Freitag, 27. Dezember 2013

Auch an kürzesten Tagen viel EE

Auch in der Vorweihnachtszeit war in Deutschland auf die Erneuerbaren Energien (EE) Verlass: Sonne, Wind, Bioenergie sowie Wasserkraft konnten in den vergangenen Jahren auch während der kürzesten Wintertage ihren Anteil an der Stromversorgung kontinuierlich auf insgesamt bis zu 25 Prozent steigern. Mit jedem Zuwachs regenerativen Stroms wird die Prognose renommierter Wissenschaftler immer wahrscheinlicher, die eine ganzjährige, vollständig erneuerbare Stromversorgung in Aussicht stellen.
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Am 20. und 21. Dezember sind die Tage in unseren Breiten besonders kurz, so dass Straßenlaternen und Innenbeleuchtung lange im Einsatz sind und dementsprechend viel Strom verbrauchen. Gleichzeitig laufen in vielen Häusern Backöfen und Warmwasserboiler auf Hochtouren. Ein Blick auf den statistischen Durchschnittshausalt zeigt, dass vor allem der Dezember naturgemäß sehr energieintensiv ist: Annähernd ein Zehntel des Jahresverbrauchs entfallen auf den letzten Monat im Jahr. Während ein Drei-Personen-Musterhaushalt pro Monat im Durchschnitt 292 Kilowattstunden Strom verbraucht, sind es im Monat Dezember 317 Kilowattstunden.
Die stetig wachsende Zahl an Erzeugungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien liefert während der kürzesten Tage des Jahres einen deutlich sichtbaren Stromanteil. Selbst die von Wetter und Tageszeit abhängigen Sonnen- und Windenergieanlagen tragen ihren Teil dazu bei – das zeigt zum Beispiel der Blick auf das Vorjahr: Photovoltaikanlagen und Windräder speisten am 20. und 21. Dezember 2012 zu mittäglichen Lastspitzenzeiten (Zeiten mit höchstem Stromverbrauch) mehr als zehn Gigawattstunden in das Netz ein. Beide Technologien ergänzten sich dabei hervorragend. 

So löste der Windstrom die zur Mittagszeit naturgemäß starke Photovoltaik ab und trug am frühen Abend allein mit bis zu 12 Gigawattstunden zur Stromversorgung bei. Unterstützt wurden Wind und Sonne zusätzlich durch Wasserkraft und Biomasse. Zusammengenommen erreichte das Quartett an den beiden kürzesten Dezembertagen 2012 zeitweilig einen Anteil von rund 25 Prozent an der nachgefragten Strommenge. 

„Auf diese Weise tragen die Erneuerbaren Energien auch in der sonnenärmsten Jahreszeit erheblich zum Klimaschutz bei“, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Allein Sonne und Wind konnten an den beiden kürzesten Dezembertagen 2012 mit ihrer Stromproduktion rund 256.000 Tonnen an Treibhausgasen einsparen. Keine anderen Technologien bieten im Energiesektor ähnliche Potenziale. Die vorrangig eingespeisten Erneuerbaren sind in Sachen Klimaschutz ohne Konkurrenz“, so Vohrer weiter.

Experten vom Fraunhofer-Institut (ISE) blicken in ihren Untersuchungen noch weiter in die Zukunft: In der Studie „100 Prozent Erneuerbare Energien für Strom und Wärme in Deutschland“ zeigen sie auf, dass eine rein auf Erneuerbare Energien basierende Energieversorgung bis 2050 machbar ist. Bemerkenswert an dem Zukunftsszenario ist die Versorgung regenerativer Anlagen zur Strom- und Wärmeversorgung allein auf der Basis von in Deutschland vorzufindenden Ressourcen. Die Gesamtkosten der Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare werden die Kosten des gegenwärtigen Versorgungssystems sogar unterlaufen, wenn die Preise für fossile Rohstoffe weiterhin steigen, so die ISE-Studie. „Es empfiehlt sich daher dringend, den Preissteigerungen endlicher Rohstoffe den Rücken zu kehren und auf unendliche Alternativen zu setzen. Die Kosten von Sonne, Wind, Erdwärme und Co. werden unter Garantie nicht steigen“, so Vohrer.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien Deutschland

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Donnerstag, 26. Dezember 2013

Österreichs PV-Branche vor Ende

Völlig unwirtschaftliche Fördertarife für die Königsklasse der Energieproduktion wurden von den Ministern Mitterlehner und Hundstorfer verordnet.

Mit den am 23.12.2013 verordneten Fördertarifen von 12,5 Ct pro kWh wurde der Anfang vom Ende der österreichischen PV-Branche noch kurz vor Weihnachten besiegelt. Der Bundesverband hat darauf bereits hingewiesen - schweigt aber nun. Der Zug ist abgefahren- in die falsche Richtung! Während die österreichische Windkraftszene über die im internationalen Vergleich sehr hohen Einspeisetarife jubelt, soll gleichzeitig die PV-Branche hierzulande ausgehungert werden. Branchenkenner sind sich einig: Mit 12,5 Ct bzw. 10 Ct für Freifläche kann man Photovoltaikanlagen unmöglich wirtschaftlich betreiben. Noch dazu wird dieser Tarif nicht wie in Deutschland 20 Jahre lang garantiert, sondern nur 13 Jahre.

Dieser Kahlschlag bei der Tarifförderung wird kurzfristig zum Zusammenbruch der kleinen aber feinen österreichischen PV-Szene führen und zahlreiche Arbeitsplätze kosten. War es bis dato schon schwierig Anlagen mit bis zu 30 kWp Leistung mit den bisherigen 18 Ct wirtschaftlich abzubilden, so ist dies mit den neuen Tarifen defacto völlig unmöglich geworden, da die Kosten für PV-Anlagen sogar anziehen. Österreich verabschiedet sich damit endgültig von der letzten Chance die Energiewende dezentral unter Einbeziehung der Bürger Realität werden zu lassen.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Eine solare Weihnachtsgeschichte

Der Projektbesuch von green energy against poverty in Indien zeigt: „Unsere Solar-Lampen helfen wirklich gegen Armut!“ Die Organisation sieht hervorragende Ergebnisse der Hilfsprojekte mit Erneuerbarer Energie.
 
Besonders beeindruckend sind die Erfolge in den Slumschulen bei Calcutta. Dort nutzen die Kinder die Lampen für ihre Hausaufgaben, da der Sonnenuntergang bereits kurz nach Schulschluss am späten Nachmittag ist. Die Kinder kommen jetzt regelmäßiger zum Unterricht, und es melden sich neue Kinder in den Schulen an – viele von ihnen haben vorher in den nahegelegenen Ziegeleien geschuftet. Der Vater der 8-jährigen Bristi Halder erzählt: „Wir haben nicht genug Geld, um ausreichend Petroleum für die alten Lampen zu kaufen, und deshalb konnte meine Tochter nie ihre Hausaufgaben machen. Mit der neuen Lampe hat sie sich in der Schule enorm verbessert!“ So haben die solaren Schüler-Lampen die Schulen attraktiver gemacht und damit die Bildung verbessert. Und Bildung ist ein Schlüssel für eine bessere Zukunft. 

Verbessert hat sich auch die Situation der Frauen. In den Slumschulen können sie gegen eine geringe Gebühr tragbare Solar-Lampen ausleihen, die ihnen in der Dunkelheit Sicherheit geben und handwerkliche Arbeiten in den Abendstunden ermöglichen. So erhöht sich das Familieneinkommen – und bei den Armen bedeutet das: die Familie wird öfter satt. Unter den lokalen Solar-Technikern der Slumschulen sind zwei Frauen. Von der kleinen Aufwandsentschädigung, die sie für Ihre Arbeit bekommen, können sie knapp ihren Lebensunterhalt bestreiten. Beide sind unverheiratet, eine Ausnahme in Indien. Heirat und Kinder waren früher das einzige, das sich Frauen für ihr Leben vorstellen konnten – und zuvor ein Job als Putzhilfe oder Hausmädchen in den Wohnungen der Mittelschicht in Calcutta, mit viel Arbeit und wenig Gehalt, mit Demütigung und Ausbeutung bis hin zu sexuellen Übergriffen. 


