Besitzer
von Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 10 kWp und mit Eigenverbrauch werden in letzter
Zeit von einigen Elektrizitätswerken in andere Tarifgruppen mit
Leistungsmessung umgeteilt. Dies führt in den meisten Fällen zu
Mehrkosten. Im Rahmen der zur Zeit laufenden Diskussionen zur Revision
des Stromversorgungsgesetzes ist sogar die Rede davon, dass alle
Privatkunden in Zukunft mit Leistungstarifen abgerechnet werden könnten. MyNewEnergy
und VESE haben hierzu Simulationen durchgeführt: diese zeigen, dass
Leistungstarife für viele Verbraucher zu deutlichen Mehrkosten beim
Strombezug führen würden.
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Der Bund plant im Rahmen der Revision des Stromversorgungsgesetzes eine Änderung der Berechnungsgrundlage der Strompreise für private Haushalte. Neu sollen die Netzkosten auch aufgrund der bezogenen Leistung berechnet werden dürfen. Der Stromvergleichsdienst myNewEnergy und der Verband unabhängiger Energieerzeuger (VESE) haben die geplanten Änderungen anhand von konkreten Nutzungsbeispielen untersucht und herausgefunden, dass besonders sparsame Verbraucher und kleine Haushalte, sowie Nutzer von Elektromobilität, Solaranlagen und Wärmepumpen benachteiligt würden.
Erste
Werke, z.B. CKW, WWZ, IBW haben Anfang 2016 bereits Leistungstarife
eingeführt, aufgrund der aktuellen gesetzlichen Lage allerdings nur für
Besitzer von Solaranlagen mit Eigenverbrauch. Diese zahlen dann meist
deutlich mehr als vorher. Übertragen auf alle Privatkunden würde dies
bedeuten, dass alle sich plötzlich damit beschäftigen müssten wie hoch
die Leistungsspitzen ihrer Geräte sind, wann diese eingeschaltet werden
und wie viele andere Geräte gleichzeitig laufen - denn da die Leistung
der laufenden Geräte sich addiert, hängen davon dann die Stromkosten ab.
Die
Branche ist sich einig: Service-Dienstleistungen und dezentrale
Energieversorgung sind ein Megatrend. Viele Stromversorger (EVU) wollen
ihre Kunden bei Bau und Betrieb von Heizungen, Solaranlagen und
Ladestationen unterstützen. Während also die eine Abteilung damit ein
neues Geschäftsfeld aufbaut, führt die andere Abteilung abschreckende
Tarife ein. Besonders ärgerlich ist das für Kunden, die aufgrund des
bisherigen Tarifmodells ihre Kosten geplant haben und für die
Mitarbeiter der Energieversorger, die sie dabei beraten haben.
Repower
testet derzeit mit einigen Privatkunden vollständige Leistungstarife.
VESE und myNewEnergy haben die Preise und Tarifmodelle untersucht und
das Prinzip auf andere Werke übertragen. Die Auswirkungen sind von der
bestehenden Grundgebühr abhängig. Je tiefer die Grundgebühr heute, desto
extremer sind die Effekte des neuen Tarifs. Wir haben für acht EVU mit
unterschiedlichen Grundgebühren und verschiedenen Nutzungsprofilen die
Kosten vor und nach der Tarifumstellung untersucht. Es zeigt sich, dass
bei einer heutigen tiefen Grundgebühr sparsame Haushalte rund 18-28%
mehr zahlen müssten, während Normal- und Vielverbraucher sparen (siehe
Grafik 1). Besonders trifft es aber die Besitzer von Wärmepumpen und
Elektroautos. Diese müssten, unabhängig von der heutigen Grundgebühr,
bei gleichem Verhalten bis zu doppelt so hohe Rechnungen zahlen. Repower
erklärte auf Nachfrage, dass die rund 30 Testkunden sehr zufrieden
seien, da die meisten weniger zahlen. Das bestätigt die Untersuchung.
Repower hat eine hohe Grundgebühr und damit fällt der Effekt für
“normale Kunden klein bis negativ aus”. Anscheinend sind weder Haushalte
mit Wärmepumpen, Elektroautos oder Photovoltaikanlagen unter den
Testkunden.
Aus
Sicht der Energiestrategie 2050 benachteiligen die geplanten
Leistungspreise sparsames Verhalten und verhindern den weiteren Ausbau
mit Solarenergie, Elektromobilität, Wärmepumpen, Eigenverbrauch und
Speicher. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die
Energiestrategie gezielt verhindert werden soll. Helion-Solar Gründer
Noah Heynen sagt: “Die Einführung von Leistungspreisen wirft die
Branche um Jahre zurück. Dabei ist die Schweiz beim Solarausbau schon
heute das Schlusslicht in Europa.”
Meiner Meinung nach sind solche Leistungstarife der völlig falsche Weg. Wie kommen sparsame Verbraucher und Nutzer von nachhaltigen Solaranlagen usw. dazu, plötzlich mehr zu bezahlen. Ich bin zwar sehr zufrieden mit meinem örtlichen Stromanbieter (stw.at), aber für die Einführung solcher Leistungstarife, hätte ich kein Verständins.
AntwortenLöschenMit freundlichen Grüßen,
Thomas