Mittwoch, 11. August 2021

Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative

Die Gletscher-Initiative erreicht die nächste Bergetappe. Am Mittwoch hat der Bundesrat dem Parlament die Botschaft zur Gletscher-Initiative mit dem direkten Gegenentwurf übergeben. Die Initiantinnen und Initianten begrüssen gemäss der nachstehenden Medienmitteilung, dass der Bundesrat sich für einen wirksamen Klimaschutz ausspricht. Trotzdem bleibe die Gletscher-Initiative der richtige Weg.

Die Initiantinnen und Initianten bedauern, dass der Bundesrat die Gletscher-Initiative ablehnt und ihr einen schwächeren Gegenentwurf gegenüberstellt (siehe Bild: Bundesrätin Sommaruga). «Der neueste IPCC-Bericht zeigt, dass die Gletscher-Initiative nur das Minimum dessen fordert, was nötig ist. Der Bundesrat jedoch will keinen konsequenten Ausstieg aus den fossilen Energien und führt einen Vorbehalt der wirtschaftlichen Tragbarkeit ein» stellt Marcel Hänggi, Mitinitiant der Gletscher-Initiative, fest. Die Initiantinnen und Initianten werden die Botschaft des Bundesrates nun im Detail prüfen.

Die Klimakrise gefährdet unsere Lebensgrundlage. Die Schweiz als Alpenland erwärmt sich doppelt so stark wie der weltweite Durchschnitt. Die Folgen sind Wetterextreme, Erdrutsche aufgrund auftauender Böden oder Wasserknappheit. Und das nicht irgendwo auf der Welt, sondern hier in der Schweiz. Der Ausstieg aus den fossilen Energien wie Erdöl, Erdgas und Kohle ist dringender denn je, um das Alpenland Schweiz zu schützen. Rosmarie Quadranti, Mitinitiantin und alt Nationalrätin der BDP, unterstreicht die Vorteile: «Der Ausstieg aus den fossilen Energien ist volkswirtschaftlich sinnvoll, da die vorwiegend einheimische Energieversorgung Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Schweiz schafft.» Das Parlament hat es nun in der Hand, in Sachen Klimaschutz vorwärts zu machen.

Gemäss der Abstimmungsanalyse von gfs.bern möchte die Mehrheit aller Abstimmenden (68%) vom 13. Juni, dass jetzt entschiedener gegen den Klimawandel vorgegangen wird. «Die Schweizer Bevölkerung will einen wirksamen Klimaschutz», davon ist Sophie Fürst, Kampagnenleiterin der Gletscher-Initiative, überzeugt. Jedoch bestehe grosse Uneinigkeit darüber, welche politischen und gesellschaftlichen Massnahmen dafür nötig sind. Die Kampagne zur Gletscher-Initiative hat die Aufgabe zu vermitteln, was auf dem Spiel steht, wenn die Politik nicht mit langfristigen Zielen für die Klimapolitik arbeitet. Sie muss aufzeigen, welche Chancen die Umstellung auf eine klimaverträgliche Energieversorgung und Wirtschaft bietet.

Die Gletscher-Initiative wurde am 27. November 2019 mit 113’000 Unterschriften von einer breiten Bürger:innen-Bewegung eingereicht. Sie fordert bis spätestens 2050:

  • ●  den Ausstieg aus den fossilen Energien wie Erdöl, Erdgas und Kohle.

  • ●  eine mindestens lineare Absenkung der Treibhausgas-Emissionen auf netto Null.

  • ●  verlässliche Rahmenbedingungen und Planbarkeit für Gesellschaft und Wirtschaft.

    Die Gletscher-Initiative bietet langfristige Ziele, was für die Planbarkeit in der Klimapolitik dringend nötig ist. Es liegt nun in den Händen des Parlaments, einen guten Gegenvorschlag auszuarbeiten. Solange hält das Initiativkomitee an der Gletscher-Initiative fest.

    Quelle: gletscher-initiative.ch

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