können Überschüsse nicht nur vom Tag in die Nacht, sondern vom Sommer in den Winter übertragen werden."

Auch die Wärmeversorgung, die heute zu knapp 75 Prozent auf fossilen Energien beruht, muss für das Erreichen der Klimaziele umgebaut werden. Erneuerbare Energien decken heute rund 21 Prozent des Wärmebedarfs in der Schweiz, wobei heimisches Holz den größten Beitrag leistet. Das Szenario sieht vor, den Wärmebedarf stark zu verringern. Durch eine verstärkte Nutzung von Erdwärme und Solarthermie kann die Wärmeversorgung im Jahr 2035 zu 66 Prozent und 2050 bereits zu 97 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen abgedeckt werden.

Bei Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung muss auch der Verkehr miteinbezogen werden. Das Szenario sieht vor, den öffentlichen Verkehr auszubauen, der Individualverkehr wird aber weiter die größte Rolle spielen. Bis 2050 kann Strom mit 54 Prozent zur wichtigsten Energiequelle im Verkehr werden. Der Stromverbrauch des Verkehrs wächst dadurch im Energie[R]evolution-Szenario von heute elf auf rund 54 Petajoule pro Jahr, was im Jahr 2050 rund 25 Prozent des Strombedarfs entspricht. Was sich auf dem Verkehrssektor ändert, ist der Mix an Straßenfahrzeugen: Ergänzend zu Fahrzeugen mit Elektroantrieb werden Benzin und Diesel durch Biogas, flüssige Biokraftstoffe und synthetische erneuerbare Kraftstoffe wie Wasserstoff ersetzt. Durch den Umbau der Fahrzeugflotten sinkt der Endenergieverbrauch des Verkehrs dramatisch um etwa 60 Prozent gegenüber heute.

Quelle: DLR

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Montag, 25. November 2013

Atomstrom kostet 36 Rp. / KWh

Einmal mehr korrigiert der Bund die Stilllegungs- und Entsorgungskosten für unsere fünf alten AKW nach oben. Und einmal mehr sagt die Schweizerische Energie Stiftung (SES) dazu: Das sind illusorische Schönwetterprognosen. Die Kosten werden mit grösster Wahrscheinlichkeit massiv höher sein.

Um diese Aussage noch besser abstützen zu können, hat sich die SES auf die Suche nach den versteckten Kosten der Schweizer Atomkraftwerke gemacht. In der neuen Studie «Atomvollkosten – Was der Atomstrom wirklich kostet» können Sie nachlesen, was uns der Schweizerische Atomstrom „all inclusive“ dereinst kosten könnte.
Für die Kostenberechnung hat die SES wie der Bund eine Laufzeit von 50 Jahren angenommen sowie die bisherigen Forschungsausgaben und realistischen Eigenkapitalkosten aufgerechnet. Nicht einmal dabei sind die „Nebenkosten“ des Uranabbaus. In drei Szenarien variieren die Versicherungsprämien und „Back-End-Kosten“ für Stilllegung und Entsorgung.

Das Resultat: Atomstrom kostet pro Kilowattstunde (KWh) „all inclusive“ zwischen 16 und 59 Rappen.
Bereits die vom Bundesrat geforderte 30% Reserve für die Entsorgung plus die Versicherungskosten für einen mit Fukushima vergleichbaren Unfall würde den Atomstrom um 11 Rappen/kWh verteuern. Rechnet man aufgrund praktischer Erfahrungen beim Bau von Grossprojekten (etwa NEAT) einen „Sicherheitszuschlag“ von 100% beim Endlagerbau hinzu, und geht man von der fiktiven Schadenssumme aus, die das Bundesamt für Zivilschutz für einen Störfall in der Schweiz berechnet hat, kostet der Atomstrom 36 Rappen. Auf 59 Rappen schlägt das Pendel aus, wenn wir Unfallkosten aus deutschen Studien und die jährliche Verteuerung der Endlager-Baukosten hinzuziehen.


Wenn man nicht will, dass künftige Generationen die Entsorgungskosten berappen müssen, dann müsste der Entsorgungsfonds jetzt massiv vergrössert werden. Und, so schreibt die SES weiter: «Wenn wir nicht wollen, dass wie in Japan das Volk für die Kosten der Kernschmelze aufkommen  muss, dann müssten wir endlich eine ernsthafte Haftpflichtversicherung für AKW-Betreiber einführen. Denn niemand entschädigt Ihnen heute den Wert Ihrer Immobilie, wenn Sie diese wegen eines Atomunfalls für Jahrzehnte verlassen müssen.»

Florian Brunner, der Autor der Studie, kommt zum Schluss: «Niemand weiss genau, wie teuer uns die 50 Jahre Schweizer Atomstrom dereinst zu stehen kommen, aber schon heute ist sicher, dass jede hier produzierte Kilowattstunde teurer gewesen sein wird, als der Strom aus Wasserkraft“.


» Studie als PDF zum Downloaden
» Interview mit Florian Brunner, Autor der Studie

Quelle: Schweizerische Enerige Stiftung SES

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Samstag, 23. November 2013

Neues Energiegesetz ab 2014 in Kraft

Der Bundesrat setzt die von der Bundesversammlung beschlossene Änderung des Energiegesetzes per 1. Januar 2014 in Kraft. Damit stehen künftig mehr Mittel für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Verfügung. Betreiber von kleinen Photovoltaik-Anlagen erhalten statt der KEV einen einmaligen Investitionsbeitrag und stromintensive Unternehmen können die Rückerstattung der bezahlten Netzzuschläge beantragen, wenn sie im Gegenzug ihre Energieeffizienz steigern.  