Die beiden Solar-Technikerinnen zeigen, dass es auch anders geht: mit ihrer Ausbildung und Erneuerbaren Energien haben sie für einen wichtigen gesellschaftlichen Wandel gesorgt. Jetzt sind sie ein  neues Rollenbild für Mädchen und Frauen aus den Slums. Die Projekte bekämpfen damit Abhängigkeit und Ausbeutung, sie schaffen Eigenständigkeit, Würde und Zukunftsperspektiven – das sind entscheidende Schritte zur Entwicklung. greenap ist sehr froh über diese starken Wirkungen. „Gerade für Frauen und Kinder sind die Solar- Lampen ein riesiger Fortschritt“, sagt Sabine te Heesen. Besonders freut sich die promovierte CSR-Managerin, dass diese Erfolge auf grüner Technologie und Erneuerbarer Energie beruhen.

Bei der Reise zeigte sich auch, dass Solar-Paneele und Lampen wie erwartet äußerst robust sind. Auch nach drei Jahren im harten Dauereinsatz funktionieren fast alle Geräten einwandfrei; teilweise müssen Akkus ausgetauscht werden, aber das können die lokalen Solar-Techniker zuverlässig erledigen. Die soliden Geräte bilden damit die
Basis für nachhaltig erfolgreiche Projekte. 

Eine tragbare Solarlampe kostet 15 Euro und gibt Licht für einen ganzen Raum,
eine solare Leselampe für Schulkinder kostet 5 Euro. green energy against poverty sammelt weiter Gelder für Projekte mit diesen Lampen. 


Quelle: green energy against poverty

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Montag, 23. Dezember 2013

Selbst produzierter Strom ist billiger

Solarenerige lohnt sich – nicht nur fürs Klima, sondern auch fürs Portemonnaie. Das zeigt der neue Solarrechner der Energie Genossenschaft Schweiz, auf den die Organisation Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) hinweist

Der neue Solarrechner EG!pvcalc, den die Energie Genossenschaft Schweiz vor wenigen Monaten lanciert hat, zeigt deutlich: Eigener Solarstrom schont nicht nur das Klima, sondern ist auch günstiger als der Standard-Energiemix. Betreiber einer Photovoltaikanlage können schon heute Netzparität erreichen. Bei entsprechenden Standortbedingungen ist es also günstiger, den selber produzierten Solarstrom zu nutzen, als die entsprechende Strommenge aus dem allgemeinen Versorgungsnetz zu kaufen. Dies hängt nicht nur damit zusammen, dass die Produktionskosten für Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren massiv gesunken sind, sondern auch damit, dass bei einer Eigennutzung die Gebühren an Swissgrid für das Übertragungsnetz und Abgaben an Bund und Gemeinde entfallen.

Mit dem Solarpotenzial- und Energiekostenrechner EG!pvcalc lässt sich die Rentabilität einer Photovoltaikanlage einfach bestimmen. Einfach Dachgrösse, -neigung und -ausrichtung angeben, Standort bestimmen, den aktuellen Stromverbrauch festlegen und los geht's! In der kostenlosen Auswertung wird der Energieertrag den Stromkosten abzüglich der Einsparungen durch den Eigenverbrauch gegenübergestellt und daraus die Wirtschaftlichkeit errechnet.


Berechnungen über: www.energiegenossenschaft.ch/wp2/produkte/pvcalc 

Quelle: Pusch

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Sonntag, 22. Dezember 2013

Solarstrom für Schule in Gambia

Die Stupfericher Gartner Elektrotechnik GmbH spendet Solaranlage für 150 Kinder in Gambia. Statt Weihnachtsgeschenken Solarstrom für Afrika. Ein Beispiel, wie es auch sein könnte. 

 



Gambia gehört mit seinen ca. 1,7 Mio Einwohnern und einem Alphabetisierungsgrad von kaum 40% zu den ärmsten Ländern Afrikas und der Welt. Der deutsche Verein "Zukunft in Salikenni Gambia e.V." fördert einen Kindergarten in Salikenni ca. 80km von der Hauptstadt Banjul entfernt auf der Nordseite des Gambia Flusses. Ziel der Einrichtung ist es, Kindern zwischen drei und sechs Jahren gute Grundlagen für die Grundschule mitzugeben. Die Eltern, die größtenteils selbst nie oder nur kurz die Schule besucht haben, haben die Wichtigkeit der schulischen Bildung für die Zukunft ihrer Kinder und ihres Dorfes erkannt und setzen sich für das Weiterkommen ihrer Kinder in der Schule ein.

Die Grundlagen für eine gesunde Weiterentwicklung sind der Zugang zu Wasser und Strom. Die Einwohner von Salikenni werden aber nur stundenweise durch einen weit außerhalb liegenden Dieselgenerator mit Strom versorgt.

Um eine erhebliche Verbesserung herbeizuführen, installierte Alfons Gartner, Inhaber und Geschäftsführer der Gartner Elektrotechnik GmH in Stupferich, persönlich vor Ort in Salikenni, das mit seinen knapp 3.000 Einwohnern nur unwesentlich größer wie Stupferich ist, in einem 10-tägigen schweißtreibendem Einsatz bei gut 35 Grad vom 26. November bis zum 5. Dezember 2013 eine Photovoltaik-Insel-Anlage mit einer Leistung von 6,5kWp und Batterien mit einer Speicherkapazität von 19,2 kWh auf einem Dach des Kindergartens, die am 2. Dezember 2013 störungsfrei in Betrieb ging. "Durch die ständige Verfügbarkeit von Strom kann unter anderem der eigene Brunnen betrieben werden, der den lückenlosen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht. Davon profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch die Dorfbewohner, die sich dort kostenfrei mit Wasser für ihren täglichen Bedarf versorgen können, da die marode öffentliche Trinkwasserversorgung leider nicht durchgehend funktioniert". "Des weiteren wird die Belüftung und Beleuchtung des Klassenzimmers und der Versammlungshalle, der Betrieb von Kühlschränken und der Versorgung für einen Computerraum mit 14 PCs sichergestellt.", so Alfons Garnter.

Der Schulleiter Lamin Kolley beschreibt die Situation wie folgt: "Der Bedarf an Lernmöglichkeiten und die Motivation der Kinder ist riesig. Durch den ständigen Zugang zur Elektrizität haben wir nun endlich die Möglichkeit, unsere Angebote stark zu erweitern. Jugendliche und Erwachsene können nun regelmäßig in der Anwendung von Computern geschult werden. Der Zugang zum Internet, wenn auch mit recht langsamen Übertragungsraten, sorgt dafür, mit der Welt verbunden zu sein. Unser nächstes Ziel ist, grundlegende Kurse im Bereich der Metall- und Holzbearbeitung anzubieten. Auch hierzu ist die Verfügbarkeit von Strom Voraussetzung."

Der Bau der Photovoltaikanlage wurde in Stupferich akribisch vorbereitet, nicht das geringste Teil durfte fehlen. Nach dem vierwöchigen Transport der großen Holzkisten nach Salikenni konnte Alfons Gartner dann endlich nach Banjul fliegen und mit der eigenhändigen Installation der Anlage vor Ort beginnen. Bis dahin war es aber eine echte Zitterpartie, ob die Kisten mit ihrem wertvollen Inhalt tatsächlich auch im fernen Afrika ankommen.

"Es war uns wichtig, ein funktionierendes Beispiel zu setzen und dabei die Leute vor Ort einzubeziehen. Also vor Ort Leute auszubilden, die die Anlage verstehen und warten können. So ist ein längerfristiger Betrieb gewährleistet", so Gartner. "Besonders positiv überrascht hat uns der unermüdliche Einsatz der Gambianer beim Bau der Anlage. Wir finden es besonders reizvoll, auf direktem Wege mit unserer eigenen Kompetenz zur Verbesserung der Lebensumstände beizutragen. Das war für uns nicht das letzte Projekt dieser Art".


Quelle: stuperich.org

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Freitag, 20. Dezember 2013

Erste Welt-Markt-Prognosen für 2014

Das US-Marktforschungsunternehmen IHS Inc. (Englewood, Colorado) geht davon aus, dass der weltweite Photovoltaik-Markt 2014 im zweistelligen Prozentbereich auf 40-45 Gigawatt wächst. Der Markt der Speicher für Photovoltaik-Anlagen werde sich vervierfachen, und die PV-Industrie wieder mehr in Produktionsanlagen investieren - so eine Zusammenfassung der Solarplattform solarserver.de.
 
