Donnerstag, 9. Juni 2016

Leistungsmessung für Module im Feld

Das Photovoltaik-Institut Berlin (PI Berlin) geht in PV-Kraftwerken künftig mit einem Präzisions-LED-Flasher auf Fehlersuche. Das Gerät misst weltweit erstmals die Solarmodulleistung im Feld in Laborqualität ohne dass die Module demontiert werden müssen. Bisher war das nur mit mobilen Labors möglich, wofür mehrere PV-Module des Kraftwerks abgebaut werden mussten. Auf der diesjährigen Intersolar Europe Fachmesse in München stellt das PI Berlin vom 22. bis 24. Juni die neue Messmethode vor. 

Wenn ein Solarkraftwerk nicht die erwartete Leistung bringt, kann das verschiedene Ursachen haben. Oftmals lassen sich Leistungsverluste auf kleinste Fehler in den PV-Modulen zurückführen, die auf den ersten Blick unbemerkt bleiben – wie zum Beispiel Mikrorisse in den Solarzellen. Damit das Kraftwerk so schnell wie möglich wieder den vollen Ertrag bringt, kommt es auf eine genaue und zügige Fehlersuche an. LED-Flasher helfen dabei, den Einfluss solcher Fehler auf die Leistung eines PV-Kraftwerks präzise zu ermitteln. „Bei mobilen Laboren im Feld müssen erst mal mehrere PV-Module demontiert werden, was natürlich Zeit kostet und weitere Defekte an den Modulen verursachen kann. Wir arbeiten deshalb lieber mit einem Triple A LED-Flasher. Er wird im Feld auf den Modultisch gesetzt, eine Demontage der Module ist also nicht nötig und die Leistungsmessung geht schneller und preisgünstiger“, erklärt Dr. Paul Grunow, Vorstand des PI Berlin. „Der Präzisions-LED-Flasher simuliert das Sonnenlicht so realitätsgetreu, dass wir die Leistung der Module sehr akkurat und unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit prüfen können. Wenn wir das Kraftwerk nachts untersuchen, hat das für den Betreiber den Vorteil, dass die Anlage keinerlei Ausfallzeiten hat.“ 
 
Der LED-Flasher wurde in Zusammenarbeit mit dem innovativen High-Tech-Start-up Wavelabs und der ZHAW, einer der führenden Schweizer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, mit Unterstützung durch den Fachverband Electrosuisse entwickelt. Das Gerät erfüllt nicht nur die aktuelle IEC 60904-9 Norm, sondern auch die kommende deutlich strengere Norm hierzu.


Das Photovoltaik-Institut Berlin
berät als unabhängiger Experte bei Planung, Bau und Betrieb von PV-Kraftwerken weltweit. Mit seinem Team aus Forschern und Ingenieuren bietet es ein breites Spektrum an Planungs- und Prüfleistungen an. Den Kern bildet dabei die Qualitätssicherung komplexer PV-Projekte. Das PI Berlin hat bereits Projekte mit insgesamt mehr als 2 Gigawatt (GW) Nennleistung weltweit begleitet. Das Institut verfügt außerdem über ein IEC-akkreditierte Prüflabor am deutschen Standort Berlin, das Solarmodule auf Leistung, Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit prüft. Ein weiteres Prüflabor des Instituts befindet sich in Suzhou, China. Gegründet wurde das Institut vor zehn Jahren von den PV-Experten Prof. Dr. Stefan Krauter, Sven Lehmann und Dr. Paul Grunow, der auch zu den Gründern von Solon und Q-Cells zählt.


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