Mittwoch, 18. November 2015

Weiteres Beispiel für Vordringen der Photovoltaik

Die Marke Sonnenhaus aus Deutschland steht künftig für „Intelligente Eigenversorgung mit Wärme, Strom und Mobilität aus der Sonne“ – Photovoltaik gewinnt an Bedeutung im Sonnenhaus-Energiekonzept.

Elf Jahre nach der Gründung des Kompetenznetzwerks für weitgehend solar beheizte Häuser haben die Mitglieder des Sonnenhaus-Instituts e.V. eine Neuausrichtung beschlossen. Stand bisher die große Solarwärmeanlage im Mittelpunkt des Bau- und Heizkonzeptes, so werden künftig vermehrt andere regenerative Technologien wie Photovoltaikanlagen integriert. Ziel wird es aber auch weiterhin bleiben, mindestens 50 Prozent des Heizenergiebedarfs in dem neuen oder zum Sonnenhaus sanierten Gebäude solar zu decken, nun jedoch mit Solarthermie und / oder Photovoltaik. 

„Die Kombination von Solarthermie und Photovoltaik ist der Schlüssel zu einer größtmöglichen Unabhängigkeit vom Energieversorger, und die wollen wir Bauherren und Sanierern bieten.“ So erklärt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, die Neuausrichtung. Solarstromanlagen, auch in Kombination mit Wärmepumpen und Batteriespeichersystemen, werden deshalb künftig eine größere Bedeutung im Sonnenhaus-Konzept haben. 


Technologieoffenheit beweist das Sonnenhaus-Institut allerdings schon länger. Zahlreiche der mittlerweile 1.800 Sonnenhäuser haben bereits ein Energiedach aus Solarkollektoren und Solarstrommodulen. Ebenso gibt es schon erste Sonnenhäuser mit großer Photovoltaikanlage und Wärmepumpe. Wegen des hohen Wirkungsgrads von Solarkollektoren und des niedrigen Primärenergiebedarfs wird die Kombination aus großer Solarwärmeanlage und Holzheizung aber auch weiterhin zentral bleiben. Die Neuausrichtung wurde bereits im vergangenen Jahr eingeleitet. Seit Juni 2014 unterscheidet das Sonnenhaus-Institut folgende Kategorien: „Sonnenhaus Standard“, „Sonnenhaus Plus“, „Sonnenhaus Autark“, „Sonnenhaus f“ (mit fossiler Nachheizung) sowie „Sonnenhaus im Bestand“. Bei letzterer Kategorie handelt es sich um sanierte Gebäude, die den ersten vier Kategorien zugeordnet werden können. 


Das „Sonnenhaus Standard“ ist die klassische Variante mit großer Solarwärmeheizung und regenerativer Zuheizung. Die neuen, erweiterten Kriterien beziehen neben der Wärme auch den Haushaltsstrom mit ein: Beim „Sonnenhaus Plus“ kann eine zusätzlich installierte Photovoltaikanlage bei entsprechender Dimensionierung für eine positive Primärenergie-


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Foto: KHB-SHI-Pfauser

Jahresbilanz sorgen. Ein „Sonnenhaus Autark“ muss nicht nur für die Wärme, sondern auch für die Stromversorgung einen Autarkiegrad von mindestens 50 Prozent aufweisen. Dabei wird der Autarkiegrad als Verhältnis von eigenverbrauchtem Solarstrom zum gesamten Stromverbrauch (Technik-Hilfsstrom plus Haushaltsstrom) definiert. Beim „Sonnenhaus f“ wird mit einer Öl- oder Gasbrennwertheizung nachgeheizt. Letzteres gilt als Sonderfall. Neu errichtete Sonnenhäuser der Kategorien Standard, Plus und Autark dürfen den Primärenergiefaktor von 15 kWh/m2a nicht überschreiten. Beim Sonnenhaus f ist der Grenzwert 30 kWh/m2a einzuhalten. 

„Der extrem niedrige Primärenergieverbrauch ist unser Alleinstellungsmerkmal bei allen Energiesparhäusern“, sagt Dasch. „Angesichts der notwendigen CO2-Reduktion werden wir da auch nicht nachlassen.“ Neben der Energiekosteneinsparung und dem Beitrag zum Klimaschutz, den sie leisten, profitieren Sonnenhaus-Bewohner von dem hohen Wohnkomfort und dem unbeschwerten Umgang mit Energie, der durch die kostenfreie und Klima schonende Solarenergie möglich ist.


Weitere Informationen:
Sonnenhaus-Klassifizierung seit Juni 2014:
http://www.sonnenhaus-institut.de/wp-content/uploads/1-Sonnenhauskriterien-2014.pdf
Beispielrechnungen für Sonnenhaus-Förderung im Marktanreizprogramm:
http://www.sonnenhaus-institut.de/wp-content/uploads/solarfoerderung_beispiele.pdf 
Solarwärme für zukunftsgerechtes Wohnen:
Hintergrundartikel über das Sonnenhaus-Konzept sowie Informationen über die Innovationsförderung im Marktanreizprogramm, die seit April 2014 erstmals für Sonnenhäuser gewährt wird:
www.sonnenhaus-institut.de/solararchitektur/heizen-mit-pellets-und-sanieren/guenstigste-heizung-marktentwicklung/solarwaerme-fuer-zukunftsgerechtes-wohnen.html 

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