Die anhaltenden Überkapazitäten bei Solarmodulen würden jedoch dazu führen, dass der durchschnittliche Verkaufspreis nächstes Jahr um 10 % sinkt. Das verhindere, dass die Gewinnmargen größer werden.„Nach zwei Jahren Abwärtstrend erholt sich die globale Solar-Industrie wieder“, sagte der Photovoltaik-Analyst Ash Sharma. „Der weltweite Photovoltaik-Zubau wächst 2014 voraussichtlich im zweistelligen Bereich, die Unternehmen investieren wieder mehr, die Modulpreise stabilisieren sich, und neue Märkte entstehen.“

Die für jedes Land prognostizierten Absatzzahlen überraschen kaum. Sie ähneln einem Bericht, den Mercom Capital LLC (Austin, Texas, USA) ein paar Tage zuvor veröffentlicht hatte. Voraussichtlich führen die drei Länder wieder das Ranking an, die bereits 2013 vorne lagen: IHS rechnet damit, dass China 2014 mit einem Volumen von 9,4 GW der größte Markt wird (2013: 8,6 GW), gefolgt von Japan mit 7,2 GW und den USA mit einem Zubau von 6,4 GW.

Die europäischen Solarmärkte werden es voraussichtlich nicht auf ihre Spitzenplätze zurück schaffen. Deutschland wird mit einem erwarteten Zubau von 3,7 GW das einzige europäische Land über 2 GW sein. Das liege an den Kürzungen der Photovoltaik-Förderung in den großen Märkten Europas. Der Photovoltaik-Zubau in Lateinamerika, der 2013 auf 300 MW geschätzt wird, soll 2014 auf mehr als 1 GW steigen. Die größten Märkte sind voraussichtlich Chile und Mexiko.

IHS geht davon aus, dass der weltweite Markt für Solarstrom-Speicher sich 2014 vervierfacht und ein Volumen von 753 MW erreicht. Starkes Wachstum erwarten die Marktforscher im privaten und gewerblichen Sektor sowie bei Großspeichern. Das Unternehmen hält an seinen früheren Prognosen fest, dass der gewerbliche Sektor am stärksten wachsen wird.

Hersteller von Ingots, Wafern, Solarzellen, Photovoltaik-Modulen und Polysilizium werden laut IHS im kommenden Jahr 42 % mehr investieren (3,3 Milliarden US-Dollar oder 2,4 Milliarden Euro), vor allem in Fabriken im Mittleren Osten, Südamerika und Teilen von Afrika sowie Asien.

Quelle: IHS Inc.; | solarserver.de

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Mittwoch, 18. Dezember 2013

SES kritisiert die Strom-Dinosaurier

Nachdem diese Woche die Energiekonzerne Alpiq und Repower über tiefe Strompreise am europäischen Markt geklagt haben, zieht nun die Axpo nach und titelt: «Hohe Subventionen für Wind- und Solarenergie belasten konventionelle Kraftwerke». Die SES bringt Licht ins Dunkel des Gejammers und kritisiert die «Strom-Dinosaurier». 

Die Förderung der Erneuerbaren ist laut der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) nötig, solange die konventionellen Energien weiterhin subventioniert werden. Die momentan tiefen Marktpreise werden sich mit dem Verschwinden fossiler und nuklearer Kraftwerke wieder erholen.  Tatsache ist, dass die Preise am europäischen Strommarkt sehr tief sind, weil in Europa ein Angebotsüberhang besteht. Der Zubau an erneuerbaren Kraftwerken, insbesondere Wind- und Solarkraftwerken, hat dazu beigetragen. Dieser Zubau ist allerdings gewollt, die Energiewende und der Ausstieg aus der Atomenergie ist ein politisches und gesellschaftliches Ziel, gerade auch in Deutschland, wo der Zubau am stärksten ist. Die Erneuerbaren finden statt – der erste Schritt in Richtung Energiewende ist gemacht. Dass es zum Überangebot kommt, hängt damit zusammen, dass die Betreiber von fossilen und nuklearen Kraftwerken ihre Anlagen nicht vom Netz nehmen wollen.
Die Schweizer Stromkonzerne sind vor allem in konventionellen Kraftwerken investiert – den Zubau erneuerbarer Energien haben sie verschlafen (siehe unten unter «weiterführende Informationen» IV). Weil sie den Markt falsch antizipierten und die Erneuerbaren unterschätzten, stehen sie heute auf der Verliererseite. Statt jetzt auf den erneuerbaren Zug aufzuspringen, rufen sie nach Subventionen für die bewährte Grosswasserkraft. Gerade diese wird wegen ihrer Flexibilität in Zukunft Gold wert sein ( I).
Das Jammern über die «marktverzerrenden Subventionen» hat vor allem ein Ziel: Die in der Energiestrategie 2050 angedachte Förderung dezentraler, erneuerbarer Energien in der Schweiz soll gebremst werden, bevor sie Wirkung entwickelt. Ende 2013 werden Solar- und Windkraft erstmals die 1-Prozent-Marke knacken. Damit sind wir im internationalen Vergleich wohl immer noch das Schlusslicht ( VI). Nun ist aber die Förderung erneuerbarer Energien eben keine Marktverzerrung, sondern eine Korrektur einer Marktverzerrung: In der Schweiz wurde und wird die Atomenergie massiv subventioniert ( II) und auch die fossilen Energien tragen die von ihnen verursachten Kosten nicht, der CO2-Preis ist viel zu tief dafür.
«Solange die Atomenergie subventioniert bleibt, braucht es eine konsequente Förderung erneuerbarer Energien. Sonst bleibt der Atomausstieg Wunschdenken.» stellt Felix Nipkow, SES-Projektleiter Strom & Erneuerbare fest. Die Energiewende mag aus Sicht der Energiedinosaurier eine Herausforderung sein, aus gesellschaftlicher Sicht ist sie eine Chance. Die Schweiz kann volkswirtschaftlich profitieren – je rascher und konsequenter die Energiewende umgesetzt wird, desto mehr ( III, V).

Last, but not least: Die Atomenergie wird vor allem jene Generationen belasten, die gar nie von ihr profitiert haben. Am internationalen Atommüllkongress am 13. März 2014 werden Schweizer Fachleute und internationale Experten die Herausforderungen der Atommüllentsorgung in der Schweiz und im Ausland diskutieren: http://www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2013/12/13/internationaler-atommuellkongress-2014.html

Im Text genannte, weiterführende Informationen - oder das Beste der SES im 2013:

I. Keine Subventionierung der Grosswasserkraft, SES-Medienmitteilung vom 12.12.2013: http://www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2013/12/12/keine-subventionierung-der-grosswasserkraft.html
II. SES-Studie: «Atomvollkosten – Was der Atomstrom wirklich kostet» (November 2013): http://www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2013/11/21/neue-ses-studie-atomstrom-kostet-36-rappen-pro-kilowattstunde.html
III. Einheimisch, erneuerbar, effizient: Kantonaler Wirtschaftsfaktor Energiewende. Die SES zeigt, welche wirtschaftlichen Vorteile die einheimische und erneuerbare Versorgung mit Energie mit sich bringt (September 2013): http://www.energiestiftung.ch/kantone/
IV. Noch keine Energiewende bei den grossen Stromkonzernen (Strommixvergleich, Juli 2013): http://www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2013/07/22/noch-keine-energiewende-bei-den-grossen-stromkonzernen.html
V. SES-Studie: Energiewende kostet weniger als die Nicht-Wende (Juni 2013): http://www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2013/06/18/energiewende-kostet-weniger-als-die-nicht-wende.html
VI. Die Schweiz bleibt das Schlusslicht. Produktion von Strom aus Windkraft und Photovoltaik im Vergleich mit dem europäischen Umland (Mai 2013): http://www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2013/05/02/die-schweiz-bleibt-das-schlusslicht.html

Dienstag, 17. Dezember 2013

Immerhin: Wieder Aufträge für MB

Die Durststrecke des Schweizer Solarzulieferers Meyer Burger mit Sitz in Thun dauert nun schon rund zwei Jahre. Jetzt zeigt sich ein Silberstreifen am Horizont - mehr als eine Fata Morgana. 

Die Meyer Burger Technology Ltd. (Thun, Schweiz) hat gemäss der Solarplattform Solarserver zwei Photovoltaik-Aufträge im Gesamtwert von 21 Millionen US-Dollar (15 Millionen Euro) erhalten. Unter anderem soll das Tochterunternehmen Roth & Rau Tintenstrahldrucker für Hochleistungs-Solarzellen auf Basis von monokristallinem Silizium an ein Unternehmen in den USA liefern, berichtet Meyer Burger.
 
