Dienstag, 3. November 2015

D: Anreizprogramm für Solarspeicher soll weiter geführt werden

Solarstromspeicher dienen der Energiewende / BSW-Solar spricht sich in Deutschland für Fortführung des KfW-Speicherprogramms aus / Studien belegen großes Potenzial und Wunsch der Verbraucher nach Stromspeichern 

Der weiter wachsende Anteil der Windkraft und Photovoltaik an der Elektrizitätsversorgung erfordert einen Ausbau der Flexibilitätsoptionen, der Stromnetze und vor allem der Speicherkapazitäten. Stromspeicher sind aus Sicht des Bundesverbandes Solarwirtschaft und vieler Experten eine volkswirtschaftlich günstige und – angesichts der möglichen Verzögerungen beim Netzausbau - eine realistische Option, wie Studien des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) oder der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen zeigen. Zudem entlasten Solarstromspeicher dort die Netze, wo größere Mengen Sonnen- und Windstrom eingespeist werden. Vielfach sparen sie auch Geld beim Netzausbau. "Die Bürger sind bereit für Solarstromspeicher, und die Speicher werden durch technologische Fortschritte und Massenproduktion immer günstiger. Mit den richtigen politischen Weichenstellungen können die Potenziale der Solarstromspeicher sinnvoll für das Energiesystem eingesetzt und die Preise weiter gesenkt werden", sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), in Berlin. Der BSW-Solar spricht sich daher für eine Fortführung des KfW-Speicherprogramms für weitere drei Jahre aus, weil damit die Netzdienlichkeit der Solarstromspeicher weiter verbessert wird und Netzausbau vermieden werden kann. Mayer: "Die Politik verfügt mit dem Speicherprogramm über ein kosteneffizientes und eingeübtes Instrument, mit dem sie den Einsatz von Speichern steuern kann."   

Bis Ende September hat das seit 2013 laufende Programm aus dem Stand die Installation von rund 14.000 netzdienlichen Solarstromspeichern bewirkt. Dabei ist mit jedem Fördereuro das Siebenfache an Investitionen verbunden. Deutschland verfügt dank des KfW-Speicherprogramms über die höchsten Standards beim netzdienlichen Betrieb der Speicher sowie bei der Sicherheit. Wie eine aktuelle Studie von WWF und Lichtblick belegt, besteht bei Bürgern eine große Bereitschaft für dezentrale Batteriespeicher. Die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende hat sich zeitgleich der Frage gewidmet, welche Effekte eine flächendeckende Nutzung von Solarstromspeichern hätte. Das Ergebnis: Es könnte erheblich mehr günstiger Solarstrom verbraucht werden. Das deutsche Stromsystem könnte mit rund 150 Gigawatt das Vierfache der heutigen Solarstromkapazität verarbeiten. Angesichts weiterhin stark sinkender Preise für Photovoltaik-Anlagen und Speichersysteme sei ein solches Szenario realistisch, müsse aber durch eine zielgerichtete Energiepolitik flankiert werden. Der BSW-Solar ist davon überzeugt, dass ein einmalig um drei Jahre verlängertes KfW-Speicherprogramm für diese Wachstumserwartung die richtigen Leitplanken setzt, um möglichst jeden Stromspeicher für die deutsche Energiewende nutzbar zu machen. 

Hintergrund:
Der Link zur Analyse von Agora Energiewende: http://bsw.li/1Rd0YC3
Der Link zur Studie von WWF und Lichtblick: http://bsw.li/1Rd28NV

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