Die dazu erforderlichen Vollzugsbestimmungen müssen in der Energieverordnung festgelegt werden. Die Anhörung zu dieser Revision der Energieverordnung läuft noch bis zum 29. November 2013 (siehe Link). Die Inkraftsetzung ist per 1. April 2014 vorgesehen. Die Änderung des Energiegesetzes gemäss Pa. Iv. 12.400 bringt folgende Neuerungen:

Maximaler Netzzuschlag steigt auf 1,5 Rappen pro Kilowattstunde (kWh): Seit 2009 bezahlen alle Stromkonsumentinnen und -konsumenten pro verbrauchte Kilowattstunde Strom einen Netzzuschlag zur Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien mittels KEV. Das gesetzliche Maximum des Netzzuschlags lag bisher bei 1,0 Rappen/kWh (Davon fliessen 0,9 Rappen in die KEV sowie in die bisher geltenden Rückerstattungen an Grossverbraucher, die Finanzierung der wettbewerblichen Ausschreibungen für Stromeffizienz, die Risikogarantien für  Geothermieprojekte und die Vollzugskosten. 0,1 Rappen werden zur Finanzierung von Gewässerschutzmassnahmen verwendet.) 

Dieses Maximum ist durch die Vielzahl der angemeldeten Anlagen mit einer positiven Vergütungszusage bereits vollständig ausgeschöpft. Da aber viele dieser Anlagen noch gar nicht gebaut sind (laufende Bewilligungsverfahren oder noch im Bau) und demnach noch keinen vergütungsberechtigten Strom ins Netz einspeisen, bezahlen die Stromkonsumentinnen und -konsumenten im laufenden Jahr  effektiv erst 0,45 Rappen/kWh (0,35 Rappen/kWh für die KEV und die weiteren Massnahmen sowie 0.1 Rappen/kWh für Gewässerschutzmassnahmen). Nächstes Jahr werden mehr Anlagen Strom einspeisen, daher hat der Bundesrat den Netzzuschlag für das Jahr 2014 bereits im Juni auf 0,6 Rappen/kWh festgelegt (0,5 Rappen/kWh für KEV und die weiteren Massnahmen sowie 0,1 Rappen/kWh für Gewässerschutzmassnahmen). Der maximale Netzzuschlag wird also auch nächstes Jahr noch nicht ausgeschöpft.

Daran ändert auch die aktuelle Revision des Energiegesetzes, mit welcher der maximale Netzzuschlag auf 1,5 Rappen/kWh erhöht wird, nichts. Zwar wird ein grosser Teil der rund 28‘000 Projekte auf der KEV-Warteliste dank der zusätzlichen Fördermittel eine positive Vergütungszusage erhalten. Diese Anlagen müssen aber zuerst gebaut werden und erhalten die KEV erst, wenn sie Strom ins Netz einspeisen. Der effektiv von den Stromkonsumentinnen und -konsumenten zu bezahlende Netzzuschlag wird auch künftig vom Bundesrat jeweils bedarfsgerecht festgelegt, in Abhängigkeit der Stromeinspeisung der vergütungsberechtigten Anlagen.
2014 liegt die Belastung durch den Netzzuschlag für einen 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 5‘000 kWh bei 30 Franken. Wenn dereinst der maximale Netzzuschlags von 1,5 Rappen/kWh erhoben wird, steigt sie auf 75 Franken pro Jahr.

Unternehmen mit Elektrizitätskosten von mindestens 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, können sich den bezahlten Netzzuschlag vollumfänglich zurückerstatten lassen. Bei Elektrizitätskosten zwischen mindestens 5 und weniger als 10 Prozent der Bruttowertschöpfung wird der bezahlte Netzzuschlag teilweise zurückerstattet. Die Rückerstattung muss per Gesuch beantragt werden. Bedingungen sind, dass der Rückerstattungsbetrag mindestens 20‘000 Franken betragen muss, dass sich das Unternehmen in einer Zielvereinbarung zur Steigerung der Energieeffizienz verpflichtet, mindestens 20% des Rückerstattungsbetrags für zusätzliche, für die Zielvereinbarung nicht berücksichtigte Energieeffizienzmassnahmen einsetzt und dem Bund regelmässig darüber Bericht erstattet. Der Bundesrat kann in Härtefällen auch für andere Endverbraucher eine teilweise Rückerstattung des bezahlten Netzzuschlags vorsehen. Keinen Anspruch auf Rückerstattung haben Unternehmen, welche die mit der Zielvereinbarung eingegangene Verpflichtung nicht vollständig einhalten. Die Zielvereinbarung wird vom Bundesamt für Energie (BFE) oder einer vom BFE beauftragten privaten Organisation überprüft. 

Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von weniger als 10 kW werden künftig anstelle der KEV mit Einmalvergütungen gefördert. Diese betragen höchstens 30% der Investitionskosten einer Referenzanlage. Zwischen KEV und Einmalvergütung wählen können Betreiber von neuen kleinen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung zwischen 10 kW und unter 30 kW. Gleiches gilt auch für wesentliche Anlagenerweiterung, wenn dabei die Gesamtleistung nicht auf 30 kW oder mehr erhöht wird. Betreiber von Anlagen, für die eine Einmalvergütung beansprucht wird und deren Leistung auf 30 kW oder mehr erweitert wird, können nicht am Einspeisevergütungssystem teilnehmen.

Anlagen, für die eine Einmalvergütung beansprucht wird, unterliegen - mit Ausnahme des Gesamtdeckels - keinerlei Mengenbeschränkungen oder Kontingenten. Sobald der Gesuchsteller die Inbetriebnahme der Anlage nachweist, wird die Einmalvergütung ausbezahlt. Produzenten fossiler und erneuerbarer Energie erhalten das explizite Recht, die selbst produzierte Energie am Ort der Produktion ganz oder teilweise selbst zu verbrauchen (Eigenverbrauch). Nur die tatsächlich ins Netz eingespeiste Energie wird als eingespeist behandelt und verrechnet. 

Quelle:  Eidgenossenschaft

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Donnerstag, 21. November 2013

Basel's IWB macht solar vorwärts

Auf dem Dach des Stadions St. Jakob-Park informierte der Basler Energiedienstleister IWB zur Wochenmitte über den Baufortschritt der grössten Basler Photovoltaik-Anlage sowie über den Erwerb von zwei weiteren grossen Solaranlagen in Südfrankreich.