Damit sei das Unternehmen weltweit das einzige, das ein Druckverfahren anbietet, welches sich zur Massenfertigung von Hochleistungs-Solarprodukten in Kombination mit der galvanischen Beschichtung eignet. Neben der PiXDRO-Technologie soll Meyer Burger auch Wafer-Inspektionssysteme von Hennecke Systems im Wert von rund 3,9 Millionen USD (2,8 Millionen Euro) liefern. Hennecke Systems gehört auch zur Unternehmensgruppe.
Die Lieferung nach Malaysia ist für das zweite und dritte Quartal 2014 geplant. Die PixDRO-Drucker seien sehr präzise und können laut Hersteller bis zu 900 Wafer pro Stunde vorder- und rückseitig bedrucken. Sie sollen in einer Fabrik mit einer jährlichen Produktionsleistung von 100 MW zum Einsatz kommen.

Der zweite Auftrag stammt von einem asiatischen Bestandskunden und umfasst Messausrüstung für Silizium-Wafer, Solarzellen und Photovoltaik-Module. Dazu zählen fortschrittliche Schneidanlagen, automatische Zellbeschichtungs-Technologie sowie Modulverschaltungs- und -testanlagen. Diese sollen im ersten Quartal 2014 geliefert werden.

Für Meyer Burger bedeuten diese Aufträge eine Erholung. Das Unternehmen hatte wie andere PV-Ausrüster mehr als zwei Jahre mit einer verringerten Nachfrage, sinkenden Verkaufszahlen und negativen Margen aufgrund branchenweiter Überkapazitäten gekämpft.

Quelle: Meyer Burger | solarserver.de

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Montag, 16. Dezember 2013

PV bei Auktion chancenlos

Selbst im sonnenreichen Brasilien zeigt sich, dass Photovoltaik (PV) noch chancenlos ist, wenn Erneuerbare Energien gemeinsam über Auktionen ausgeschrieben werden und gegeneinander in Konkurrenz treten. Einer Meldung des Branchenportals Photon zufolge erhielten lediglich Wind-, Wasserkraft- und Biomasseanlagen Zuschläge für Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 3,5 Gigawatt (GW).

Bei der am 13. Dezember erfolgten Preisauktion für die Abnahme von Strom aus Erneuerbare-Energien-Projekten in Brasilien wurden Verträge für Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 3,5 Gigawatt vergeben. Von den durch die staatliche Energieagentur EPE (Empresa de Pesquisa Energética) zur Auktion zugelassenen 88 Photovoltaikprojekten mit einer Gesamtleistung von rund zwei Gigawatt erhielt kein einziges einen Zuschlag.  

Stromabnahmeverträge gingen nur an Windkraft-, Wasserkraft- und Biomassekraftwerke, auch die angetretenen solarthermischen Kraftwerke gingen leer aus. Von 539 Windparks mit insgesamt 13,2 Gigawatt wurden 97 mit zusammen 2,3 Gigawatt ausgewählt. Den zweitgrößten Anteil an den bei der Auktion erfolgreichen Projekten hält Wasserkraft: 17 Anlagen mit zusammen 1,08 Gigawatt erhielten einen Zuschlag; angetreten waren 34 Projekte mit insgesamt 1,6 Gigawatt. Biomassekraftwerke spielen mit fünf (von sieben angetretenen) Projekten und insgesamt 161,8 Megawatt nur eine kleine Rolle. Die Stromlieferung der ausgewählten Projekte muss spätestens 2018 beginnen, die Laufzeit der Abnahmeverträge beträgt 20 Jahre für Windkraft, 25 für Biomasse und 30 Jahre für Wasserkraft. 

Für Windstrom liegt der in der Auktion ermittelte durchschnittliche Abnahmepreis bei nur 11,9 Centavos (3,7 Cent) je Kilowattstunde. Die übrigen in der Auktion vertretenen Erzeugungsarten liegen rund zehn bis 20 Prozent darüber, lediglich ein bereits bestehendes Wasserkraftwerk (in São Manoel) erhält mit 8,35 Centavos (2,6 Cent) einen geringeren Preis. Für Photovoltaikprojekte war bereits der Startpreis der Auktion von 12,2 Centavos (3,8 Cent) je Kilowattstunde unrealistisch. Allerdings liegen die nun geltenden Preise auch für Windkraft extrem niedrig (in Deutschland liegen die Stromgestehungskosten für Onshore-Windkraft an guten Standorten bei sechs bis sieben Cent je Kilowattstunde). Für Photovoltaikprojekte in Brasilien gibt es einen Vorschlag von drei Verbänden der Elektrizitätswirtschaft, eine eigene Auktionsrunde mit Preisziel um 19 bis 20 Centavos (5,9 bis 6,2 Cent) je Kilowattstunde durchzuführen. 

Quelle: PHOTON

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Freitag, 13. Dezember 2013

Jetzt auch die S.A.G. Solarstrom AG

Die S.A.G. Solarstrom AG hat am Freitag Insolvenz angemeldet. Angesichts nicht zeitgerecht erfolgter Mittelzuflüsse in Höhe von über 20 Mio. € und des seit dem 29. November 2013 erwarteten operativen Verlustes waren Refinanzierungsgespräche mit Banken, Finanzdienstleistern und weiteren Gläubigern sowie Investoren geführt worden. 

In den Gesprächen gelang es jedoch nicht, zeitnah die entstandene Liquiditätslücke zu schließen und damit eine fristenkongruente Zahlung von Verbindlichkeiten zu gewährleisten. Die S.A.G. Solarstrom AG (im Bild der Firmensitz in Freiburg i.Br. ist damit zahlungsunfähig, obwohl bilanziell keine Überschuldung vorliegt. Damit kann auch die am 16. Dezember 2013 fällige Zinszahlung für die Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A1E84A4, WKN: A1E84A) nicht bedient werden. Die Unternehmensgruppe wird in dem angestrebten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung in den nächsten drei Monaten gemeinsam mit einem vorläufigen Sachwalter ein Restrukturierungskonzept erarbeiten, bei dem die Gläubiger eng eingebunden werden. Ziel ist ein zukunftsfähiges Konzept zur Fortführung der Unternehmensgruppe.

„Innerhalb von noch nicht einmal vier Wochen waren wir mit einer Situation konfrontiert, die für uns so in keiner Weise absehbar war“, so Dr. Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom AG. „Wir hatten Mittelzuflüsse aus dem Closing des Verkaufs von deutschen Photovoltaik-Projekten, aus dem Closing eines italienischen Projekts mit 7 Photovoltaik-Anlagen und aus einem Darlehen, das wir einer italienischen Projektgesellschaft gewährt hatten, für November und Dezember fest eingeplant. Sie haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen verzögert. Insgesamt fehlt eine Summe von über 20 Mio. €. Diese signifikante Liquiditätslücke konnten wir trotz aller Anstrengungen nicht schließen.“   

Bei dem Closing des Verkaufs deutscher Projekte war die S.A.G. Solarstrom AG im Jahresverlauf bereits von den Insolvenzen eines Modullieferanten und einiger Dienstleister betroffen. Die Insolvenz des Modullieferanten führte dazu, dass Bankenfinanzierungen für Projekte in Frage gestellt oder abgesagt wurden. Alternative, von Banken akzeptierte Versicherungslösungen waren nicht darstellbar. Auch bezüglich der Dienstleister mussten Alternativlösungen gefunden werden und es musste in erheblichem Umfang nachgearbeitet werden. Beides verzögerte das Closing des Verkaufs dieser Anlagen und damit auch den geplanten Mittelzufluss im hohen einstelligen Millionenbereich.

Im Verlauf der zweiten Novemberhälfte stellte sich heraus, dass ein für November erwarteter Mittelzufluss im mittleren einstelligen Millionenbereich voraussichtlich erst im Jahresverlauf 2014 erfolgen wird. Hier ließ sich das Closing des Verkaufs eines italienischen Anlagenportfolios wegen einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Netzbetreiber nicht realisieren. Eindeutige Beurteilungen durch externe Rechtsanwälte des Finanzierers zugunsten der Projektgesellschaft stellten das Closing nicht in Frage.

