Wie das Solarportal Photon berichtet, konkretisiert sich langsam die künftige Energiepolitiik der Europäischen Union (EU). Deren Ausgestaltung wird auch Folgen für die Schweiz haben, insbesondere wenn es zu einem Stromabkommen Schweiz - EU kommen sollte. Betroffen von der künftigen EU-Politik ist auch die deutsche Energiewende - die künfigen Koalitionspartner kämpfen entsprechend derzeit um Abstimmung.
Die
Europäische Kommission hat einen Leitfaden für die EU-Mitgliedsländer zu
regulatorischen Eingriffen in die Energiemärkte veröffentlicht, der
auch vier Prinzipien für die Förderung erneuerbarer Energien enthält.
Einer Mitteilung der Kommission zufolge solle finanzielle Unterstützung
»auf das nötige Maß« beschränkt bleiben und dazu beitragen, dass
erneuerbare Energien wettbewerbsfähig werden.«
Die derzeit bestehenden
Einspeisevergütungen sollten durch Einspeiseprämien oder andere
Mechanismen ersetzt werden, »die Erzeugern Anreize bieten, sich auf
Marktentwicklungen einzustellen«. Allerdings warnte die Kommission
davor, bestehende Fördersysteme durch rückwirkende Maßnahmen zu
verändern. Außerdem rät sie dazu, Förderstrategien der einzelnen Statten
besser untereinander abzustimmen, um damit die Kosten für die
Energieverbraucher gering zu halten. Die Regierungen sollten zudem
darauf hinwirken, dass Erneuerbare-Energien-Anlagen stärker auf
Marktsignale reagieren und dass Anreize geschaffen werden, außerhalb der
Spitzenlastzeiten Strom anzubieten, heißt es weiter. Der Leitfaden hat
keine verbindliche Wirkung, jedoch plant die Kommission
Rechtsinstrumente zu prüfen, »damit die Grundsätze
angewandt werden.
Bundesumweltminister
Peter Altmaier (CDU) und die Ministerpräsidentin von
Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft (SPD), haben sich am Montag beim
zweiten Treffen der Arbeitsgruppe Energie im Rahmen der
Koalitionsverhandlungen für die von der EU-Kommission vorgeschlagene
Verknappung von CO2-Zertifikaten ausgesprochen. »Wir wollen einen
wirksamen Emissionshandel in der EU«, sagte Kraft
Medienberichten zufolge und erklärte, das von der EU-Kommission geplante
»Backloading« als »einmaligen Eingriff« zu unterstützen.
Damit würde
Deutschland seinen Kurs ändern; der noch amtierende Wirtschaftsminister
Rösler (FDP) hatte die Pläne der EU-Kommission bisher abgelehnt. Bereits
beim ersten Treffen der Arbeitsgruppe plädierte die SPD außerdem dafür,
das Ziel für den Ökostromanteil bis 2020 auf mindestens 40 Prozent zu
erhöhen. Bis 2030 solle er dann bei rund 75 Prozent liegen. Dies
berichtete die Nachrichtenagentur Reuters bereits am vergangenen Freitag
unter Berufung auf Parteikreise.
Auch seien sich beide
Koalitionspartner einig, den Einspeisevorrang für Strom aus erneuerbaren
Energien beizubehalten. Darüber hinaus soll sich die SPD für die
Halbierung der Industrierabatte bei den Strompreisumlagen aussprechen,
heißt es weiter. Da aber die großen Verbraucher hiervon verschont
bleiben sollen, wären von dieser Maßnahme nur gut zehn Prozent der
begünstigten Strommenge betroffen. Nach der Sitzung am Donnerstagabend
hatten beide Parteien angekündigt, bis Ostern entsprechende
Reformvorschläge vorlegen zu wollen. Sie sollten vor der
Sommerpause 2014 beschlossen werden und ab 2015 in Kraft treten.
Quellen:
http://www.wsj.de/article/SB10001424052702303936904579178870794705680.html
http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE9A000W20131101
http://europa.eu
http://europa.eu/rapid/press-release_IP-13-1021_de.htm
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