Selbst im sonnenreichen Brasilien zeigt sich, dass Photovoltaik (PV) noch chancenlos ist, wenn Erneuerbare Energien gemeinsam über Auktionen ausgeschrieben werden und gegeneinander in Konkurrenz treten. Einer Meldung des Branchenportals Photon zufolge erhielten lediglich Wind-, Wasserkraft- und Biomasseanlagen Zuschläge für Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 3,5 Gigawatt (GW).
Bei der am
13. Dezember erfolgten Preisauktion für die Abnahme von Strom aus
Erneuerbare-Energien-Projekten in Brasilien wurden Verträge für Anlagen
mit einer Gesamtleistung von rund 3,5 Gigawatt vergeben. Von den durch
die staatliche Energieagentur EPE (Empresa de Pesquisa Energética) zur
Auktion zugelassenen 88 Photovoltaikprojekten mit einer Gesamtleistung
von rund zwei Gigawatt erhielt kein einziges einen Zuschlag.
Stromabnahmeverträge gingen nur an Windkraft-, Wasserkraft- und
Biomassekraftwerke, auch die angetretenen solarthermischen Kraftwerke
gingen leer aus. Von 539 Windparks mit insgesamt 13,2 Gigawatt wurden 97
mit zusammen 2,3 Gigawatt ausgewählt. Den zweitgrößten Anteil an den
bei der Auktion erfolgreichen Projekten hält Wasserkraft: 17 Anlagen mit
zusammen 1,08 Gigawatt erhielten einen Zuschlag; angetreten waren 34
Projekte mit insgesamt 1,6 Gigawatt. Biomassekraftwerke spielen mit fünf
(von sieben angetretenen) Projekten und insgesamt 161,8 Megawatt nur
eine kleine Rolle. Die Stromlieferung der ausgewählten Projekte muss
spätestens 2018 beginnen, die Laufzeit der Abnahmeverträge beträgt 20
Jahre für Windkraft, 25 für Biomasse und 30 Jahre für Wasserkraft.
Für
Windstrom liegt der in der Auktion ermittelte durchschnittliche
Abnahmepreis bei nur 11,9 Centavos (3,7 Cent) je Kilowattstunde. Die
übrigen in der Auktion vertretenen Erzeugungsarten liegen rund zehn bis
20 Prozent darüber, lediglich ein bereits bestehendes Wasserkraftwerk
(in São Manoel) erhält mit 8,35 Centavos (2,6 Cent) einen geringeren
Preis. Für Photovoltaikprojekte war bereits der Startpreis der Auktion
von 12,2 Centavos (3,8 Cent) je Kilowattstunde unrealistisch. Allerdings
liegen die nun geltenden Preise auch für Windkraft extrem niedrig (in
Deutschland liegen die Stromgestehungskosten für Onshore-Windkraft an
guten Standorten bei sechs bis sieben Cent je Kilowattstunde). Für
Photovoltaikprojekte in Brasilien gibt es einen Vorschlag
von drei Verbänden der Elektrizitätswirtschaft, eine eigene
Auktionsrunde mit Preisziel um 19 bis 20 Centavos (5,9 bis 6,2
Cent) je Kilowattstunde durchzuführen.
Quelle: PHOTON
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