Außerdem stand Anfang Dezember endgültig fest, dass sich auch ein Mittelzufluss an die S.A.G. Solarstrom AG im mittleren einstelligen Millionenbereich aus einem Darlehen, das einer italienischen Projektgesellschaft gewährt worden war, deutlich verschiebt. Der Darlehensrückfluss wird nun aus formaljuristischen Gründen frühestens zum Ende des ersten Quartals 2014 erwartet. Auch hier lag ein externes Rechtsgutachten vor, das die gegenteilige Rechtsauffassung bescheinigte.

Die S.A.G. Solarstrom AG war bis zum 29. November 2013 davon ausgegangen, die Prognose für das Geschäftsjahr mit einem positiven operativen EBIT und einem Installations- und Absatzvolumen von mehr als 117 MWp zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt dauerten Vertragsverhandlungen über die Umsetzung einer Projektpipeline im dreistelligen MWp noch an. Organisatorisch wäre jedoch nicht mehr das ganze, aus dieser Projektpipeline für 2013 geplante Installationsvolumen umsetzbar gewesen. Am 5. Dezember musste die S.A.G. Solarstrom AG dann das Scheitern der Vertragsverhandlungen bekannt geben, da keine Verhandlungslösung hinsichtlich der geforderten Bürgschaften zu erzielen gewesen war. Diese hätten für die S.A.G. Solarstrom AG – insbesondere vor dem Hintergrund der verzögerten Mittelzuflüsse – eine unverhältnismäßig hohe Kapitalbindung dargestellt.

In dem beantragten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wird die S.A.G. Solarstrom AG in den nächsten drei Monaten gemeinsam mit dem vorläufigen Sachwalter und dem vorläufigen Gläubigerausschuss ein tragfähiges Restrukturierungskonzept erarbeiten. 

Die S.A.G. Solarstrom AG ist herstellerunabhängiger Anbieter von individuell für den Kunden konfigurierten, qualitativ hochwertigen Photovoltaik-Anlagen. Die Unternehmensgruppe errichtet national und international effiziente Anlagen in allen Größenordnungen. Mit eigenen Anlagen produziert das Unternehmen nachhaltig Solarstrom. Zum Leistungsportfolio der S.A.G. Solarstrom AG gehören außerdem Dienstleistungen rund um den gesamten Lebenszyklus von Photovoltaik-Anlagen, darunter Prognose- und Energieservices, Ertragsgutachten, Fernwartung und Instandhaltung sowie Versicherung und Finanzierung. Der Konzern bietet damit eine umfassende Photovoltaik-Wertschöpfungskette vom Ertragsgutachten über Planung, Bau, Betrieb, Überwachung bis hin zu Optimierung, Repowering oder Rückbau. Das Unternehmen wurde 1998 gegründet und zählt zu den Pionieren der Solarbranche. Rund 200 Spezialisten arbeiten an den vier Standorten in Deutschland sowie bei den ausländischen Tochtergesellschaften.

Weitere Informationen: www.solarstromag.com


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Dienstag, 10. Dezember 2013

Über 2000 Solar-Strom-Speicher

Die deutsche Bundesregierung führt ihre Speicherförderung im Jahr 2014 weiter. Ein neuer Info-Kurzfilm macht jetzt Lust auf Sonnenspeicher. 



Das neue Förderprogramm der Bundesregierung zur Verbreitung von Solarstromspeichern trifft auf zunehmendes Interesse in der Bevölkerung. Bereits 2.300 Haushalte haben nach Angaben der KfW Bankengruppe bis Ende November Bewilligungen für den Bezug des attraktiven Tilgungszuschusses für die Anschaffung eines Sonnenspeichers erhalten. Das Förderangebot soll vorerst bis Ende 2015 weiterlaufen. 

Um über die Potenziale der Solarstromspeicherung zu informieren, hat der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) den Kurzfilm „Die Sonne speichern“ produziert und zur kostenfreien Verwendung in seinen Youtube-Kanal eingestellt (siehe oben). Der über das Internet aufrufbare knapp neunminütige Film erklärt anschaulich am Beispiel zweier Familien und mithilfe hochwertiger Animationen die Vorteile von Solarstromspeichern. Entstanden ist der professionell erstellte Beitrag im Rahmen der ersten großen Informationskampagne zu Solarstromspeichern, die mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und aus der Solarbranche finanziert wird. „Wer bereits eine eigene Photovoltaik-Anlage besitzt oder über den Kauf eines Solarstromspeichers nachdenkt, sollte sich unbedingt diesen Informationsfilm anschauen“, rät Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). 

Die Bundesregierung fördert die Anschaffung von Solarstromspeichern auch im kommenden Jahr mit einem Kreditprogramm der KfW Bankengruppe. Dabei können sich Verbraucherinnen und Verbraucher einen besonders zinsgünstigen KfW-Kredit mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten für den Solarspeicher sichern. Das Finanzierungsangebot wird von vielen Hausbanken weitergereicht. 

Montag, 9. Dezember 2013

Solarzellen der Zukunft - anders?

Die Solarzelle der Zukunft wird leicht und mechanisch flexibel sein und sich mithilfe von Druckprozessen kostengünstig herstellen lassen. 

Effizientere Materialien und neue Architekturen für die organische Photovoltaik zu entwickeln, sind die Ziele des BMBF-geförderten neuen Forschungsvorhabens POPUP. Ein interdisziplinäres Team um Dr. Alexander Colsmann vom Lichttechnischen Institut (LTI) des KIT erarbeitet für POPUP ein vertieftes Grundverständnis und erforscht neue Architekturen für semi-transparente und lichtundurchlässige Solarzellen und -module. Zu dem nun gestarteten Projekt „Entwicklung neuer Materialien und Devicestrukturen für konkurrenzfähige Massenproduktionsverfahren und Anwendungen der organischen Photovoltaik“ (POPUP) tragen insgesamt zehn führende Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus verschiedenen Bereichen bei. Die Koordination liegt bei dem Pharma- und Chemieunternehmen Merck. Das Gesamtbudget für das insgesamt drei Jahre laufende Projekt beträgt 16 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt dem Konsortium einen Förderbetrag von 8,2 Millionen Euro zur Verfügung, den Rest tragen die am Projekt teilnehmenden Unternehmen. Zur Umsetzung des Forschungsvorhabens erhält das KIT eine Förderung von einer Million Euro.

POPUP soll der organischen Photovoltaik zum Durchbruch verhelfen. Dazu entwickelt das Konsortium deutlich effizientere und stabilere Materialien für kostengünstige, industriell anwendbare Druck- und Beschichtungsverfahren sowie neue Architekturen für flexible und starre, semi-transparente und lichtundurchlässige Solarmodule. Das KIT hat die Aufgaben, ein Grundlagenverständnis zu erarbeiten sowie mit den Industriepartnern neue Bauelement-Architekturen für semi-transparente und lichtundurchlässige Solarzellen und -module zu erforschen.

Je nach Anwendungsgebiet werden die Solarzellen auf flexiblen Kunststofffolien oder auf starren Glasträgern gefertigt. Die KIT-Wissenschaftler verfolgen bei ihren Arbeiten zur organischen Photovoltaik zwei entscheidende Ziele: prinzipiell vollständige Druckbarkeit der Solarzellen sowie Verzicht auf Indiumzinnoxid (ITO) als Elektrodenmaterial. Bei flexiblen Trägern setzen die Forscher stattdessen leitfähige und transparente Folien ein. Bei Glasträgern hingegen untersuchen sie eine entsprechende Abscheidung transparenter Elektroden auf Basis von metallischen Mikrostrukturen und leitfähigen Pufferschichten. Darüber hinaus widmet sich das Team am KIT der Erforschung hocheffizienter semi-transparenter Solarzellen und Minimodule aus organischen Halbleitern. Das Team erforscht damit eine der Schlüsseltechnologien und ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal der organischen Photovoltaik.

Die beteiligten Industriepartner streben mittel- bis langfristig die Herstellung organischer Solarmodule über konkurrenzfähige Massenproduktionsverfahren an – beispielsweise zur Integration in Fahrzeuge, um die Stromversorgung für die Bordelektronik zu unterstützen, in Gebäude und Glasfassaden, zur Energieversorgung für freistehende Gebäude und Geräte, Notfallsysteme, Verkehrs- und Navigationshilfen. Auch zur netzunabhängigen Stromversorgung im Freizeitbereich oder zum Laden mobiler Verbraucher-Geräte lassen sich die neuartigen Technologien einsetzen. Die Ergebnisse des KIT-Forscherteams werden den verschiedenen Anwendungen direkt zugutekommen.

