Die Branche rechnet im laufenden Jahr für die Schweiz mit einem wachsendem Solarthermiemarkt aufgrund hoher Ölpreise und der Sanierungspflicht bei Heizungen. Der Fachverband Swissolar appelliert an die Kantone, ihre Fördermassnahmen kontinuierlich weiter zu führen.
Im Jahr 2010 wurden in der Schweiz gemäss ersten provisorischen Zahlen rund 15'000 Solarthermie-Anlagen mit einer Kollektorfläche von insgesamt etwa 140‘000 Quadratmetern installiert1. Damit sind inzwischen rund 85‘000 Solarheizungen mit einer Gesamtfläche von 800‘000 Quadratmetern in Betrieb, die im vergangenen Jahr fast 100‘000 Tonnen an klimaschädlichem CO2 einsparten. Zum Vergleich: In Österreich sind rund 4,6 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche installiert, das sind pro Einwohner etwa fünfmal mehr als in der Schweiz. Auch wenn die Zahlen noch nicht definitiv sind, so ist bereits klar, dass nach Jahren des Marktwachstums im zweistelligen Bereich eine Stagnation im Vergleich zu 2009 eingetreten ist. „Wir gehen von einem vorübergehenden Phänomen aus“, kommentiert Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger. „Potenzielle Käufer einer Solarthermieanlage stellten ihre Investitionen im Bereich Gebäudetechnik zugunsten von neuen Fenstern und Fassadenisolationen zurück, da sie vom neuen Gebäudeprogramm profitieren wollten.“
Für 2011 rechnet Swissolar mit einer Marktbelebung. Gründe dafür sind einerseits die steigenden Heizkosten - der Ölpreis hat mit rund 100 Dollar pro Barrel ein Zweijahreshoch erreicht. Andererseits führt die 2005 beschlossene Verschärfung der eidgenössischen Luftreinhalteverordnung (LRV) zu einem grossen Sanierungsbedarf bei Heizungen: Mehrere Zehntausend Anlagen haben eine Sanierungsfrist, die in den Jahren 2012 bis 2014 abläuft. Swissolar empfiehlt den betroffenen Bauherrschaften, diese Arbeit möglichst frühzeitig, also schon im laufenden Jahr anzugehen, um Engpässe bei den Fachbetrieben zu vermeiden.
Unabdingbare Voraussetzung für einen wachsenden Markt ist jedoch, dass wie im vergangenen Jahr alle Kantone namhafte Förderbeiträge für Solarwärmeanlagen bezahlen. „Ein Stop and Go bei der Förderung muss unbedingt vermieden werden. Bauherrschaften müssen sich darauf verlassen können, dass sie bei ihrem Engagement für den Klimaschutz unterstützt werden, dies ganz besonders jetzt, wo sehr viele in ihre Heizung investieren müssen!“ sagt Stickelberger dazu.
Quelle: Swissolar
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