Freitag, 11. Februar 2011

Zürich: «Strom für morn»

Ein breit abgestütztes Personenkomitee mit Mitgliedern aus sechs Parteien (CVP, EVP, FDP, glp, Grüne und SP) lanciert eine kantonale Volksinitiative „Strom für morn“. Sie will den Kanton, bzw. die Elektrizitätswerke im Kanton Zürich verpflichten, neue Beteiligungen und Bezugsverträge auf erneuerbare Energien auszurichten.

Mit einem heutigen Anteil von bloss 25% an erneuerbarem Strom, gehören die EKZ punkto sauberem Strom zu den Schlusslichtern unter den schweizerischen Elektrizitätswerken. Der Kanton Zürich und die übrige Schweiz verfügen über grosse ungenutzte Potentiale zur sauberen Stromerzeugung aus Wasserkraft, Windenergie, Sonne und Biomasse. Wenn wir mit Energieeffizienz ernst machen, dann können erneuerbare Energien in Zukunft den Bedarf decken. Sie erhöhen die Unabhängigkeit von Brennstoffen aus dem Ausland und verbessern die Versorgungssicherheit - so die Medienmitteilung.

Im Kanton Zürich fehlt, was das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich mit der Solarstrombörse erfolgreich gemacht hat - eine konsequente Förderung Erneuerbarer Energien, zb der Solarstromerzeugung. Im Bild eine der ersten stadtzürcher Anlagen am Getreidesilo nähe Escher-Wyss-Platz (Bild: Guntram Rehsche).









Die kostenlosen erneuerbaren Primärenergien Wasser, Wind, Sonne und Erdwärme stehen reichlich zur Verfügung und machen die Versorgung kostensicher. Teure Altlasten (CO2, Atommüll) und Sicherheitsrisiken für die heute lebenden und für die nachfolgenden Generationen können so vermieden werden. Die Schweiz verfügt auch über eine florierende Solarbranche und ist ein wichtiger Zulieferer der Windindustrie; die Ausrichtung auf erneuerbare Energien stärkt die einheimische Industrie, das Gewerbe und den Forschungsplatz Schweiz.

Die InitiantInnen rechnen damit, dass Solarstrom ca. ab dem Jahr 2015 nicht mehr teurer sein wird als Strom aus der Steckdose. Besonders im ländlichen Zürich sind die ungenutzten Dachflächen gross. Die Nutzung von dezentralen, kundennahen Kraftwerken kann einen substantiellen Beitrag an die Stromversorgung leisten. Die bisherigen Atomstromimporte der EKZ aus Frankreich sollen in den kommenden Jahrzehnten sukzessive durch ein diversifiziertes Portfolio an eigenen Wind- und Solarkraftwerken im In- und Ausland ersetzt werden, ebenso die Beteiligungen an den bestehenden Kernkraftwerken in der Schweiz.

Das Initiativkomitee steht unter dem Co-Präsidium von Patrick Hächler (Kantonsrat CVP), Bernhard Piller (Gemeinderat Grüne), Martin Luchsinger (Gemeinderat glp), Käthi Furrer (Co-Präsidentin KLAR! Schweiz), Chantal Galladé (Nationalrätin SP) und Lisette Müller-Jaag (Kantonsrätin EVP). Vertreten ist auch Regula Baggenstos, die Präsidentin der Solarenergie Küsnacht ZH (FDP). Die Unterschriftensammlung beginnt mit der Veröffentlichung im Amtsblatt des Kantons Zürich am Freitag, 25. Februar 2011. Im Übrigen sind die folgenden Persönlichkeiten im Initiativkomitee vertreten: Ruedi Aeschbacher (alt Nationalrat EVP); Marlies Bänziger (Nationalrätin Grüne); Conrad U. Brunner (Energieplaner); Willy Germann (Kantonsrat CVP); Martin Graf (Grüne, Stadtpräsident Illnau-Effretikon); Thomas Maier (Kantonsrat glp); Tiana Angelina Moser (Nationalrätin glp); Roland Munz (Kantonsrat SP); Sabine Ziegler (Kantonsrätin SP).

Weitere Informationen unter www.stromfuermorn.ch

© Solarmedia

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