Der Verbund POPUP umfasst zehn Partner, die langjährige Erfahrungen in der organischen Photovoltaik besitzen und auf ihren Arbeitsgebieten technologisch führend sind: Merck, Darmstadt; Zentrum für Angewandte Energiesysteme, Erlangen; PolyIC GmbH & Co. KG, Fürth; Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe; Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG, Fürth; Belectric OPV GmbH, Nürnberg; Webasto Gruppe, Stockdorf; Siemens AG, Erlangen; Centrosolar Glas GmbH & Co. KG, Fürth; Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung, Stuttgart. Die Partner kooperieren in einer arbeitsteiligen, branchenübergreifenden und multidisziplinären Wertschöpfungskette.

Quelle:  Karlsruher Institut für Technologie

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Deutsche wollen weiter ausbauen

Die Große Koalition in Deutschland will den Ausbau der erneuerbaren Energien auf das Niveau vor Fukushima drosseln. Aber: Gemäss einer Umfrage von Greenpeace Energy wollen 79 Prozent der Deutschen erneuerbare Energien zügig weiter ausbauen.

Anders als Union und SPD es im Koalitionsvertrag vorsehen, sprechen sich 79 Prozent der Deutschen für einen weiteren zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace Energy eG. Während 30 Prozent der Befragten das  Ausbautempo beibehalten möchten, wünschen sich 49 Prozent sogar einen schnelleren Ausbau als bisher. Lediglich 20 Prozent plädieren für ein langsameres Tempo. „Eine deutliche Mehrheit ist dagegen, dass die Große Koalition die Energiewende  kaputtregiert und fordert, beim Ausbau weiter Gas zu geben“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik von Greenpeace Energy

 

Noch vor der Atomkatastrophe in Fukushima plante die Bundesregierung aus Union und FDP laut Nationalem Aktionsplan für erneuerbare Energie einen durchschnittlichen Zubau pro Jahr von 2,18 Prozent bis zum Jahr 2020. Mit einem Anteil von 40 bis 45 Prozent Ökostrom im Jahr 2025 bewegt sie sich jetzt lediglich zwischen 1,25 und 1,67 Prozent Ausbaurate pro Jahr. Das ist ein deutlicher Rückschritt. Die Regierung verschleiert diesen Umstand und spricht im Koalitionsvertrag von „Ausbaukorridoren“.

 
Ein schneller Ausbau, wie ihn sich eine große Mehrheit der Deutschen wünscht, führt außerdem zu einer kräftigen Kostenersparnis. Das geht aus einer Studie hervor, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy im September 2013 erstellt hat. Erneuerbare-Energien-Anlagen produzieren schon heute zum Teil deutlich günstiger Strom als der konventionelle Kraftwerkspark. Bis 2030 summiert sich der Kostenvorteil auf insgesamt 54 Milliarden Euro, bis 2050 sogar auf 522 Milliarden Euro. Die Hauptgründe für die positive Bilanz der erneuerbaren Energien: Atom und Kohle verursachen Umweltschäden, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Jede Kilowattstunde grüner Strom hilft, diese Umweltschäden zu vermeiden. Zum anderen schmelzen die Kosten für Ökostrom-Anlagen dank technischer Weiterentwicklung und wachsender Routine mehr und mehr dahin.

Für die Umfrage „In welchem Tempo sollten die erneuerbaren Energien in Deutschland in den nächsten vier Jahren ausgebaut werden?“ hat Greenpeace Energy eG TNS Emnid Anfang Dezember 1.019 Bundesbürger ab 18 Jahren befragen lassen.

Quelle: Greenpeace Energy

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Sonntag, 8. Dezember 2013

Der Mond - ein Solarpark?

Eine japanische Firma will den Mond zu einem Solarpark machen. Ein 400 Kilometer breiter Gürtel soll die Energieproblematik damit für immer lösen. 

Die Tokioter Shimizu Corporation will auf dem Mond eine riesige Solaranlage errichten und einen 400 Kilometer breiten Gürtel von Solarzellen um den Äquator des Erdtrabanten legen. Die entstehende Energie soll per Laser oder Mikrowellenstrahlen zur Erde übertragen werden. Der Baubeginn ist für 2035 vorgesehen. Weil immer ein Teil des Solargürtels der Sonne zugewandt ist, lässt sich laut Konzept 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche Strom erzeugen, womit das Problem von Solaranlagen mit schlechtem Wetter auf der Erde umgangen wird. Wolken gibt es schließlich auf dem Mond nicht. Insgesamt soll der Gürtel 11.000 Kilometer lang sein, so lang wie der Äquator.

Von der Sonnenseite soll die mit den Solarzellen erzeugte Energie per Stromkabel zunächst auf die der Erde zugewandte Mondseite geleitet und dann mit Laseranlagen und Mikrowellenantennen an Empfangsstationen zum blauen Planeten gesendet werden. 13.000 Terawatt soll die Anlage produzieren können - im Vergleich zu 4.100 Terawatt, welche 2011 in den gesamten USA generiert wurden, schreibt der Telegraph.

"Ein Wechsel vom Verbrauch limitierter Ressourcen zu unlimitiertem Verbrauch sauberer Energie ist der ultimative Traum der Menschheit", heißt es auf der Firmenwebseite. "Der 'Luna Ring' macht diesen Traum durch geniale Ideen in Verbindung mit fortgeschrittenen Weltraum-Technologien wahr." Der Bau des Solar-Äquators soll durch Roboter erfolgen, die 24 Stunden täglich von der Erde aus gesteuert werden.

Laut Shimizu können aus der Monderde außerdem Keramik, Glas, Sauerstoff, Beton, Wasser und Solarzellen hergestellt werden. Zu den geschätzten Kosten macht der Konzern keine Angaben. Zwar hat die Katastrophe von Fukushima die japanische Bevölkerung offener für alternative Energiequellen werden lassen, dennoch erscheint der Plan derzeit noch wie Science Fiction. So bezweifelt man beim Technologie-Fachmagazin Wired sogar, dass Shimizu die notwendigen Grundbesitzrechte zum Baustart auf dem Mond erwirbt.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Finanzierungsmodell mit Potenzial

Der japanische Elektrokonzern Toshiba steigt in den deutschen Photovoltaikmarkt ein und lanciert ein neues Geschäftsmodell: Solarstrom zum Eigenverbrauch in Mietshäusern. 

Die Toshiba Corporation (Tokio, Japan) gab bekannt, dass das Unternehmen mit einem neuartigen Vor-Ort-Verbrauchsmodell für Wohngebäude in das Photovoltaik-Geschäft in Deutschland einsteigen wird. Mit dem Solar-Geschäftsbetrieb soll im März 2014 begonnen werden, nachdem Photovoltaik-Systeme in Wohngebäuden in Villingen-Schwenningen sowie in Ostfildern (Baden-Württemberg) installiert wurden, die von der größten Immobiliengesellschaft Deutschlands betrieben werden, der GAGFAH mit Sitz in Essen.

Obwohl Deutschland im Jahr 2000 einen Einspeisetarif für Solarstrom eingeführt hat und die Nutzung der Photovoltaik zugenommen hat, erhielten die Verbraucher in letzter Zeit jedes Jahr höhere Stromrechnungen und Erzeuger bekamen eine geringere Einspeisevergütung für Solarstrom. Toshiba präsentiert ein Vor-Ort-Verbrauchsmodell, das unabhängig vom Einspeisetarifsystem funktionieren und auch das regionale Netz und die Umwelt entlasten soll. Das System werde mit einer Reihe von Pensionsfonds finanziert und geführt, berichtet Toshiba. Der deutsche Zweig von Toshiba International Europe (TIL) mit Sitz in Großbritannien werde die Photovoltaik-Systeme für Familienapartments installieren, betreiben und verwalten, die sich im Besitz der GAGFAH befinden.

