Der europäische Solarmarkt zeigte in den vergangenen zwei Jahren enorme Schwächen - doch nun hellen sich die Aussichten selbst auf dem alten Kontinent wieder auf. NPD Solarbuzz Inc. (Santa Clara,
Kalifornien, USA) geht, wie die Plattform Solarserver berichtet, davon aus, dass der europäische
Photovoltaik-Markt im vierten Quartal 2013 wieder erste Wachstumszeichen
sehen und sich im Laufe des Jahres 2014 weiter erholen wird. Die Marktforscher rechnen damit, dass sich
die Photovoltaik-Nachfrage in Europa im ersten Halbjahr 2014 bei etwa
2,5 Gigawatt (GW) pro Quartal einpendeln wird. Im zweiten Halbjahr 2014
werde es ein leichtes Wachstum geben. Vor allem Deutschland,
Großbritannien, Italien und Frankreich seien für die Erholung der
Branche verantwortlich.
Die Aufhellung zeigt sich auch bei verschiedenen prominenten Firmen der Branche. Der schweizerisch-schwedische Elektronikkonzern ABB etwa meldet seinen grössten einzelnen Solarauftrag. ABB und ihr Konsortialpartner Bondfield
Construction wurden gemäss Firmenmitteilung von Canadian Solar Solutions mit der Lieferung einer
schlüsselfertigen Photovoltaikanlage beauftragt. Das Kraftwerk mit
einer Nennleistung von 100 Megawatt (MW) wird in dem Grand Renewable
Energy Park in Ontario, in der bevölkerungsreichsten Provinz Kanadas,
errichtet. Der Auftragswert beläuft sich für ABB auf rund 80 Millionen
US-Dollar. Gebucht wurde der Auftrag im dritten Quartal.
Die Anlage ist Bestandteil eines
Investitionsvorhabens von Samsung Renewable Energy und Partnern, das
sich auf 5 Milliarden US-Dollar beläuft. Ziel des Projekts ist der Bau
eines alternativen Energie-Clusters aus Windparks und Solarkraftwerken,
mit dem über 1300 MW erneuerbarer Energie erzeugt werden soll. Zu den
ersten Projekten gehört der Grand Renewable Energy Park, der neben der
100-Megawatt-Photovoltaikanlage auch einen Windpark mit einer Leistung
von 150 Megawatt bergen wird.
Von weiteren europäischen Solarfirmen sind Good News zu berichten. Laut einem
Bericht der Nachrichtenagentur Reuters steht die Bonner Solarworld AG
kurz vor der Übernahme des Produktionsstandorts der Bosch Solar AG in
Arnstadt, womit ein guter Teil der Bosch-Solarproduktion vor dem Untergang gerettet werden könnte. Die Verhandlungen seien fast abgeschlossen, und die Ergebnisse
könnten noch diese Woche bekannt gegeben werden. Der bereits seit Jahren in der Verlustzone operierende deutsche Anlagenbauer Phoenix aus dem bayerischen Sulzenmoos verzeichnet im vergangenen Quartal erstmals wieder einen Gewinn, wie Solarplaza bekannt machte.
Schliesslich haben sich auch US-Solarfirmen aus den Niederungen der Existenzkrise erhoben - soweit sie nicht untergegangen sind. Der weltgrösste Hersteller von Dünnschichtmodulen, First Solar aus Arizona, schreibt seit längerem wieder Gewinne - was auch an der Börse bemerkt wurde und zu einer fulminanten Aufholjagd der Börsenkurse führte (mit einem Jahreskursplus von rund 70 Prozent). Und Sunpower, zu zwei Dritteln unterdessen eine Tochterfirma des französischen Mineralölkonzerns Total, beantwortete die gute Auftragslage mit der Bekanntgabe des Ausbaus der Produktionskapazitäten auf den Philippinen um rund einen Viertel. Der
US-amerikanische Halbleiter- und Solarkonzern Sunedison Inc. musste zwar im
dritten Quartal 2013 einen gesamthaft einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Der Nettoumsatz
der Geschäftseinheit »Solar Energy« stieg aber laut dem Solarserver bereits wieder um fünf Prozent auf
nunmehr 380,8 Millionen Dollar (282,2 Millionen Euro). Grund hierfür
seien verbesserte Wafer-Absatzzahlen, teilte Sunedison mit. Projekt- und
Modulabsätze waren hingegen rückläufig. Im Solarprojektgeschäft meldet
das Unternehmen eine Projektpipeline von 3,1 Gigawatt; 558 Megawatt
seien aktuell im Bau.
© Solarmedia
^^^ Nach oben
© Solarmedia
^^^ Nach oben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen