Die Marke Sonnenhaus aus Deutschland steht künftig für „Intelligente Eigenversorgung mit
Wärme, Strom und Mobilität aus der Sonne“ – Photovoltaik gewinnt an
Bedeutung im Sonnenhaus-Energiekonzept.
Elf Jahre nach der Gründung des Kompetenznetzwerks für
weitgehend solar beheizte Häuser haben die Mitglieder des
Sonnenhaus-Instituts e.V. eine Neuausrichtung beschlossen. Stand bisher
die große Solarwärmeanlage im Mittelpunkt des Bau- und Heizkonzeptes, so
werden künftig vermehrt andere regenerative Technologien wie
Photovoltaikanlagen integriert. Ziel wird es aber auch weiterhin
bleiben, mindestens 50 Prozent des Heizenergiebedarfs in dem neuen oder
zum Sonnenhaus sanierten Gebäude solar zu decken, nun jedoch mit
Solarthermie und / oder Photovoltaik.
„Die Kombination von Solarthermie und
Photovoltaik ist der Schlüssel zu einer größtmöglichen Unabhängigkeit
vom Energieversorger, und die wollen wir Bauherren und Sanierern
bieten.“ So erklärt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des
Sonnenhaus-Instituts, die Neuausrichtung. Solarstromanlagen, auch in
Kombination mit Wärmepumpen und Batteriespeichersystemen, werden deshalb
künftig eine größere Bedeutung im Sonnenhaus-Konzept haben.
Technologieoffenheit
beweist das Sonnenhaus-Institut allerdings schon länger. Zahlreiche der
mittlerweile 1.800 Sonnenhäuser haben bereits ein Energiedach aus
Solarkollektoren und Solarstrommodulen. Ebenso gibt es schon erste
Sonnenhäuser mit großer Photovoltaikanlage und Wärmepumpe. Wegen des
hohen Wirkungsgrads von Solarkollektoren und des niedrigen
Primärenergiebedarfs wird die Kombination aus großer Solarwärmeanlage
und Holzheizung aber auch weiterhin zentral bleiben. Die Neuausrichtung wurde bereits im vergangenen Jahr eingeleitet.
Seit Juni 2014 unterscheidet das Sonnenhaus-Institut folgende
Kategorien: „Sonnenhaus Standard“, „Sonnenhaus Plus“, „Sonnenhaus
Autark“, „Sonnenhaus f“ (mit fossiler Nachheizung) sowie „Sonnenhaus im
Bestand“. Bei letzterer Kategorie handelt es sich um sanierte Gebäude,
die den ersten vier Kategorien zugeordnet werden können.
Das
„Sonnenhaus Standard“ ist die klassische Variante mit großer
Solarwärmeheizung und regenerativer Zuheizung. Die neuen, erweiterten
Kriterien beziehen neben der Wärme auch den Haushaltsstrom mit ein: Beim
„Sonnenhaus Plus“ kann eine zusätzlich installierte Photovoltaikanlage
bei entsprechender Dimensionierung für eine positive Primärenergie-
Jahresbilanz sorgen. Ein „Sonnenhaus Autark“ muss nicht nur für die Wärme, sondern auch für die Stromversorgung einen Autarkiegrad von mindestens 50 Prozent aufweisen. Dabei wird der Autarkiegrad
als Verhältnis von eigenverbrauchtem Solarstrom zum gesamten
Stromverbrauch (Technik-Hilfsstrom plus Haushaltsstrom) definiert. Beim
„Sonnenhaus f“ wird mit einer Öl- oder Gasbrennwertheizung nachgeheizt.
Letzteres gilt als Sonderfall. Neu errichtete Sonnenhäuser der
Kategorien Standard, Plus und Autark dürfen den Primärenergiefaktor von
15 kWh/m2a nicht überschreiten. Beim Sonnenhaus f ist der Grenzwert 30
kWh/m2a einzuhalten.
„Der extrem niedrige Primärenergieverbrauch ist
unser Alleinstellungsmerkmal bei allen Energiesparhäusern“, sagt Dasch.
„Angesichts der notwendigen CO2-Reduktion werden wir da auch nicht
nachlassen.“ Neben der Energiekosteneinsparung und dem Beitrag zum
Klimaschutz, den sie leisten, profitieren Sonnenhaus-Bewohner von dem
hohen Wohnkomfort und dem unbeschwerten Umgang mit Energie, der durch
die kostenfreie und Klima schonende Solarenergie möglich ist.
Weitere Informationen:
Sonnenhaus-Klassifizierung seit Juni 2014:
http://www.sonnenhaus-institut.de/wp-content/uploads/1-Sonnenhauskriterien-2014.pdf
Beispielrechnungen für Sonnenhaus-Förderung im Marktanreizprogramm:
http://www.sonnenhaus-institut.de/wp-content/uploads/solarfoerderung_beispiele.pdf
Solarwärme für zukunftsgerechtes Wohnen:
Hintergrundartikel über
das Sonnenhaus-Konzept sowie Informationen über die Innovationsförderung
im Marktanreizprogramm, die seit April 2014 erstmals für Sonnenhäuser
gewährt wird:
www.sonnenhaus-institut.de/solararchitektur/heizen-mit-pellets-und-sanieren/guenstigste-heizung-marktentwicklung/solarwaerme-fuer-zukunftsgerechtes-wohnen.html
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