Die 8. Internationale Internationale Konferenz und Ausstellung
zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2013) hat gestern begonnen. Sie steht unter dem Motto: "Die breite
Entwicklung von Energiespeichern ist essentiell für den Erfolg der
Energiewende."
Zum
achten Mal treffen sich anfangs Woche in Berlin führende
Wissenschaftler zur International Renewable Energy Storage Conference
and Exhibition (IRES), um Informationen über Fortschritte und
Erfahrungen bei der Entwicklung und Anwendung neuster Energiespeicher
auszutauschen. Mit über 500 Teilnehmern aus rund 40 Ländern ist die von
EUROSOLAR und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation
mit der EnergieAgentur.NRW ausgerichtete Konferenz weltweit eine der
größten ihrer Art. „Die internationale Beteiligung ist vor allem eine
Bestätigung für die Dringlichkeit des Themas der Energiespeicherung.
Ohne moderne, effizienz-gesteigerte Speicher ist eine erfolgreiche
Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen nicht
realisierbar. Die internationale Vernetzung der Aktivitäten dient zudem
der Abstimmung der Forschungsinhalte. Wir können es uns angesichts des
Klimawandels und der Verknappung der Ressourcen nicht leisten, Zeit
damit zu verschwenden, indem uneffektiv gearbeitet wird“, so Prof. Peter
Droege, Präsident von EUROSOLAR, zum Stellenwert der Konferenz, die
noch bis zum 20. November im Berliner Congress Center (BCC) stattfindet.
„Die Integration der Erneuerbaren in den Stromsektor erfordert ein
gänzlich neu ausgerichtetes dezentrales Energiesystem: Speicher werden
hier neben dem Netzausbau, der Flexibilisierung der konventionellen
Stromerzeugung und dem Lastmanagement eine bedeutende Rolle spielen.
Kurzzeitspeicher können schon heute sinnvoll eingesetzt werden,
zukünftig wird mit steigendem erneuerbaren Anteil auch die
Langzeitspeicherung durch die Nutzung von z.B. Wasserstofftechnologien
notwendig sein“, so Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Verbraucher- und Naturschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen. „Ich freue mich daher, dass im Rahmen der
EnergieAgentur.NRW – insbesondere im neuen Netzwerk Speicher und Netze –
die Aktivitäten im Land gebündelt und koordiniert vorangetrieben
werden“, so Minister Johannes Remmel weiter.
Dabei haben die Lösungen von morgen mitunter noch visionären
Charakter, wie zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke auf dem Meeresboden,
an deren Entwicklung das Fraunhofer-Institut für Windenergie und
Energiesystemtechnik beteiligt ist. „Viel näher an der breiten Anwendung
sind wir dagegen bei der Speicherung von Wasserstoff unter der Erde.
Wir haben in Deutschland eine Kavernenspeicherkapazität von rund 20
Milliarden Kubikmetern. Mit Wasserstoff gefüllt ließe sich daraus bei
einer Rückverstromung mit 60 Prozent Wirkungsgrad über GuD-Kraftwerke
oder Brennstoffzelle ganz Deutschland drei Wochen lang mit Strom
versorgen“, rechnet Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen vor.
Die Zeiten, in denen das Problem der Speicherung von Energie aus
fluktuierenden (erneuerbaren) Quellen vor allem ein abstraktes Thema der
wissenschaftlichen Forschung war, sind längst passé. Seit die
Einspeisevergütung für Strom aus der heimischen Photovoltaik-Anlage
geringer ausfällt, nimmt die Attraktivität des Eigenverbrauchs zu.
Weltweit könnte die Kapazität für den Eigenverbrauch nach einer
McKinsey-Studie bis 2020 auf mehr als 350 GWp steigen, für Deutschland
rechnen Experten mit einem Eigenverbrauchspotenzial von rund 100 GWp pro
Jahr an installierter PV-Kapazität. „Wir erleben gerade die
Transformation des deutschen PV-Marktes. Eine veränderte Förderkulisse
und Fortschritte bei der Entwicklungen der Batterietechnologie sorgt
dafür, dass sich der Verbrauch des selbst erzeugten Stroms zunehmend
wirtschaftlich darstellen lässt“, erklärt Dr. Stefan Rabe, Leiter
dezentrale Energieerzeugung und Energienetze/-speicher bei der
EnergieAgentur.NRW.
Aktuell sind Pumpspeicherkraftwerke die
einzige kommerziell verfügbare Großtechnologie. Aufgrund der derzeitigen
energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind in Deutschland aber
keine Investitionen in weitere Pumpspeicher zu erwarten (anders als in der Schweiz). Auch die
geologischen Gegebenheiten setzen dem weiteren Ausbau Grenzen. Eine
Vielzahl von zentralen, netzgestützten Speichertechnologien werden
gegenwärtig entwickelt (zum Beispiel Redox-Flow-Batterien) oder in
Pilotanlagen getestet (zum Beispiel die so genannten
Power-to-Gas-Verfahren, Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz,
adiabatische Druckluftspeicher). Rabe: „In Zukunft wird möglicherweise
auch die Elektromobilität einen Beitrag zur Energiespeicherung leisten.“ Im
Rahmen der Konferenz sind am Mittwoch zudem zwei Exkursionen geplant.
Weitere Informationen zur Konferenz und zum Programm finden sich im
Internet unter:
www.energiespeicherkonferenz.de und www.energieagentur.nrw.de
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