Am
9. Juni stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Stromgesetz ab.
Um unser Klima zu schützen, müssen wir uns von den fossilen
Energieträgern verabschieden. Das Stromgesetz ist das entscheidende
Element, um Klimaschutz, Umweltschutz und Energiewende vorwärts zu
bringen. An ihrer Medienkonferenz in Bern haben die Umweltorganisationen
ihre Argumente für ein JA zum Stromgesetz vorgestellt.
Ein klimapolitischer Meilenstein: Die Klimakrise schreitet rasant voran und wirkt sich auf Mensch und
Umwelt aus. Als Alpenland ist die Schweiz besonders stark davon
betroffen. So haben die Schweizer Gletscher in den vergangenen zwei
Jahren 10 Prozent ihrer Masse verloren. Mit der deutlichen Annahme des
Klimaschutzgesetzes im vergangenen Juni hat die Schweiz deshalb
beschlossen, Verantwortung zu übernehmen und bis ins Jahr 2050
klimaneutral zu werden.
«Mit dem Stromgesetz schaffen wir den
sauberen Strom, den wir benötigen, um aus Öl, Gas und Benzin
auszusteigen. Mit einem Ja am 9. Juni machen wir endlich vorwärts mit
dem Klimaschutz», sagt Lisa Mazzone, Präsidentin der Grünen Partei und
ehemalige Ständerätin.
«Das Stromgesetz garantiert einen
ausgewogenen Mix aus erneuerbaren Energien und bringt griffige
Massnahmen gegen die Stromverschwendung. Damit schaffen wir die
Voraussetzung, die inländischen CO2-Emissionen zu reduzieren»,
verdeutlicht Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz.
Unabhängigkeit vom Ausland stärken: Noch immer importiert die Schweiz jedes Jahr Öl, Gas und Kohle aus dem
Ausland. Dafür fliessen jährlich rund 8 Milliarden Franken,
zwischenzeitlich gar 20 Milliarden, in oftmals autokratisch regierte
Länder. Diese Abhängigkeit hat in den vergangenen Jahren zu grossen
Preisschwankungen geführt.
«Mit dem Stromgesetz lösen wir uns
aus der Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus dem Ausland. Der
Strombedarf für Elektroautos, Wärmepumpen und Industrie kann und wird
damit in Zukunft mit sauberer, einheimischer Energie abgedeckt werden»,
erklärt Nadine Masshardt, Präsidentin der Schweizerischen
Energie-Stiftung und SP-Nationalrätin.
Strom im Einklang mit der Natur: Klima und Natur gleichzeitig zu schützen, ist die grosse Herausforderung unserer Zeit. Für die Energiepolitik sind Lösungen nötig, die die Dekarbonisierung rasch voranbringen und dabei mit dem Naturschutz kompatibel sind.
«Das neue Stromgesetz fördert zu über 80% den Ausbau der Solarenergie
auf Dächern, Fassaden und Parkplätzen. Das ist die raschest mögliche
Energiewende, die den Klimaschutz vorantreibt und den Natur- und
Landschaftschutz respektiert», führt Martina Munz, Präsidentin von Aqua
Viva und SP-Nationalrätin, aus.
Christophe Clivaz, Stiftungsrat
der Stiftung Landschaftsschutz und Grüner Nationalrat des Kanton Wallis
fügt hinzu: «Mit dem Gesetz muss weiterhin jedes Projekt einzeln
beurteilt sowie die Interessen gegeneinander abgewogen werden. Das gilt
auch in Gebieten mit grundsätzlichem Vorrang für die erneuerbaren
Energien.»
«Biotope von nationaler Bedeutung, unsere
Naturjuwelen, sind und bleiben für alle Energieanlagen Tabu. Das
Stromgesetz ist ein Meilenstein in der Reduktion der CO2-Emissionen –
und Klimaschutz ist für uns ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden
Natur- und Umweltschutzes. Das ist ein wichtiger Grund, JA zu sagen»,
erläutert Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz.
Quelle: Schweizerische Energie Stiftung SES
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