„Kostentreiber Nummer eins sind fossile Brennstoffe, die im Fall der
Heizung gut und günstig durch erneuerbare Wärme ersetzt werden können“,
so Vohrer. Trotz zuletzt leicht gesunkener Preise für Öl und
Gas geben die Deutschen für Heizen, Warmwasser und Autofahren seit
vielen Jahren deutlich mehr Geld aus als für Strom. Während Strom in
einem typischen Privathaushalt nur knapp 25 Prozent der Energierechnung
ausmacht, schlagen Heizöl mit 35 Prozent und Benzin mit gut 40 Prozent
zu Buche. Wer mit Öl heizt, muss heute mehr als doppelt so viel für eine
warme Wohnung bezahlen als noch im Jahr 2000. Auch Erdgas ist über 70
Prozent teurer als noch vor 13 Jahren. „Durch den Umstieg von einer
alten Öl- oder Gasheizung auf ein erneuerbares Heizsystem könnten die
meisten Haushalte Heizkosten einsparen“, betont Vohrer.
„Im Sinne einer finanziellen Entlastung der privaten
Haushalte und des Erreichens der Energiewendeziele muss der politische
Fokus jetzt auf eine Wärmewende in den deutschen Heizungskellern
gerichtet werden. Doch droht dieser Aspekt im Schatten der
Strompreisdebatte auf der politischen Agenda erneut nach hinten zu
rücken“, befürchtet Vohrer.
Die beste Maßnahme gegen steigende Heizkosten sei
der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen: Setzt sich deren
durchschnittliche Kostensteigerung fort wie in den Jahren 2002 bis 2012,
so rechnet sich in den meisten Fällen der Umstieg von einer alten Öl-
oder Gasheizung auf erneuerbare Wärme. Dies zeigt eine aktuelle
Berechnung der Agentur für Erneuerbare Energien am Beispiel eines
typischen Einfamilienhauses: Auf 20 Jahre gerechnet kommt der
Weiterbetrieb einer alten Ölheizung in diesem Fallbeispiel mehr als
doppelt so teuer wie eine neue Pelletheizung oder eine Wärmepumpe. Auch
der Umstieg von einer alten Gasheizung auf erneuerbare
Heizungstechnologien spart am Ende Geld.
Gegenüber einer neuen Öl- oder Gasheizung mit
Brennwerttechnologie sind Wärmepumpen, Pelletheizungen und
Solarwärmeanlagen zwar in der Anschaffung teurer und werden deshalb mit
öffentlichen Fördermitteln bezuschusst. Über die gesamte Lebensdauer
gerechnet sind die umweltfreundlichen Heizungen aber letztlich im
Vorteil, denn sie haben erfahrungsgemäß niedrigere verbrauchsgebundene
Kosten. So kosteten Holzpellets im Oktober dieses Jahres 5,8 Cent pro
Kilowattstunde (Ct/kWh). Wärmepumpenstrom ist laut Vergleichsportalen
ab etwa 18,3 Ct/kWh zu haben. Eine Heizungsanlage, die mittels
Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom etwa 3,5 Kilowattstunden Wärme
macht, stellt ihre Heizenergie also für umgerechnet 5,2 Ct/kWh bereit.
Öl und Gas waren im Oktober mit 8,1 bzw. 6,9 Cent je Kilowattstunde
deutlich teurer.
„Wer sich für die Zukunft gegen steigende
Brennstoffkosten absichern will, sollte zusätzlich eine
Solarthermieanlage installieren“, empfiehlt Vohrer. „Denn das ist die
einzige Technologie, deren Heizkosten mit Sicherheit nie steigen
werden. Den besten Beitrag zum Klimaschutz liefert die Solarwärme
sowieso.“
Gut 80 Prozent der Heizungsanlagen in deutschen Haushalten laufen noch
mit fossilen Brennstoffen. Zudem sind mehr als drei Viertel der
Heizungen nicht mehr auf dem Stand der Technik. Um das Ziel eines CO2-neutralen
Gebäudebestands bis 2050 zu erreichen, fördert das
Bundesumweltministerium den Wechsel zu einer effizienten, sauberen
Heizung mit dem Marktanreizprogramm (MAP): Für den Heizungswechsel gibt
es günstige Darlehen und attraktive Zuschüsse, die sich auf mehrere
Tausend Euro summieren können. Für eine Pelletheizung mit Unterstützung
durch eine Solaranlage gibt es beispielsweise fast 5.000 Euro Zuschuss
vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Wer nicht
genügend Geld auf der hohen Kante hat, kann die restliche
Investitionssumme über einen zinsgünstigen Kredit der KfW-Förderbank
finanzieren. Das hilft Heizungswechslern, über die Schwelle der
Investitionskosten hinweg zu kommen.
Weitere Informationen zu erneuerbarem Heizen finden Sie unter www.waermewechsel.de.
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