Bis Herbst 2017 sinken die Vergütungssätze für Photovoltaik
gemäss Beschluss des Bundesrats um bis zu 28% (siehe Solarmedia vom 2.12.16). Swissolar betrachtet
diesen Schritt als problematisch, weil die Absenkung deutlich stärker
ist als die zu erwartende Preisreduktion im gleichen Zeitraum. Im
Gegenzug verlangt der Verband ein KEV-Kontingent für Photovoltaik im
nächsten Jahr - hier die Stellungnahme im Ganzen:
Die am Freitag vom Bundesrat beschlossene
Revision der Energieverordnung ist für die Betreiber von Solaranlagen
von grosser Bedeutung. Die Vergütungssätze der kostendeckenden
Einspeisevergütung (KEV) für Photovoltaik werden 2017 in zwei Schritten
um 10 bis 28% gesenkt. Dies basiert auf unrealistischen
Annahmen zur Kostensenkung bei Solarmodulen und berücksichtigt nicht die
verschiedenen Faktoren, welche die Wirtschaftlichkeit von
Photovoltaikanlagen beeinträchtigen. Erwähnt seien unter anderem die
sinkenden Rückliefertarife der Elektrizitätswerke (EW) für nicht selbst
gebrauchten Strom sowie die weiterhin massiv überteuerten von EW
erhobenen Gebühren für Stromzähler. Ebenfalls fragwürdig ist die
zugrunde gelegte Annahme eines Eigenverbrauchs von durchschnittlich
40%, die bei Anlagen auf Einfamilienhäusern und landwirtschaftlichen
Anlagen kaum erreichbar ist. Im Gegenzug braucht es jetzt ein KEV-Kontingent für 2017, um ein Stop&Go vor der Energiestrategie 2050 zu verhindern.
Auch
die Einmalvergütung wird in zwei Schritten abgesenkt. Unverständlich
ist insbesondere die überproportionale Absenkung bei dachintegrierten
Anlagen – für eine typische 10 kW-Anlage auf einem Einfamilienhaus
beträgt sie 22%. Diese Alternative zur KEV ist zurzeit der wichtigste
Anreiz für Investoren und damit essentiell für den Fortbestand des
Photovoltaik-Markts bis zur Einführung der Energiestrategie 2050,
voraussichtlich Anfang 2018.
Allerdings erlaubt diese Tarifsenkung, die knappen Fördermittel für zusätzliche Projekte zur Verfügung zu stellen. Swissolar
verlangt deshalb die Bereitstellung eines KEV-Kontingents für
Photovoltaikanlagen in der Höhe von 100 Megawatt für 2017. So kann
einerseits ein Stop&Go vor der Einführung der Energiestrategie 2050
(voraussichtlich 2018) verhindert werden, andererseits kann ein
massgeblicher Beitrag zum Abbau der KEV-Warteliste mit über 35‘000
Photovoltaikprojekten geleistet werden.
Quelle: swissolar.ch
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