Die Photovoltaikanlage, die IWB gegenwärtig auf dem Dach des Stadions St. Jakob-Park fertigstellt, ist die grösste von IWB in Basel. Sie wird nach der Inbetriebnahme rund 810'000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Diese Menge reicht aus, um rund 230 durchschnittliche Basler Haushalte - oder über 50 Spiele des FC Basel - mit Strom zu versorgen. Als Eigentümer stellen die Genossenschaft Stadion St. Jakob-Park und die SUVA IWB die Dachfläche gegen eine Pachtzahlung zur Verfügung. Beide Eigentümer haben diese ökologische und ökonomische Initiative von IWB gern und rasch unterstützt.


Eine andere Grössenordnung stellen zwei neue Solarkraftwerke in Südfrankreich dar, die IWB kürzlich gekauft hat. Der erwartete Jahresertrag der Anlagen liegt bei insgesamt 20.9 Millionen Kilowattstunden. Eine der französischen Anlagen liegt im Departement Bouche du Rhone, einer sonnigsten Regionen Frankreichs. Die Freiflächenanlage erstreckt sich über rund 27.5 Hektaren und ist bereits ans Netz angeschlossen.Das zweite südfranzösische Solarkraftwerk von IWB liegt im Departement Gard und nutzt eine innovative Technik: Bei dieser Anlage werden die Solarmodule entlang einer Achse der Sonne nachgeführt, was die Produktionsausbeute gegenüber herkömmlichen, fest installierten Anlagen um etwa einen Drittel steigert. Diese Anlage ist seit September 2013 in Betrieb.

Mit diesen neuen Anlagen in Südfrankreich, den Anlagen in Basel sowie dem thermischen Solarkraftwerk Puerto Errado II verfügt IWB künftig über eine jährliche Solarstromproduktion von rund 34 Millionen Kilowattstunden - und ist damit einer der grössten Schweizer Solarstromproduzenten. "Die Solaranlagen sind eine perfekte Ergänzung zu unseren Windkraftwerken im europäischen Ausland", hält IWB-CEO David Thiel fest. "Durch die Diversifikation verschiedener Technologien auf verschiedene Regionen können wir die naturgegebenen Produktionsschwankungen der erneuerbaren Energien teilweise ausgleichen." In Verbindung mit ihren Schweizer Pumpspeicherkraftwerken will IWB ihre Auslandsproduktion langfristig auch in Basel verfügbar machen.

Die Strategie der erneuerbaren Vollversorgung ist das Ergebnis des unternehmerischen Profils,
das IWB im Zuge der Ausgliederung geschärft hat. In den letzten drei Jahren haben sich die Industriellen Werke Basel, die ein Teil der kantonalen Verwaltung waren, zum markt- und kundenorientierten, selbständigen Unternehmen IWB entwickelt. Auch das Umfeld von IWB hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Um sich auf den neu entstehenden Energiemärkten mit wachsender Konkurrenz zu behaupten, braucht IWB ein modernes Erscheinungsbild, das der neuen Identität des Unternehmens vollauf gerecht wird. In den letzten Monaten hat IWB darum einen neuen, unverwechselbaren Markenauftritt entwickelt, der das Wesen und die aktuelle Positionierung des Unternehmens zum Ausdruck bringt.


Quelle: IWB

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Mittwoch, 20. November 2013

IBC Solar erweitert Speicherangebot

IBC SOLAR präsentiert eine neue Leistungsklasse bei Speichern für Solarstrom. Das Komplettset mit erweiterter Nennkapazität ermöglicht einen höheren Eigenverbrauch für Mehrfamilienhäuser und Handwerksbetriebe.  

Die IBC SOLAR AG, eines der nach eigenen Angaben weltweit führenden Systemhäuser für Photovoltaik, erweitert zum Jahresende ihre Produktpalette bei Speicherlösungen um das neue Speichersystem IBC SolStore 16.2 Pb. Mit einer Nennkapazität von 16,2 Kilowattstunden (kWh) ergänzt die neue Speichervariante auf Blei-Gel-Basis die bisherigen IBC SolStore Systeme, die besonders langlebig und wartungsfrei sind. Privathaushalte und kleinere Gewerbebetriebe mit einem höheren Stromverbrauch können damit einen Großteil des selbsterzeugten Solarstroms direkt nutzen. Für die Anschaffung des Speichers kann außerdem eine staatliche Förderung beantragt werden.  Die IBC SOLAR AG hat bei der Entwicklung des IBC SolStore 16.2 Pb auf ihre langjährigen Erfahrungen in der Batterie- und Solarstromspeichertechnologie zurückgegriffen. 

Mit der erweiterten Kapazität eignet sich die neue Speichervariante besonders für Handwerksbetriebe und Mehrfamilienhaushalte mit einem überdurchschnittlichen Energieverbrauch von über 4.000 kWh pro Jahr, die eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung ab acht Kilowattpeak (kWp) betreiben. Das Speichersystem IBC SolStore 16.2 Pb wird als optisch ansprechendes Komplettset mit nur einem Schrank für die acht verschlossenen Blei-Gel-Batterien geliefert und ersetzt die Zusammenschaltung von zwei kleineren Speichern. Damit wird der Installationsaufwand verringert und gleichzeitig das Preis-Leistungs-Verhältnis weiter verbessert. Außerdem erfüllt das neue System, das komplett in Deutschland gefertigt wird, hohe Sicherheitsstandards für einen unbedenklichen Einsatz in Haushalt und Betrieb.

„Die Speicherung von Sonnenstrom zur Selbstversorgung wird für Mehrfamilienhaushalte und Handwerksbetriebe zunehmend interessanter und kann helfen, Betriebs- und Nebenkosten zu reduzieren. Deshalb bieten wir mit dem IBC SolStore 16.2 Pb jetzt eine standardisierte und damit kostengünstige Lösung speziell für diese Nutzergruppen an“, sagt Marco Siller, Abteilungsleiter Produktmanagement bei IBC SOLAR.