Bewohner von Wohnhäusern sollen Solarstrom günstiger kaufen können als Elektrizität vom Versorger: TIL werde den Solarstrom mit den Pensionsfonds kaufen und an die Bewohner der Wohnhäuser zu einem niedrigeren Preis verkaufen als dem, den die Stromversorger berechnen. Wenn die Photovoltaik-Anlagen nicht in Betrieb sind, an bewölkten Tagen und nachts, wird TIL Strom im Großhandel kaufen und der Bevölkerung zum gleichen Preis wie Strom vom Solarenergiesystem verkaufen, heißt es in der Pressemitteilung. Toshiba will in Deutschland zunächst Photovoltaik-Anlagen für 750 Wohnungen mit einer Gesamtleistung von 3 Megawatt (MW) installieren und dies bis 2016 auf 100 MW erhöhen.

Solarstrom-Speicher und Energiemanagement sollen folgen. Künftig will das Unternehmen auch stationäre Batterien installieren und ein Mikro-Energiemanagementsystem (μEMS) integrieren. Ziel von Toshiba sei es, ein sich selbst tragendes System für den Solarstrom-Verbrauch und es in einem Servicegeschäft anwenden, das Energiemanagement in Echtzeit unterstützt. Durch den Aufbau ihres Geschäfts mit intelligenten Netzen werde Toshiba die Integration und Nutzung verstreut liegender Energiequellen fördern, die lokalen Anforderungen und Bedingungen entsprechen. 

Quelle: Sonnenseite / Toshiba Corporation 2013

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Dienstag, 3. Dezember 2013

Die Kombination bringt's

Das dreijährige Forschungsprojekt »Kombikraftwerk 2« ist beendet, wie die Zeitschrift Photon mitteilt. Ziel war die Simulation einer Stromversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. Die zur Netzstabilisierung erforderliche Regelenergie stammte im Szenario aus Gaskraftwerken, die mit Methan aus »Power to Gas«-Anlagen versorgt wurden. 

Überschüssiger Strom wird hierbei zur elektrolytische Erzeugung von Wasserstoff genutzt, der zusammen CO2 zu Methan umgewandelt wird. Laut einer Mitteilung der zum Projektkonsortium gehörenden Siemens-Forschung Corporate Technology ging das Szenario dabei von der Verwendung von abgeschiedenem CO2 fossiler Kraftwerke aus; technisch ist auch die Gewinnung von CO2 aus der Luft möglich. Basierend auf Wetter- und Stromverbrauchsdaten wurden für jede Stunde eines Jahres Stromerzeugung und -bedarf sowie die daraus resultierenden Stromtransporte im Netz ermittelt. Die Steuerung von Windkraftanlagen über die Rotorstellung und von Photovoltaikanlagen über die Wechselrichter war Teil der Simulation und eines begleitenden Feldversuchs. Nach Angaben von Siemens wurde bewiesen, »dass ein nur mit regenerativem Strom gespeistes deutschlandweites Netz in Zukunft stabil betrieben werden kann.« Neben Siemens waren an dem Vorhaben der Deutsche Wetterdienst, der Windanlagenbauer Enercon, das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), der Biogasanlagenbauer Ökobit, die Leibnitz Universität Hannover, der Wechselrichterhersteller SMA Solar Technology, der Solarkonzern Solarworld und die Agentur für Erneuerbare Energien beteiligt. 

Gemäss der Firmenmitteilung von Siemens werden die Erneuerbaren Energien im Stromerzeugungsmix weltweit immer größere Bedeutung bekommen. Vorreiter hier ist Deutschland. Während die Diskussionen um das richtige Marktmodell für eine erfolgreiche Energiewende noch laufen, zeigt sich auf technischer Seite, dass die große Herausforderung, nämlich die natürlichen Schwankungen von Wind- und Solarenergie, künftig beherrschbar sein werden. Das Forschungsprojekt Kombikraftwerk 2 beweist, dass ein nur mit regenerativem Strom gespeistes deutschlandweites Netz in Zukunft stabil betrieben werden kann. Die Partner - darunter die globale Siemens-Forschung Corporate Technology - zeigten zudem, dass Solar-, Wind- und Biogaskraftwerke bereits heute einen Beitrag zur Systemstabilität leisten können, wenn sie zu einem intelligent gesteuerten Kombikraftwerk zusammengeschaltet sind.

In dem Szenario spielen neben Wind, Solar-, Bio- und Geothermieanlagen sowie Wasser- und Pumpspeicherkraftwerken sogenannte Power-to-Gas-Anlagen eine zentrale Rolle. Überschüssiger Strom dient zur elektrolytischen Erzeugung von Wasserstoff, der - zusammen mit dem aus fossilen Kraftwerken abgetrennten CO2 zu Methan umgewandelt - in das öffentliche Gasnetz eingespeist wird. Daraus erzeugen Gaskraftwerke bei Engpässen Strom. Auf der Grundlage von Wetter- und Stromverbrauchsdaten ermittelten die Simulationen für jede Stunde eines Jahres räumlich hoch aufgelöst Stromerzeugung und -bedarf sowie die daraus resultierenden Stromtransporte im Netz.


Um Blackouts zu vermeiden, müssen Netzfrequenz und -spannung stabil gehanlten werden. Kraftwerke sind verpflichtet, hierfür bestimmte Mengen an Blind- und Regelleistung bereitzustellen. Um die Leistungsreserven vorzuhalten, wurden in dem Szenario Windkraftanlagen über die Rotorstellung gedrosselt und Photovoltaikanlagen über die Wechselrichter abgeregelt, die den Strom ins Netz einspeisen. Die Simulationen und der Feldversuch zeigen, dass ein Kombikraftwerk aus erneuerbarer Erzeugung, Gasturbinen und Speichern innerhalb von Sekunden die nötige Leistung liefern kann.


Die Experten von Siemens Corporate Technology stellten Optimierungsberechnungen zum wirtschaftlichen Bau von Elekrolyseuren und Methankraftwerken an und ermittelten den Netzausbaubedarf. Sie berechneten außerdem für jeden Zeitpunkt und jeden Ort die Leistungsflüsse im Stromnetz und ermittelten zusammen mit der Universität Hannover den jeweiligen Blind- und Regelleistungsbedarf und wiesen damit detailliert nach, wie zu jedem Zeitpunkt des Jahres die Systemstabilität gewahrt bleibt.
Partner im dem dreijährigen Forschungsprojekt Kombikraftwerk 2 waren neben Siemens der Deutsche Wetterdienst, Enercon, das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), Ökobit, die Leibniz Universität Hannover, SMA Solar Technology, SolarWorld, und die Agentur für Erneuerbare Energien.
 


Quelle: Siemens

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Sonntag, 1. Dezember 2013

KEV ab 2014 - näher zur Parität

Der Bundesrat hat im Oktober die Tarife 2014 der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) festgelegt. Swissolar, der Fachverband für Sonnenenergie, begrüsste es damals, dass das Bundesamt für Energie nicht an der im August vorgeschlagenen extremen Kürzung der Einspeisetarife für Photovoltaik festgehalten hat. Im Folgenden ein Vergleich der KEV-Vergütungen für Solarstrom mit Tarifen, die Haushalte ab 2014 in der Schweiz für eine Kilowattstunde Strom bezahlen müssen.


Darstellungen vergrössern mit Klick auf Tabelle/Grafik!





Die Darstellungen zeigen, wie hoch die KEV-Vergütung ab kommendem Jahr ausfällt (oben), welcher Haushaltstarif dannzumal in der besonders günstigen Gegend von Zürich resp. in der teuren Gemeinde Brigels/Breil zu zahlen ist (Mitte) - und wie hoch die Strompreise für einen Vierpersonen-Haushalt in der gesamten Schweiz liegen (rot = besonders teuer - unterste Grafik). In solchen teuren Gebieten liegt der Haushalttarif teils bereits weit über 20 Rappen pro Kilowattstunde - und kommt damit in die Nähe der Vergütungen für Solarstrom. Dort beginnt sich der Eigenverbrauch zu lohnen.

Quellen:
- Medienmitteilung Bundesrat vom 23.10.13
- Strompreis in der Gemeinde suchen
- Swissolar
 
©  Solarmedia

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Freitag, 29. November 2013

Südafrika: Nächster heisser Markt

Für den deutschen Anlagenbauer Juwi ist es das größte Einzelprojekt der Firmengeschichte. Der Auftrag bestätigt nach Meinung der Verantwortlichen Juwi's erfolgreiches Internationalisierungskonzept - vor allem aber die wachsende Bedeutung des neuen Solarmarktes Südafrika und auch der Schwellenländer insgesamt für die Solartechnologie. 

