Mittwoch, 13. November 2013

Juwi propagiert die Selbstversorgung

Eine erste Einspeiseanlage funktioniert ohne CO2-Ausstoß,  unter regionaler Beteiligung und bei alternativer Substratzusammensetzung. So versorgt sich eine Gemeinde versorgt sich vollständig mit sauberer Energie.

Die Mischung macht’s – auch bei der Komplettversorgung aus erneuerbaren Energien. Das beweist einmal mehr der Wörrstädter Projektentwickler juwi mit einem flexiblen Selbstversorgungskonzept für die Gemeinde Göllheim. Auf einem gerade mal 3,85 Hektar großen Gelände werden neben der Biogaserzeugung aus in der Region angebauten Substrat-Pflanzen auch Sonnenstrom und Windkraft genutzt. „Durch den Mix dieser nachhaltigen Energieerzeugungsformen entsteht ein klimaschonendes Vorzeigeprojekt, das in Deutschland bisher einzigartig ist“, sagt Aleksey Atanasov, zuständiger Projektmanager bei juwi. 

Der Bau der Biogasanlage (BGA) wurde nun nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt. Im Frühjahr 2014 wird juwi mit den Bauarbeiten beginnen. Auch Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller ist zuversichtlich: „Mit der BImSch-Genehmigung sind wir einen guten Schritt weiter.“ Aktuell beschäftigt sich Atanasovs Team bei juwi mit Möglichkeiten der regionalen Beteiligung und der Zusammenstellung des Pflanzensubstrats, mit dem die Anlage gefüttert werden soll.

„juwi betreibt Energieprojekte für die Menschen und mit den Menschen, die den Strom brauchen. Deshalb wollen wir ein Beteiligungsmodell für die Region schaffen“, erklärt Atanasov. Neben der Beteiligung ist auch die regionale Wertschöpfung ein wichtiger finanzieller Faktor der Anlage. Durch den Bau und Betrieb in Kooperation mit Firmen und Landwirten aus dem Raum Göllheim entsteht in der Region eine jährliche Wertschöpfung allein durch den Substrateinkauf von rund 1,4 Millionen Euro.


Ein weiterer wichtiger Planungspunkt, vor allem für die Landwirte und Anwohner, ist die Substratzusammenstellung für die Anlage. Atanasov erklärt, dass nur etwa die Hälfte der Pflanzenmenge, die zu Gas vergoren wird, aus Mais besteht. Der Rest setzt sich aus Rüben, Blühpflanzen und einer Art „Energiegras“ zusammen. Das Gas wiederum wird nicht wie sonst üblich in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt, sondern von seinem CO2-Anteil befreit und als reines Methan in das lokale Erdgasnetz eingespeist.


Bei dieser Reinigung erhöhen Projektmanager Aleksey Atanasov und sein Team sogar noch die Wertschöpfung: „Wir trennen Methan und CO2 mit einem Membran-Cryogen-Verfahren“, erklärt Atanasov. „So erhalten wir beide Gase in höchster Reinheit“. Und das ist gut für die Umwelt und fürs Geschäft. Das abgetrennte CO2 wird nicht mehr einfach in die Luft geblasen sondern kann als Rohstoff weiterverwendet werden.


Der gesamte Energiepark Göllheim wird aus dem Herzstück, der Biogasanlage, einer Solaranlage und einem eigenen Windrad bestehen. Während die Solaranlage direkt auf dem Dach der BGA-eigenen Gebäude installiert wird, steht die 2,3 Megawatt starke Windenergieanlage wenige hundert Meter entfernt und ist über eigene Stromkabel direkt mit der Anlage verbunden. Der Windstrom deckt den kompletten Eigenstrombedarf der BGA. Der Überschuss wird ins örtliche Stromnetz eingespeist. „Dadurch versorgt sich unsere Gemeinde künftig selbst mit Energie, sowohl mit Strom als auch mit Biogas“, so Hartmüller. 


Quelle: Juwi 

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