Durch die Erweiterung von PV-Anlagen um eine Stromspeicherlösung kann der produzierte Sonnenstrom auch außerhalb des Erzeugungszeitraums genutzt werden. Überschüssiger Strom wird erst dann in das Netz des Energieversorgers eingespeist und vergütet, wenn der Speicher vollständig geladen ist und keine Energie mehr im direkten Verbrauch abgenommen werden kann. Damit erhöht die Speicherlösung den Eigenverbrauch von selbstproduziertem, umweltfreundlichem Sonnenstrom.

Beim gewerblichen Eigenverbrauch genießen Anlagenbetreiber entscheidende weitere Vorteile: Einerseits machen sie sich zunehmend unabhängig von Energieversorgern und steigenden Strompreisen, sorgen damit für eine langfristige Planungssicherheit und senken effektiv ihre Betriebskosten. Andererseits steigern sie ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Konkurrenzunternehmen, die weiter an den regulären Strompreis gebunden sind.

Seit dem 1. Mai 2013 besteht zudem die Möglichkeit, für die Anschaffung von Solarstromspeichern eine staatliche Förderung von bis zu 30 Prozent der Investitionskosten in Anspruch zu nehmen. Die Förderung bezieht sich auf PV-Anlagen mit einer Maximalleistung von 30 kWp und kann nicht nur von Privathaushalten, sondern auch von Gewerbetreibenden beantragt werden. Das IBC SolStore 16.2 Pb Komplettset ist ab sofort deutschlandweit über die 600 Fachpartner von IBC SOLAR zu beziehen. 

Quelle: IBC Solar

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Dienstag, 19. November 2013

Zurich Versicherung investiert in EE

Das schweizerische Versicherungsunternehmen Zurich Insurance Group plant eine Milliarde Dollar (910 Millionen Franken) in Öko-Anleihen zu investieren, die von der Weltbank, der International Finance Corporation (IFC) und anderen Kreditinstituten ausgegeben werden sollen. Einer Unternehmensmitteilung zufolge soll die Investition den Bau Erneuerbarer-Energie-(EE)-Anlagen sowie von Energieprojekten im privaten Sektor weltweit unterstützen. Solar und Wind stünden »ganz oben auf der Liste« der Auswahlkriterien für die Projekte.

Zurich Insurance Group (Zurich) gab anfangs Woche bekannt, bis zu 1 Milliarde US-Dollar in von der Weltbank, der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) und anderen Entwicklungsinstitutionen ausgegebene grüne Anleihen investieren zu wollen. Grüne Anleihen sind Impact Investments, also Anlagen, die weltweit ausschliesslich in Projekte investieren, die zur Milderung der Auswirkungen des Klimawandels beitragen und Gemeinschaften bei der Anpassung an diesen unterstützen. Die von Zurich geplante Investition ist die bislang umfangreichste Anlage in grüne Anleihen weltweit und erfolgt im Rahmen der Strategie für verantwortungsbewusste Investitionen des Unternehmens.

Cecilia Reyes, Chief Investment Officer, dazu: «Verantwortungsbewusst investieren bei Zurich bedeutet gut anlegen und Gutes tun. Wir verwalten unser Anlageportfolio von über 200 Milliarden US-Dollar in einer Weise, die für unsere Kunden und Aktionäre überdurchschnittliche risikobereinigte Renditen im Verhältnis zu den Verbindlichkeiten erzielt. Gleichzeitig soll es für unsere Mitarbeitenden sowie für die Gemeinschaften, in denen wir leben und arbeiten, zusätzlichen Wert schaffen. Zurich ist sich bewusst, dass die Schaffung von langfristigem Wert für alle ihre Interessengruppen der Schlüssel zum langfristigen Erfolg ist. 

Grüne Anleihen passen gemäss den Unternehmensangaben perfekt zur allgemeinen Anlagestrategie von Zurich – zu ihrer Ausrichtung auf Impact Investments für die Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung und Projekten für widerstandsfähige Gemeinschaften. Sie bilden eine Möglichkeit, einerseits etwas zu bewegen und andererseits auch eine Rendite zu erzielen, die das Risiko voll aufwiegt.»

Zurich hat ein direktes Interesse an einem nachhaltigen wirtschaftlichen Wachstum und der Entwicklung widerstandsfähiger Gemeinschaften. Als globaler Versicherer mit rasch wachsender Präsenz in zahlreichen Schwellenmärkten ist die Gruppe direkt mit den Herausforderungen konfrontiert, die durch die potenziellen Effekte des Klimawandels oder die intensive Nutzung knapper natürlicher Ressourcen entstehen. Daher schafft Zurich ein Portfolio mit Impact Investments, die diese Herausforderung gezielt angehen. Durch diese Investition unterstützt Zurich effektiv mehr Nachhaltigkeit in Wachstum und Entwicklung – und zwar ohne Abstriche bei der Anlagenrendite.

Doris Herrera-Pol, Director and Global Head of Capital Markets bei der Weltbank, sagte: «Zurich unterstützt Projekte in unseren Mitgliedsländern, die eine Milderung der Auswirkungen des Klimawandels sowie die Anpassung an diese fördern. Ein Beispiel für ein Projekt, das für eine Förderung durch grüne Anleihen infrage käme, ist das Projekt zur Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz in der Türkei. Es investiert in privatwirtschaftliche Initiativen im Zusammenhang mit Solarenergie, Geothermie und anderen erneuerbaren Ressourcen sowie Energieeffizienz, die jährlich eine Einsparung von über 1,4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen erzielen. Durch die Anlage in grüne Anleihen der Weltbank trifft Zurich nicht nur unter finanziellen Gesichtspunkten eine gute Wahl, sondern trägt auch zu positiven Veränderungen für Gesellschaft und Umwelt bei und fördert höchsten Integritätsstandards entsprechende Governance-Verfahren.»

