Freitag, 8. November 2013

Morgenröte für die Solarbranche

Das Ärgste der Solarkrise scheint überwunden. Übereinstimmend melden verschiedene Marktbeobachter wie auch einzelne Firmen, dass sich das Solargeschäft weltweit wieder belebt. Der nächste grosse Take-off dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.

Der europäische Solarmarkt zeigte in den vergangenen zwei Jahren enorme Schwächen - doch nun hellen sich die Aussichten selbst auf dem alten Kontinent wieder auf.  NPD Solarbuzz Inc. (Santa Clara, Kalifornien, USA) geht, wie die Plattform Solarserver berichtet, davon aus, dass der europäische Photovoltaik-Markt im vierten Quartal 2013 wieder erste Wachstumszeichen sehen und sich im Laufe des Jahres 2014 weiter erholen wird. Die Marktforscher rechnen damit, dass sich die Photovoltaik-Nachfrage in Europa im ersten Halbjahr 2014 bei etwa 2,5 Gigawatt (GW) pro Quartal einpendeln wird. Im zweiten Halbjahr 2014 werde es ein leichtes Wachstum geben. Vor allem Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich seien für die Erholung der Branche verantwortlich.

Die Aufhellung zeigt sich auch bei verschiedenen prominenten Firmen der Branche. Der schweizerisch-schwedische Elektronikkonzern ABB etwa meldet seinen grössten einzelnen Solarauftrag. ABB und ihr Konsortialpartner Bondfield Construction wurden gemäss Firmenmitteilung von Canadian Solar Solutions mit der Lieferung einer schlüsselfertigen Photovoltaikanlage beauftragt. Das Kraftwerk mit einer Nennleistung von 100 Megawatt (MW) wird in dem Grand Renewable Energy Park in Ontario, in der bevölkerungsreichsten Provinz Kanadas, errichtet. Der Auftragswert beläuft sich für ABB auf rund 80 Millionen US-Dollar. Gebucht wurde der Auftrag im dritten Quartal. Die Anlage ist Bestandteil eines Investitionsvorhabens von Samsung Renewable Energy und Partnern, das sich auf 5 Milliarden US-Dollar beläuft. Ziel des Projekts ist der Bau eines alternativen Energie-Clusters aus Windparks und Solarkraftwerken, mit dem über 1300 MW erneuerbarer Energie erzeugt werden soll. Zu den ersten Projekten gehört der Grand Renewable Energy Park, der neben der 100-Megawatt-Photovoltaikanlage auch einen Windpark mit einer Leistung von 150 Megawatt bergen wird. 

Von weiteren europäischen Solarfirmen sind Good News zu berichten. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters steht die Bonner Solarworld AG kurz vor der Übernahme des Produktionsstandorts der Bosch Solar AG in Arnstadt, womit ein guter Teil der Bosch-Solarproduktion vor dem Untergang gerettet werden könnte. Die Verhandlungen seien fast abgeschlossen, und die Ergebnisse könnten noch diese Woche bekannt gegeben werden. Der bereits seit Jahren in der Verlustzone operierende deutsche Anlagenbauer Phoenix aus dem bayerischen Sulzenmoos verzeichnet im vergangenen Quartal erstmals wieder einen Gewinn, wie Solarplaza bekannt machte. 

Schliesslich haben sich auch US-Solarfirmen aus den Niederungen der Existenzkrise erhoben - soweit sie nicht untergegangen sind. Der weltgrösste Hersteller von Dünnschichtmodulen, First Solar aus Arizona, schreibt seit längerem wieder Gewinne - was auch an der Börse bemerkt wurde und zu einer fulminanten Aufholjagd der Börsenkurse führte (mit einem Jahreskursplus von rund 70 Prozent). Und Sunpower, zu zwei Dritteln unterdessen eine Tochterfirma des französischen Mineralölkonzerns Total, beantwortete die gute Auftragslage mit der Bekanntgabe des Ausbaus der Produktionskapazitäten auf den Philippinen um rund einen Viertel. Der US-amerikanische Halbleiter- und Solarkonzern Sunedison Inc. musste zwar im dritten Quartal 2013 einen gesamthaft einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Der Nettoumsatz der Geschäftseinheit »Solar Energy« stieg aber laut dem Solarserver bereits wieder um fünf Prozent auf nunmehr 380,8 Millionen Dollar (282,2 Millionen Euro). Grund hierfür seien verbesserte Wafer-Absatzzahlen, teilte Sunedison mit. Projekt- und Modulabsätze waren hingegen rückläufig. Im Solarprojektgeschäft meldet das Unternehmen eine Projektpipeline von 3,1 Gigawatt; 558 Megawatt seien aktuell im Bau. 
 
©  Solarmedia

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