Die IASS-Forschenden Laima Eicke und Andreas Goldthau untersuchten, welche Risiken ein ungleiches Tempo bei der Dekarbonisierung mit sich bringt. Mit einer Umfrage unter internationalen Fachleuten aus der Energieindustrie und dem Finanzsektor identifizierten sie die wichtigsten Risiken für Vorreiter und Nachzügler einer globalen Energiewende sowie für die internationale Zusammenarbeit. Anschließend erläuterten Entscheidungsträger die Hintergründe ihrer Risikoeinschätzungen in ausführlichen Interviews.
Geschwindigkeit entscheidet: höhere Risiken für Nachzügler - Die Studie zeigt, wie wichtig die relative Geschwindigkeit der Energiewende ist. Schon jetzt ist der Zugang zu den technologischen und finanziellen Mitteln, die für den Übergang erforderlich sind, durch Ungleichheiten gekennzeichnet. So entfallen laut der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) 95 Prozent der installierten Kapazität auf nur 16 Prozent aller Länder, nämlich die hochentwickelten Länder. Steigenden Energiebedarf haben jedoch vor allem die Schwellen- und Entwicklungsländer, die noch stark auf fossile Brennstoffe setzen. Ihnen fehlt häufig der Zugang zu privaten Investitionen in erneuerbare Energien sowie zur Technologieentwicklung.
„Diese Kluft droht sich zu vertiefen: Länder, die frühzeitig in Forschung, Entwicklung und Produktion im Bereich erneuerbare Energien investieren, profitieren wirtschaftlich, auch in Bezug auf Arbeitsplätze. Nachzügler bei der Dekarbonisierung sind in den kommenden zehn Jahren deutlich höheren Transformationsrisiken ausgesetzt. Ihre industrielle Wettbewerbsfähigkeit sinkt und das Risiko für ökonomische Instabilität steigt“, erläutert Laima Eicke. Erhebliche Nachteile drohten vor allem Ländern, deren Wirtschaft stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist. Denn viele der befragten Fachleute sehen fossile Brennstoffe und Infrastruktur mittlerweile als Vermögenswerte ohne langfriste Rentabilitätsaussichten.
Die Risiken können laut den Forschenden eine Abwärtsspirale in Gang setzen, die Nachzüglern ein Aufholen zusätzlich erschwert: Sie könnten vor allem unter schlechteren Bedingungen in Bezug auf Finanzierungs- und Kreditbedingungen leiden sowie Barrieren im internationalen Handel erfahren.
Dann ist ja das Trittbrettfahrerproblem ein Phantomproblem. Und internationale Vereinbarungen wie Paris et al. sind absolut überflüssig. Die Umherfliegerei und Schwätzerei der Experten an Konferenzen müssen wir sofort einstellen. Alles paletti, die rationalen Länder werden höchst ambitionierte Ziele verfolgen und die einschneidendsten Massnahmen ergreifen... aus rein egoistischen Gründen. Die alte Gewinnmaximierung rettet das Klima und die Welt! Sehr gut.
AntwortenLöschen