Ein grosser Tag für alle Beteiligten: Sie haben am Freitag in Anwesenheit des Zürcher Regierungsrats Martin Neukom und von Benoît Revaz, Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE), in Dietikon die erste industrielle Power-to-Gas-Anlage der Schweiz eingeweiht. Mit einer Elektrolyse-Leistung von 2,5 Megawatt (MW) produziert sie rund 18'000 Megawattstunden (MWh) synthetisches erneuerbares Gas pro Jahr. Damit leistet die Anlage einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Landes. Dank ihr lassen sich jährlich bis zu 5'000 Tonnen CO2 einsparen.
«Es ist entscheidend, dass die Schweiz unabhängiger wird von ausländischem Erdgas», sagte BFE-Direktor Benoît Revaz an der Einweihungsfeier. «Die Power-to-Gas-Anlage zeigt, dass inländische Produktion von erneuerbarem Gas möglich ist.» Nationalrat Eric Nussbaumer (SP) unterstrich: «Power-to-Gas leistet nicht nur einen Beitrag zur Klimaneutralität, sondern auch zu einer verantwortungsvollen Wirtschaftspolitik.» Für den Zürcher Regierungsrat Martin Neukom zeigt die Anlage, wie fortschrittlich der Kanton Zürich ist: «Wir wollen bis 2040 klimaneutral sein. Limeco und ihre Partner beweisen, dass dies machbar ist – auch dank innovativer Technologien wie Power-to-Gas.»
Idealer Standort: «Kehrichtverwertungsanlage und Abwasserreinigungsanlage liegen direkt nebeneinander. Darum hat Limeco perfekte Voraussetzungen, um grünes Gas zu produzieren», erklärte Stefano Kunz, Verwaltungsratspräsident von Limeco und Stadtrat von Schlieren. Das funktioniert so: Die Power-to-Gas-Anlage nutzt erneuerbaren Strom aus der Kehrichtverwertungsanlage, um Wasserstoff zu produzieren. Dieser wird mit dem CO2 im Klärgas gemischt, wodurch erneuerbares Methangas entsteht. Aus Abfall und Abwasser gewinnt Limeco so einen erneuerbaren Energieträger. Ins bestehende Gasnetz eingespeist, ersetzt das CO2-neutrale Gas fossile Energieträger.
Starke Partnerschaft und Unterstützung durch den Bund: Das Vorzeigeprojekt wird ermöglicht dank den acht Schweizer
Energieversorgern, die als Gasabnehmer die Investitionen von rund 14
Mio. Franken mitfinanzieren: Eniwa AG, Energie Zürichsee Linth AG, St.
Galler Stadtwerke, Energie Wasser Bern, die Gas- und Wasserversorgungen
von Dietikon und Schlieren, SWL Energie AG und Industrielle Betriebe
Interlaken. Über Zertifikate erwerben sie den ökologischen Nutzen des
Gases und verkaufen ihn am Ausspeisepunkt an ihre Endkunden. Mit der
Hitachi Zosen Inova Schmack GmbH und Siemens Energy AG sind zudem
ausgewiesene Spezialisten für die Verfahrenstechnik und die
verschiedenen Komponenten des Power-to-Gas-Prozesses an Bord. «Die neue
Anlage zeigt, dass die Stadtwerke nicht nur von der Energiewende
sprechen, sondern mit viel Kraft vorausgehen», sagte Ronny Kaufmann, CEO
der Stadtwerke-Allianz Swisspower, die das Projekt mitinitiiert hat.
Das BFE unterstützt das Projekt im Rahmen seines Pilot- und
Demonstrationsprogramms, auch wird das Projekt durch das kantonale Amt
für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) gefördert.
Power-to-Gas ermöglicht Speicherung von erneuerbarer Energie: Die Anlage leistet einen Beitrag zum Umbau des Schweizer Energiesystems. Die Energiestrategie 2050 sieht vor, den Strom aus der Kernkraft durch Solar-, Wasser- und Windkraft zu ersetzen. Damit wird künftig im Sommer viel mehr Strom produziert als verbraucht. Im Winter hingegen, wenn der Energiebedarf grösser ist, muss die Schweiz Strom importieren. Power-to-Gas ist eine Schlüsseltechnologie, um überschüssigen erneuerbaren Strom saisonal zu speichern.
Starke Kooperation – starke Partner
Limeco ist Bauherrin und Betreiberin der Power-to-Gas-Anlage. Als Regiowerk in Dietikon versorgt Limeco das Limmattal mit klimafreundlicher Energie. Dafür betreibt sie ein grosses Fernwärmenetz, das in den nächsten Jahren weiter stark ausgebaut wird, sowie eine Abwasserreinigungsanlage und eine Kehrichtverwertungsanlage.
Kooperationspartner: Acht Schweizer Energieversorger finanzieren die Power-to-Gas-Anlage, indem sie die Zertifikate für das produzierte grüne Gas kaufen und ihren Kundinnen und Kunden so synthetisches erneuerbares Gas aus der Schweiz liefern. Kooperationspartner sind: Eniwa AG, Energie Zürichsee Linth AG, St. Galler Stadtwerke, Energie Wasser Bern, Gas- und Wasserversorgung Dietikon, Gas- und Wasserversorgung Schlieren, SWL Energie AG, Industrielle Betriebe Interlaken.
Swisspower AG, die strategische Allianz von 22 Schweizer Stadtwerken und regionalen Unternehmen der Versorgungswirtschaft, ist Mitinitiantin und Beraterin in der Realisierung des Vorzeigeprojekts. Es steht im Einklang mit dem Masterplan 2050, der gemeinsamen Vision der Allianzpartner für eine vollständig erneuerbare Energieversorgung ohne CO2-Emissionen.
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