Quelle: Zurich Insurance Group

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Speicher zentral für Energiewende

Die 8. Internationale Internationale Konferenz und Ausstellung zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2013) hat gestern begonnen. Sie steht unter dem Motto: "Die breite Entwicklung von Energiespeichern ist essentiell für den Erfolg der Energiewende."
 
(c) berlin-event-foto.deZum achten Mal treffen sich anfangs Woche in Berlin führende Wissenschaftler zur International Renewable Energy Storage Conference and Exhibition (IRES), um Informationen über Fortschritte und Erfahrungen bei der Entwicklung und Anwendung neuster Energiespeicher auszutauschen. Mit über 500 Teilnehmern aus rund 40 Ländern ist die von EUROSOLAR und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW ausgerichtete Konferenz  weltweit eine der größten ihrer Art. „Die internationale Beteiligung ist vor allem eine Bestätigung für die Dringlichkeit des Themas der Energiespeicherung. Ohne moderne, effizienz-gesteigerte Speicher ist eine erfolgreiche Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen nicht realisierbar. Die internationale Vernetzung der Aktivitäten dient zudem der Abstimmung der Forschungsinhalte. Wir können es uns angesichts des Klimawandels und der Verknappung der Ressourcen nicht leisten, Zeit damit zu verschwenden, indem uneffektiv gearbeitet wird“, so Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR, zum Stellenwert der Konferenz, die noch bis zum 20. November im Berliner Congress Center (BCC) stattfindet.

„Die Integration der Erneuerbaren in den Stromsektor erfordert ein gänzlich neu ausgerichtetes dezentrales Energiesystem: Speicher werden hier neben dem Netzausbau, der Flexibilisierung der konventionellen Stromerzeugung und dem Lastmanagement eine bedeutende Rolle spielen. Kurzzeitspeicher können schon heute sinnvoll eingesetzt werden, zukünftig wird mit steigendem erneuerbaren Anteil auch die Langzeitspeicherung durch die Nutzung von z.B. Wasserstofftechnologien notwendig sein“, so Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Verbraucher- und Naturschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. „Ich freue mich daher, dass im Rahmen der EnergieAgentur.NRW – insbesondere im neuen Netzwerk Speicher und Netze – die Aktivitäten im Land gebündelt und koordiniert vorangetrieben werden“, so Minister Johannes Remmel weiter.

Dabei haben die Lösungen von morgen mitunter noch visionären Charakter, wie zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke auf dem Meeresboden, an deren Entwicklung das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik beteiligt ist. „Viel näher an der breiten Anwendung sind wir dagegen bei der Speicherung von Wasserstoff unter der Erde. Wir haben in Deutschland eine Kavernenspeicherkapazität von rund 20 Milliarden Kubikmetern. Mit Wasserstoff gefüllt ließe sich daraus bei einer Rückverstromung mit 60 Prozent Wirkungsgrad über GuD-Kraftwerke oder Brennstoffzelle ganz Deutschland drei Wochen lang mit Strom versorgen“, rechnet Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen vor.

Die Zeiten, in denen das Problem der Speicherung von Energie aus fluktuierenden (erneuerbaren) Quellen vor allem ein abstraktes Thema der wissenschaftlichen Forschung war, sind längst passé. Seit die Einspeisevergütung für Strom aus der heimischen Photovoltaik-Anlage geringer ausfällt, nimmt die Attraktivität des Eigenverbrauchs zu. Weltweit könnte die Kapazität für den Eigenverbrauch nach einer McKinsey-Studie bis 2020 auf mehr als 350 GWp steigen, für Deutschland rechnen Experten mit einem Eigenverbrauchspotenzial von rund 100 GWp pro Jahr an installierter PV-Kapazität. „Wir erleben gerade die Transformation des deutschen PV-Marktes. Eine veränderte Förderkulisse und Fortschritte bei der Entwicklungen der Batterietechnologie sorgt dafür, dass sich der Verbrauch des selbst erzeugten Stroms zunehmend wirtschaftlich darstellen lässt“, erklärt Dr. Stefan Rabe, Leiter dezentrale Energieerzeugung und Energienetze/-speicher bei der EnergieAgentur.NRW.

Aktuell sind Pumpspeicherkraftwerke die einzige kommerziell verfügbare Großtechnologie. Aufgrund der derzeitigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind in Deutschland aber keine Investitionen in weitere Pumpspeicher zu erwarten (anders als in der Schweiz). Auch die geologischen Gegebenheiten setzen dem weiteren Ausbau Grenzen. Eine Vielzahl von zentralen, netzgestützten Speichertechnologien werden gegenwärtig entwickelt (zum Beispiel Redox-Flow-Batterien) oder in Pilotanlagen getestet (zum Beispiel die so genannten Power-to-Gas-Verfahren, Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz, adiabatische Druckluftspeicher). Rabe: „In Zukunft wird möglicherweise auch die Elektromobilität einen Beitrag zur Energiespeicherung leisten.“ Im Rahmen der Konferenz sind am Mittwoch zudem zwei Exkursionen geplant. Weitere Informationen zur Konferenz und zum Programm finden sich im Internet unter:


www.energiespeicherkonferenz.de und www.energieagentur.nrw.de

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Montag, 18. November 2013

Fossile sind wahre Kostentreiber

Unverändert dominieren Wärme und Kraftstoffe die Energiekosten eines typischen Haushalts. „Ein kurzer Blick auf die Energierechnung zeigt schnell, dass die anhaltende Diskussion um die Strompreise am Kern des Problems vorbeigeht“, stellt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, für die Verhältnisse in Deutschland fest - die sich aber kaum von jenen in der Schweiz unterscheiden. 