Juwi ist gemäss einer Firmenmitteilung auch international weiter auf Erfolgskurs. In Südafrika soll das Unternehmen für den unabhängigen Stromerzeuger Sonnedix nahe Prieska in der Provinz Nordkap einen 86 Megawatt (MW) großen Solarpark bauen. Beim Bieterverfahren des Südafrikanischen Renewable Energy Independent Power Producer Programms (REIPPP) erhielt der Juwi-Kunde den Zuschlag für die Projektrechte. Nach Abschluss der Finanzierungsarrangements 2014 soll mit dem Bau begonnen werden. 
 
Der Northern Cape in Südafrika bietet hervorragende Bedingungen für die Solarenergie. Nahe Prieska bauen Sonnedix, die südafrikanische Firma Mulilo und Juwi den 86 Megawatt großen Mulilo Sonnedix Prieska Solarpark. Bildquelle: Sonnedix

 

 

Ans Netz gehen könnte das Sonnenkraftwerk bereits in der zweiten Jahreshälfte 2015. Für Juwi ist der „Mulilo Sonnedix Prieska Solarpark“ das bisher größte Einzelprojekt der Firmengeschichte. Bislang war dies der 71 MW große Solarpark Lieberose in der Gemeinde Turnow-Preilack in Brandenburg. juwi-Vorstand Jochen Magerfleisch wertet den Auftrag als Beleg für die erfolgreiche Internationalisierung des Wörrstädter Unternehmens: „Wir haben es geschafft, juwi erfolgreich in den globalen Boommärkten für Solarenergie zu etablieren und werden in den kommenden Jahren weiter von der Ausbaudynamik in diesen Ländern profitieren.“

Auch Sonnedix ist von Juwis internationaler Expertise im Bau von großen Solarparks überzeugt. „Wir sind froh mit Juwi einen der erfahrensten Unternehmen für die Realisierung von großen Solar-Freiflächenanlagen an Bord zu haben“, so Franck Constant, Präsident von Sonnedix. „Bei Juwi wissen wir das Projekt in sehr guten Händen“, so Constant weiter. Weltweit hat Juwi bislang mehr als 1.500 Photovoltaikanlagen ans Netz gebracht.
 

„Für uns ist der Auftrag ein Meilenstein in der noch jungen Firmengeschichte. Wir sind stolz darauf, dass wir uns als bevorzugter EPC-Dienstleister eines der sechs PV-Projekte in der dritten Bieterrunde des Energieministeriums sichern konnten“, so Greg Austin, Geschäftsführer von Juwi-Südafrika. Für die Juwi-Tochter am Kap der Guten Hoffnung ist es bereits das fünfte Solarprojekt – aber das mit Abstand Größte. Neben den EPC-Dienstleistungen wird Juwi auch die Betriebsführung für das PV-Projekt übernehmen. „Zudem freuen wir uns darauf, unseren Partner Sonnedix dabei zu unterstützen, ein erfolgreiches Projekt umzusetzen“, ergänzt Juwi-Vorstand Jochen Magerfleisch. Mit dem Bau des Solarparks bei Prieska wird juwi erneut eine wichtige Rolle bei der Transformation des südafrikanischen Energiesektors in Richtung Nachhaltigkeit spielen. Juwis Expertise bei der Realisierung großer Solarprojekte ist weltweit gefragt: „Wir begrüßen sehr, dass juwi über diese internationale wie lokale Erfahrung beim Bau von Solarprojekten in Südafrika verfügt“, so Olivier Renon, Ländermanager Südafrika bei Sonnedix.

Quelle: Juwi 

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Donnerstag, 28. November 2013

Solar betrieben Auto fahren

Die solare Mobilität macht einen Schritt vorwärts, auch hierzulande: Dank der Kooperation der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) mit dem Automobilbauer BMW wird solares Autofahren schon fast kinderleicht. Gleichzeitig absolviert ein anderer Autokonzern eine rekordverdächtige Fernfahrt - willkommen in der Grünstrom-Mobilität

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) gehen mit BMW (Schweiz) AG eine Kooperation für nachhaltiges Fahren ein. Sie ermöglicht es den Käufern eines BMW i3-Elektroautos (siehe Bild), ihr Fahrzeug mit Naturstrom zu tanken und damit jederzeit und überall ökologisch unterwegs zu sein.  Für viele Elektromobilfahrer ist es gemäss einer EKZ-Medienmitteilung ein Bedürfnis, den Strom für ihr Fahrzeug aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. So sind sie nachhaltig und CO2-frei unterwegs. Die EKZ garantieren als schweizweiter Partner, dass der Strom für den BMW i3 ökologisch produziert wird. Für Philippe Dehennin, CEO BMW Schweiz, ist die Zusammenarbeit folgerichtig: "Die EKZ engagieren sich bereits seit längerem für Erneuerbare Energien und Elektromobilität. Sie sind somit der richtige Partner, um unseren Kunden nachhaltiges und emissionsfreies Fahren zu ermöglichen."

Beim Kauf eines BMW i3 kann der Käufer gleichzeitig ein Zertifikat der EKZ für Naturstrom  erwerben. Damit garantieren die EKZ dem Kunden, dass die Strommenge für den Verbrauch seines BMW i3 ökologisch produziert wurde. Der Käufer hat die Wahl zwischen EKZ Naturstrom solar oder EKZ Naturstrom star sowie zwischen den drei Kilometerpauschalen 10'000, 15'000 und 20‘000 km. "Wir freuen uns, Besitzern eines BMW i3 eine innovative, ökologische Lösung für den Strom ihres Autos anbieten zu können", meint Urs Rengel, CEO der EKZ und selbst begeisterter Elektroautofahrer. Zum Zertifikat erhalten die neuen Autobesitzer eine EKZ Naturstrom-Vignette mit der das Engagement für Strom aus erneuerbaren Energien für alle sichtbar wird. "Wir sind stolz, auch unsere eigenen BMW i3-Fahrzeuge in der Schweiz mit EKZ Naturstrom solar zu betanken", kommentiert Philippe Dehennin. 

Solche Bemühungen verfolgen auch andere Marktteilnehmer: Von München nach Barcelona durch fünf europäische Länder fuhr Werner Hillebrand-Hansen am 15. und 16.11.2013 mit dem eMobil ZOE. Die Fahrt fand rein elektrisch statt und zeigt die beeindruckende Reichweite, die heute bei modernen Elektroautos und der vorhandenen Ladeinfrastruktur möglich ist. Damit legte er 1.362 km in 2 Tagen zurück.  Werner Hillebrand-Hansen, Veranstalter der eTourEurope gab damit ein Beispiel von der Alltagstauglichkeit und der Leistungsfähigkeit der eMobilität. Ziel war die internationale eMobil Messe EVS 27 in Barcelona, auf der das Fahrzeug auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesverbandes Solare Mobilität BSM ausgestellt wurde.
Mit der Fahrt bewiesen der eMobil-Pionier Werner Hillebrand-Hansen und seine Beifahrerin Annette Schwabenhaus, dass moderne Elektroautos die Alltagstauglichkeit erreicht haben. Möglich ist dies durch die heute verwendeten Lithium Ionen Batterien, die sich schnell beladen lassen. „Entscheidend ist die Leistung des Ladegerätes.“ so Werner Hillebrand-Hansen. Die in den Medien oft diskutierte „Reichweitenangst“ gehört damit der Vergangenheit an! Die Fahrt über 1.362 km macht zwar deutlich, dass die Dichte der Lademöglichkeiten prinzipiell jetzt schon ausreicht, aber für mehr Komfort der eFahrer weiter ausgebaut und der Zugang verbessert werden muss.
Für die Rekordfahrt verbrauchte der ZOE 210 kWh Strom mit Kosten von nur 51,50 €. Der Energieinhalt des Stroms entspricht ca. 16,5 Liter Superbenzin. Der niedrige Verbrauch und die dadurch niedrigen Kosten kommen durch die im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor überlegene Effizienz des Elektroantriebs zustande. Für die Energiewende und die Nutzung des fluktuierenden Wind- und Solar-Stromes kommt den eAutos eine entscheidende Rolle als Speicher zu. Schon heute ist das Elektroauto die ideale Ergänzung für jeden Solaranlagenbesitzer, um seinen Eigenverbrauch zu erhöhen, die Netze zu entlasten und die Wirtschaftlichkeit seiner Solaranlage zu erhöhen.

Quellen:
- EKZ
- eRegion München
 
©  Solarmedia

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