Montag, 9. Dezember 2013

Deutsche wollen weiter ausbauen

Die Große Koalition in Deutschland will den Ausbau der erneuerbaren Energien auf das Niveau vor Fukushima drosseln. Aber: Gemäss einer Umfrage von Greenpeace Energy wollen 79 Prozent der Deutschen erneuerbare Energien zügig weiter ausbauen.

Anders als Union und SPD es im Koalitionsvertrag vorsehen, sprechen sich 79 Prozent der Deutschen für einen weiteren zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace Energy eG. Während 30 Prozent der Befragten das  Ausbautempo beibehalten möchten, wünschen sich 49 Prozent sogar einen schnelleren Ausbau als bisher. Lediglich 20 Prozent plädieren für ein langsameres Tempo. „Eine deutliche Mehrheit ist dagegen, dass die Große Koalition die Energiewende  kaputtregiert und fordert, beim Ausbau weiter Gas zu geben“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik von Greenpeace Energy

 

Noch vor der Atomkatastrophe in Fukushima plante die Bundesregierung aus Union und FDP laut Nationalem Aktionsplan für erneuerbare Energie einen durchschnittlichen Zubau pro Jahr von 2,18 Prozent bis zum Jahr 2020. Mit einem Anteil von 40 bis 45 Prozent Ökostrom im Jahr 2025 bewegt sie sich jetzt lediglich zwischen 1,25 und 1,67 Prozent Ausbaurate pro Jahr. Das ist ein deutlicher Rückschritt. Die Regierung verschleiert diesen Umstand und spricht im Koalitionsvertrag von „Ausbaukorridoren“.

 
Ein schneller Ausbau, wie ihn sich eine große Mehrheit der Deutschen wünscht, führt außerdem zu einer kräftigen Kostenersparnis. Das geht aus einer Studie hervor, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy im September 2013 erstellt hat. Erneuerbare-Energien-Anlagen produzieren schon heute zum Teil deutlich günstiger Strom als der konventionelle Kraftwerkspark. Bis 2030 summiert sich der Kostenvorteil auf insgesamt 54 Milliarden Euro, bis 2050 sogar auf 522 Milliarden Euro. Die Hauptgründe für die positive Bilanz der erneuerbaren Energien: Atom und Kohle verursachen Umweltschäden, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Jede Kilowattstunde grüner Strom hilft, diese Umweltschäden zu vermeiden. Zum anderen schmelzen die Kosten für Ökostrom-Anlagen dank technischer Weiterentwicklung und wachsender Routine mehr und mehr dahin.

Für die Umfrage „In welchem Tempo sollten die erneuerbaren Energien in Deutschland in den nächsten vier Jahren ausgebaut werden?“ hat Greenpeace Energy eG TNS Emnid Anfang Dezember 1.019 Bundesbürger ab 18 Jahren befragen lassen.

Quelle: Greenpeace Energy

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