„Kostentreiber Nummer eins sind fossile Brennstoffe, die im Fall der Heizung gut und günstig durch erneuerbare Wärme ersetzt werden können“, so Vohrer. Trotz zuletzt leicht gesunkener Preise für Öl und Gas geben die Deutschen für Heizen, Warmwasser und Autofahren seit vielen Jahren deutlich mehr Geld aus als für Strom. Während Strom in einem typischen Privathaushalt nur knapp 25 Prozent der Energierechnung ausmacht, schlagen Heizöl mit 35 Prozent und Benzin mit gut 40 Prozent zu Buche. Wer mit Öl heizt, muss heute mehr als doppelt so viel für eine warme Wohnung bezahlen als noch im Jahr 2000. Auch Erdgas ist über 70 Prozent teurer als noch vor 13 Jahren. „Durch den Umstieg von einer alten Öl- oder Gasheizung auf ein erneuerbares Heizsystem könnten die meisten Haushalte Heizkosten einsparen“, betont Vohrer. 

„Im Sinne einer finanziellen Entlastung der privaten Haushalte und des Erreichens der Energiewendeziele muss der politische Fokus jetzt auf eine Wärmewende in den deutschen Heizungskellern gerichtet werden. Doch droht dieser Aspekt im Schatten der Strompreisdebatte auf der politischen Agenda erneut nach hinten zu rücken“, befürchtet Vohrer.

Die beste Maßnahme gegen steigende Heizkosten sei der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen: Setzt sich deren durchschnittliche Kostensteigerung fort wie in den Jahren 2002 bis 2012, so rechnet sich in den meisten Fällen der Umstieg von einer alten Öl- oder Gasheizung auf erneuerbare Wärme. Dies zeigt eine aktuelle Berechnung der Agentur für Erneuerbare Energien am Beispiel eines typischen Einfamilienhauses: Auf 20 Jahre gerechnet kommt der Weiterbetrieb einer alten Ölheizung in diesem Fallbeispiel mehr als doppelt so teuer wie eine neue Pelletheizung oder eine Wärmepumpe. Auch der Umstieg von einer alten Gasheizung auf erneuerbare Heizungstechnologien spart am Ende Geld. 

Gegenüber einer neuen Öl- oder Gasheizung mit Brennwert­technologie sind Wärmepumpen, Pelletheizungen und Solarwärme­anlagen zwar in der Anschaffung teurer und werden deshalb mit öffentlichen Fördermitteln bezuschusst. Über die gesamte Lebens­dauer gerechnet sind die umweltfreundlichen Heizungen aber letztlich im Vorteil, denn sie haben erfahrungsgemäß niedrigere verbrauchsgebundene Kosten. So kosteten Holzpellets im Oktober dieses Jahres 5,8 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh). Wärme­pumpenstrom ist laut Vergleichsportalen ab etwa 18,3 Ct/kWh zu haben. Eine Heizungsanlage, die mittels Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom etwa 3,5 Kilowattstunden Wärme macht, stellt ihre Heizenergie also für umgerechnet 5,2 Ct/kWh bereit. Öl und Gas waren im Oktober mit 8,1 bzw. 6,9 Cent je Kilowattstunde deutlich teurer. 

„Wer sich für die Zukunft gegen steigende Brennstoffkosten ab­sichern will, sollte zusätzlich eine Solarthermieanlage installieren“, empfiehlt Vohrer. „Denn das ist die einzige Technologie, deren Heiz­kosten mit Sicherheit nie steigen werden. Den besten Beitrag zum Klimaschutz liefert die Solarwärme sowieso.“

Gut 80 Prozent der Heizungsanlagen in deutschen Haushalten laufen noch mit fossilen Brennstoffen. Zudem sind mehr als drei Viertel der Heizungen nicht mehr auf dem Stand der Technik. Um das Ziel eines CO2-neutralen Gebäudebestands bis 2050 zu erreichen, fördert das Bundesumweltministerium den Wechsel zu einer effizienten, sauberen Heizung mit dem Marktanreizprogramm (MAP): Für den Heizungswechsel gibt es günstige Darlehen und attraktive Zuschüsse, die sich auf mehrere Tausend Euro summieren können. Für eine Pelletheizung mit Unterstützung durch eine Solaranlage gibt es beispielsweise fast 5.000 Euro Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Wer nicht genügend Geld auf der hohen Kante hat, kann die restliche Investitionssumme über einen zinsgünstigen Kredit der KfW-Förderbank finanzieren. Das hilft Heizungswechslern, über die Schwelle der Investitionskosten hinweg zu kommen.

Weitere Informationen zu erneuerbarem Heizen finden Sie unter www.waermewechsel.de

Samstag, 16. November 2013

Energiekonzerne am Abgrund

Einst wollten die Pferdekutscher die Eisenbahn und das Auto verhindern. Der Kampf war vergeblich. Genau so aussichtslos ist der Kampf der vier Energie-Besatzungsmächte RWE, E.on, Vattenfall und EnBW gegen die Wende hin zu erneuerbaren Energien - ein Kommentar des deutschen Publizisten Franz Alt. Und ein Schelm wer denkt, das Gleiche gelte sinngemäss für die Schweizer Energieunternehmen wie Alpiq, Axpo und BKW. Sie hat Swissolar-Präsident Roger Nordmann auch schon als Dinosaurier  der Schweizer Energiewirtschaft bezeichnet.
Die „Großen Vier“ der deutschen Energiewirtschaft erleben gerade die Wahrheit der Gorbatschowschen Erkenntnis, dass das Leben bestraft, wer zu spät kommt. Die alten Energie-Dinosaurier, die noch immer wie blinde Pyromanen auf Verbrennungstechnologien setzen anstatt auf Sonne, Wind, Wasserkraft und Erdwärme, sind im Gestern gefangen. Sie müssen sich endlich grundsätzlich ändern, wenn sie morgen noch mitspielen wollen.

Wie es sich zum Beispiel gerade jetzt bei RWE und E.on abzuzeichnen beginnt. In ihrer Verzweiflung wollen sie jetzt neben den bisherigen „Ewigkeitskosten“ sogar noch höhere Subventionen für ihre klimazerstörenden alten fossilen Kraftwerke. Jahrzehntelang warfen die großen Kraftwerke große Gewinne ab. Konkurrenz gab es so gut wie keine. Die Vier Großen hatten den Markt unter sich aufgeteilt. Erneuerbare Energien war in ihren Augen etwas für Spinner.

Doch jetzt sagt selbst RWE-Chef Peter Terium: „Wir haben die Erneuerbaren zu lange verschlafen. Deshalb gehen wir durch ein Tal der Tränen“. Sein Konzern musste seit 2011 bereits 6.200 Stellen abbauen und jetzt nochmal weitere 6.000. Die Zahl der Mitarbeiter wird innerhalb von drei Jahren von 73.000 auf 61.000 sinken.

Der Grünen-Abgeordnete Oliver Krischer: „RWE mutiert zum vom Aussterben bedrohten Energiedinosaurier“. Einen ähnlichen Arbeitsplatzabbau erlebt gerade auch E.on. Wegen des anhaltenden Booms beim Ökostrom müssen die fossilen Kraftwerke immer häufiger vom Netz. Ihre Erträge reichen nicht mehr aus, um die hohen Schulden zu bezahlen. Das wachsende und immer preiswertere Angebot von Wind- und Solarstrom lässt die Strompreise an der Leipziger Strombörse weiter fallen.

Sonne und Wind schicken eben keine Rechnung, auch wenn dieses schlichte Naturgesetz von den alten Energie-Dinos lange nicht ernst genommen wurde. Die weitere Entwicklung ist absehbar: Die alten Ressourcen gehen zu Ende, werden schon deshalb immer teurer und unbezahlbar, sie belasten das Klima und haben immer höhere Folgekosten, siehe die Taifun-Katastrophe auf den Philippinen oder die drei „Jahrhundert-Hochwasser“ in Deutschland in von elf Jahren. Die Zeichen mehren sich.

Und jetzt will die sich abzeichnende Große Koalition in Berlin die alten Energieversorger auch noch mehr als bisher in die Haft nehmen für die Stilllegung und Entsorgung der AKW. Entweder steigen die „Vier Großen“ so rasch wie möglich in die Produktion von Technologien für erneuerbare Energien ein oder sie werden bald vom Markt verschwinden.

Freitag, 15. November 2013

Solarstrom immer billiger

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE liefert einen aktuellen Kostenvergleich für die Umwandlung unterschiedlicher Energieformen in elektrischen Strom sowie eine Prognose für die weitere Kostenentwicklung bis zum Jahr 2030. Die Kostenkurve für Solarstrom weist weiterhin nach unten.

Die Freiburger Wissenschaftler analysieren sowohl die Stromgestehungskosten für erneuerbare als auch konventionelle Energietechnologien. Sie präsentieren Vergleichszahlen für neue Kraftwerke auf Basis von Sonne, Wind und Biogas, sowie Braun-, Steinkohle und Gas in Deutschland. Die Studie zeigt: Die Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien sind in den letzten Jahren stark gefallen und haben den Anschluss an die Kosten der konventionellen Stromerzeugungstechnologien erreicht. Bis zum Jahr 2030 werden die Kosten für Strom aus PV- und Windanlagen in Deutschland sogar unter denen fossiler Kraftwerke liegen.

Lernkurvenbasierte Prognose von Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien und konventioneller Kraftwerken in Deutschland bis 2030. Quelle: Studie »Stromgestehungskosten erneuerbare Energien« (Fraunhofer ISE, November 2013), Grafik: ©Fraunhofer ISE

Lernkurvenbasierte Prognose von Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien und konventioneller Kraftwerken in Deutschland bis 2030. Quelle: Studie »Stromgestehungskosten erneuerbare Energien« (Fraunhofer ISE, November 2013), Grafik: ©Fraunhofer ISE - Vergrössern mit Klick auf Grafik!

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten Photovoltaikanlagen an Standorten in Deutschland mit einer horizontalen Globalstrahlung zwischen 1000 und 1200 kWh/(m²a). Ihr Fazit: Kosteneffiziente PV-Freiflächenanlagen, die 2013 in Süddeutschland errichtet werden, können Stromgestehungskosten von rund 0,08 Euro/kWh erzielen. Selbst kleine PV-Aufdachanlagen in Norddeutschland können Strom heute für unter 0,14 Euro/kWh produzieren und liegen damit weit unter dem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 0,29 Euro/kWh.


Für Windenergieanlagen zeigte sich: An sehr guten Standorten produzieren Onshore-Windenergieanlagen zu geringeren Kosten Strom als Steinkohle- oder Gas- und Dampfkraftwerke. Die Stromgestehungskosten für Onshore-Windenergie liegen heute zwischen 0,05 und 0,11 Euro/kWh. Dagegen verzeichnen Offshore-Windenergieanlagen trotz höherer Volllaststundenzahl mit 0,12 bis 0,19 Euro/kWh deutlich höhere Stromgestehungskosten. Bei der Offshore-Technologie besteht jedoch noch erhebliches Kosten-senkungspotenzial, während dieses bei Onshore-Windenergieanlagen nahezu ausgereizt ist. Biogas-Anlagen kommen abhängig von Auslastung und Brennstoffart auf 0,14 bis 0,22 Euro/kWh.

»Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren und konventionellen Energien sind nicht die Herstellungskosten allein, sondern auch vor- und nachgelagerte Kosten«, sagt Christoph Kost, Projektleiter am Fraunhofer ISE. »Natürliche Rahmenbedingungen wie Sonneneinstrahlung und Windangebot, Finanzierungskosten und Risikoaufschläge für neue Kraftwerke haben erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse. Nur mit ihrer Berücksichtigung können wir die Stromgestehungskosten einzelner Technologien wirklich miteinander vergleichen und die Konkurrenzfähigkeit der erneuerbaren Energien überzeugend veranschaulichen.«

Als Referenzwerte zieht die Studie die Stromgestehungskosten von neuen konventionellen Braun-, Steinkohle- und Erdgaskraftwerken heran. Abhängig von den angenommenen Volllaststunden, Brennstoff- und CO2-Zertifikatspreisen liegen die Stromgestehungskosten von Braunkohle aktuell bei bis zu 0,053 Euro/kWh, von Steinkohle bei bis zu 0,080 Euro/kWh und von Gas- und Dampfkraftwerken (GuD) bei bis zu 0,098 Euro/kWh.

Nach Auswertung und Vergleich aller Daten geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer ISE folgenden Ausblick: »Bis 2030 werden die Stromgestehungskosten für Photovoltaik auf 0,06 bis 0,09 Euro/kWh sinken. Damit können selbst kleine dachinstallierte PV-Anlagen mit Onshore-Wind und den gestiegenen Stromgestehungskosten von Braunkohle-, Steinkohle- und GuD-Kraftwerken konkurrieren«, so Prof. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer ISE. Onshore-Windenergieanlagen werden ihre Stromgestehungskosten gegenüber konventionellen Kraftwerken ebenfalls reduzieren und spätestens 2020 mit Braunkohle vergleichbar sein, da die Volllaststunden der konventionellen Kraftwerke im Zuge der Energiewende absinken werden und die CO2-Zertifikatspreise ansteigen könnten. 


Im Vergleich der erneuerbaren Energien untereinander zeigt sich, dass die Kosten von PV und Onshore-Windanlagen zukünftig auf dem gleichen Level deutlich unter 0,10 Euro/kWh liegen. Das Rennen um die Kostenführerschaft werden diese beiden Technologien damit klar gewinnen. Offshore-Windanlagen haben zwar höhere Kosten, aber gleichzeitig den Vorteil höherer Vollaststunden. Den höheren Kosten bei Biomasseanlagen steht ihre Regelbarkeit gegenüber.

Quelle: Fraunhofer ISE

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Innovationspreis für Sonnenspeicher



Das Freiburger Unternehmen ASD Automatic Storage Device erhält den German Renewables Award 2013 für seinen herausragenden „ASD Sonnenspeicher“. Er wurde am Donnerstag auf einer Preisverleihung in Hamburg als „Produktinnovation des Jahres“ ausgezeichnet. 

Der Solarstromspeicher hebt sich von herkömmlichen Produkten durch sein Funktionsprinzip ab, ASD konnte verschiedene technische Herausforderungen der Energiespeicherung lösen. Ausgelobt wurde der German Renewables Award vom Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), einem Branchennetzwerk mit rund 180 Mitgliedern. Die Jury setzte sich aus Branchenvertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.

Durch die intelligente Elektronik des Herstellers lädt der Speicher die Batterien auch bei geringer Sonneneinstrahlung bereits ab einem Watt Stromproduktion der Photovoltaikanlage. Das Gerät wird auf allen drei Phasen angeschlossen und versorgt das gesamte Haus mit Solarstrom. Liefert der Speicher ausreichend Sonnenstrom, wird das gesamte Haus vom öffentlichen Stromnetz getrennt. Um zwischen Stromnetz und Batterie umzuschalten, benötigt die Elektronik nur eine Millisekunde und ist damit deutlich schneller als alle anderen Geräte am Markt. Auch bei einem Stromausfall funktionieren alle Geräte im Haus ohne Unterbrechung weiter statt sekunden- oder minutenlang abgeschaltet zu werden. Im Gegensatz zu anderen Lithium-Ionen-Speichern zeichnet sich der ASD Sonnenspeicher dank seiner Lithium-Eisen-Phosphat-Batterietechnologie durch Sicherheit aus. Die Batterien können sich weder entzünden noch explodieren.

„Der ASD Sonnenspeicher speichert Solarenergie erheblich effizienter und setzt damit neue Maßstäbe. Der Speicher entlastet das öffentliche Netz und maximiert durch ein intelligentes Strommanagement den Eigenverbrauch. Damit kann das System wesentlich zur Erreichung der energiepolitischen Ziele in Deutschland und anderen Ländern beitragen“, begründet Prof. Dr. Andreas Reuter, Leiter des Fraunhofer IWES (Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik) die Entscheidung der Jury.

„Ich habe den ASD Sonnenspeicher vor zwei Jahren entwickelt, nachdem ich für mein eigenes Haus nichts auf dem Markt finden konnte, was meinen Ansprüchen genügte. Dass daraus einmal eine solche Erfolgsgeschichte werden würde, habe ich nicht geahnt. Heute ist die Nachfrage nach unserem Speicher enorm hoch. Wir konnten verschiedene technische Herausforderungen lösen, auf die bisher noch niemand in der Branche Antworten gefunden hatte. Der Award bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ich freue mich sehr über diese Auszeichnung“, erklärt Diplomingenieur Wolfram Walter, Geschäftsführer von ASD und Speicherexperte. Er gründete das Unternehmen im Mai 2013 zusammen mit dem Ingenieur Gerd Knoll, Gründer und Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens Knoll-Feinmechanik. Bisher konnte ASD bereits fünf Patente für seinen Speicher anmelden. 

Die ASD Automatic Storage Device GmbH hat ihren Sitz in Umkirch bei Freiburg. Das Unternehmen wurde im Mai 2013 von den Ingenieuren Wolfram Walter und Gerd Knoll gegründet. ASD stellt einen intelligenten Solarstromspeicher her, der durch seine Steuerelektronik den Autarkiegrad des Haushalts oder des Gewerbebetriebs auf ein Maximum erhöht. Der Speicher wurde im Jahr 2011 von Wolfram Walter entwickelt und basiert auf Lithium-Eisen-Phosphat-Batterietechnologie. Gefertigt wird der ASD Sonnenspeicher in Deutschland.

Quelle:  ASD Sonnenspeicher

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